AT | Unbekannte Fabrik | Luftschutz – Übung, um 1938

Beklemmende Fotodokumentation [1] einer fabriksinternen Luftschutzübung, um 1938. Die Übungsannahme besteht offenbar aus einem Bombardement einer Fabrik samt Gasangriff. Nach einer Einführung und der Präsentation diverser Schutzausrüstungsgegenstände wie Gummianzüge, Gasmasken, Helme und Tornister der Hersteller Degea Gasschutz Ges.b.m.H. Wien und Auergesellschaft Berlin werden folgende Aufgaben – meist unter Atemschutzbedingungen – geübt:

  • Annäherung zu Verletzten
  • Verletztenbergung
  • Erste Hilfe
  • Umgang mit Blindgängern (Splitterschutz)
  • Verletztenbergung aus einem Keller-Notausstieg
  • Dekontamination des Werksgeländes nach dem Angriff
  • Entlüftung des Kellers mittels Raumentlüfter

Quellen:

[1]…Konvolut an Zelluloid- und Glasnegativen, Kleinformat, teils entwickelt. Eigentum schlot.at (2022)

 

AT | Fischamend | Papierfabrik Klein-Neusiedl | vor 1896

Papierfabrik Klein-Neusiedl, vor 1896 cccschlot

Die historische Postkarte, zeigt eine Ansicht auf die ehem. Papierfabrik Klein-Neusiedl, vor 1896, der heutigen Ludwig Polsterer Vereinigte Walzmühlen Ges.m.b.H., südlich von Fischamend, mit Blick nach Norden, an der Fischa gelegen.

Im Hintergrund ist deutlich das Mansardendach mit Schopf des langgestreckten Fabriksbaus, der Kanaldurchfluss, sowie 3 große Schornsteine ersichtlich.

Papierfabrik Klein-Neusiedl, vor 1896 cccschlot
Ansichtskarte, rückseitig bezeichnet mit „Fischamend“, Privatarchiv: cccschlot

Die Bezeichnung „N.-Oe.“ bezieht sich auf das Werk im Industrieviertel zur Unterscheidung zu dem zugehörigen Werk im „Franzensthal“ im heutigen Tschechien.1

Die Quellen sind sich bei der Datierung der Fabrik aus dem späten 18. Jahrhundert offenbar nicht ganz einig.

Das Ansuchen Theodor Pachners von Eggenstorf zur Errichtung einer Papierfabrik in Klein-Neusiedl war unter Maria Theresia gescheitert, aber unter Franz II. erfolgreich. 1797 wurde die Fabrik schließlich vollendet.2

„1792 suchte Ignaz Theodor Pachner von Eggenstorf, privileg. Großhändler in Wien, um die Errichtung einer Papierfabrik in Klein-Neusiedl an.“3 Die Errichtung dauerte 3 Jahre. Das 3-stöckige Fabriksgebäude mit eindrucksvollem “Mansarddach” stammt von 1793.5

1870 wurde die vormals Pachner’sche Papierfabrik6 zu Klein-Neusiedl in die Neusiedler Actien-Gesellschaft für Papierfabrikation Klein-Neusiedl umgewandelt.7

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Ausschnitt, Landesaufnahme, 1873. Quelle: Wikipedia: Klein-Neusiedl
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Grundriss der Fabrik und der barocken Kirche. Landesaufnahme, 1873, Ausschnitt. Quelle: Wikipedia: Klein-Neusiedl

In den 1870er Jahren ist nord-westlich des langgestreckten Werksgebäudes mit Mansardendach mit Schopf noch keine bauliche Erweiterung erfolgt. Der Grundriss einer heute nicht mehr vorhandenen, wohl barocken Kirche8  ist auf der Landesaufnahme von 1873 gut zu erkennen (im Bildausschnitt im linken oberen Viertel).

Eine Vedute von Rudolf von Alt, mit 2 großen Schornsteinen, aus dem Jahr 1873 findet man unter: http://www.albert-gieseler.de/dampf_de/imageHtml/imagedet108172.shtml

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Xylografie nach einem Holzschnit von B. Wecker (nach einer Fotografie). Quelle: Jasper, Friedrich, Böck, Joseph, Den Besuchern der Papierfabrik Klein-Neusiedl … zur Erinnerung an den 24. August 1879, Wien, Januar 1879, S. 3

In den 1880er und 1890er Jahren wurden – in mind. 2 Bauphasen – weitreichende Erweiterungsbauten errichtet. Die Kirche wurde womöglich durch ein Erdbeben zerstört, unwahrscheinlicher ist ein Abriss oder eine Abtragung.

Der auf der vorliegenden Ansichtskarte links zu sehende Schornstein stammt aus den 1880er Jahren; auf den Ansichten der 1870er Jahre ist er nicht zu sehen.

Der vierte Schornstein (auf der Ansichtskarte nicht zu sehen bzw. (noch) nicht vorhanden), in direkter Baulinie dahinter, im Bereich der ehemaligen Kirche, wurde in den 1890er Jahren von der Firma Ludwig Gussenbauer aus Wien errichtet.9

Der freistehende, runde Schornstein war 53 Meter hoch und hatte eine obere lichte Weite von 2 Metern.10

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„Schornsteinbau mit 50m Zughöhe, 2.00 lichte Wiete für 1000 pferdige Dampfmaschine der Neusiedler Actien-Gesellschaft für Papierfabrikation Klein-Neusiedl.“, Quelle: Ludwig Gussenbauer, Firmenkatalog, Erstes Concessionirtes Specialgeschäft für Dampfschornsteinbau und Einmauerung von Dampfkessel jeden Systems, Verlag Schneider & Lux, Wien, 1896, Rückseite Privatarchiv: cccschlot

Eine Ansicht von 1912 zeigt die mittlerweile vier großen Schornsteine.1

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Die Papierfabrik Klein-Neusiedl, 1912. Quelle: Freiwillige Feuerwehr Klein-Neusiedl

 

Die lange Geschichte der Papiermühlen und der Papiererzeugung in Niederösterreich wurde von dem Museum Niederösterreich bereits ausführlich dokumentiert und bebildert. → https://www.museumnoe.at/de/das-museum/blog/papiermuehlen-in-niederoesterreich (dort findet sich eine große Vedute
der Fabrik (mit 3 großen Schornsteinen) von Erwin Pendl, 1890er)

Zwei kleinere Gebäude, die womöglich aus dem 18. Jahrhundert oder um 1800 stammen könnten und auf der Ansichtskarte links des Kanals zu sehen sind, wurden im Zuge der Recherche zu vorliegendem Beitrag offenbar abgerissen.

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Google Maps, am 30.03.2022, 15:49
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Google Maps, am 09.04.2022, 15:21

Weitere Quellen:

1 Ludwig Gussenbauer, Firmenkatalog, Erstes Concessionirtes Specialgeschäft für Dampfschornsteinbau und Einmauerung von Dampfkessel jeden Systems, Verlag Schneider & Lux, Wien, 1896; S. 7

2 Jasper, Friedrich, Böck, Joseph, Den Besuchern der Papierfabrik Klein-Neusiedl … zur Erinnerung an den 24. August 1879, Wien, Januar 1879

6 Kaiserl. Königl. Österreichisches Amts- und Intelligenz-Blatt von Salzburg, Salzburg, 1. Jänner, 1819, S. 1133

7  Buchdrucker-Zeitung, 17.06.1897, S. 4

8  Eine Vedute von 1800 zeigt den baulichen und topografischen Zustand der Anlage und die Kirche im Hintergrund: https://austria-forum.org/af/Bilder_und_Videos/Historische_Bilder_IMAGNO/Klein-Neusiedl/00192919

9 Gussenbauer, Firmenkatalog, Wien, 1896, S. 7

10 Ebenda

DE | Berlin | Walter Enderlein | Toilettartikel en groß

Originalfotografie einiger Zahnbürstenständer-Modelle, 1930er/40er Jahre, Pressebildagentur Schostal mit Sitz in Wien. Rückseitig bezeichnet.
2 Orignalrechnungen über Toilettartikel-Lieferungen 1935 und 1943.

 

Modell: Walter Enderlein Zahnbürstenständer
Schlot.at Privatarchiv cccschlot
Rückseite der Fotografie mit Bezeichnung des Modells, der Fotonummer
und dem Aufkleber der Pressebildagentur in Wien.
Schlot.at Privatarchiv cccschlot
Vorderseite einer Originalrechnung der Firma Walter Enderlein für eine Drogerie, 1943
Schlot.at Privatarchiv cccschlot
Rückseite einer Originalrechnung der Firma Walter Enderlein für eine Drogerie, 1943
Schlot.at Privatarchiv cccschlot
Originalrechnung der Firma Walter Enderlein für eine Drogerie, 1935
Schlot.at Privatarchiv cccschlot

Quellen:

  1. https://www.dhm.de/archiv/magazine/fotografen/schostal.html
  2. Berliner Adreßbuch, 1930, Band 1, Einwohner Berlins, S. 643

Frohe Festtage 2019!

Das Team von schlot.at wünscht allen Interessierten und Kooperationspartnern frohe und besinnliche Festtage sowie ein erfolgreiches Jahr 2020. CC+WH+CM+MM

AT | 1030 Wien, Tag des Denkmals 2018 in der Arena Wien

TAG DES DENKMALS 2018 – EUROPÄISCHES KULTURERBEJAHR – SCHÄTZE TEILEN

110 Jahre Schlachthof – Arena Wien

Eine eigene umfassende Ausstellung gibt mittels hunderter Exponate einen Einblick in die Geschichte des Schweineschlachthauses, des Standortes und seiner Entwicklung bis heute. Führungen beleuchten die Besonderheiten der Architektur und ein Fußballturnier (Arena Cup) erinnert an die Anfänge des Fußballs, der von Werkmannschaften der Industrie geprägt war.

Öffnungszeiten: 10.00 bis 20.00
Führungen durch das Gelände und die Ausstellung:
11.00, 15.00 und 18.00 (Dauer ca. 60min.)
Film und Foto Spezialführung:
12:00, 16:00 und 19:00
Treffpunkt: vor dem Verwaltungsgebäude
Rahmenprogramm: Kaffe & Kuchen, Arena Cup Fußballturnier

EINTRITT FREI!

www.arena.wien

Veranstaltungsort:
Arena Wien – Gelände
Baumgasse 80
1030 Wien

Frohe Festtage 2017/2018 von uns vieren!

XMAS-2017

Fontquelle: Die zweite Kaiser-Franz-Josef-Hochquellenleitung der Stadt Wien. Eine Gedenkschrift zum 2. Dezember 1910; Gerlach&Wiedling, Kommissionsverlag der Gemeinde Wien. 1910.

frohe-fest-tage

São Miguel, Açores • schlot.at • 2017

Constanze-Catharina Czutta • Werner Hackinsholz
Markus Mráz • Christoph Markytan

AT | 1010 Wien | Ausstellung “Marianne Strobl, Industrie-Fotograf”

Noch bis 26.01.2018 läuft im Photoinstitut “Bonartes” eine hochinteressante Ausstellung über eine äußerst erfolgreiche Pionierin der österreichischen Industriefotografie, Marianne Strobl [1]. In den Jahren um 1900 dokumentierte Frau Strobl, deren Spezialität Blitzlichtaufnahmen waren, nicht wenige prestigeträchtige Großprojekte der Stadt Wien wie etwa Bauarbeiten zur Errichtung der II. Wr. Hochquellenwasserleitung [2] oder die Errichtung des Wiener städtischen Gaswerkes Leopoldau [1,2]. Und dies mit Erfolg in einer bis damals absoluten Männer-Domäne.

Im Archiv von schlot.at befindet sich ein bisher nicht identifiziertes Foto, wohl von Bauarbeiten an einem Wasserspeicher (?Hochreservoir Hackenberg) [4].

Marianne-Strobl-Industrie-Fotograf

Quellen:

[1]…Marianne Strobl, wikipedia.org, 20.12.2017

[2]…Die zweite Kaiser-Franz-Josef-Hochquellenleitung der Stadt Wien. Eine Gedenkschrift zum 2. Dezember 1910; Gerlach&Wiedling, Kommissionsverlag der Gemeinde Wien. Anhang.

[3]…Schriftverkehr mit Fr. Ulrike MATZER, Kuratorin der Ausstellung.

[4]…Originalfoto M.Strobl, Industriefotograf, 290 x 230 mm, Eigentum schlot.at