CZ | Skřivany | Zuckerfabrik | 1913

3 Werksansichten [1] der Zuckerfabrik Skřivany. Die 1862 errichtete Fabrik brannte mehrmals ab (1882, 1905, 1912) [2].
Sie wurde nach dem ersten Brand als Zuckerraffinerie neu aufgebaut [3].
Die Firma Pittel und Brausewetter errichtete anno 1913 am Werksgelände ein groß dimensioniertes Rohzuckermagazin [1].
Die Gebäude der Zuckerraffinerie wurden während des 2. Weltkriegs zu Rüstungszwecken umfunktioniert [2].
1948 wurde die Zuckerfabrik verstaatlicht, 1976 geschlossen. Seit 1977 wird die Liegenschaft durch ein Maschinenbauunternehmen nachgenutzt [2][4].

Quellen:

[1]…Baudokumentarische Fotos aus Referenzmappe: II – Industriebauten – Zuckerfabriken. Pittel und Brausewetter (1913). Eigentum Archiv www.schlot.at (2023)
[2]…fabriky.cz (12.06.2023)
[3]…wiki/Skřivany (12.06.2023)
[4]…stakohk.cz (12.06.2023)

IR | Abadan | Öl-Raffinerie | ~1930

Zwei seltene Fotos der Erdöl-Raffinerie in Abadan, Iran, um 1930 [1]. Gezeigt werden sowohl die Raffinerie als auch der zugehörige Ölhafen am Grenzfluß zum Irak.

Die ab 1909 von der Anglo-Persian Oil Company (später BP) errichtete Raffinerie [2] wurde 1912 als erste Raffinerie der Region mit einer Kapazität von 2.500 Barrel pro Tag in Betrieb genommen [3].

Während des ersten Weltkriegs expandierte die Raffinerie in Folge des Treibstoffbedarfes der eingesetzten Kriegsschiffe.

1919 wurden die Bohrrechte der britischen Anglo-Persian Oil Company durch das Anglo-Persian Agreement gesichert [4].

1927 wurden bereits 4.5 Millionen Tonnen Öl exportiert [2].

1933 erfolgte eine Neuregelung der Bohrkonzession des Unternehmens (nun Anglo-Iranian Oil Company) mit der persischen Regierung [4], was der Raffinerie zu einem weiteren Aufschwung verhalf.

Im Zweiten Weltkrieg lieferte die nunmehr weltgrößte Raffinerie Abadan bis zu 25.000 Barrel pro Tag an die Luftwaffe der Alliierten Streitkräfte.

1951 erfolgte die Verstaatlichung, 1954 wurde ein neuer Kontrakt mit dem International Oil Consortium unterfertigt und nach Modernisierung und Erweiterung der Anlagen die Fördermenge auf 300.000 Barrels pro Tag erhöht.

Am 31.07.1973 wurde das Gesetz betreffend die Souveränität des Iran über die nationalen Ölressourcen unterzeichnet und die Raffinerie der staatlichen iranischen Ölgesellschaft unterstellt. Um 1980 erreichte die Raffineriekapazität ca. 530.000 Barrel pro Tag. Es bestanden 850 Öltanks am Gelände.

Am 22.09.1980 wurde die Raffinerie im Zuge des ersten Golfkriegs durch irakisches Bombardement komplett zerstört und danach wieder aufgebaut [3].

Quellen:

[1]…2 Fotos 75 x 52mm auf Velox-Papier, beschriftet: “No 2/3 – Oil Refineries Abadan“, Eigentum Archiv schlot.at (2023)

[2]…wiki/Abadan_Refinery (13.03.2023)

[3]…Abadan Oil Refinery (13.03.2023)

[4]…wiki/Anglo-Persian Agreement (13.03.2023)

AT | 1220 Wien | Benzinfabrik KOENIG / Raffinerie Kagran (MOBIL OIL)

Ansicht der Benzinfabrik Gustav KOENIG&Co, um 1910. [1]

Das ehemalige Betriebsgelände der Firma Mobil befindet sich rund 3,5 km nordöstlich der Alten Donau in der Wiener Katastralgemeinde Kagran. Im Westen grenzt an das rund 10 Hektar große Gelände die nördliche Linie der Ostbahn, im Norden die Breitenleer Straße und im Süden der Gewerbepark Stadlau an. Die östliche Grenze bildet der Zwerchäckerweg [2].

Auf dem ehemalige Betriebsareal wurden von der Firma Mobil Oil Austria AG sowie deren Vorgängerfirmen seit dem 19. Jahrhundert Mineralölprodukte raffiniert bzw. umgeschlagen und gelagert. Durch kriegsbedingte Einwirkungen während des 2. Weltkrieges (Beschädigungen der Tankfelder der damaligen Raffinerie durch Bombardements) und Betriebsunfälle kam es insgesamt zu großflächigen Boden- und Grundwasserkontaminationen mit Mineralölprodukten [2].

In Folge von Bombentreffern im Jahr 1944, insbesondere der Tanklager im Südteil des Altstandortes, kam es zur Versickerung von rund 7.000 Tonnen Mineralölprodukt, die sich nach Erreichen der Grundwasseroberfläche entsprechend den örtlichen Grundwasserverhältnissen nach Ostsüdosten ausbreiteten. Im Rahmen der in den 90er Jahren durchgeführten Untersuchungen wurde Mineralöl in Phase am Altstandorte festgestellt. Auch konnte 1990 an Messstellen, die sich etwa 500 m grundwasserstromabwärts des Kontaminationsherdes befanden, noch Mineralöl in Phase festgestellt werden. Insgesamt wurde auf dem Grundwasser aufschwimmende Ölphase bis 500 m im Abstrom angetroffen. [2]

Der Standort ist mittlerweile als „Gesicherte Altlast W6 Mobil“ bekannt [2].

 

Quellen:

[1]…Briefkopf aus einem Geschäftsschreiben der Benzinfabrik Gustav KOENIG&Co, datiert 1917; Sammlung MARSCHNER, Gießhübl (2022)

[2]…https://www.altlasten.gv.at/atlas/verzeichnis/Wien/Wien-W6.html Altlast W6, 23.06.2022

US | TX | Gladewater | Oil Refinery | ~ 1935

Alte Echtfoto – Postkarte [1] aus Gladewater, TX. Blick auf die nach einem Ölfund am 07.04.1931 [2] errichtete Erdöl-Raffinerie samt Refraktionsturm und diversen Tanks. Im Vordergrund liegt eine Verschleißstelle für die fertig raffinierten Produkte (Texas Oil Products), im Hintergrund stehen Bohrtürme, soweit das Auge reicht.

Die Lage der Stadt an zwei Highways (80 und 271) und einer sehr wichtigen Eisenbahnverbindung [3] bewirkte in Zusammenhang mit dem reichen Erdölvorkommen das starke Wachsen von Gladewater ab 1931 [2].

[1]…RPPC AZO 137 x 87 mm, ungelaufen, um 1935. Eigentum schlot.at (2016)

[2]…Gladewater Museum, 07.09.2016

[3]…rootsweb.ancestry.com – Text aus 1933, 07.09.2016

AU | N.S.W. | Newnes | Ölschiefer-Mine | Oil shale mine | 1921

Ancient RPPC showing Newnes, an abandoned oil shale mining site and small town of the Wolgan Valley, New South Wales, Australia.

Echtfoto-Postkarte [1] vom Juli 1921, Motiv: Ölschiefer-Mine Newnes, N.S.W., Australien.

Die Rückseits des Fotos ist wie folgt – wohl von einem deutschen Auswanderer – beschriftet:

Newnes, N.S.W.

Diese Ansicht sind die Oelwerke von hier, der reichste Platz “in Oel” von Australien, wo Petroleum, Benzin, Ammoniak und sonstiges Maschinenoel von Shales erzogen [sic! wohl erzeugt!] werden. Australia, July 1921

Das vorliegende Foto zeigt neben zwei Kaminen eine Vielzahl an Öltanks und verfahrenstechnischen petrochemischen Einrichtungen sowie relativ ausladende Gleisanlagen, auf denen eine Lokomotive und zwei Kranwagen zu erkennen sind.

Über die Geschichte der Mine liegen ein englischsprachiger wikipedia-Eintrag [2] und ein detailreicher Geschichtsüberblick [3] vor, letzterer enthält auch Bilder aus der Frühzeit der Mine.

Die Mine wurde 1906 durch die C.O.C. (Commonwealth Oil Corporation, Ltd) gegründet und dort erstmals 1911 Öl rektifiziert [3]. Bereits relativ früh wurde aufgrund der teilweisen Minderwertigkeit des gewonnenen Öles eine zweite Mine am Standort errichtet, auch wurde Kohle für den Betrieb der Kraftanlagen gewonnen [3].

1914 kam es zu einem Joint Venture der C.O.C .mit der John Fell & Co., Ltd..Ab 1922 wurde am Standort Newnes aus wirtschaftlichen Überlegungen kein Ölschiefer mehr gewonnen, sondern nur noch importiertes Öl aufgearbeitet [3].

Nach wiederholten Eigentümerwechseln wurde 1934 seitens der betreibenden Gesellschaft empfohlen, den Standort aufzugeben. 1946 wurden wesentliche Teile derjenigen Anlagenteile, die nicht in der neu etablierten Raffinerie Glen Davis verwendbar waren, verschrottet. Die Ruinen sind teils bis heute erhalten. [3]

Quellen:

[1]… AK 137x87mm, deutsch beschriftet, datiert mit Juli 1921

[2]…Newnes Mine, 15.07.2016

[3]…Newnes History, 15.07.2016

MA | سيدي قاسم / Sidi Kacem / Petitjean | Raffinerie | 1955

MA-Samir_1955-Sidi_Kacem

AK einer nordmarokkanischen Erdölraffinerie im damaligen Petitjean [1](heute Sidi Kacem) zur Zeit des französischen Protektorates 1955 [2]. Die Raffinerie ist eine von zwei, die in Marokko bestehen, wurde 1923 in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes der Stadt errichtet [3] und wird derzeit von SAMIR Marokko betrieben [4] [5].

Das Foto zeigt neben Tanks und einem Erdgasballon (im linken Mittelgrund) die Destillationstürme, in denen das Rohöl, das aus unterschiedlich dichten Fraktionen besteht (vom Erdgas bis zum Schweröl) einer Erhitzung und einer gravimetrischen Dichtetrennung unterzogen wird. Die Destillationsanlage hat Auslassventile an unterschiedlichen Höhen des Steigrohres, an denen im Zuge der Erhitzung die Einzelfraktionen voeinander getrennt und abgefüllt werden [6].

Quellen:

[1]…AK 138 x 89 mm PETITJEAN (Maroc) – Raffinerie des Pétroles. Edition Tesseyre – Phto Fladrin. Gelaufen von Petitjean  am 03.08.1955. Eigentum schlot.at-Archiv (2016)

[2]…Marokko auf wiki, 27.04.2016

[3]…Sidi Kacem auf wiki (fr), 27.04.2016

[4]…Google Maps Sidi Kacem, 27.04.2016

[5]…samir.ma, 27.04.2016

[6]…chemgapedia.de, 27.04.2016

 

 

RO | PH | Câmpina | Rafinerie Steaua | Steaua Refinery

Ältere Ansichtskarte [1] der Erdölraffinerie Steaua in Câmpina, Prahova, Rumänien. Zu erkennen sind neben drei gemauerten Kaminen mit Wasser-(druck)-behältern klassische Steigrohre zur Dichtetrennung der einzelnen zu fraktionierenden Kohlenwasserstoffe und das Rücklaufrohr, dessen Inhalt die Dichtetrennung wiederholen muss.

RO-Campina_schlot
[1]
An dem jugendstilähnlichen Zaun aus Fertigbetonelementen findet sich im linken Vordergrund eine Schablonenschrift, die Passanten auffordert, bei der kommenden Wahl am Wahlzettel den “Kreis der Nationalen Bauernpartei” anzukreuzen: “Votati cercul semnul partidului national- taranesc“.
Die Raffinerie ist 2015 insolvent [2]. Der Betrieb hat bisher eine hundertzwanzigjährige Geschichte hinter sich [3]. Er deckte bisher ein mannigfatiges Portfolio an Erdölprodukten ab [4], seit 2004 sogar ISO9001/2001 – zertifiziert [5].
Google Maps [6] ermöglicht einen guten Überblick über die weitläufigen Anlagen der Raffinerie [6] – siehe anbei:

Quellen:
[1]…AK 143 x 92 mm, Agentia Româna Hachette Bucuresti #938, Câmpina, Vedere din Rafinerie, ohne Datum, Eigentum schlot.at-Archiv.
[2]…adevarul.ro, abgefragt am 15.11.2015
[3]…steauraromana.ro, abgefragt am 15.11.2015
[4]…steauaromana.ro -Produse, abgefragt am 15.11.2015
[5]…steauaromana.ro – Sistemul…, abgefragt am 15.11.2015
[6]…Google Maps, abgefragt am 15.11.2015

US | MT | Cut Bank | North West Refinery, 1940

Foto der North West Refinery in Cut Bank, Montana, um 1940 [1]
US_Montana-CutBank-Refinery
Die Gegend um das nahe der kanadischen Grenze gelegene Cut Bank, Montana ist Erdöl-Fördergebiet. Bis heute wird in Cut Bank Öl raffiniert  – siehe Luftbild [2]. Zur Erdöl-Geschichte von Montana siehe Quelle 3.
Quellen:
[1]…Post Card, Cecil C. NIXON, 206 S. Idaho Street, Butte, Montana, ungelaufen. um 1940, Eigentum schlot.at-Archiv
[2]…Google Maps, abgefragt am 14.10.2015
[3]…Second Bonanza, abgefragt am 14.10.2015