1864 bis 1876: Errichtung der Kaserne mit Exerzierwiese, Zeughäusern und Stallungen
bis 1914: Exerzierwiese als städtischer Freiraum (Sport-, Fest- und Versammlungsplatz)
1914 bis 1987: Anlage für Zivilbevölkerung geschlossen
Heute: Die Hälfte der Exerzierwiese sowie der Zeughaushof sind frei zugänglich, die andere Hälfte der Kasernenwiese ist eingezäunt und dient als provisorisches Bezirksgefängnis
Ansichtskarte [1] des Traunsee-Südufers im Bereich von Ebensee, um 1926.
Der Blick fällt auf die alte Saline , die in den 20er Jahren noch direkt am Seeufer westlich der Traun lag, später östlich des Flusses errichtet und in den 1970er Jahren schließlich ca. 5 km südlich des Ortes am bis heute (2013) betriebenen Standort neu errichtet wurde [2].
Die Saline Ebensee wurde 1925 mit folgenden Basisdaten beschrieben [3]:
Gründung der Sudhütte Ebensee 1604
Betreiber: Österreichischer Bundesstaat
Betriebsleiter: HR Ing. Kamillo Rieger
770 Arbeiter
Dampf- und elektrische Kraft
Erzeugnisse: Speise-, Vieh-, Fabriks- und Dungsalz
Am 13.04.2013 wurde am Gelände der Firma Mautner Markhof in Klagenfurt-Fischl ein baufälliger 50m hoher Kamin gesprengt. Der Kamin wies breite Risse im Bereich seiner Krone auf [1].
Nach dem historischen Rücktritt von Papst Benedikt XVI. am 28.02.2013 kommt es im März 2013 zu einem neuerlichen Konklave. Wie orf.at am 11.03.2013 berichtet, wurde der Rauchfang für die Papstwahl an der Sixtinischen Kapelle wieder installiert.
Hier findet sich ein Bild des offiziellen Ofens zur Papstwahl. Bilder vom Blechkamin hier.
Die vorliegende Werbung [1] für die Regie-Zigarette der damaligen Austria Tabak AG [2] wurde vom Atelier Koszler, Wien I, Grünangergasse 2 [3], gestaltet.
Der Slogan “Raucht REGIE | dann rauchen Österreichs Schornsteine” paßt in die herbe Aufbruchsstimmung der frühen 1950er Jahre und wäre heute als Werbung undenkbar.
schlot.at distanziert sich ausdrücklich vom Inhalt der Aussage und stellt diese alte Werbung als reines grafisches Zeitdokument online.
Rauchen kann Ihre Gesundheit gefährden
Quellen:
[1]…Annonce 176 x 126 mm in: Österreichischer Schreibkalender 1950, 308. Jahrgang. Ueberreutersche Buchdruckerei und Schriftgießerei (M. Salzer), Wien; 33. Ehem. Bibliotheks-Exemplar der Akademie der bildenden Künste Wien, alte Inventarnummer 17878, Code AKAD.BILD.K.WIEN +R10159402, ausgemustert als Zweit- oder Drittexemplar 2013, Ankauf schlot.at-Archiv 2013
Im südwestfranzösischen Thuir (Département Pyrénées Orientales, Région Languedoc-Roussillon) liegt die hier behandelte Traditionskellerei, die seit 1866 Apéritifs herstellt. Unter Anderem wurde auch der Apéritif Dubonnet hergestellt [2], dessen Verarbeitung, Lagerung und Versand die hier gezeigten Fotos [3] gewidmet sind. Die Kellerei wurde mittlerweile von der Groupe Pernod Ricard übernommen und besteht in sehr ähnlicher äußerer Form wie auf dem unten abgebildeten Schrägluftbild [4].
Eine Besonderheit dieser Kellerei ist ein 1950 installiertes Holzfaß mit einem Fassungsvolumen von mehr als 1.000.000 Litern, einer Höhe von zehn Metern, einem Durchmesser von 12,5 Metern und einem Leergewicht von 100 Tonnen [1]. Dieses Faß ist auf einem der Fotos [3] abgebildet und war zum Aufnahmezeitpunkt das weltweit größte seiner Art [3].
Die Fotos [3] zeigen:
Schrägluftbild der Kellerei von Südosten aus
Händische Weinernte für die Apéritif – Erzeugung
10.000 hl – Faß in der Kellerei (Thuir)
Blick in die Kellerei
Apéritif – Transport in eigenen Dubonnet – Kesselwaggons
[3]…5 Fotos der Kellerei Byrrh/Dubonnet, 178 x 129 mm, wohl aus Pressemappe, um 1960; Eigentum schlot.at-Archiv
[4]…Vergleich google maps mit Schrägluftbild. Schornstein und gekürzter Schornstein (ca. 1960) im Südosten des Geländes auf aktuellem Luftbild noch nachweisbar.
Das siebente Arbeiterportrait unserer Serie [1] zeigt eine Gruppe von weißgeschürzten Bäckern und bemantelten Fuhrwerksleuten mit Ankerbrot-Mützen [2] auf einem Fabrikshof [3]. Anlaß des Fotos könnte ein Namens- oder Geburtstag der Dame in der Bildmitte sein. Die mutmaßliche Jubilarin hält einen recht kargen Blumenstock am Schoß. Im Gegensatz zum Großteil der portraitierten Fuhrwerksleute tragen die beiden Bäcker – wohl aus Hygienegründen – keinen der damals üblichen Schnauzbärte. Ebensowenig tragen die beiden die in der Zwischenkriegszeit allseits beliebten Schiebermützen – im Gegensatz zum “Außendienst”.
Arbeiter-Portrait um 1925-1935 [1]Weiters zeigen wir zwei Besucherportraits [4,5] aus den bekannten Souvenirheften der Fabrik. Dies u.a. auch zum Vergleich der Modeströmungen 1931/1956, wobei man anno 1931 um einiges kreativer erscheint-trotz oder gerade wegen der Wirtschaftskrise.
Besuchergruppe vom 13.05.1931 [4]Besuchergruppe vom 17.10.1956 [5]Als Abrundung noch zwei Artefakte aus den 1950er Jahren: ein emailliertes Arbeiter-Kappenabzeichen [6] und ein wohl an einem Lieferwagen angebracht gewesenes Ankerbrot-Logo aus Hohlblech [7].
Kappenabzeichen ABF, um 1950 [6]Hohlblechlogo ABF, um 1950 [7]Quellen und Hinweise:
[1]… Echtfotopostkarte # 62310 [L&H?] 139 x 87 mm, ohne Datum, wohl um 1925-1935; Eigentum schlot.at-Archiv.
[2]…Erkennbar an den emaillierten Ankerbrot-Kappenabzeichen (siehe [4])
[3]…Es ist nicht auszuschließen, daß es sich bei dem Areal um einen Teil der Ankerbrotfabrik selbst (Absberggasse) handelt.
[4]…Echtfotopostkarte “Ankerbrot-Besuch 13.05.1931”, 139 x 87.5 mm, Agfa-PK-Teilung; Eigentum schlot.at-Archiv
[5]…Echtfotopostkarte #5509 “Ankerbrot-Besuch 17.10.1956”, 136 x 86 mm, “Echte Fotografie”-PK-Teilung; Eigentum schlot.at-Archiv
[6]…Kappenabzeichen “Ankerbrot-Fabrik A.G. ABF“, emailliert auf Messing mit Klammern, 27 mm Durchmesser um 1950; Eigentum schlot.at-Archiv.
[7]…Hohlblechlogo Ankerbrot-Fabrik “ABF”, 125 x 124 mm mit zwei Gewindestangen zur Montage, um 1950; Eigentum schlot.at-Archiv.
Die Aluminiumwerke Singen wurden 1912 als Zweigwerk des Schweizer Aluminium-Industriellen Robert Victor Neher gegründet [1]. Das Unternehmen belieferte bereits zu seiner Gründungszeit die Lebensmittelindustrie mit Aluminiumfolien aller Art und Muster [1], welche nach und nach die damals üblichen Stanniolfolien (lat. stannum – Zinn) ablösten.
Die Singener Aluminiumfolienerzeugung ist bis heute eine Erfolgsgeschichte [1]. Am ehemaligen Werksgelände befinden sich noch anno 2013 mehrere Aluminium verarbeitende Betriebe [4].
schlot.at präsentiert einen undatierten Musterkatalog der Aluminium-Walzwerke Singen Dr. Lauber-Neher-Co GmbH Singen/Hohentwiel [2]. Der wohl um 1925-1930 entstandene [3] Katalog “Kaschiert weiss und gefärbt, geprägte Ausführung” enthält eine Fülle von Aluminiumpapiermustern von 20 g/m² bis 500 g/m² bzw. von 0,03 mm bis 0,7 mm Dicke. Vorab finden sich technische Angaben, Hinweise zu verschiedenen Formaten und Materialqualitäten sowie eine Abbildung eines der Walzwerke. Die Proben sind voneinander durch dünne durchscheinende Papiere getrennt.
[2]…Musterkatalog Aluminium-Walzwerke Singen: Kaschiert weiss und gefärbt, geprägte Ausführung, 165 x 92 mm, Eigenverlag, Singen. Eigentum schlot.at-Archiv
[3]…Schätzung schlot.at aufgrund orthographischer, typografischer und materialkundlicher Beschaffenheit des Musterbuches. Firmenwortlaut-Hinweise Hinweise ferner aus [4].
Keine Schornsteinbilder, aber einen schönen Musterbogen [1] der Wiener Lackfabrik O. Fritze aus 1965 zeigt dieser Artikel. Das Traditionsunternehmen O. Fritze (Standort Wien seit 1876 [2]) zeigt hier seine damalige Palette an "Superiol" – Kunstharz-Emaillacken.
1925 firmierte die Fabrik als "Hetzendorfer Farben-, Lack- und Firnißfabrik O. Fritze" und war an der Adresse Wien XII/2, Stachegasse 16, angesiedelt. Es bestand um 1925 ein Zweigwerk in Bodenbach a.d.E. [3].
Die Adresse Meidling, Stachegasse 16, wurde bis in die Nachkriegszeit als Produktionsstandort genutzt [1,4]. Einen Überblick über die bewegte Geschichte der Lackfabrik gibt die Geschichtsseite der Firmen-Website [2].
Wir danken Fr. Leitner für die Publikationserlaubnis der gescannten Lackmusterkarte [5].
Quellen:
[1]…Lackfabrik O. Fritze (1965): Musterbogen über Superiol-Lacktöne 1/65, 161 x 105 mm. Mc Corquodale, 6S, davon 3 mit Lackmustern. Eigentum Archiv schlot.at
Eher ein Fall von Gewerbe denn von Industrie. Da kleine Käsereien hier ortstypisch, jedoch von der Schließung bedroht sind, soll die um 1905 gegründete [2 ]Emmentaler-Produktionsstätte “Dorfchäsi Oberkirch”, Bahnstraße 2, hier im Zustand vom 01.01.2013 dokumentiert werden [1]. Eine Zusammenfassung der bewegten Geschichte des Standortes findet sich auf der Käserei-Website [2].
Wunderschöne Schweizer Industriearchitektur in Kriens, Ecke Obernauerstraße/Schmiedgasse [1]:
Das ehemalige Heizhaus trägt eine Gedenktafel “S.A.F. 1899”. Das Gelände wird heute von der Stadtgemeinde und der Feuerwehr Kriens nachgenutzt. Rechts der Einfahrt in den Werkhof befindet sich an das Heizhaus angeschlossen die oktogonale Basis eines abgetragenen Kamins, der – wie auf dem Luftbild [2] ersichtlich – weiß abgedeckt wurde.
In der Stadt Kriens bei Luzern wurde bereits ab dem 16. Jhdt. eine Pulvermühle betrieben [1]. Bauwerk und Kamin (Adresse Pulvermühleweg) sind augenscheinlich jüngeren Datums.
Fotos MM (2013)
Quelle: [1]…Historisches Lexikon der Schweiz: Kriens, 07.01.2013
An der Luzerner Brauerei Eichhof führt – für den Industriefotografen – praktischerweise ein Wanderweg vorbei, dem die direkte Sicht zum Kamin und zur ehemaligen Eisenbahndrehscheibe am Areal zu verdanken ist. Die seit 1834 laufende Geschichte der Brauerei ist hier [2] nachzulesen.
Drei Fotos [1] von der Sprengung der Kamine der Kunstdüngerfabrik Deutsch Wagram. In der Ortschaft wurde noch 1954 eine große Schwefelsäurefabrik betrieben [2]. 1959 bestand das betreffende Werk der Donau Chemie AG noch [3]. Die Fotos stammen aus einem Konvolut, das die Eisenbahnanlagen von Deutsch Wagram zur Zeit der russischen Besatzung zeigt. Die hier gezeigte Fabrik lag unmittelbar nordöstlich der Waggonreinigungsanstalt Deutsch Wagram. Im rechten Teil dieses Fotos ist eine lange Halle der Schwefelsäurefabrik erkennbar.
Quellen:
[1]..Schlatzmüller, N. (um 1955): 3 Fotos “Sprengung Kunstdünger Deutsch Wagram”, alte Archiv-Nr. 488-490, Mimosa Kiel, 139×90 mm; seit 30.07.2012 im schlot.at-Archiv
[2]…Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (1954): Österreichische Karte 1:25.000, Blatt 41/3 u. 4 – Stammersdorf und Deutsch Wagram. Ausgabe 10/1954
[3]…COMPASS VERLAG (1959): Industrie-Compass Österreich 1959; Wien. 1531
Das letzte 2012 vorzustellende Arbeiterportrait [1] zeigt eine Gruppe Knappen vor einer mächtigen Eisenpölzung untertage*. Die achtköpfige Gruppe hat Grund zu feiern – was, bleibt uns verborgen. Sei es eine geglückte Wasserhaltung – der Wahlspruch ist auf einem mächtigen Rohr vermerkt – oder schlicht und ergreifend das Fest der heiligen Barbara. Die Arbeiter sind teils in Arbeitsmontur, teils mit Janker und Gilet gekleidet. Am rechten Bildrand mit tief gehaltener Grubenlampe ein Kumpel mit wohl kohle- oder graphitgeschwärztem Gesicht.
Copyright PHOTO KOREN
*Durch den lila gestempelten Vermerk “PHOTO KOREN” (20 x 2 mm) kann ein Zusammenhang des Photos mit dem seit 1907 bestehenden gleichnamigen Köflacher Unternehmen und dem dortigen ehemaligen Braunkohlebergbau nicht ausgeschlossen werden.
Bildzitat [1]…Photo Koren (o.J., wohl erste Hälfte der 1930er Jahre): Kontaktabzug 86 x 61 mm auf Agfa Lupex matt/erste typographische Serie. Eigentum schlot.at-Archiv
Das fünfte Arbeiterportrait widmet sich den Akkordarbeiterinnen. Das Foto [1] (um 1960 [2]) zeigt eine typische Montageszene in einem größeren Elektrogeräte herstellenden Betrieb. Der Blumenschmuck auf den Montagetischen soll den Besucher über die Tristesse der legebatterieartig angelegten Arbeitslandschaft hinwegtäuschen. Die Arbeitsplätze sind klein, offensichtlich sehr schlecht ausgeleuchtet (was bei feinmechanischer Arbeit wie der dargestellten eine umso größere Belastung darstellt). Wer kann, drängt zum Licht – siehe den umtriebigen Lohnkartenverrechner an den Fenstern im Hintergrund.
Die Dame an dem mit dem roten Stern markierten Arbeitsplatz ist offenbar eine Löterin. Vor ihr ein fortgeschrittenes Werkstück voller Transistoren, Kondensatoren und Widerstände, rechts davon (unter der Tischplatte) die XXL – Trommel mit Lötzinn für die nächsten zehn Jahre. Die Szene könnte so oder ähnlich in den Wiener Schwachstromwerken gespielt haben.
Für den Magnesiumblitz des Fotografen gibt es ein kurzes Lächeln. Überrascht und ehrlich dagegen die Miene der Frau im rechten Vordergrund. Dieses Foto hat sich wohl in kein Magazin verirrt.
[1]…Echtfotokarte “Echte Fotografie”, um 1960, 135,5 x 87 mm. Eigentum Archiv schlot.at
[2]…Interpolation aus Chargennummern der Fotoevidenzkartei Mráz (2012)