INT | Industrie-Karikatur 2 | Heinz STAUFENBERGER

Skizze einer Karikatur [1] von Heinz K. STAUFENBERGER (1915-1972), einem Wiener Grafiker, der von etwa 1940-1960 österreichische Magazine illustrierte.

Gezeigt wird eine wohl fiktive Großwäscherei MORITZ&Co. [2-3], die im Zuge eines Umbaues Wäsche an der freien Luft trocknet.

Staufenberger_Fabrik

Quelle:

[1]…Skizze, A5 Querformat, Heinz K. STAUFENBERGER (1915-1972), aus Nachlass. Eigentum Archiv schlot.at (2017)

[2-3]…Nachschau im Wiener Fernsprechbuch 1943 und Wiener Telephonbuch/Branchenverzeichnis 1953 negativ.

FR | Suchanfrage | abgebrannte Fabrik | 1914-1918

Foto-Ansichtskarte [1] einer wohl nach Kampfhandlungen abgebrannten Fabrik, glaubhafterweise aus Frankreich. Auffallend ist die mehretagige Ausführung der sehr großen Gebäude. Am Gelände sind drei markante, da unterschiedlich hohe Schornsteine zu erkennen. Die Kronen dieser Kamine sind jeweils sehr unterschiedlich ausgeführt. Wer hat Hinweise auf den Standort?

Die Aufnahme dürfte aus dem ersten Weltkrieg stammen [2].

Quellen:

[1]…AK –  Kontaktkopie, L&H 4934, 138×89 mm, unbeschriftet, Eigentum schlot.at-Archiv (2016).

[2]…Vergleich mit datierten AK desselben Musters, schlot.at-Archiv (2016)

DE | WUN | Arzberg | Kraftwerk Arzberg | 1921

Mit dem Kraftwerk Arzberg, auch Bayernwerk genannt, verbindet die Arzberger Bevölkerung ein relativ modernes Braunkohlekraftwerk mit zwei großen hyperboloidförmigen Stahlbeton-Kühltürmen, das bis 2003 am Netz war und 2006 gesprengt wurde [1].
schlot.at hat ein Foto des Kraftwerkes aus dem Jahr 1921 [2] gefunden, das den Urzustand des 1915 errichteten [1] Industriebaues zeigt. Ohne Polemik darf hier von wunderschöner Industriearchitektur gesprochen werden.

DE_Arzberg_1921
Kraftwerk Arzberg mit Braunkohle-Einspeisung anno 1921. Foto BAUER, Arzberg,

Wikipedia [1] schreibt über den Urzustand 1915 Folgendes:

Um den durch zunehmende Elektrifizierung wachsenden Strombedarf von Oberfranken zu decken, schloss das Königreich Bayern im Jahre 1913 einen Vertrag mit der Berliner Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft (ELG), in welchem sich die ELG verpflichtete, in der Region ein Kraftwerk zu bauen. Die ELG gründete für das Vorhaben 1914 die Bayerische Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft AG (BELG) mit Sitz in Bayreuth als Tochtergesellschaft.
Als Kraftwerksstandort wählte die BELG die Stadt Arzberg vor allem wegen der günstigen Brennstoffanlieferung aus; per Bahnanschluss konnte Braunkohle aus dem nahegelegenen böhmischen Kohlerevier Falkenau angeliefert werden. Auch die günstige Kühlwasserversorgung aus der Röslau, die später vom eigens hierfür erbauten Feisnitz-Stausee übernommen wurde[4], spielte eine Rolle.
Mitte 1915, nach anderthalbjähriger Bauzeit, war das Kraftwerk fertiggestellt und nahm mit einer Leistung von 12 Megawatt elektrisch (zwei Maschinensätze von jeweils 6 MW) den Betrieb auf. Im Jahr 1924 schloss die BELG einen Stromliefervertrag mit dem Bayernwerk, und das Kraftwerk wurde an das 100-kV-Verbundnetz angeschlossen.

Das Kraftwerk wurde im Laufe der Jahrzehnte bedeutend erweitert und modernisiert. Die Stillegung erfolgte 2003, zwei Sprengungen sind aus 2006 dokumentiert [1].
Wir danken Hrn. Harald HELM, Hauptamtsleiter der Stadt Arzberg], für die Verifizierung des Fotostandortes als Kraftwerk Arzberg [3].
Quellen:
[1]…Kraftwerk Arzberg auf wikipedia.org, abgefragt am 02.09.2015
[2]…Kontaktkopie 139×88 mm mit Prägestempel “C. BAUER, Maler und Photograph – Arzberg”, gelaufen am 31.12.1921 von Arzberg nach Saalfeld
[3]…Email von H. HELM vom 31.08.2015

RUS | Fabriksruine | 1915

RUS_Deutsche_Fabrik_1915

Foto [1] einer abgebrannten Fabrik aus dem noch zaristischen Russland, WK1, 1915.

Der Standort wird sich wohl kaum mehr klären lassen.

Quelle:

[1]…Foto-AK 138×88 mm, maskiert, Beschriftung: “Deutsche Fabrik in Rußland 1915”, Eigentum schlot.at

FR | 54 | Pagny | Usine Fabien Henrion, Incendie / Brand 22.08.1915

Copyright www.schlot.at

Copyright www.schlot.at

Foto-Ansichtskarten der brennenden Fabrik Fabien Henrion. Die Fabrik in Pagny-sur-Moselle wurde 1892 gegründet und stellte elektrische Beleuchtungsapparate her [1]. Die Fabrik wurde aufgrund ihrer Nähe zur Front im ersten Weltkrieg fast völlig zerstört. Sie wurde 1929 wieder aufgebaut und besteht bis heute. Es wurden/werden unter Anderem Anthracen-Öl, Ruß und Rohnaphthalin verarbeitet [1] (was die extreme Rauchbildung auf den Fotos erklären könnte). Die AK zeigt den Treffer vom 15.08.1915.

Beide AK im schlot-Archiv.

[1] chroniques anciennes de Pagny, 06.01.2012, Seite 20

FR | usine inconnue | unbekannte Fabrik 1914-1918

schlot-Archiv

Fotopostkarte einer Fabrik mit Artillerietreffer an Gebäude und Kamin, 1. Weltkrieg, Frankreich. Auffällig die Eisenbahngleise im Vordergrund (vm. Schmalspur) mit engem Radius.

Die Karte stammt aus dem Nachlaß des Kriegsberichterstatters Feldwebel Biechl des 2. Bayrischen Infanterieregimentes, 11. Kompanie. Hinweise zur Lage der Fabrik willkommen.

Foto AK 138.5 x 89mm im Eigentum des schlot.at-Archives.

Laufendes Industriegeschichte – Projekt | Steyr Waffenrad – Datierung

schlot.at bietet ab sofort eine Datierungshilfe für Ihr altes Steyr Waffenrad an. Sie haben ein richtig altes echtes Waffenrad mit Holzgriffen oder viel Rost und wollen wissen, wie alt das Rad ist und wo es gebaut wurde? Hat es vielleicht solch einen Metallschriftzug oder diesen Schriftzug als Aufkleber am oberen Rahmenrohr?

Kein Problem:  Seit meiner Publikation:

Markus Mráz: Zur Erkennung und Datierung von Steyr-Waffenrädern von 1918 bis 1940. In: Der Knochenschüttler: Zeitschrift für Liebhaber historischer Fahrräder und Hilfsmotoren. – Leipzig: Maxime Verlag – Bd. 39 (2007), S. 8-12; ISSN 1430-2543

hat sich der Bestand meiner Rahmennummernsammlung bis 1942 deutlich erweitert und ich sehe mich in gewissen Zeitbereichen in der Lage, über Interpolation von Rahmennummern zum Baujahr des zu beforschenden Steyr Waffenrades zu gelangen.

Ferner habe ich selbst mehrere weitere valide Datierungskriterien entwickelt und kann daher auch Aussagen über Fahrräder treffen, die in schlechtem Originalzustand vorliegen (falsche Felgen etc, Fehlen der Freilaufnabe etc.) .

Gerne erarbeite ich mit Ihnen persönlich im Mailkontakt eine möglichst genaue Datierung Ihres alten Steyr-Waffenrades und berate Sie in puncto Wert des Rades und allfälliger nötiger Renovierungsschritte oder -strategien.

Senden Sie mir Ihre Anfrage, am besten mit Foto des Rades von links und Mitteilung der Rahmennummer. Die Rahmennummer finden Sie bei den hier behandelten Rädern links an der Sattelmuffe – siehe Foto – oder bei älteren Damenrädern am Oberende des Sattelrohres (Vorderseite, siehe ebenfalls Foto).

Freundliche Grüße

Markus Mráz

Lederfabrik Joh. Hirsch´s Söhne | NK | Schottwien

Fotos

siehe unten…

Über den Betrieb

Branche: Lederverarbeitung, -erzeugung (Gerberei bis etwa 1960er Jahre) [2]
Betriebsdauer: Ca. 1853 – nach 1967 (später nur noch Lederkonfektion)
Produkte: Sohlen, Treibriemen, Riemenleder, Näh- und Binderiemen [2]
Status: Fabrik abgerissen, Schlot wurde im Februar 2011 gesprengt (siehe Einsatzdoku der Sprengruppe 15 Neunkirchen).

Die Fotos stammen aus 2007 und vom Abbruch 2011. 2007 war das Werksgelände frei zugänglich und die Kraftzentrale unversperrt – leider auch etwas von Vandalismus geprägt. Die Fotos zeigen die ehemalige Kraftzentrale mit Maschinen des Paukerwerkes Wien (1915), der Ersten Brünner Maschinenfabriks AG (1915) und von Voith St. Pölten (Turbine, 1920). Ferner Ansichten der beachtlichen Transmissionen und der wunderschön marmorgetäfelten elektrischen Einrichtungen mit einer Basisspannung von 110 V.

Literatur:

  • [1]…COMPASSVERLAG (1925): Industrie-Compass 1925/26 Band I Österreich; Compassverlag, Wien. 2312S
  • [2]…Lehrerarbeitsgemeinschaft Neunkirchen (Hrsg, ca. 1967): Mein Heimatbezirk Neunkirchen. Heimat- und wirtschaftskundliche Arbeitsblätter des Bezirkes Neunkirchen. Franz Feilhauer OGH, Neunkirchen. 111 ff.

Fotos

Kartenansicht

schlot_map (bei Google Maps)