AT | ME | Golling/Neuda | Spinnerei HITIAG

Der Ursprung dieses heute bunten Industrieensembles geht auf das Jahr 1883 zurück, als hier die "Erste österreichische Seilwarenfabrik Pöchlarn Em. Biach& Comp. Brüder Lieser" gegründet wurde. Nach diversen Umstrukturierungen (Lieser&Duschnitz, HITIAG als Akronym für Hanfindustrie- und Textilit-Industrie A.G., neudagarn, Europeyarn) wurden bis 2006 Seile bzw. Garne erzeugt [1]. Die Nachnutzung ist branchenfremd, doch wird Rücksicht auf die historische Bausubstanz genommen.

Nach der Werkschließung rettete Herr Manfred Zwirner wertvolles Plan- und Archivmaterial aus der Fabrik und verfaßte 2010 die Chronik des Unternehmens [1], zu deren Präsentation schlot.at geladen war.

Wir danken Herrn Zwirner für die Betretungserlaubnis der Dächer von Neuda.

Quelle:

[1]…ZWIRNER, M. (2010): Handwerkliche und industrielle Textilspinnerei im Bezirk Melk; erschienen als: Beiträge zur Bezirkskunde Melk – Band 8. Kuratorium zur Herausgabe einer Bezirkskunde für den Bezirk Melk […], Melk/Golling. 384S

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AT | SP | Pappefabrik Volpini de Maestri, vormals Anton L. Moritsch, 1916

Foto der Pappefabrik Volpini de Maestri, Spittal an der Drau (hier Spittal an der Lieser 🙂 ) von unbekanntem Fotografen. Fotostandpunkt: Antoniuskapelle.

Auf Anfrage im Stadtarchiv Spittal an der Drau bekamen wir folgende kompetente Auskunft von Hrn. Stadtarchivar Mag. Stückler:

“Sehr geehrter Herr Mráz!

Herzlichen Dank für Ihre Anfrage, gerne kann ich Ihnen als Stadtarchivar dazu Auskunft geben!
Es handelt sich dabei um das (ehemalige) Gelände der Firma Volpini de Maestri, das sich seit dem Jahr 1906 in Händen der Unternehmerfamilie Volpini de Maestri befindet und ein interessantes Kapitel Spittaler Industriegeschichte darstellt.

Folgend in kurzen Worten einen grober Abriss der Firmengeschichte:

Ursprünglich befand sich auf diesem Standort ein Hammerwerk, 1872 kaufte Anton L. Moritsch den Betrieb und startete mit der Erzeugung von Braunpappe. 1906 kaufte Anton III Volpini de Maestri den Betrieb und stellte in weiterer Folge Kartonagen, unter anderem für das Magnesitwerk Radenthein (heute RHI) her. 1972 erfolgte die Umstellung auf Kunststoffproduktion, v.a. Becher für Milchprodukte. Im Jahr 2006 erfolgte die Umsiedelung des Unternehmens auf das heutige Gelände westlich von Molzbichl (rund 5 km vom alten Betriebsgelände entfernt).

Hier der Link zur Homepage der Firma Volpini Verpackungen GmbH:
http://www.volpini.at/

[…]

Mit besten Grüßen,
Christoph Stückler.

Stadtarchiv Spittal an der Drau
Leitung: Mag. Christoph Stückler
Burgplatz 1, Archivräume: Brückenstr. 6
9800 Spittal an der Drau “

Vielen Dank für diese schnelle und fundierte Auskunft!

Der Industrie-Compass 1925/26, Band I Österreich vermerkt auf Seite 1366:

“Pappefabrik Volpini de Maestri, vormals Anton L. Moritsch. Gründung 1870, Wasserkrfat 300 PS. 5 Pappenmaschinen, 3 Holzkocher. Erz.: 100 Waggons Pappe (p.a.).

Verortung über schlot_map folgt.

Foto 99×74 mm im Eigentum des Schlot-Archives.