Der Ausblick aus meinem Hotelzimmer-Fenster war auf jeden Fall auch ein Foto wert.
Die ebenfalls angrezende berühmte Danziger Lenin-Werft (Stocznia Gdańsk Spółka Akcyjna) hat mir jedoch keine Schlote präsentiert, auch wenn es mit Sicherheit welche gibt. Die Ausdehnung ist jedenfalls gewaltig..
Im Werft-Areal (nicht mehr in unmittelbarer Hotel-Nähe):
Am westlichen Motlawa-Ufer geht es weiter mit einem besonders nervigen Kandidaten, der umgeben von Gebäuden teilweise nicht mal seine Krone zeigen wollte. Keine offenen Tore oder andere Eingänge.. Aus der Distanz konnte ich schließlich doch noch einen größeren Teil fotografieren (dem fehlenden Laub der Bäume sei Dank!)
Während meines Wochenend-Trips (18. bis 21.1.2008) nach Gdansk (Danzig) an die polnische Ostseeküste sind mir zahlreiche Schlot untergekommen. Vor die Kamera habe ich jedoch nur ein paar bekommen. Fahrende Züge, unzugängliche und uneinsehbare Fabriksgelände waren Gründe dafür.
Im Zentrum von Gdansk finden sich im Bereich der nördlich Motlawa ein paar nette Objekte. Als erstes erregte der folgende kleine Betrieb mein Aufsehen. Er ist auf der nördlichsten Insel gelegen..
Auch wenn beim dritten Foto die Gebäude vor dem Schlot nicht unmittelbar damit in Verbindung stehen, ergeben sie ein durchwegs ansehenliches Ensemble 😉
Produkte 1926 (Österreichische Brown-Boveri-Werke AG): Elektrische Beleuchtungs- und Kraftübertragungsanlagen, Dynamos und Motoren aller Größen und Spanungen für Gleichstro, Drehstrom und Wechselstrom, Dampfturbinen, Turbogeneratoren, Transformatoren, Quecksilberdampf-Großgleichrichtern, Spezialmotoren für verschiedenste Zwecke, wirtschaftlichster Antrieb von Ringspinnmaschinen, Antrieb von Papiermaschinen usw., elektrisch betriebene Personen- und Lastenaufzüge, elektrisch betriebene Krane und Kranausrüstungen, elektrisch betriebene Pumpen und Kompressoren, Förderanlagen, Walzwerksantriebe usw., Gleichstrom- und Wechselstrombahnen, normal- oder schmalspurig, Bergbahnen, Grubenbahnen, elektrische Lokomotiven, Grubenlokomotiven, Trambahnwagenausrüstungen, elektrische Zugsbeleuchtungen
Produkte 1959 (Österreichische Brown-Boveri-Werke AG): Bau kompletter elektrischer Kraftwerke und Schaltanlagen, elektr. Maschinen, Transformatoren, Generatoren, Motoren und Apparate aller Art, Installationsmaterial, Kühlschränke für Haushalt und Gewerbe,Herde, Küchengeräte, komplette elektr. Ausrüstungen für Kraftwerke und Industrieanlagen, Umspannstationen und Schaltanlagen, Freileitungen für alle Spannungen, Fahrleitungen für Normal- und Schmalspurbahnen, Straßenbahnen und Omnibusse, Ortsnetze, Licht- und Kraftinstallationen, Neon-Anlagen, Gleich- und Wechselstrombahnen, Lokomotiven, Grubenbahnen, Seilbahnantriebe, elektr. und Spezialfahrzeuge für Schiene und Straße, Straßenbahnausrüstungen, elektr. Industrieöfen jeder Art, elektr. Schweißanlagen, Förderanlagen, Walzwerksantriebe, Spezialantriebe für die Textil- und Papierindustrie, Fernmeßanlagen und Fernsteuereinrichtungen, Leuchtschaltbilder und Industrieschaltbilder.
Aufgrund der etwas zu großen Distanz, der zu hohen Geschwindigkeit des fahrenden Busses und der finsteren Umgebung (ja, ich war tagsüber vorwiegend bei der OpenCon 2007-Konferenz und nicht auf Schlot-Tour..) kann ich keine echten Fotos der Raffinerie von Mestre beitragen.
Dafür habe ich in einer kleinen Pizzaria ein Gemälde davon entdeckt. Dieses möchte ich euch nicht vorenthalten..
Selbst in Venezia (nicht nur im industriereichen Mestre) findet sich ein Kandidat für dieses Forum. Wie ich Google Maps sei Dank herausfinden konnte, handelt es sich bei diesem Schlot um den einer Tabakfabrik. Der Straßenname “Fondamenta de la Fabbrica del Tabacchi” war mir für diese Annahme ein ausreichender Indikator..
Zwar nicht so gewaltig wie die Aufnahmen von Tropenforscher Hetzendorfer aber auch aus Indien stammend sind diese beiden Fotos aus der zweit-größten Stadt Keralas (Bundesstaat im SW Indiens) namens Cochin/Ernakulam.
In der riesigen Hafenbucht liegend zeigt sich dieser ziemlich winzige Genosse Hafenschlot_map (bei Google Maps), ungefähre Verortung
Kurz vorm Abflug konnte ich noch aus dem Taxi heraus in Flughafen-Nähe das etwas verschwommene Foto machen (Flughafen). Sorry wegen der Qualität.. Flughafenschlot_map (bei Google Maps), ungefähre Verortung
Hofrat Hetzendorfer, der geniale Tropenforscher, besichtigte in alter kolonialer Manier eine seiner bescheidenen Latifundien – eine Kalkbrennerei. Da er zufrieden mit dem Arbeitsfortschritt der Inder war, nickte er gütig und widmete er sich dankenswerterweise einmal mehr der Schlot-Fotographie. Und die ist wirklich gelungen. Sollte er jemals aus dem fernen Osten zurückkommen, werden wir ihm eine Ehrennadel piercen.
Man beachte die Mischbauweise dieses statisch gewagten Schlotes: Rechteckige Ziegelbauweise mit Betonskelett, oben der rote Ziegelabschluß, aus dem noch ein Rohr ragt – die Drei-Element-Bauweise überzeugt. Erinnert von der Form her etwas an die Knickpyramide von Snofru.
Ferner finden Aasgeier auf den verkreuzten Stahlbetonträgern neben der Schlotkrone genügend Platz, um die Gegend nach müden Arbeitern zu scannen. Bitte das schmale Riesenbild ansehen, es lohnt sich.
Einzigartig. Danke vielmals an R.H. Um die Lokation der Kalkbrennerei zu klären, bitte ich den Reisenden, hier zu posten.
Filipp André betreut eine schöne Seite, die sich den noch bestehenden Ziegelöfen in der Republik auseinandersetzt. Es gibt hier große Überschneidungen mit unserer Sache.
Szene bei der Karolina-Grube in Ostrava, Nordost-Tschechien. Diese Gegend war eine der bedeutendsten Steinkohle-Lagerstätten der österreichisch-ungarischen Monarchie.
Zitat auf der Kartenrückseite:
Nák. I. Buchsbauma, knihkupce v Přívoze, 1914 čis. 81.
Links neben dem höchsten Schlot ist der Förderturm sehr gut erkennbar.
Gelungener Schnappschuss aus einem fahrenden indischen Zug von Rochus Hetzendorfer. Was muß mit einem Schlot geschehen, damit so ein Baum rauswächst? Findet der Schornstein Nachnutzung als überhoher Blumentopf? Rede und Antwort wird Dr. Hetzendorfer stehen, wenn er sich wieder mal meldet oder hier postet.
Info aus dem “Industrie-Compass 1959” zum Betrieb:
“Reichhold, Flügger&Boecking, XXII, Breitenleer Straße 424.
Erzeugnisse: Lacke und Farben, sowie Nitro-Spritzlacke “Oxylin”, Kunstlacke “Durlin”, Emaillacke, Isolierlacke, Fahrradlacke, Modellacke u. alle Industrielacke für Sonderzwecke, Chlorkautschuklacke, “Ferabrin”-Rostschutzfarben”
Schlot am Areal der ehemaligen Hauptwerkstätte Floridsdorf – vor, während und nach der Sprengung. Gut zu erkennen ist auf den älteren Fotos das hinter dem Schornstein befindliche Kesselhaus. Der Kamin erfuhr bis 2010 eine Nachnutzung als kegelstumpfförmiger Handy- bzw. Funkmast. Im Zuge der Abbruchfotodokumentation von CS+MM 2011 war er das erste Mal seit Langem wieder in voller Würde zu sehen: Kabellos.
Mit dem Beschluß, am Areal ein neues Krankenhaus “Wien Nord” zu errichten, wurde der Standort der ÖBB Technische Services anno 2010 stillgelegt und verlagert.
Abgetragen wurde der ca. 43m hohe Kamin am 04.05.2011 gegen 10:45 durch Pioniere des Militärkommando Wien unter Oberstleutnant Walter Voglauer [1]. Es wurden 270 Bohrlöcher mit insgesamt 10kg Sprengstoff gefüllt. Die Kollapssprengung (in-sich-zusammenstürzen) ist schwierig und daher selten. Hier perfekt gelungen [2].
Vielen Dank an Dipl.Ing. K.R. aus Wien für die Überlassung von vier Fotos aus 2007. Abbruchfotos vom Jänner 2011, Schlot-Team. Sprengfotos MM (04.05.2011).
Vielen Dank an M. Haller für die Leihkamera, D. Ulbricht und G. Körner für Organisatorisches und Informationen.