INT | unknown brick works or toof tile works | unbekanntes Ziegelwerk oder Dachziegelwerk

Es handelt sich bei diesem Fotokonvolut [1] um Aufnahmen aus dem zweiten Weltkrieg. Die Fotos zeigen einen deutschen Soldaten, eine Frau und ein Kind im Nahbereich eines offensichtlich aufgelassenen (Dach-) Ziegelwerkes. Die Personen posieren vor oder bei folgenden ziegelwerksspezifischen Objekten:

  • Ziegelteich als Residuat von bereits erfolgtem Lehmabbau
  • niedrig ausgeführte Trockenschuppen zur Vortrocknung von Ziegeln vor dem eigentlichen Brand
  • Dachziegel unter dem Trockenschuppen
  • Fabriksgebäude mit zentral angeordnetem Kamin, möglicherweise ein Hoffmann’scher Ringofen
  • Verfallene Nebengebäude
  • Feldbahnanlage mit Weiche, bis zum Trockenschuppen führend
  • Feldbahnwagen, ramponiert

Wer kann Angaben zu dem abgebildeten, im zweiten Weltkrieg offenbar bereits aufgelassenen Ziegelwerk (oder Ziegelwerksbereich) machen?

[1]…5 Fotos auf Postkartenpapier (MIMOSA), Eigentum schlot-Archiv.

NK | Thomasberg | Papierfabrik H. Walli KG / Paul Hartmann Ges.m.b.H.

1878 wurde am Standort Grimmenstein 73 an der heutigen B54 eine Spezialpapierfabrik gegründet [1]. Seit 1879 wird am Standort Papier erzeugt [3].

1925 wird die Fabrik im Compass erwähnt [1]:
“H. Walli, Pappenfabrik (1878).
50 Arbeiter. 220 PS – Wasserturbine und 40 PS Lokomobil.
1 Schleifapparat, 4 Pappenmaschinen, 3 Holzkocher.
Jahresproduktion: 100 Waggons.
Erzeugnisse: Patent-, Holz- und Graupappen, Holzstoff.
Spezialität: Falt- und Flachschachteln, bedruckt und unbedruckt.”

1935 wurde mit der Produktion von Zellstoffwatte begonnen [3]

1959 wird sie im Compass folgendermaßen beschrieben [2]:
“H. Walli KG – Papier-, Zellstoffwatte- und Filtrierpapierfabrik (1878).
130 Arbeiter. Wasser-, Dampf- und elektrische Kraft.
3 Papiermaschinen 140 cm und 180 cm Breite.
Jahresproduktion: 2500 t Zellstoffwatte (Marke “Molett”) und Papier.”

1986 erfolgte die Übernahme des Betriebes durch die Paul Hartmann Ges.m.b.H., die derzeit (2012) mit etwa 70 Mitarbeiten und 2 Papiermaschinen hochwertige Zellstoffprodukte für die Wundbehandlung, die Patienten- und Inkontinenzhygiene sowie für die gewerbliche und industrielle Anwendung herstellt [3].

Die AK [4] zeigt das Werk anno 1964 in Blickrichtung Edlitz.

[1]…Industrie-Compass Band I Österreich 1925/26, Compass Verlag. Wien, 1367
[2]…Industrie-Compass Österreich 1959, Compass Verlag. Wien, 1462
[3]…Hartmann online, 01.02.2012
[4]…Ansichtskarte 139 x 89 mm “Sommerfrische Grimmenstein, N.Oe geg. Edlitz” (1964) Verlag P. Ledermann, Wien I., Fleischmarkt 20: Eigentum schlot-Archiv

RO | Arad | Kraftwerk Arad

schlot.at goes up in space: Durch die dicke Wolkensuppe über Rumänien ragten am 26.12.2011 um 09:16 zwei Kamine des Kraftwerkes Arad. Der Kühlturm raucht, ragt aber nicht durch die Wolkendecke. Flughöhe ca. 11.000m. Dem Satellitenphoto nach zu schließen ist es ein Kohlekraftwerk.

10 Minuten oder 120km weiter gegen Südosten folgte der Karpatenbogen, was die Verortung ermöglicht.

Fotos MM auf dem Flug TK 1890 von Wien nach Istanbul am 26.12.2011.

DE | B | Berlin | Potsdamer Platz, Staatsgrenze DDR/BRD

Berlin-DDR, 1971-1976

Unbekannter Kamin in Ostberlin, Potsdamer Platz, nach 1971 und vor 1976. Die Ruine rechts im Bild (das Haus Vaterland) kam 1971 durch Gebietstausch an die BRD und wurde 1976 wegen Baufälligkeit abgerissen [1] – hier ist es bereits auf der westdeutschen Seite zu erkennen.

Interessant die antiimperialistische Malerei am Haus mit dem Kamin (“Halt”).

Durch die völlige Umgestaltung des Platzes ist das Gebäude nicht mehr bestehend. Die durch Panzersperren geteilte Straße ist die Stresemannstraße, Blickrichtung hier Südwesten. Die Straße im rechten Vordergrund mit Panzerfahrzeug ist die Alte Potsdamer Straße. Im linken Vordergrund beginnt der Potsdamer Platz. Durch die Kenntnis des Kamerastandortes ist eine genaue Verortung möglich. Es handelte sich um ein Gebäude, das unmittelbar nördlich an das Bundesministerium für Umwelt (markant durch sein Stiegenhaus, das sowohl auf google maps als auch auch am alten Bild erkennbar ist) angebaut war – dort verläuft heute die Erna-Berger-Straße. Wer Infos zu dem verschwundenen Gebäude hat, möge uns bitte mailen!

[1] potsdamer-platz.org, 20.11.2011

INT | Unbekannte Fabrik

Wer kennt diese Fabrik? Läßt sich anhand der Bergformationen und dem Geländeabbruch im rechten Bildhintergrund eine Zuordnung treffen?

Mails bitte an die Redakteure. Foto 239×179.5mm im  Eigentum des Schlot-Archives.

Fabrik vor Geländeabbruch und Bergen

INT | Schlackenhalde und ?Stahlwerk

Foto einer Abraumhalde, um 1940. Es dürfte sich der Form und der Struktur nach zu urteilen um eine Schlackenhalde handeln, wie sie früher in der Nähe von bedeutenden Stahlwerken und Hochöfen angelegt wurden. Im Hintergrund beeindruckt ein (mutmaßliches) Stahlwerk am Rande einer größeren Stadt, die in eine Mittelgebirgslandschaft eingebettet scheint.

Im Vordergrund finden sich bogenförmige schwarze homogene Schüttungen, die links im Bild in eine stark geböschte Schlackenhalde unterschiedlicher Körnung und Farbe übergehen. Deutlich erkennbar sind fünf teils planengedeckte LKW (vier an der Haldenbasis, einer auf der schwarzen Schüttung in Vordergrund), ein Aufseher und mehrere Arbeiter oder Soldaten in Uniform. Es dürften gerade Abladearbeiten stattfinden.Ein LKW scheint im Mittelgrund des Bildes gerade die Abladestelle zu verlassen. Die Darstellung einer Zwangsarbeitssituation kann bei diesem Foto nicht ausgeschlossen werden.

Wir ersuchen um Mithilfe bei der Klärung dieses Standortes und der abgebildeten Aktion.

Foto 86×54 mm (Photopapier nicht deklariert)  im Eigentum des Schlot.at – Archives.

US | PA | Philadephia | United States Mint, 1901 building

Historische Ansichten [1] der 1901 fertiggestellten [2] Münzprägestätte an der Ecke 17th Street/Spring Garden Streets in Philadelphia. Die Baukosten werden mit $2.400.000 [1] bzw. mit $ 2.000.000 [2] angegeben. Das Gebäude besteht aus Granit (Maine) und ist mit feuerfesten Materialien verkleidet [1].

Interessant die Einzelaufnahmen aus dem Gebäudeinneren – alles elektrisch beleuchtet:

  • Melting Room mit Ingots (Metall- oder Legierungsblöcken) als Gußausgangsform
  • Coining Room, die eigentliche Prägestätte
  • Separating Room, Aufteilung der Münzen
  • Counting Room, Münzzählung

Moderne Münzherstellung in den USA läßt sich hier nachvollziehen.

[1] L.H. NELSON COMPANY (1905): Philadephia. Portland, photos #9-13

[2] Geschichte der US Mints, 11.09.2011

Verortung folgt.

BN | Blumau | Pulverfabrik | Explosion 1922

schlot.at vefügt seit 2010 über extrem seltenes Original-Fotomaterial der Explosion in der ehemaligen K.u. K. Pulverfabrik Blumau [1]. Die Munitionsfabrik wurde im späten 19. Jahrhundert von A. Nobel gegründet und knapp vor der Jahrhundertwende vom Militär übernommen. Im 1. Weltkrieg wurde das Werk extrem ausgebaut, es gab bis zu 15 Wassertürme und ein groß angelegtes Schienennetz. Unter anderem wurden auf dem in mehrere sogenannte Betriebsinspektionen unterteilten Gelände Trinitrotoluol (TNT) und Pikrinsäure hergestellt – großteils unter elenden sozialen und hygienischen Bedingungen. Der Übergang zur Friedensproduktion war nach dem verlorenen 1. Weltkrieg und den 1919 erschienenen Bestimmungen von St. Germain (weitreichendes Rüstungsverbot) sehr schwierig. 1922 war folgende Werkseinteilung aktuell [2]:

  • Betriebsinspektion 1 (Nitroglycerinfabrik), erbaut 1895
  • Betriebsinspektion 2 (Nitrozellulosefabrik), 1894 von Dynamit Nobel übernommen
  • Betriebsinspektion 3 (Pulverfabrik, 06/1891 fertiggestellt
  • Betriebsinspektion 4 (Trinitrotoluolfabrik), Dezember 1914 in Betrieb genommen
  • Betriebsinspektion 5 (Kunstsalpeterfabrik), Herbst 1915 in Betrieb genommen
  • Betriebsinspektion 6 (Pikrinsäurefabrik), 1915 fertiggestellt.
  • Erzherzogin Bianca-Spital
  • Friedhof (!)
  • Sportplatz

Aus der Aufstellung 1922 läßt sich die damals übliche Verwendung von Rüstungsabfällen zur Düngerherstellung in Betriebsinspektion 5 nachweisen [3].

1922 kam es am Gelände zu einer folgenschweren Explosion, die im Prinzip das Ende der Zwischenkriegsproduktion markierte [2].

Auf der Website der FF Blumau [3] ist der Hergang der Katastophe wie folgt beschrieben:

Zitat Beginn:

Die große Explosion… Am 25. Mai kommt es in der Betriebsinspektion I, der Dynamit- und Dynammonfabrik zu einem Brand in einem Läuferwerk. Löschversuche der anwesenden Arbeiter schlugen fehl, da bei den Hydranten vor Ort zu wenig Druck vorhanden war.
Per elektrischer Fernmeldeanlage wurde inzwischen die Berufsfeuerwehr Blumau alarmiert, welche sich sofort mit 7 Mann unter der Führung von Feuerwehrhauptmann Josef Friedrich in Bewegung setzte. In Unkenntnis der Sachlage wurden die ersten Löschversuche mit dem Hydranten durchgeführt, diese schlugen jedoch ebenfalls fehl.
Sofort nahm die Autospritze bei einem nahegelegenen Wasserbassin Aufstellung und kaum hatte man mit den Löscharbeiten begonnen ereignete sich eine kurze, dann in weitere Folge zwei große Explosionen. Die Druckwelle erfasste die Mannschaft der BF Blumau mit voller Wucht, 3 Kameraden waren auf der Stelle tot, Kommandant Josef Friedrich wurde schwerst verletzt und verstarb kurz darauf. Die Aufbauten der Autospritze sowie des Rettungswagens wurden durch die Explosion zerfetzt, die restliche Mannschaft lag verletzt unter den Trümmern.

Die weiteren Löscharbeiten wurden mit größtem Einsatz von der Berufsfeuerwehr Wien, der Betriebsfeuerwehr der Sprengstoffwerke Wöllersdorf sowie von den freiwilligen Feuerwehren in der Umgebung (wie Sollenau, Wr. Neustadt, Baden,…) sowie von der restlichen Mannschaft der BF Blumau durchgeführt.

Es war ein schwarzer Tag in der Geschichte der Feuerwehr Blumau. Hauptmann Josef Friedrich, Karl Reiter, Franz Matejka und ein weiterer Feuerwehrkamerad starben in diesem Einsatz, ein Beispiel treuer Pflichterfüllung, den sie mit ihrem Leben bezahlen mussten. Ihre Namen stehen noch heute auf einer Gedenktafel am Friedhof Blumau. Insgesamt forderte das Unglück 24 Tote, größtenteils in der Arbeiterschaft!”

Zitat Ende

Das Werk wurde im Zuge des 2. Weltkrieges wieder aktiviert und danach stillgelegt. Heute ist ein Teil der Werkes als verwachsene Industrielandschaft, die zum Truppenübungsplatz Blumau gehört, erhalten.

Historische Fotos von Blumau sind u.a. auf der Gemeindewebsite von Blumau-Neurißhof zu finden.

 

Der Siphonflaschenverschluß – wohl ein Relikt aus der Kantine oder einem Werksgasthaus – wurde vom schlot-Team 2011 im Föhrenwald bei Wr. Neustadt gefunden

Quellen und Literatur:

[1] 2 Original-Abzüge 166x113mm,mit Rundstempel “Foto-Atelier Schiestl&Nowotny Baden, Annagasse 20 | Antonsgasse 2” im Eigentum des Archives von schlot.at. Copyright-Verletzung wird gerichtlich verfolgt!

[2]: Mulley, K, Leopold, H. (Hrsg., 1996): Österreichs Pulverschmiede | Die Rüstungsindustrie am Steinfeld/Groß Mittel | 125 Jahre Pottendorfer Linie. Eigenverlag der Gewerkschaft der Eisenbahner Ortsgruppe Ebenfurth-Pottendorf; Ebenfurth.

[3] FF Blumau, 09.07.2011

CH | Basel | Gesellschaft für chemische Industrie (CIBA) 1884 und 1934, Luftbilder

Zwei vergleichende Luftbilder der ehemaligen Ciba-Werke anno 1884 (!) und 1934, entnommen der Werkszeitung “Ciba Rundschau 1” vom Mai 1936, hinteres Deckblatt.

Ciba-Werk Basel 1884 und 1934

Die dortigen Angaben sprechen für sich:

Bereits 1884 umfaßte das Fabriksgelände 66.484m². Es sind am Luftbild bereits drei hohe und zwei niedrige Kamine erkennbar. Man beachte im linken Bildteil den langgestreckten Auwald am Rhein. Man ist geneigt, eine Expansion des Werkes gegen Süden (Vordergrund) anzunehmen.

1934 ist der Auwald vernichtet und einem Güterbahnhof samt Raffinerie am Rheinufer gewichen. Das Werksgelände umfaßt nun statt 66.484m² (1884) 1.263.827m².

Ciba erlangte Weltruf als Chemiekonzern der Branchen Farben und auch Pharmazeutika. Die Farbsparte wurde 2008 von BASF übernommen [1].

Der abgebildete Werksstandort am Rhein besteht nach wie vor [2].

[1] BASF CH – Geschichte (02.06.2011)

[2] Werksansicht um 2010, Luftbild (02.06.2011)

schlot_map (bei Google Maps)

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IL | IEC Power Plant Orot Rabin

Die drei auffallenden Schlote des Kohlekraftwerk Orot Rabin in Israel

Drei gigantische Schlote an der mediterranen Küste Hadera, Israel.  Es handelt sich hier um ein kohlebetriebenes Kraftwerk der israelischen Energiegesellschaft IEC [1].

Der Bau des Kraftwerks wurde 1973 begonnen und 1981 begann die Arbeit der ersten Einheit [2].

Mit seinen 2590 MW Leistung deckt es 23% der Gesamtkapazität der ICE ab [3].

18.000 Tonnen Kohle werden täglich verbraucht [4] .

Die dabei entstehenden Abgase werden durch die etwa 300 Meter hohen Schlote abgeleitet [5] . Der höchste Schornstein des Bildes ist das zweithöchste Bauwerk Israels (nach der Dimona Radaranlage mit 400m) [6].

Foto RH (2010).

Quellen [1] – [6]: http://en.wikipedia.org/wiki/Orot_Rabin

schlot_map (bei Google Maps)

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MD | Vösendorf | Ehem. Lackfabrik Eisenstädter

Gut getarnt, aber doch am Leben: Der Schornstein der Lackfabrik Eisenstädter in Vösendorf, Ecke Wilhelm-Hafenscher-Gasse/Ortsstraße 18. Der eher kleine Schornstein im Teilbereich West der ehemaligen Fabrik wurde mit einer seilbefestigten dreiseitigen Kunststoffverkleidung versehen.

Zur Geschichte dieser 1900 – 1971 betriebenen [1], gemäß Compass 1959 bereits 1892 gegründeten Fabrik [2] gibt das Umweltbundesamt in seinem Altlastenkataster u.a. folgende Auskunft:

Zitat Beginn, Abfrage 14.12.2010:

“Aus dem Jahr 1941 ist der Bestand folgender Anlagen im Bereich der Lackfabrik Eisenstädter bekannt.
• Farbwerk: Es wurden Trockenfarben mit Öl oder Lacken verarbeitet und abgefüllt
• Öllackabteilung: bestand aus einer Lackschmelzerei und 2 Sudhäusern mit
diversen Feuerstellen. Hier wurden Harze und Öle verkocht und zur Herstellung von Schwarzlacken, Asphalt, Pech und Bitumen eingeschmolzen. Die gewonnenen Lacke wurden der Filterstation zugeführt wo sie durch Zentrifugieren gereinigt wurden
• Kannenkocherei: Es existierten Becken, in denen gebrauchte Kannen in
alkalischen Wässern ausgekocht und anschließend mechanisch gereinigt wurden.
• Gebäude mit Werkswohnungen, Portierloge, Sanitärräume
• Lager”

Zitat Ende

Der Schornstein gehört eindeutig zum alten Fabriksbestand, wie auch aus der Lageskizze des Heizhauses im oben verlinkten UBA-Dokument hervorgeht.

1925 wurden in der “Lack-, Farben- und chemische Produktenfabrik und Lohnfärberei Gebrüder Eisenstädter” [3] produziert:

  • Öllacke
  • Spirituslacke
  • Metalllacke

Die Fabrik verfügte über 30 PS Antriebsenergie aus Dampfkraft und Elektromotor [3].

1959 wurden produziert:

  • Industrielacke
  • Kommerzlacke
  • Fußbodenanstriche [2]

Der Ostteil der Fabrik (Schlot im Westteil) wird derzeit dort aufgrund eines Heizölschadens im Grundwasserbereich als Altlast N60 geführt. Hier das pdf zum Download [1].

Quellen:

  • [1]…Informationen aus dem Online-Datenblatt des UBA über die Lackfabrik Eisenstädter Teilbereich Ost, Abfrage vom 14.12.2010
  • [2]…Industrie-Compass Österreich 1959, Compass Verlag Wien, 1558.
  • [3]…Industrie-Compass 1925/26 Band Österreich, Compass Verlag Wien, 885, 892

AT | 1160 Wien | Celluloidwarenfabrik Brüder Sailer, Roseggergasse 16 | 1905

Belegschaftsfoto der Celluloidwarenfabrik Brüder Sailer anno 1905 [4]. Die Fabrik war bis zum 06.06.1908 in der Roseggergasse 16 in Wien-Ottakring angesiedelt [1]. An diesem Tag kam es bei der Manipulation mit dem extrem brandgefährlichen Produkt zu einer gewaltigen Explosion, die 15 Menschenleben forderte [5].

Belegschaft der Fabrik, 1905

Die Opfer waren[2]:

AUFNER Anna      Hilfsarbeiterin
BLAHUSCHEK Anton      Hilfsarbeiter
ECKERT Karoline      Hilfsarbeiterin
ENGELBERGER Anna      Hilfsarbeiterin
HAMERDL Rosa      Hilfsarbeiterin
HÄRTING Franziska      Hilfsarbeiterin
HIPFINGER Stefanie      Hilfsarbeiterin
HUBER Marie      Hilfsarbeiterin
HUMMER Emma      Hilfsarbeiterin
MOSER Anna      Hilfsarbeiterin
POPULORUM Hermann      Hilfsarbeiter
SACHNIK Franziska      Hilfsarbeiterin
SCHNATTINGER Johann      Hilfsarbeiter
STEPANEK Karl      Hilfsarbeiter
WOLFSCHÜTZ Maria      Hilfsarbeiterin

Die meisten dieser Menschen dürften auf obigem Foto abgebildet sein.

Mögen sie ruhen in Frieden und ehrendes Andenken finden.

Anno 1943 ist abermals eine Sailer’sche Zelluloidwarenfabrik in Wien nachweisbar [3]:

  • Anton Sailer: Fabrikation von Zelluloidwaren und Massenartikeln. Wien XIV/89, Meiselstraße 75. Telefon U32420

Quellen:

[1] Bezirksmuseum Ottakring, Mitteilung per Email vom 01.12.2010, DI Dr. Jochen Müller

[2] Ehrengräberverzeichnis Ottakringer Friedhof

[3] Amtliches Fernsprechbuch Wien 1943, Staatsdruckerei, S.433 im Eigentum Schlot-Archiv

[4] Originalfoto Sepia139x89mm im Eigentum Schlot-Archiv

[5] Ottakringer Friedhof auf Wikipedia

DE | Saarbrücken | Burbacher Hütte, heute Saarstahl

Copyright schlot.at (2010)

Älteres Foto der Burbacher Hütte, Fotostandort südlich der Saar. Aufnahme ca. 1935-1938. Gut erkennbar etwa 13 Schornsteine, 2 Koksbatterien und architektonisch wertvolle Stahlwerkshallen mit ansehnlicher Höhe. Ferner die Saar mit Frachtschiff, Werkssbahn-Anlagen der Hütte mit Güterwaggons, Kräne etc. Die Gleise im Vordergrund sind schmalspurig und es sind Loren/Hunte zu erkennen.

Die Burbacher Hütte wurde am 22.06.1856 gegründet [1] und besteht als Teil der Saarstahl AG bis heute.

Meilensteine der Unternehmensgeschichte [1]:

  • 1857 wurde der erste Hochofen angeblasen. Technik: Puddelofen
  • 1858 wurde eine eigene Kokerei in Betrieb genommen
  • 1858 wurden erstmals Fertigprodukte in Form von Eisenbahnschienen erzeugt
  • 1880:  Umstieg auf  Thomasstahlerzeugung
  • 1895: Laufender Umstieg auf Siemens-Martin-Öfen
  • 1902-1906: Massive Werkserweiterung, Drahtwalzwerk (1904), Ammoniakfabriken. Insgesamt 8 HÖ in Betrieb
  • 1920: Modernisierung, Ausbau
  • 1948: Wiederaufbau, Modernisierung
  • 1971: Fusion mit der nahen Völkinger Hütte zur „Stahlwerke Röchling-Burbach GmbH

Quellen:

[1] Saarstahl

[2] Schlot-Archiv (2010): Foto 99x69mm

schlot_map (bei Google Maps)

[googlemaps http://maps.google.at/maps/ms?ie=UTF8&hl=de&oe=UTF8&num=200&start=400&t=h&msa=0&msid=208860042593462835970.00045e0378ac07fc44e68&ll=49.236683,6.953144&spn=0.00552,0.012832&z=15&output=embed&w=300&h=200]

AT | SP | Pappefabrik Volpini de Maestri, vormals Anton L. Moritsch, 1916

Foto der Pappefabrik Volpini de Maestri, Spittal an der Drau (hier Spittal an der Lieser 🙂 ) von unbekanntem Fotografen. Fotostandpunkt: Antoniuskapelle.

Auf Anfrage im Stadtarchiv Spittal an der Drau bekamen wir folgende kompetente Auskunft von Hrn. Stadtarchivar Mag. Stückler:

“Sehr geehrter Herr Mráz!

Herzlichen Dank für Ihre Anfrage, gerne kann ich Ihnen als Stadtarchivar dazu Auskunft geben!
Es handelt sich dabei um das (ehemalige) Gelände der Firma Volpini de Maestri, das sich seit dem Jahr 1906 in Händen der Unternehmerfamilie Volpini de Maestri befindet und ein interessantes Kapitel Spittaler Industriegeschichte darstellt.

Folgend in kurzen Worten einen grober Abriss der Firmengeschichte:

Ursprünglich befand sich auf diesem Standort ein Hammerwerk, 1872 kaufte Anton L. Moritsch den Betrieb und startete mit der Erzeugung von Braunpappe. 1906 kaufte Anton III Volpini de Maestri den Betrieb und stellte in weiterer Folge Kartonagen, unter anderem für das Magnesitwerk Radenthein (heute RHI) her. 1972 erfolgte die Umstellung auf Kunststoffproduktion, v.a. Becher für Milchprodukte. Im Jahr 2006 erfolgte die Umsiedelung des Unternehmens auf das heutige Gelände westlich von Molzbichl (rund 5 km vom alten Betriebsgelände entfernt).

Hier der Link zur Homepage der Firma Volpini Verpackungen GmbH:
http://www.volpini.at/

[…]

Mit besten Grüßen,
Christoph Stückler.

Stadtarchiv Spittal an der Drau
Leitung: Mag. Christoph Stückler
Burgplatz 1, Archivräume: Brückenstr. 6
9800 Spittal an der Drau “

Vielen Dank für diese schnelle und fundierte Auskunft!

Der Industrie-Compass 1925/26, Band I Österreich vermerkt auf Seite 1366:

“Pappefabrik Volpini de Maestri, vormals Anton L. Moritsch. Gründung 1870, Wasserkrfat 300 PS. 5 Pappenmaschinen, 3 Holzkocher. Erz.: 100 Waggons Pappe (p.a.).

Verortung über schlot_map folgt.

Foto 99×74 mm im Eigentum des Schlot-Archives.

CZ | Erste Brünner Maschinenfabriks AG | Dampfkessel

2 zusammengehörige Werksfotos, Standort und Aufnahmedatum unbekannt. Vermutlich Österreich um 1900. Die abgebildeten mwhe als mannshohen Transmissionsantriebe und die im Nebenraum (Kesselhaus) lauernden Dampfkessel sind eindrucksvoll.

Die Dampfmaschine bzw. die Wasserrohrkessel nach Patent Babcook-Wilcox stammen von der Ersten Brünnen Maschinenfabriks-Actiengesellschaft – damals ein Global Player auf dem Maschinenmarkt – und stammen gemäß dem schlecht lesbaren Typenschild aus 1894. Erzeugt wurden sie ab 1890 [1]

Fotos 230x180mm bzw. 370x280mm im eigentum des Schlot-Archives.

Chronik der Fabrik hier online.

[1] Sehr tolle detaillierte Dampfmaschinenhersteller – Chronik des Betriebes hier.

AT | TU | Zwentendorf | AKW Zwentendorf

Foto des nie in Betrieb gegangenen AKW Zwentendorf an der Donau und des 110m hohen Schlotes [1]. Die Abstimmung vom 05.11.1978 gab den Ausschlag, das AKW nicht gemäß seiner Bestimmung zu nutzen. Derzeit wird es als Photovoltaikanlage der EVN genutzt.

Mehr zu den technischen Details sowie der Geschichte des AKW hier.

[1] Wiki auch als Quelle der Schlothöhe.

Widerstandsaufkleber im Eigentum von schlot.at

Foto MM 2010.

schlot_map (bei Google Maps)

[googlemaps http://maps.google.at/maps/ms?ie=UTF8&hl=de&oe=UTF8&num=200&start=400&t=h&msa=0&msid=208860042593462835970.00045e0378ac07fc44e68&ll=48.355679,15.8846&spn=0.011236,0.025663&z=14&output=embed&w=300&h=200]

DO | Ingenio Central Romana, fábrica de azúcar,~1956

Fotodokumentation (ca. 1956) der heute größten dominikanischen 1918 gegründeten Zuckerfabrik, die schon seit ihrer Gründung in ausländischer Hand ist.  Sie weist  mit einer Tageskapazität  von 16.000 Tonnen verarbeitetem Zuckerrohr die größte Produktion der auf der Insel ansässigen Zuckerfabriken auf. Eine eigene Website informiert über Geschichte und wirtschaftliche Details. Laut dieser Website bestand die an der dominikanischen Südküste gelegene Fabrik unter anderem Namen bereits ab 1912.

Die Central Romana Corporation besitzt viel Land und beschäftigt ca. 20.000 Menschen.

Die Foto zeigen die Fabrik, die Werksbahn und das Verladen des fertigen Zuckers in Eisenbahnwaggons. Man beachte die für 1956 sehr fortschrittlichen Lader.

Infos – wenn nicht anders erwähnt – von INAZUCAR

Verortung über Google Maps folgt.

DO | Ingenio Consuelo, fábrica de azúcar,~1956

Die hier im Zustand 1956 abgebildete Zuckerfabrik im Osten der Dominikanischen Republik wurde 1881 gegründet und gehört heute zum CENTRAL AZUCARERA CONSUELO der  Republik.  Die Tageskapazität liegt bei ca. 4.600 Tonnen Zuckerrohrverarbeitung. Die Fotos zeigen 2 Schlote der Fabrik (heute 3), einen Einblick ins Innenleben und die Werksbahn bzw. die Feldbahn (Schmalspur auf breiten Holzschwellen), welche von den Zuckerrohrplantagen zur Zuckerfabrik führt.

Quelle der aktuellen Infos und Verortung hier.

Google Maps-Verortung folgt.

DO | Ingenio Monte Llano, fábrica de azúcar,~1956

Aufnahmen der dominikanischen Zuckerfabrik Monte Llano, die 1918 gegründet und ca. 1922-23 in Betrieb genommen wurde. Die Fabrik gehört heute wie die kleine Ingenio Amistad zum CONSORCIO AGROINDUSTRIAL CAÑABRAVA im Norden der Dominikanischen Republik.

Die Tageskapazität der Zuckerrohrverarbeitung liegt bei ca. 2.200 Tonnen. Die Fabrik ist damit eine der kleineren der Insel. Die Fotos zeigen die Fabrik, den Antransport des Zuckerrohres, die Zuckerrohrpresse vor der Fabrik, das gewaltige Innenleben der maschinellen Auspreßanlagen (Saftgewinnung).

Zitat der Bilder auf den Fotos.

Aktuelle Informationen und grobe Verortung der Fabrik hier.

Youtube-Video über einen Ingenieurbesuch in der Zuckermühle hier.

Geschichte der Gemeinde Monte Llano hier (spanisch).