Die Fabrik der “Belko” Wien-Vösendorfer Genußmittelwerke Berger, Volk&Co in Vösendorf, Ortsstraße 10, wurde 1888 gegründet [1] und besteht heute als Gasthaus “Fabrik Vösendorf” weiter [4]. 2 Kamine sind erhalten und in gutem Zustand [2].
1925 wurden erzeugt [3]:
Spirituosen
Dessertweine
Fruchsäfte
Schokolade
Zuckerwaren
1959 war das Produktportfolio bereits schlanker [1]:
Sehr kleines und ebenso seltenes Foto des Schichtwerkes Atzgersdorf, gescannt mit 1200 dpi. Die Beschriftung lautet:
“Blick auf die Schicht A.G., im Hintergrund das T[h]ea-Werk.”
Ferner ein Werbeprospekt der 1913 mit Schicht fusionierten Kunerolwerke für das Produkt “Cocosette” .[1].
Mit dem Thea-Werk ist wohl das 1897 gegründete [1] Kunerolwerk Atzgersdorf gemeint, das traditionellerweise die Thea-Margarine herstellte [2].
1913 vollzog sich die Vereinigung der Firma Schicht und Kunerol Atzgersdorf AG zur neuen Kunerolwerke – Emanuel Khuner & Sohn AG [1].
1923 eröffnete der Wiener Industrielle Georg Schicht [3] eine Margarinefabrik in Atzgersdorf, offenbar unweit der Kunerolwerke (Kokosfetterzeugung). Diese ist als Werk Atzgersdorf mit der damaligen Adresse Wiener Straße 52, XXV Wien angegeben. Zustand des Werkes um 1940:
Heute ist das gesamte Gelände eine Industriebrache [4].
1979 erbautes AKW (Centrale nucléaire de Cattenom) mit vier Reaktoren à
1.300 MW Leistung und 4 Kühltürmen. Das AKW liegt im Département
Moselle etwa 35 km südlich von Luxembourg. Zur Kühlung wird das Wasser
der Mosel verwendet, die in unmittelbarer Werksnähe verläuft [1].
Unbekannte Fabrik in der Hargreaves Street. Auf dem Schlot ist “Rosedale Joinery” zu lesen. Dass es sich bei diesem Betrieb um eine Tischlerei handelt(e), darf jedoch bezweifelt werden.
Seit etwa 30 Jahren befindet sich an diesem Standort die Druckerei First Impressions (Manchester) Ltd. (Quelle: Unternehmens-Website). Dort sind auch Infos zu Erzeugnissen zu finden. Über die ursprüngliche Nutzung ist uns nichts bekannt.
Auf diesem Fabriksareal in der Sherborne Street befindet sind lediglich noch ein verhältnismäßig kleines Gebäude mit integriertem Schlot. Um welches Unternehmen es sich gehandelt hat, war nicht herauszufinden.
(c) schlot.at / CS, 2009
Fotos: CS (2009)
Update (07/2015): Einer kurzen Recherche zufolge wurde das Gebäude inkl. Schornstein zwischen 04/2013 und 07/2014 abgerissen.
Hier ein kurzer Zeitraffer von Luftbilder (via Google Earth) sowie eine vergleichende Ansicht zwischen Google Street View (07/2014) und einem in etwa passenden Foto von schlot.at (08/2009). Er zeigt den Rückbau / das Verschwinden der Fabrik
(c) Google Earth, 2003 > vor dem (optischen) Niedergang…
(c) Google Earth, 2005
(c) Google Earth, 2009 > zum Zeitpunkt des schlot.at-Besuchs
(c) schlot.at / CS, 2009
(c) Google Earth, 2013 > kurz vor Entfernung des Schlots
(c) Google Street View, 2014 > nach Entfernung des Schlots
Es existiert zwar ein Schild, das auf das Unternehmen “Rose Household Textiles LTD” hindeutet, doch auf dessen Website sind keinerlei Infos über diesen Standort ersichtlich. Stattdessen wird auf dem Lageplan ein anderer in der Nähe gelegener Standort gezeigt. (Quelle: http://www.rose-household.co.uk > MAP)
Im Bereich Charter Street, Julia Street, Southall Street trifft man auf die Fabrik Clarence Hatworks. Der Schlot mit viereckiger Grundfläche wirkt sehr robust. Die angrenzende Fabrikshalle – ein alter Ziegelbau – ist mit wunderschönen grünen Fensterrahmen und Dachrinnen versehen.
Der Betrieb wurde 1863 gegründet, das Gebäude stammt aus dem Jahr 1899, wie auf den Steintafeln beim Eingang zu erkennen ist.
ehemaliges Werksgleis vor Einmündung in Haltestelle Wien Siemensstarße
Große Werkshalle von Osten aus betrachtet
Jugenstilturm und Werkskran
Jugendstilturm von verlängerter Martha-Steffy-Browne-Gasse aus
Inserat Compass 1925
Logo 1959
Fotos MM 2011
Das Gelände in 1210, Shuttleworthstraße 8, hat eine bewegte Geschichte.
Um 1905 verlagerte der bereits bestehende Konzern Clayton&Shuttleworth seine Fabrikation landwirtschaftlicher Maschinen an den gegenständlichen Standort [1]. Der noch bestehende Jugendstilturm dürfte aus der Gründerzeit des Standortes stammen.
1911 fusionierten Hofherr&Schranz (angesiedelt in Favoriten) mit Clayton-Shuttleworth. Dadurch wurde die gesamte Wiener Produktion an den Floridsdorfer Standort verlegt. [1]
1938 wurde das Unternehmen im Zuge des Anschlusses der Heinrich Lanz AG einverleibt. Im amtlichen Wiener Telefonbuch 1943 als landwirtschaftliche Maschinenfabrik geführt, produzierte Lanz in Wien-Floridsdorf auch Teile für die V2-Rakete [3]. An dem Standort wurden Zwangsarbeiter beschäftigt, es bestand am Werksgelände ein eigenes Konzentrationslager, das als Außenlager von Mauthausen geführt wurde.
Nach der blutigen Kriegszeit wurde 1945/46 versucht, an die wirtschaftlichen Erfolge der Gründerzeit anzuknüpfen. 1946 wurde der Betrieb nach dessen Rückbenennung verstaatlicht [1] [4]. Sinkende Mitarbeiterzahlen ab 1950 charakterisierten den weiteren wirtschaftlichen Weg, der am Standort bis 1970 dauern sollte. [1]
1959 stellt sich das Unternehmen wie folgt dar:
“Hofherr-Schrantz-Clayton-Shuttleworth, Landwirtschaftliche Maschinen-Fabrik A.G., Fabrik und Zentralbureau: XXI., Shuttleworthstraße 8.
Werksabteilungen:
Landwirtschaftliche Maschinen und Geräte
Traktorenbau
Verpackungs-, Zigaretten- und Spezialmaschinen
800 Arbeiter und Angestellte.
Erzeugnisse 1959:
Selbstfahrende Mähdrescher mit 190cm Schnittbreite und doppeltem Putzwerk
Detailansicht. Copyright “Ars liturgica”, Maria Laach.
Altes Foto aus dem Landkreis Ahrweiler, Maria Laach. Es zeigt die 1093 gegründete Benediktinerabtei mit wohl jüngerem Nebengebäude und Schornstein um 1930. Herausgeber “Ars Liturgica”, Maria Laach.
Gemäß diesem Klosterplan handelt es sich bei dem damaligen Schlotstandort um den Westbereich des heutigen Buch- und Kunstverlages. Eine andere damalige Nutzung scheint anhand des Fotos mehr als plausibel. 2011 existieren gemäß dem zitierten Lageplan noch eine Glockengießerei und eine Kunstschmiede. Ein anderer Standort dieser klostereigenen Betriebe in früherer Zeit kann nicht ausgeschlossen werden.
Der Schornstein besteht anno 2011 nicht mehr.
Undatierte Ansichtskarte Nr. 429. Bildfläche 143x102mm, Eigentum Schlot-Archiv (2011).
Fotos des 1969-1970 errichteten [2] und 2000 um einen Block erweiterten [1] Steinkohlekraftwerkes Plomin in Kroatien. Der 340m hohe Schornstein [1] gehört zum 2000 errichteten Block 2 (Leistung 210 MW) [2]. Der graue Schlot von Block 1 (120 MW gemäß Quelle [1]) ist auch nicht klein, verschwindet aber am ersten Foto fast im Fuß des hohen Schlotes. Zwei weitere Auffälligkeiten sind
das bei Kohlekraftwerken übliche imposante und 1,5 km lange [3] Förderband, das direkt vom eigenen Hafen an der istrischen Küste zum Kraftwerk führt
das Kohlenlager neben der Kraftwerksanlage.
Von 1997 – 1999 erhielt das Kraftwerk eine Abwasserreinigungsanlage und eine Rauchgasentschwefelung [3].
WNF-Werk II, 2. Weltkrieg. Schlot mit demontierten DAIMLER-Lettern.
Flugzeug-Rumpfkonstruktionen im Werkshof, 2. Weltkrieg
Von 1899 bis 1935 wurden an diesem Standort in der Pottendorfer Straße Automobile und Motoren hergestellt [1]. Ab 1915 wurden – vorerst bis 1918 – von der ÖFFAG (Österreichische Flugzeugfabriks AG) auch Flugmotoren und anderes Kriegsgerät produziert [1].
Während des 2. Weltkrieges waren die Wiener Neustädter Flugzeugwerke (WNF) sowohl am Flugfeld Wr. Neustadt (Werk I, Wiener Straße 120) als auch im Bereich der ehemaligen Daimler Motorenwerke in Wr. Neustadt Nord, Pottendorfer Straße (Werk II) [2] tätig. Die obigen Fotos aus dem WNF – Werk II sind historische Abzüge von Glasplatten-/Kunststoffnegativen im Eigentum des Schlot-Archives.
In Lichtenwörth bestand von 1747 – 1930 eine bedeutende Metallwarenfabrik mit einer über 800 verschiedene Erzeugnisse umfassenden Produktpalette [1]. Die Fabrik war namensgebend für einen Ortteil von Lichtenwörth, die sogenannte “Nadelburg”. Die Fabrik war bis zum Verkauf an Anton Hainisch im Staatseigentum [1].
Kurz vor dem Niedergang 1930 scheint die Fabrik unter “Nadelburger Messing- und Metallwarenfabrik M. Hainisch A.G.” mit Firmensitz in Wien, Dominikanerbastei 4, auf. Als Präsident wird August Segur, als Vizepräsident Eduard Fischer genannt. [3]
1925 wurden in Lichtenwörth erzeugt [3]:
Tabakdosen
Zigarettenetuis aus Eisen und Messing vernickelt, Alpaka
Neben einem Museum sind heute mehrere erhaltene Arbeiterhäuser und das renovierte “Adlertor”, einer der drei Zugänge der ehemals vom restlichen Ort abgeschotteten Fabrik als Attraktionen zu bezeichnen [1].
Online-Planmaterial über die ehemaligen Fabrikseinrichtungen ist auf der Museums-Website [2] verfügbar. Danke an R. Bachtrögl für Korrekturhinweise.
Ehemaliger Standort des hier 1920 (*) gegründeten Caro-Werkes Wien [1] in der Lützowgasse 12-14.
1943 erscheint die Caro-Werk Ges.m.b.H unter der oa Adresse Lützowgasse 12-14 im Wiener Telefonbuch [4]. Es findet sich der Hinweis, daß das Werk früher als “Carobronze” bezeichnet wurde. Als Produkt wurden Gleitlagerwerkstoffe angegeben.
1959 weist der Industrie-Compass Österreich [3] folgende Produkte aus:
Lagerwerkstoffe “Caro A”
kaltgeknetete Phosphorbronze
“Caro-Bühler”-Gleitmetall (Georg Bühler war ein Caro-Entwickler um 1930 [1])
Rohre in Schwer- und Leichtmetallen
Stangen in Schwer- und Leichtmetallen
Profile in Schwer- und Leichtmetallen
Massendrehteile in Schwer- und Leichtmetallen
Einbau – Gleitlager
1961 fusionierte das Werk mit der Enzesfelder Metallwerke AG zur neu gegründeten Enzesfeld-Caro Metallwerke AG [1].
Nach dem nicht genau zu eruierenden Produktionsstillstand des Caro-Werkes wird das gegenständliche Gelände durch eine Reihe anderer Unternehmen nachgenutzt. Dazu gehören im Jänner 2011:
Die 1824 gegründete [2] Wiener Spielkartenfabrik PIATNIK in 1140, Hütteldorfer Straße 229-231, weist eine interessante Architekturgeschichte auf.
Auf der uns vorliegenden Rechnung vom 01.02.1900 ist das bereits um 1900 bestehende Haupthaus Ecke Hütteldorferstraße /Moßbachergasse gut erkennbar. Ebenfalls auf der Rechnung bereits sichtbar ist der Schlot, der heute noch im Innenhof des Werkes steht.
Entlang der Hütteldorfer Straße und des Nordteiles der Gusenleithnergasse findet sich ein Zubau, der seiner Ornamentik nach zu schließen aus der vorigen Jahrhundertwende stammt.
Bemerkenswert scheint die Verzierung des mittleren Fassadenbereiches mit den vier Kartenfarben Karo, Herz, Pik und Treff, welche aus Stuck herausmodelliert sind.
Entlang des Südteiles der Gusenleithnergasse ist die Fassade wesentlich neuer und weniger schön – es handelt sich um großflächig aneinandergefügte Milchglasscheiben. Diese Architektur ist die wohl jüngste auf dem Werksgelände.
Der Schlot befindet sich im Werkshof und ist am besten von der Moßbachergasse aus einzusehen.
Die gescannten und im Schlot-Archiv befindlichen Piatnik-Artefakte zeigen:
Rechnung – Briefkopf der Spielkarten-Fabrik, Lithogr. Anstalt, Buch- und Steindruckerei Ferd. Piatnik & Söhne vom 01.02.1900 mit Stempelmarke 2 Heller
Schnapskarte, Herz-As (1934-1938). Kartenstempel des Ständestaates! Interessanterweise befindet sich heute der Piatnik-Herstellerhinweis auf der Pik-As – Karte.
Taschenkalender 1938 in Kartenform
Pik-As aus den 1990er Jahren
Weitere Informationen über die Standorte ehemaliger Dependancen und Werksteile bietet Talon.cc [1].
Schlot der von Rockwool [1] übernommenen Steinwollefabrik, ehemals Prefizol [2]. Das Werk liegt ca. 15km nördlich von Ostrava [2].
Fotos MM (2010).
Adresse [3]:
ROCKWOOL S.R.O.
Bohumin, 1 Skrecon
735314
CZ
Bei der unter [3] angegebenen Website handelt es sich um eine von der EU Kommission finanzierte Plattform, die Daten von europäischen Forschungseinrichtungen und Unternehmen sowie deren Kooperationen untereinander enthält.
Aus dieser Quelle geht auch die Beteiligung an einem Projekt zur thermischen Gebäudesanierung (u.a. gemeinsam mit der Technischen Universität Prag und der TU Dresden) hervor, das 2003 abgeschlossen wurde [4].