AT | 1030 Wien | Desinfektionsanstalt der Stadt Wien

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Abbruch 2013/10/29
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Abbruch 2013/10/29

Am Standort Hüttenbrennergasse 6, 1030 Wien, befindet sich die Desinfektionsanstalt der Stadt Wien, ihreszeichens Schlotstandort – vermutlich aufgrund der nötigen Dampfproduktion.

An dieser Adresse werden bei Bedarf Entlausungen durchgeführt. Am Standort arbeiteten 2007 ca. 20 Personen, zu deren Aufgaben auch Entwesungen im Bereich der Stadt Wien gehören, beispielsweise die Desinfektion von Wohnungen, in denen Faulleichen gefunden wurden oder die Beseitigung von Ungezieferbefall in Wohnungen. Im Auftrag eines Krankenhauses werden Dampfdesinfektionen von Matratzen durchgeführt – Stand 2007 [1]. Damals verfügte die Anstalt auch über eine mobile Dekontaminationseinheit, mittels derer eine Dekontamionationsstraße, wie sie für ABC-Abwehrszenarien von Bedeutung ist, errichtet und betrieben werden kann.

Zum Gebäudeaufbau wurde 2007 Folgendes konstatiert [1]:

Zitat Beginn:

“Die von der Desinfektionsanstalt genutzten Gebäude sind um einen Hof gruppiert. Auf der linken Seite  – von der Einfahrt kommend – befindet sich ein dreigeschossiger Gebäudetrakt, in dem im ersten Stock Büros und im Erdgeschoß ein permanent besetztes Dienstzimmer, eine Küche, ein Vortragsraum sowie  diverse Garderoben und Aufenthaltsräume für das Personal untergebracht sind. Im Keller des Gebäudes befindet sich eine Wärmeübernahmestation für die von der Fernwärme Wien gelieferte Wärmeenergie.
Im rückwärtig gelegenen Trakt befinden sich die Desinfektionsräume für die  Dampfdesinfektion (drei Dampfkammern) sowie eine Formaldehydkammer. Die Räume in diesem Bereich sind strikt getrennt in Räume der “reinen” und der “unreinen” Seite und durch die Desinfektionskammern bzw. die Formaldehydkammer miteinander verbunden. Material, das zu desinfizieren ist, wird von der “unreinen” Seite in die Desinfektionskammern bzw. Formaldehydkammer eingebracht und nach der Behandlung von der “reinen” Seite her entnommen. Der Dampf für die Kammern wird mittels eines öl- oder eines gasbefeuerten
Dampferzeugers hergestellt. In demselben Gebäude sind auch ein Öllagerraum sowie eine Werkstätte untergebracht. Hinter dem Gebäude ist der Aufstellungsort für das Notstromaggregat.
Im straßenseitigen bzw. im rechten Trakt befinden sich Garagen, ein Lagerraum für brennbare
Flüssigkeiten sowie diverse weitere Lagerräume.”

Zitat Ende

Aus einem gescannten Stadtplan aus 1912 [2] geht 1908 als Erbauungsjahr der ersten an der Adresse ansässigen Sanitätsstation hervor.

Die 2011 eruierbaren Öffnungszeiten sind gemäß Aushang am Eingang Hüttenbrennergasse 6:

Montag bis Freitag 7-11:30 Uhr
Jeden 1. Freitag im Monat geschlossen.

Am 29.10.2013 wurden Abbrucharbeiten am Kesselhaus festgestellt.

[1] Bericht der MA15-Kontrollamt über die Desinfektionsanastalt 2007 – 21.07.2011
[2] Kulturgut Wien- 21.07.2011

AT | LN | Eisenerz/Münichtal | Hochöfen, Schlackenkegel, Gaskraftwerk ÖAMG

Sehr seltene Aufnahmen aus der Steiermark | Eisenerz-Münichtal, welche die dort  1901 und 1913 errichteten Hochöfen (ÖAMG) und den noch immer bestehenden Schlackenkegel (Abraummaterial der Eisenverhüttung) anno 1901 (Hochofen I im Bau),1929 bzw. um 1937 zeigen. Des Weiteren zwei Fotos des Gaskraftwerkes Eisenerz aus 1925 und 1930. Beide Fotos wurde vom Schlackenberg aus in Richtung Südosten geschossen. Das ältere Foto zeigt Schlackeverfuhrgleise auf den Kegel, das jüngere ist in der Werkszeitung der ÖAMG vom 14.08.1930 publiziert. Der Text der Kraftwerksbeschreibung stammt ursprünglich aus 1925 und wurde 1930 in zweiter Auflage publiziert.

Die Werksaufnahmen aus 1929 entstammen einer heimatkundlichen Schrift und erklären die einzelnen Teile der beiden Koks-Hochöfen. Beide Öfen wurden 1945 ausgeblasen.

Spannend ist der Vergleich des Schlackekegels (1929-1937) mit dem heutigen – er ist gegenüber 1937 zum Kegelstumpf geworden. Die gewaltigen Dimensionen sind aus dem aktuellen Luftbild ersichtlich.

Nordwestlich der Hochöfen befand sich ab 1922-24 (Errichtung) ein Gaskraftwerk, dessen Hauptgebäude noch in Grundzügen besteht. Der im Hintergrund des Fotos erkennbare Gasometer ist mittlerweile abgetragen.

schlot_map (bei Google Maps). AK auf Kodak-Papier (um 1937), Werkszeitungen (1930+1934)  und Büchlein (1929) im Besitz von schlot.at

[googlemaps http://maps.google.com/maps/ms?ie=UTF8&t=h&msa=0&msid=114207467168440045430.00045e0378ac07fc44e68&ll=47.556343,14.866047&spn=0.005792,0.012832&z=15&output=embed&w=300&h=200]