USA | NV | Rhyolite (1905-1919) | Verlassene Goldgräberstadt, um 1930

Diapositiv der Ruinen von Rhyolite im Bundesstaat Nevada [1].

 

 

 

 

 

Rhyolite wurde 1905 nach einem lokalen Goldfund gegründet und nach dem stark silikathältigen gleichnamigen Muttergestein der lokalen Goldvererzungen (deutsch: Rhyolith) benannt.

Die explosionsartig wachsende und bis zu 10.000 Einwohner zählende Stadt [2] hatte ihre Blütezeit von 1905 – 1907.

Sie wurde in diesem Zeitraum mit dreistöckigen Gebäuden ausgebaut. Die Infrastruktur umfasste eine Schule für 250 Kinder, eine Eisfabrik, ein Spital [3], einen Bahnhof, eine Telegraphenstation, ein Elektrizitätswerk, drei Zeitungsverlage, 50 Goldminen, eine Oper, ein öffentliches Schwimmbad, 19 Hotels, ein Rotlichtviertel, 18 Drugstores sowie 53 Saloons [2].

Zur Blütezeit waren in der Umgebung bis zu 2.000 Claims abgesteckt.1907 wurde Rhyolite elektrifiziert und eine Erzaufbereitungsanlage mit 300 Tonnen Tageskapazität installiert. Sie umfasste ein Brechwerk, über 12 Cyanidtanks für die chemische Goldfällung und einen Reduktionsofen. Die verarbeitende Montgomery Shostone Mine warf zu Beginn laut Eigentümer $ 10.000 pro Tag an reinem Goldwert ab. Im selben Jahr löste allerdings der Bankencrash in den USA [4] einen massiven Einbruch der wirtschaftlichen Aktivität in Rhyolite aus [3].

Bereits 1910 hatte sich der Erlös der Erzausbereitung massiv verringert, die Stadt zählte nur noch etwas mehr als 600 Einwohner [3].

Per 14.03.1911 wurde die Schließung der Montgomery Shostone Mine beschlossen [3].

1914 waren die Goldvorräte ausgebeutet [2], 1916 wurde Rhyolite nicht mehr elektrisch versorgt. 1919 verließ der letzte Bewohner, der Vorsteher des Postamtes, die Stadt [2].

Quellen:

[1]…Diapositiv, Österreichische Lichtbildstelle (vor 1934), handbeschriftet. Eigentum schlot.at-Archiv 2022)

[2]…https://de.wikipedia.org/wiki/Rhyolite (20.08.2022)

[3]…https://home.nps.gov/deva/learn/historyculture/rhyolite-ghost-town.htm (20.08.2022)

[4]…https://www.capital.de/wirtschaft-politik/das-boersenbeben-von-1907-und-die-gruendung-der-fed-48156 (20.08.2022)

AT | 1100 Wien | Amalienbad, Umbau und Abbruch der Heizungsanlage, 1980-1986

“Amalienbad” ist eines der größten städtischen Volks- und Schwimmbäder Wiens.1 Ursprünglich mit einer großen, mit Kohle befeuerten Heizungsanlage für das gesamte Objekt und dessen Betrieb ausgestattet. Dazu befand sich an der Südostseite ein Heizhaus mit zwei flankierenden Schloten.

1981 bis 1986 wurde das Bad unter der Planung der Architekten BR h.c. DI Dr. Erich Schlöss und DI Erich Millbacher2 (Statik: DI Günter Appel) generalsaniert und umgebaut. Anläßlich dieser Baumaßnahmen wurde an Stelle des Heizhauses im Untergeschoß eine zweite Schwimmhalle errichtet, wobei auch die beiden Schlote abgetragen wurden.

Neben denkmalpflegerischer Maßnahmen und baulicher Änderungen im Hauptgebäude waren im Bereich des ehemaligen Heizhauses relativ umfangreiche Baumaßnahmen erforderlich. Daran schlossen sich 2012 weitere erhaltende Renovierungen an.

Sämtliche Maßnahmen wurden unter der örtlichen Bauaufsicht der MA 44 – Bäderverwaltung durchgeführt.

Aus der Bauzeit ab 1981 gibt es aus dem örtlichen Baubüro Schlöss (J.D.- Privatarchiv) einige fotografische Dokumente, die das Denkmal der Wiener Bäderkultur noch teilweise zeigen.

Wenn nicht anders angegeben: Alle Texte, Informationen und Abbildungen zur Verfügung gestellt von J.D.-Privatarchiv. Danke auch an die MA 44 – Bäder für die freundliche Unterstützung.

1_Amalienbad_Ansichtum1970_JDPrivatarchiv
Amalienbad, Ansicht um 1970. Quelle: J.D.-Privatarchiv
2_Amalienbad_Heizungsanlageum1980_JDPrivatarchiv
Amalienbad, Heinzungsanlage um 1980. Quelle: J.D.-Privatarchiv
3_Amalienbad_SuedWestAnsichtum1980_JDPrivatarchiv
Amalienbad, Süd-West-Ansicht um 1980. Quelle: J.D.-Privatarchiv
4_Amalienbad_AnsichtvonPuchsbaumg_um1980_JDPrivatarchiv
Amalienbad, Ansicht von der Puchsbaumgasse um 1980. Quelle: J.D.-Privatarchiv
5_Amalienbad_SuedOstAnsicht_Kohlenbunker_um1980_JDPrivatarchiv
Amalienbad, Süd-Ost-Ansicht, Kohlenbunker um 1980. Quelle: J.D.-Privatarchiv
6_Amalienbad_Kesselhaus_um1980_JDPrivatarchiv
Amalienbad, Kesselhaus um 1980. Quelle: J.D.-Privatarchiv
7_Amalienbad_Kesselhaus_Dach_um1980_JDPrivatarchiv
Amalienbad, Kesselhaus – Dach, um 1980. Quelle: J.D.-Privatarchiv
8_Amalienbad_ZweiKesselanlagen_um1980_JDPrivatarchiv
Amalienbad, Zwei Kesselanlagen um 1980. Quelle: J.D.-Privatarchiv
9_Amalienbad_Kessel_um1980_JDPrivatarchiv
Amalienbad, Kessel um 1980. Quelle: J.D.-Privatarchiv
10_Amalienbad_Kohlenbeschickung_um1980_JDPrivatarchiv
Amalienbad, Kohlenbeschickung. Quelle: J.D.-Privatarchiv
11_Amalienbad_Kesselregulierung_um1980_JDPrivatarchiv
Amalienbad, Kesselregulierung. Quelle: J.D.-Privatarchiv
12_Amalienbad_Heizregisterfreigelegt_um1980_JDPrivatarchiv
Amalienbad, freigelegtes Heizregister. Quelle: J.D.-Privatarchiv
13_Amalienbad_StiegenimKesselhaus_um1980_JDPrivatarchiv
Amalienbad, Kesselhaus – Stiegenaufgang. Quelle: J.D.-Privatarchiv
14_Amalienbad_StiegenimKesselhaus2_um1980_JDPrivatarchiv
Amalienbad, Kesselhaus – Stiegenaufgang. Quelle: J.D.-Privatarchiv
15_Amalienbad_Kommunikation_um1980_JDPrivatarchiv
Amalienbad, Kommunikationsanlage. Quelle: J.D.-Privatarchiv
16_Amalienbad_Messtechnik_um1980_JDPrivatarchiv
Amalienbad, Messtechnik. Quelle: J.D.-Privatarchiv
17_Amalienbad_BeginndesAbbruchs_um1980_JDPrivatarchiv
Amalienbad, Beginn des Abbruchs. Quelle: J.D.-Privatarchiv
18_Amalienbad_BeginndesAbbruchs2_um1980_JDPrivatarchiv
Amalienbad, Beginn des Abbruchs. Quelle: J.D.-Privatarchiv
19_Amalienbad_BeginndesAbbruchs3_um1980_JDPrivatarchiv
Amalienbad, Beginn des Abbruchs. Quelle: J.D.-Privatarchiv
20_Amalienbad_Umbau_um1980_JDPrivatarchiv
Amalienbad, Umbau ab 1981. Quelle: J.D.-Privatarchiv
21_Amalienbad_Umbau2_um1980_JDPrivatarchiv
Amalienbad, Umbau ab 1981. Quelle: J.D.-Privatarchiv
22_Amalienbad_Umbau3_um1980_JDPrivatarchiv
Amalienbad, Umbau ab 1981. Quelle: J.D.-Privatarchiv
23_Amalienbad_Fertigstellung_um1986_MA44Baeder
Amalienbad, Fertigstellung um 1986. Quelle: MA 44 Bäder

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2 Korrektur laut Auskunft: J.D.-Privatarchiv

AT | 1120 Wien | Rosshaarspinnerei Heinrich ZEINLINGER (Abbruch 2002)

Die vorliegende Dokumentation der 1874 gegründeten Roßhaarspinnerei Heinrich ZEINLINGER, deren letzter Standort die Wurmbstraße 19 (heute Am Europlatz 2) war, wurde uns freundlicherweise von Karl HORVATH, einem Mitarbeiter der Kapsch AG, zur Veröffentlichung übermittelt [1].

1909 wurde durch Heinrich ZEINLINGER um eine Baubewilligung in Wien 12., Pohlgasse 50 angesucht [2].

1925 firmierte das 1874 gegründete Unternehmen als Heinrich ZEINLINGER r, Dampf-Roßhaarspinnerei bereits in der Wurmbstraße 19 und hatte 30 Beschäftigte sowie einen Motor mit 25 PS [3].

1926 wurde von der Firma ein Inserat im Niederösterreichischen Almanach (siehe Abbildungen). Darin wird eine neue Fabriksanlage erwähnt – vermutlich die im Inserat Adresse erwähnte Wurmbstraße 19.

1943 findet sich der letzte uns bekannte Nachweis [4] der Firma.

1953 ist das Unternehmen nicht mehr unter Roßhaarspinnereien im Amtlichen Branchenbuch geführt [5].

Im Zuge des Umbaues des ehem. KAPSCH-Geländes 2002 wurde der Abriss der Liegenschaft veranlasst. Die Fa. KAPSCH firmiert heute in unmittelbarer Nachbarschaft der ehemaligen Fabrik, 1120, Wienerbergstraße 53.

Quellen:

[1]…Email und Bilddateien von Karl HORVATH, KAPSCH AG, 07.11.2018

[2]…Der Bautechniker, Ausgabe vom 17.09.1909,  Seite 6 (Zitat übermittelt)

[3]…Compass Verlag (1925): Industrie-Compass Österreich 1925/26, Band 1. 1691

[4]…Amtliches Fernsprechbuch Wien 1943, 585

[5]…Amtliches Telephonbuch Wien 1953, II.Teil: Berufs- und Branchenverzeichnis, 677

 

AT | 1110 Wien | Gaswerk Simmering | Schrägkammeröfen und Generatoren | um 1910

Ergänzend zu unserem Artikel über das Gaswerk Simmering liefern wir mit 5 Jahren Verspätung (!) eine als äußerst selten anzusehende Ansicht [1].

Zu erkennen sind die vor dem markanten Ofenhaus (Bildmitte) freistehenden Schrägkammeröfen samt einem Kamin (Eisenkonstruktion links im Bild, vgl. Quelle [2]) und die in Bau befindlichen Generatoren (Rohrleitung in Bildmitte, Konstruktion im rechten Mittelgrund mit Tonnengewölbe, vgl. Quelle [3]).

Das Foto stammt vermutlich aus den sehr frühen 1910er – Jahren, da ostsüdöstlich des Ofenhauses bereits Zubauten bestehen, die 1912 bereits deutlich weiter gediehen waren als am gegenständlichen Foto erkennbar [3].

Sehr schön erkennt man in Quelle [2], die das Ablöschen des verbrauchten Kokses zeigt, die am Foto ersichtlichen Baulichkeiten samt dem weißen Generatorengebäude mit Tonnengewölbe.

Quellen:

[1]…Echtfoto 112 x 85 mm, ELKO-Fotopapier, Charge #2944, falsch beschrieben als “Gas Plant Stein”, vielmehr: Gaswerk Simmering. Eigentum schlot.at-Archiv (11/2017)

[2]…austria-forum.org/Imagno, Schrägkammeröfen Gaswerk Simmering, abgefragt am 27.11.2017.

[3]…Stadt Wien – Kulturgut, Generalstadtplan 1912, abgefragt am 27.11.2017

DE | BBG | Schornsteinbau EBELING | 1891

Annonce [1] anno 1892 eines 2017 nicht mehr bestehenden sächsischen Schornsteinherstellers und -sanierers, nämlich der Gebrüder EBELING in Bernburg/Anhalt . Glaubt man dem Inserat, so konnte der “Schornsteinkünstler” “Reparaturen jeder gefährlichsten Art, als: Einbinden, Höherbauen, Geraderichten, Ausfugen, Ausbessern, Abtragen oder Umwerfen etc. bei Besteigung von aussen mit Kunstgerüst fachgemäss, schnell und billigst während des Betriebes” bewerkstelligen.

Wie in vielen Annoncen dieser Zeit wird geradezu Unmögliches beworben. Wie das Umwerfen eines Kamines bei Besteigung mit Kunstgerüst von außen bei laufendem Betrieb funktionieren soll, fragt sich der Autor dieser Zeilen – und wohl auch die beiden armen Figuren in der Annonce. “Fachgemäss” und “schnell” sowie “Fachgemäß” und “billigst” schließen sich nach bisheriger Lebenserfahrung der hier schreibenden Redakteure ebenfalls aus.

Eine Nachfrage beim Hersteller muss unterbleiben, existiert doch kein Schornsteinbauer-Unternehmen dieses Namens mehr [2].

Quellen:

[1]…Oesterreichische Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen, 40. Jg. 1892, Verlag der Manz‘schen k.u.k. Hof-Verlags- und Universitätsbuchhandlung, Wien. S 254e, schlot.at freundlich zugeeignet von Mag.theol. Rochus HETZENDORFER (2016)

[2]…google.com, 05.02.2017

RUS | Suchanfrage | Kraftwerk Smolensk? | 1941-43

Dieses Wehrmachts-Foto aus der UdSSR [1] ist mit “Bahnhof Smolens” [sic!] beschriftet.

Im relevanten Hintergrund ist ein großes Kraftwerk mit sieben gemauerten Kaminen erkennbar. Weder eine Online-Suche nach historischen Smolensk-Fotos noch die Auswertung eines aktuellen Luftbildes [2] zeigt einen Hinweis auf ein Kraftwerk dieser Größenordnung in Smolensk. Vielleicht läßt sich das Mysterium mithilfe unserer Leserschaft aufklären.

Quellen:

[1]…Foto 93,5 x 62 mm Belichtungsfläche, “Bahnhof Smolens”[sic!], Eigentum schlot.at (2016)

[2]…Google Maps, Smolensk, 21.08.2016

 

AT | 1180 Wien | Bäckerei SCHAMBURECK / HAAG

Der einzige uns in Währing bekannte Industriekamin wurde im Juli 2016 abgetragen.

Er gehörte ursprünglich zur Bäckerei und Teigwarenfabrik Karl SCHAMBURECK, welche in der Zwischenkriegszeit als Großbetrieb bezeichnet werden konnte und damals bereits Gebäck nach Italien exportierte [1]. Nach 1953 [3] wurde der Betrieb an Karl HAAG verkauft [1], der damals noch in Wien 3., Landstraßer Hauptstraße 44 etabliert war.

Für die Fa. SCHAMBURECK bestehen folgende Nachweise in unserem Archiv:

  • Telefonbuch 1943 [2]: SCHAMBURECK Karl, Bäckerei-, Feinbäckerei-Großbetrieb und Teigwarenfabrikation, Wien XVIII/110, Währinger Straße 90/92. Gefolgschaftsraum Wien XVIII, Canongasse 22
  • Branchenverzeichnis Wien 1953 [4]: SCHAMBURECK Karl, Bäckerei, Café-Konditorei, Zwieback, Bröselerzeugung, Wien XVIII, Währinger Straße 90-92

Schließlich wurde das Unternehmen an Karl HAAG verkauft und als Bäckerei und Ausbildungsbetrieb für das Zuckerbäckergewerbe weitergeführt.

Der rissige und mit einer langen gedämmten Zuleitung versehene Kamin erscheint auf älteren Schrägluftbildern [5] und auf einem schlot.at- Foto von 2009  sehr hoch und wurde im Laufe der letzten Jahre gekürzt [6]. Er wurde im Juli 2016 von der Fa. PRAJO abgebrochen [7].

[1]…Freundliche Anrainerauskunft am 27.07.2016

[2]…Amtliches Fernsprechbuch Wien 1943, 438

[3]…Amtliches Telephonbuch Wien 1953, II.Teil: Berufs- und Branchenverzeichnis, 70

[4]…Amtliches Telephonbuch Wien 1953, II.Teil: Berufs- und Branchenverzeichnis, 70

[5]…Bing Maps, 2016

[6]…Google Maps, 2016

[7]…Baustellenbesuche schlot.at (2016)

AT | 1220 Wien | Österreichisch-Amerikanische Lederwerke

Vielen Dank für die folgenden Fotos an Istvan Zachar [1]. Die Bilder stammen aus dem Bereich Wien 22., Industriestraße 135, wo nach einem Fabriksrückbau ca. 2007 [1] mit Baubeginn am 14.09.2009 eine Wohnsiedlung „Wohnen am Mühlwasser“ entstand [2].

Anno 1912 sind an dem Standort, damalige Adresse Wien XXI., Industriestraße 160, die „Österr.-Amerikanischen Lederwerke“ verzeichnet [3]. Dem Grundriß zufolge waren damals zwei Kamine am Standort vorhanden,

1925 firmieren an selber Adresse die Lederwerke „Adler“, eine Filialfabrik für Feinleder einer bedeutenden Fabrik in Wels [4]. Nähere Angaben über diesen Standort von Adler  sind aus dieser Quelle leider nicht zu beziehen. Anzumerken ist, dass 1925 an ähnlicher Adresse (Industriestraße 166) die Erste Stadlauer Lederwerke A.G. (100 Arbeiter, 250 PS Dampfkraft) etabliert waren, in der Industriestraße 155 waren die Vereinigten Lederfabriken Flesch, Gerlach, Moritz AG (200 Arbeiter, 600 PS Dampfkraft) angesiedelt [4].

1929 [5], 1933 [6] und 1945 [7] sind ebenfalls Lederwerke an diesem Standort nachweisbar.

Die Fabrik war – zu beurteilen anhand der übermittelten Fotos – zuletzt als Lager oder Produktionsstätte für Kupferkabel genutzt worden [1]. Die devastierten und mit Autoleichen zugeparkten Freiflächen erinnern an eine MadMax-Szenerie. Vielen Dank an Istvan ZACHAR für das Aufmerksammachen auf diesen spannenden, leider abgerissenen Standort am Rande der Stadt.

Quellen:

[1]…Email und Fotos (vor 2007) von Istvan ZACHAR, 16.07.2016

[2]…GESIBA, Wohnen am Mühlwasser, 16.07.2016

[3]…wien.gv.at – Generalstadtplan 1912, 16.07.2016

[4]…Compass Verlag: Industrie-Compass Ösrerreich Band I 1925/26, Seite 1278+1279

[5]…Freytag&Berndt: Plan der Stadt Wien 1:25.000, 1929

[6]…Freytag&Berndt: Plan der Stadt Wien 1:25.000, 1933

[7]…Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen: Plan von Wien 1: 15.000, 1945

 

US | New York City – Manhattan | IRT Powerhouse

Interborough Rapid Transit Powerhouse, heute Consolidated Edison Powerhouse

Adresse: 850 12th Ave. aka 840 Joe Dimaggio Highway, Manhattan

Projektiert: 1902

Erbaut: 1904

Architekt: Stanford White [1]

Das IRT Powerhouse war zur Zeit seiner Errichtung (1904) das größte Kraftwerk der Welt [1]. Es diente bis in die 1950er Jahre der Energieversorgung des New Yorker U-Bahnnetzes und verfügte über sechs Generatorenblöcke à 5.000 kW mit je 12 Kochern und zwei Turbinen [2]. Ein Plan der zugehörigen Kohlenbunker ist hier zu finden.

Nach der Unabhängigkeit des U-Bahnnetzes von dem besagten Kraftwerk wurde das New Yorker Fernwärmesystem davon versorgt. Anno 2009 wurde der letzte der originalen sechs Kamine abgetragen, es bleibt ein 1967 errichteter Schornstein bestehen [3].

Das hier gezeigte historische Foto aus 1931 [4] zeigt die West-Fassaden des Kraftwerkes, die gegen die 12th Avenue ragt. Zu dieser äußerst selten gezeigten Hochjugendstil-Gebäudefront ist bekannt, dass sie bewußt zierlich konzipiert wurde, um das Gebäude jederzeit bei Bedarf gegen Westen erweitern zu können, was 1940 mit einem häßlichen Zubau erfolgt ist [1] – siehe Vergleichs-Schrägluftbild von google maps [5].

Einen sehr guten Überblick über die Baugeschichte und Denkmalschutz-Bemühungen betreffend das Kraftwerk gibt Quelle [1], über technische Details referiert Quelle [2], indem Original-Einreichdokumente aus 1902 sowie Fotos vom Bauprozess wiedergegeben werden.

 

IRT-Powerhouse-1931
Ansicht 1931 von der 12th Avenue aus – ohne Zubau [4]
Z-IRT-Powerhouse_2016
Schrägluftbild um 2015 auf die 12th Avenue- mit Zubau 1940 und Kamin aus 1967 [5]
 

Quellen:

[1]…NYC Landmarks Preservation Commission: Interborough Rapid Transit Powerhouse, now Consolidated Edison Powerhouse. FactSheet:58.pdf, abfegraft am 12.01.2016

[2]…nyc-architecture, abgefragt am 12.01.2016

[3]…wikipedia, abegfagt am 12.01.2016

[4]…Foto 243 x 183mm Belichtungsfläche, Culver Pictures, Inc. #CU-AEY-973, FACTORY EXTERIOR – 12th Ave + 57th St (1931), eigentum schlot.at-Archiv seit 12.01.2016

[5]…maps.google.com, abgefragt am 12.01.2016