Ruinenfotos des ehemals wichtigsten kosovarischen Ziegelwerkes aus der Hauptstadt Priština [1].
The former Brick Factory is a large and imposing structure at the edge of the city centre, recognisable for its bright red brick façade and high, rectangular windows. It is considered Prishtina’s most important post-industrial site.
Built in 1947, the Brick Factory was a central part of the infrastructure of Kosovo. Positioned with easy access to all areas of Kosovo, the factory processed clay and other raw materials to produce the bricks that built many buildings in Prishtina.
Following its discontinuation as a factory, the building was left to the management of the Kosovo Privatisation Agency In an unprecedented move, the City of Prishtina acquired the building with the intent of returning it to the public as a new space for the city. For Manifesta 14 Prishtina, the Brick Factory will transition from a disused industrial site to an Eco Urban Learning Centre that will invigorate the cultural scene in the surrounding area. [2]
Parlamentschlot, Ansicht von der Auerspergstraße/Anzengruber Denkmal. Foto: cccschlot-Privatarchiv
Reichsrathgebäude, Theophil Hansen, 1883 – heutiges Parlament
Der Architekt war aus ästhetischen Gründen gegen Schlote, erbaute sie auf Wunsch des Baukomitees doch. Er entschloss sich sie durch ihre prunkvolle Gestaltung einer Siegessäule gleich wirken zu lassen. Die sehr außergewöhnlichen Schlote wurden mit einem goldenen, jonischen Kapitell, goldenen Figuren (Hephaisto´s Helfer von Hugo Härdtl) und einem gusseisernen Funkenfänger bekrönt.
Keine industrielle, aber technische Funktion des industriellen Hochzeitalters in Wien.
Die Fabrik der A.E.G.-Union Elektrizitätsgesellschaft. Links der noch heute existente Schornstein mit Maschinen- und Kesselhaus. Fotografie, 1910. Quelle: Paul, Martin: Technischer Führer durch Wien, Wien 1910, S. 582Foto M.Mraz (2006)
Die A.E.G.-Union Elektrizitäts-Gesellschaft wurde1898 von der Berliner Union Elektrizitäts-Gesellschaft in Wien gegründet und 1899 vom Architekten Alois Schumacher für die Herstellung elektrischer Maschinen, Geräte und Kleinteile erbaut.
1910: 700 ArbeiterInnen, 400 BeamtInnen
Bauliche Erweiterungen bis in die 1920er Jahre.
Nach dem Zweiten Weltkrieg: Übernahme durch die Elin-Union A.G.
1974: Aufspllittung in 5 Teile und Adaptierung zu Werkstätten, Lager und Büro. Der heute noch bestehende Schornstein (mit Wasserreservoir) und die beiden vorangestellten Hallen (Maschinen- und Kesselhaus), in Sichtziegelbauweise errichtet, bildeten gemeinsam die Kraftzentrale der Fabriksanlage.
Heute wird das Areal als Veranstaltungszentrum Metastadt genutzt.
Quellen:
Paul, Martin: Technischer Führer durch Wien, Wien 1910, S. 582
Wehdorn, Manfred/Georgeacopol-Winischhofer, Ute: Baudenkmäler der Technik und Industrie in Österreich, Band 1, Wien 1984, S. 118-119
Die Handschuhfabrik J.E. Zacharias, 1190 Wien. Quelle: Industrie Österreichs, Band 4, S. 432
Ab 1886 produzierte J.E. Zacharias als k.k. Hoffabrikant Handschuhe in Döbling (Nussdorf). 1936 ging die Fabrik in Konkurs.
Das prunkvolle Fabriksgebäude (inkl.Gerberei und Fertigung) in Sichtziegelbauweise steht heute noch. Kessel- und Maschinenraum samt Schlot sind heute nicht mehr vorhanden. Der Schlot des Nachbargrundstückes (Laureol Pflanzenfettfabrik) wurde nach dem Vorbild der Handschuhfabrik erbaut und ist noch in voller Größe erhalten.
Ehemalige Handschuhfabrik J.E. Zacharias, heutige Ansicht von der Boschstraße, Foto: cccschlot-PrivatarchivEhemalige Handschuhfabrik J.E. Zacharias, heutige Ansicht von der Bachofengasse, Foto: cccschlot-PrivatarchivSchlot der ehemaligen Laureol Pflanzenfettfabrik in der Boschstraße, Ansicht von der ehemaligen Handschuhfabrik. Foto: cccschlot-Privatarchiv
Quellen:
Allgemeine Bauzeitung, Pläne, 1891, S. 56 und Hauptteil, S. 72
Ansicht von der Boschstraße, cccschlot-Privatarchiv
In den 1890er Jahren kommt das günstige und haltbare Pflanzenfett Laureol auf den österreichischen Markt. Es sollte eine gesündere und leichter bekömliche Alternative zu Schmalz und Butter sein und bestand aus reinem Kokosöl. Bei der veganen Pflanzenbutter handelte es sich um ein reines, unvermischtes Pflanzenfett, weshalb sie nicht in das zeitgenössische Margarinegesetz fiel.
Die Kokosbutter wurde zuerst in Julius MollsFettfabrik in 1150 Wien hergestellt und ab 1899/1900 in 1190 Wien, in Hermann Finks Pflanzenfettfabrik.
1906: Verkauf der Fabrik an den Seifenfabrikanten Georg Schicht. Die Firma kaufte auch andere Magarinemarken (Kunerol, Ceres). Hermann Fink blieb als Händler und Fabrikant und vertrat die Firma (weiter unter seinem Namen) auf der Allgemeinen Hygienischen Ausstellung in Wien.
1908 wurde Hermann Fink als Gesellschafter gelöscht. 1911 wird Georg Geyer als Gesellschafter gelöscht, arbeitet aber im Verwaltungsrat bei Georg Schicht weiter. Die Fettproduktion verlagerte sich in die Schicht-Weke in Simmering und Penzing. In der Boschstraße bleibt der “Handel mit Fettstoffen“. Laureol gab es bis in die 1930er Jahre zu kaufen.
Der bestehende Schornstein mit Krone und Funkenfänger wurde zwischen 1900 und 1904 erbaut, wobei der Schlot der benachbarten Handschuhfabrik als Vorbild diente. Später erfolgten Zubauten und Adaptierungen am Fabriksgelände.
Ansicht von der Boschstraße, cccschlot-PrivatarchivReklamemarke, Laureol Kokosbutter. Foto: @ CHARLY HAFNERLaureol Schutzmarke. In: Das Interessante Blatt, 04.02.1904, S. 26
Quellen:
Österreichische Zeitschrift für Pharmacie, 20.12.1895, S. 8
Zeitschrift für Nahrungsmittel-Untersuchung und Hygiene, JG. 10, 1896, S. 6
Innsbrucker Nachrichten, 09.05. 1898, S. 12
Salzburger Chronik für Stadt und Land, 18.10.1898, S. 6
Lehmann – Adressverzeichnis, online in der Wienbibliothek im Rathaus
Zeitschrift: Die Genossenschaft / cooperativ, Nr. 16, 1903, S. 4
Wiener Zeitung, Amtsblatt, 14.07.1903, S. 19
Arbeiterzeitung, Anzeige, 17.12.1903
Architekten- und Baumeister-Zeitung, 17.09.1905, S. 6
Zeitschrift für Nahrungsmittel-Untersuchung und Hygiene, JG.8, Handelsnotizen, 1905, S. 13
Österreichische Zeitschrift für Pharmacie, 07.07.1906, S. 8
Ansicht von der Mollardgasse/Turmburggasse, 2016. Foto: cccschlot-Privatarchiv
1866 wurde das Hofgebäude in der Sandwirtgasse 11 für die bereits 1835 in der Marchettigasse gegründete Firma Josef Schuller & Sohn errichtet. Die Firma stellte Regen- und Sonnenschirmerzeugnisse und -bestandteile her, die auch auf der Weltausstellung in Wien 1873 gezeigt wurden.
Im beginnenden 20. Jahrhundert folgten Adaptierungen, der Tod des Gesellschafters und eine Zwangsversteigerung.
Danach zog eine Möbelfabrik (Franz Wytrlik) und später eine ehemalige k.k. Hutfabrik (P.&C. Habig) ein, die einige Modernisierungen durchführte.
Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden Kinderwagen erzeugt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Standort, bis in die 1980er Jahre hinein, zur Papierwarenerzeugung und als Buchbinderei genutzt.
Ansicht von der Turmburggasse Richtung Sandwirtgasse, Foto: 2016, cccschlot-Privatarchiv
Wiener Neueste Nachrichten, Anzeigenteil, Haberhammer Kinderwagen Bekoh, 08.04.1934, S28
Quellen:
Lenobel und Lehmann (Adressverzeichnisse) – online in der Wienbibliothek im Rathaus
Allgemein illustrirte Weltausstellungs-Zeitung, 1872-73. Jg. 5 (1873-1874),
“Ausstellungs-Objecte”, S. 15
Schornstein der ehemaligen Börse für landwirtschaftliche Produkte
1853 wurden die ersten Regelungen für eine rein kommunalen Getreide- und Mehlhandels erlassen. 1869 wurde aus der städtischen Institution eine autonom durch ihre Mitglieder verwaltete Börse – die Frucht- und Productenbörse oder Frucht- und Mehlbörse. 1875 kam das entsprechende Gesetz zur Selbstverwaltung. Die Handelswege wurden international stark ausgebaut und 1890 entstand die neue, größere Institution an der Taborstraße – die Börse für landwirtschftliche Produkte, erbaut 1890 von Carl König, einem Schüler Friedrich von Schmidts. Der imposante Wirtschafts- und Verwaltungsbau beeindruckt durch seine an Bauplastik reiche Fassade und prunkvolle Hallen, Säle und Vestibül mit Kassettendecken und 10 Meter hohen korinthischen Säulen (im heutigen Theatersaal).
Der Schlot steht an der hinteren Seite des heutigen Wohn- und Geschäftshauses und gehörte zur hauseigenen Kesselanlage, die die Räume mit einer zentralen Dampfheizung betrieb.
Grundriss, Börse für landwirtschaftliche Produkte, Allgemeine Bauzeitung, 1900, S. 2
Quellen:
Thieme/Becker, Band 21/22, S. 157f.
Das Neue Wien: Städtewerk. Band 1, Wien 1926-28, S. 357
Paul, Martin: Technischer Führer durch Wien, Wien 1910
Das Saxoniawerk von Paul Heuer in Dresden gehört womöglich zu den weniger bekannten Industriestandorten in Sachsen. Zahlreiche Produkte wie Reduktions-Kupplungen, Leitspindel-Drehbänke, Hobelmaschinen, Bohrmaschinen, Lochstanzen oder Blechscheren und später vor allem Getriebe (“Heuer-Getriebe”) wurden hergestellt.(1) In den Jahren des Ersten Weltkrieges wurde das Werk offenbar zum Bau von Granaten verschiedener Kaliber umgerüstet.
Saxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-Archiv
Der 50-seitige Prospekt bzw. die Produktliste des “Saxoniawerk Paul Heuer Werkzeugmaschinenfabrik Dresden” mit Maßen und Preisen(2) wurde auf um 1920 datiert. Die Vermutung erfolgte auf Grund des exakten Wortlautes der Firmenbezeichnung auf einem Brief(3), publiziert in dem Online-Archiv: www.altesdresden.de, kann aber auch später sein.
1925 hatte das Werk auch eine Firmenniederlassung in 1070 Wien, Lindengasse 32.(4)
Saxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-ArchivSaxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-Archiv
Saxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-ArchivSaxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-ArchivSaxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-ArchivSaxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-Archiv
(1) https://sachsen.digital/werkansicht?tx_dlf[id]=290098&tx_dlf[page]=1, am 28.09.24, um 14:20 und Zeitschrift: Elektrotechnik und Maschinenbau, Wien, 1925, S. 287
(2) Saxoniawerk Paul Heuer Werkzeugmaschinenfabrik Dresden, um 1920, o.S.
(3) https://www.altesdresden.de/index.htm?get_haus=fied034, am 28.09.24, um 14:28
(4) Zeitschrift: Elektrotechnik und Maschinenbau, Wien, 1925, S. 287
Ludwig Gussenbauer, 36-seitiges Prospekt, Wien 1897. Quelle: schlot.at-Archiv
Der Maurermeister Ludwig Gussenbauer (1853 – 1923) gründete seine Spezialunternehmung für Fabriksschornsteinbau und Einmauerung von Dampfkesseln als offene Gesellschaft am 1. August 1891,(1) nachdem er sich bereits seit 1873 damit beschäftigte. 1898 tritt der Sohn Ferdinand Gussenbauer (Bautechniker) als Gesellschafter in die Firma ein und übernimmt sie 1914 vollständig nach dem krankheitsbedingten Rücktritt des Vaters.(2) Am 1.11.1923 stirbt Ludwig Gussenbauer im Alter von 70 Jahren.(3) Sein Enkelsohn Ferdinand Gussenbauer Jun. trat 1919 in die Firma ein.(4)
1926 wurde die Firma nach Liquidation gelöscht.(5) Im Firmenbuchakt von 1993 wird die „Spezialunternehmung für Fabriksschornsteinbau und Einmauerung von Dampfkesseln L. Gussenbauer & Sohn“ mit dem Datum 27.11.1991 als Ersteintrag und mit Löschungsdatum 16.01.1993 verzeichnet.(6) Die Firma besteht heute noch unter dem Namen L. Gussenbauer & Sohn Spezialbauunternehmung GmbH und beschäftigt sich u.a. mit dem Schornsteinbau in der Karolinengasse in Wieden. Bereits 1906(7) findet man den Unternehmenssitz und die Wohnung der Familie an der heutigen Adresse in einem 1874 erbautem Gebäude in Besitz Ludwig Gussenbauers.(8) Zur vorigen Adresse Schönburgstraße 26 (die des vorliegenden Prospekts) kam am 01.05.1903 ein Standort in der Wimmergasse 29, 1050 Wien, hinzu.(9)
Das „älteste“ Unternehmen „dieser Spezialbranche in Österreich-Ungarn“(10) war der führende Dampfschornsteinbauer mit renommierten Aufträgen „für industrielle Betrieb[e] des Staats-, Kommunal- und Privatbesitzes“(11).
„Hiermit erlaube ich mir, mich zur Ausführung meiner Specialarbeiten höflichst zu empfehlen -Dampfschornsteinbau – rund und eckig – inclusive Material-Lieferung, erstere mit radialen Formsteinen unter dauernder Garantie für Stabilität bei allen Witterungsverhältnissen. Desgleichen Reparaturen als: Höherbauen, Einbinden mit Eisenringen, Ausfugen, Geraderichten, Abtragen etc. Sämmtliche Arbeiten auch während des Fabriksbetriebes. Uebernahme von Kessel- und Maschinenhausbauten, Fundamente für Maschinen und ganzer Fabriksanlagen aus Stampfbeton. Einmauerung von Dampfkesseln jeden Systems und Braupfannen mit Regulierfeuerung.“
„Ich empfehle daher vorliegendes Prospect, welches die Vor- und Nachtheile, die bei Errichtung von Kessel und Schornsteinbauten zu berücksichtigen sind, [..], anführt.“
Vorteile einer „guten Feuerungsanlange sind“ zb.: dichte, trockene und leicht zu reinigende Feuergänge, „möglichst rauchfreie Verbrennung“, bequeme Regulierung und „Schonung des Kessels“.
„Der Schornstein bildet das belebende Element der Feuerungsanlage und hat die Bestimmung, in erster Linien die zur Verbrennung erforderliche Luft [..] zuzuführen, in zweiter Linie die Verbrennungsproducte und schädlichen Gase [..] abzuführen, [..].“
Der „zweckmäßigste Quer- und Längenschnitt“ des Schlotes, die obere lichte Weite und die angepasste Höhe sind für eine funktionierende Anlage von besonderer Bedeutung.
Der runde Querschnitt, also Dampfschornsteine aus „radialen Formsteinen mit verticaler Lochung“ sind am geeignetsten, da sie weniger Wärme nach Außen abgeben und weniger Gewicht und Materialnutzung aufweisen. Der Rauchabzug erfolgt dadurch auch schneller als bei vier- oder achteckigen Schloten, die nur dann zur Verwendung kommen, wenn die Fracht der Formsteine zu teuer wäre und versierte Maurer nicht verfügbar sind. Außerdem können sie Stürmen besser widerstehen, da sie aus dichten und glatten Steinen bestehen. „Meine Steine werden nicht wie Lehmziegel mit Sand und Handstrich angefertigt, sondern mit Wasser durch hiezu geeignete Maschinen aus einem guten, consistenten Materiale erzeugt [..]“.
Die Lochung der Formsteine hilft eine gleichmäßigere Temperatur des Schlotes zu erhalten, in dem die Löcher mit Mörtel ausgefüllt werden und so ein „inniger Verband (Ringverband)“ entsteht.
Die Ziegel werden fast nur in den großen Wiener Ziegelwerken angefertigt und eine immerwährende Stabilität garantiert.
Gussenbauer betont immer wieder (zb. auch in diversen Werbeanzeigen), dass er seine Schornsteine ohne Gerüst baut und nur speziell geschulte Maurer/Fachkräfte beschäftigt. Quelle. Ludwig Gussenbauer, 36-seitiges Prospekt, Wien 1897, o.S.
Elektrizitätswerk Simmering. Quelle: Das neue Städtewerk, Wien, Band 3, S. 335Papierfabrik Klein-Neusiedl. Quelle: Prospekt Ludwig Gussenbauer, 1897. schlot.at-ArchivOstrauer Mineralöl-Raffinerie. Quelle: Prospekt Ludwig Gussenbauer, 1897. schlot.at-ArchivBerndorfer Metallwaren-Fabrik. Quelle: Prospekt Ludwig Gussenbauer, 1897. schlot.at-ArchivErste Favoritner Dampftischlerei. Quelle: Prospekt Ludwig Gussenbauer, 1897. schlot.at-ArchivLeopold Abeles & Co, Watta-Fabrik, 1100 WIen. Quelle: Prospekt Ludwig Gussenbauer, 1897. schlot.at-Archiv
Fußnoten/Quellenverzeichnis:
1 WSTLA: Handelsregister-Auszug, 03.07.1900, S. 153, Zahl 106/1.
2 Das neue Städtewerk, Wien, Band 3, 1927, S. 335.
3 WSTLA: aus dem Verzeichnis der Verstorbenen, 2022.
4 Städtewerk
5 WSTLA: Handelsregister-Auszug, 1900.
6 WSTLA: Akt: 2.3.3.A49/1.FN002328z, vom 16.01. 1993.
7 Adolph Lehmann’s allgemeiner Wohnungs-Anzeiger : nebst Handels- u. Gewerbe-Adressbuch für d. k.k. Reichshaupt- u. Residenzstadt Wien u. Umgebung, 1859-1922, Protokollierte Firmen, 1906, S. 411
8 Lenobel, Josef: Häuser-Kataster der k. k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien, Wien, 1911-12, S. 174.
9 Lehmann, Protokollierte Firmen, 1903, S. 470.
10 Werbeanzeige, angegeben mit 1914
11 Städtewerk
Die Straßenbahnremise Wienzeile war von 18.07.1901 bis 30.11.1940 in Betrieb [1].
Sie befand sich in der heutigen Linken Wienzeile, Ordnungsnummern 278 und 280 [2].
Das Foto vom Dezember 1927 [3] zeigt nach derzeitiger topografischer Einschätzung den schmalen west-ost-gerichteten Innenhof mit Gleis, Blickrichtung Osten gegen die Anschützgasse.
Trotz der Qualitätsverluste durch offensichtliche mehrmalige historische Reproduktion vermittelt das Foto einen guten Eindruck des langgestreckten Straßenbahnhofes mit seinen hohen und großflächigen Bogenfenstern.
Im Zuge der rüstungsbedingten Buntmetallknappheit im ersten Weltkrieg gründete der Industrielle Bernhard Wetzler am Südrand des heutigen Wiener Gemeindegebiets eine mittels Werksgleis an die Badner Bahn angeschlossene [1] Kupferraffinerie [2].
Die Kapazität der Raffinerie lag zur kurzen Blütezeit (Schließung bereits anno 1923 dokumentiert) bei 10 t Kupfer täglich [3].
In den Fabrikshallen wurden konfiszierte Buntmetallgegenstände wie etwa Messinghausrat gelagert und aufgeschmolzen. Ein großer Teil der Anlage – die Halle mit dem Tonnengewölbe – diente allerdings der elektrolytischen Darstellung von Kupfer aus dem wohl zerkleinerten Schmelzgut. schlot.at zeigt dazu 30 großformatige Scans des elektrotechnischen Ausstatters (Siemens-Schuckert-Werke) und ein mutmaßliches Belegschaftsfoto. Die Bilder geben Einblicke in Architektur, Lagerung und Aufschmelzung von Buntmetall, Galvanik, Appretur der Reinkupferplatten, Kraftzentrale, Schaltraum und die Laboratorien [4].
Der Standort der Kupferraffinerie befand sich im Bereich der 1923 gegründeten Zinkhütte Neu Erlaa [5], möglicherweise einer Rechtsnachfolgerin oder Nachnutzerin der verfahrenstechnischen Anlagen.
Werksansicht außen
Werksansicht innen, Werksgleise
Teil der Belegschaft
Buntmetalllager
Buntmetalllager
Aufschmelzung
Aufschmelzung
Aufschmelzung
Aufschmelzung
Schredderung
Elektrolyse
Elektrolyse
Elektrolyse
Elektrolyse
Elektrolyse, Messungen
Elektrolyse
Elektrolyse
Elektrolyse
Becken
Becken
Becken
Abschlagen von Kupfersulfatkristallen
Kupferplatten-Abnahme
Kupferplatten-Appretur
Kupferplatten-Appretur
Verfahrenstechnische Einrichtung
Kraftzentrale
Kraftzentrale
Schaltraum
Labor
Regelstation/Labor
Quellen:
[1]…Lokalbahn Wien-Baden, 21.07.2024
[2]…ww1.habsburger.net/, 21.07.2024
[3]…MÜLLER, R. (1932): Allgemeine und technische Elektrometallurgie, Springer Verlag, Wien. S 632
[4]…Kupferraffinerie Neu Erlaa. Fotomappe/Baudokumentation der Siemens-Schuckert-Werke in Schuber der Siemens-Halske-Werke, 30 Stk. plus zugehöriges Belegschaftsfoto, ohne Jahr. Eigentum Archiv schlot.at (2024)
[5]…Zinkhütte Neu Erlaa, 21.07.2024
Fotodokumentation [1] der Werksanlagen der Steirischen Mineralfarben-Werke und Lackfabriken Waldemar Kjölbye & Cie [2] in Leoben-Leitendorf [1]. Die Fabrik bestand ab mindestens 1906 [1] und wurde anno 1913 durch das Unternehmen A. Zankl Söhne, Graz, erworben [2].
Die Fotos bieten einen Einblick in die lokale Industriearchitektur samt schmalspurigen Werksgleisen, aber auch in die Herstellung von Erd- und Ölfarben (Aufmahlen der Pigmente in Kollergängen und Mahlwerken mit Transmissions-Antrieb, Verwendung von Filterpressen) und zeigen die werkseigene Fassherstellung, die Abfüllung, Lagerung und Fakturierung der Produkte.
Das 1905 auf der Halbinsel Andrejsala eröffnete elektrische Kraftwerk wurde im technischen Büro des Münchners Oskar von Miller (1855-1934) geplant. Ausführender Architekt war Carl Johann Felsko (1844-1918); es war zur Errichtungszeit das größte Kraftwerk des gesamten Baltikums [1].
schlot.at besuchte das Industriejuwel im Mai 2024 [2].
Neben dem Direktionsgebäude sind größere Teile der historischen Bausubstanz inklusive zwei Schornsteine erhalten geblieben. Im Osten des Geländes werden derzeit Abbruch- oder Adaptierungsarbeiten durchgeführt.
Geschichte [2] und Fotodokumentation des Werksgeländes [1] der ŽOS České Velenice.
“Mit dem Bau der Werkstätten wurde vermutlich 1868 begonnen, 1869 wurde wahrscheinlich der Betrieb aufgenommen. Im Jahr 1871, bald nach ihrer Gründung, wurden die Werkstätten, damals in Gmünd, zu den Hauptwerkstätten der Franz-Josef-Bahn mit Zweigstellen in Pilsen und Wien. Der erste Leiter der Werkstätten war Josef Karel von Böhmen und die Eisenbahnwerkstätten wurden von der Eisenbahndirektion in Prag verwaltet. 1874 wurden die Gmünder Werkstätten zum ersten Mal erweitert. Das Projekt umfasste die Erweiterung der überdachten Arbeitsplätze. 1897 wurden die Werkstätten der Eisenbahndirektion in Wien zugeordnet. Die Entwicklung der Werkstätten machte auch während des Ersten Weltkrieges nicht Halt. Neue Arbeitsplätze wurden anstelle der alten, unzureichenden gebaut.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Stadt Gmünd am 10. September 1919 durch den Vertrag von Saint-Germain-en-Laye geteilt. Der größere Teil blieb bei Österreich, während der nordwestliche Teil, d. h. der Bahnhof, die Werkstätten und das Gebiet hinter dem Fluss Lužnice, von Österreich abgetrennt und am 31. Juli 1920 der Tschechoslowakei angegliedert wurde, obwohl es kein historischer Teil des tschechischen Königreichs war. Die Werkstätten wurden der Eisenbahndirektion in Prag unterstellt. Im Jahr 1938 wurden die Werkstätten wieder an Österreich angegliedert. Am 23. März 1945, nach der Bombardierung von České Velenice durch die Alliierten, lagen die Werkstätten in Trümmern.
Die Rote Armee marschierte am 7. Mai 1945 in die Stadt ein und übernahm am nächsten Tag die Werkstätten. Die Werkstätten kehrten in die Tschechoslowakei zurück und der Wiederaufbau begann. Zu dieser Zeit beschäftigten die Werkstätten etwa tausend Arbeiter. In den Jahren 1956-1965 wurden hier Reparaturen an Hochgeschwindigkeitsdampflokomotiven durchgeführt. Im Jahr 1969 rettete der damalige technische Beigeordnete Jiří Sedláček den Salonwagen Aza 80 von Präsident Masaryk und stellte ihn als Denkmal auf dem Gelände der Werkstätten auf. Im Jahr 1974 wurde eine neue Fahrbahn eröffnet, und die Reparatur von Wagen wurde zum Hauptprogramm. Das Werk wird vom Werk für die Reparatur von rollendem Material in Eisenbahnreparatur- und Maschinenbauwerk České Velenice umbenannt. Als letzte Werkstatt in der Tschechoslowakei endet 1979 die regelmäßige Reparatur von Dampflokomotiven mit der Reparatur der Lokomotive 477.043, und die übrigen Mitarbeiter werden auf die Reparatur von Waggons und Elektrolokomotiven umgeschult. Dampflokomotiven werden nur noch gelegentlich repariert. Fast alle tschechischen Museumsdampflokomotiven wurden in České Velenice repariert. Im Jahr 1989 wurde Jiří Sedláček Direktor der Werkstätten.
Am 1. Oktober 1993 wurden die Eisenbahnreparatur- und -technikwerke privatisiert. Seit 2001 ist das Eisenbahnreparatur- und -technikwerk als Aktiengesellschaft ŽOS CZ a.s. tätig. Da das Unternehmen jedoch langsam in Konkurs ging, begann PMV servis mit der Reparatur von Waggons im Werk ŽOS. Aber auch dieses Unternehmen hielt sich nicht lange und ging innerhalb von zwei Jahren in Konkurs. Im Jahr 2012 wurde das Werk von der Firma LEGIOS aufgekauft, die die Tradition der Eisenbahnreparaturen und -technik in der Region fortsetzte, es aber im Juni 2014 aufgrund einer Umstrukturierung schloss. Fast 100 Menschen verloren ihren Arbeitsplatz und die Schließung des Werks wirkte sich negativ auf die gesamte Stadt aus.”
[2].
Quellen:
[1]…Fotos Archiv schlot.at (2024)
[2]…ŽOS CZ – wiki (21.04.2024), übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)
Am 19.05.1891 wurde in den U.S.A. der heute allseits bekannte Kronkorken als Getränkeverschluß patentiert [1].
Um 1925 wurde in Schweden ein neuartiger Verschluss für Getränkeflaschen erfunden, der von etwa 1930 bis 1980 eine rege Verbreitung verzeichnete; es handelte sich um eine abreißbare Aluminiumkapsel, unter der eine Lage Presskork eingelegt war. Diese ab 1933 als ALKA-Kapsel (ALuminium-KApsel) bezeichnete Erfindung feierte große kommerzielle Erfolge [2] und wurde wohl bereits relativ früh kopiert bzw. in Lizenz produziert.
In Wiener „Adolph Lehmann’s allgemeiner Wohnungs-Anzeiger“ tritt die Firma „Alkaverschluß Jonsson & Co, XVII, Ottakringer Straße 36 […]“ bereits 1930 auf [3].
1938 macht ein alteingesessenes Unternehmen, die Fa. „Österreichische Kronenkornwerke Richard Bruchsteiner, Wien XIX, Bachofengasse 8“, bereits mit einer Produkt-Erweiterung auf „Aluminium-Abreißverschlüsse“ Konkurrenz [4].
1942 firmierte „Alkaverschluß Jonsson & Co“ in Wien I, Reichsratstraße 5 und Wien I, Doblhoffgasse 9 [5].
1953 inserierte im ATB (allgemeinen Telephonbuch Wien) die Firma als „Flaschenverschlüsse Original Alka“ in Wien I, Doblhoffgasse 9. Unverblümte Konkurrenz boten damals „ Josef Frais, Wien XVII., Blumengassse 11, Fabrikation von Aluminium-Abreißverschlüssen […] sowie die „Metallkapsel- und Korkenfabrik Viktor Perry, Wien III., Ungargasse 59-61“ [6].
1972 inserierten im ATB die Firma „Alkaverschluß Timmel, 1151 Wien, Rauchfangkehrergasse 37“ und „JOMA – Johann Matzka, 1070 Wien, Kaiserstraße 33, Korke, Flaschenverschlüsse aller Art […]” [7].
1975 inserierte im ATB die Firma Timmel als „CROWN CORK GMBH Timmel, 1151 Wien, Rauchfangkehrergasse 37,“ und „Alkaverschluß Timmel, 1151 Wien, Rauchfangkehrergasse 37“ und hat dieselbe Konkurrenz wie schon 1972 [8].
Die Alka-Kapsel auf Bierflaschen der Schwechater Brauerei wurden mit der ab 1975 ausgestrahlten umstrittenen Fernsehserie „ Ein echter Wiener geht nicht unter“ dokumentiert [9][10, Minute 0:58]. Ihre Spur auf Flaschenhälsen verliert sich wohl um 1980.
Das Archiv schlot.at besitzt eine Sammlung von Abrisskapseln des 20. Jahrhunderts, die nach derzeitigem Kenntnisstand auf Bier-, Mineralwasser-, Limonaden- und Essigflaschen einsetzt wurden [11].
Vertreten sind derzeit Kapseln folgender Hersteller bzw. Marken:
Amateurfotografie [1] des historischen Hanseviertels von Bergen/Bryggen, um 1925.
Graphisch ergiebig scheinen die Geschäftsfassaden mit ihren typographisch reichhaltigen Aufschriften – vergleiche dazu denselben Fotostandort etwa 100 Jahre später – Stand vom September 2023.
Zu erkennen sind folgende Gewerbebetriebe (2023 in Klammer) [1/2]:
Foto des damals 16 Jahre alten Wärmekraftwerks Oslavany in Südmähren [1].
Kraftwerk, 1929
Der Industrieboom in Brünn zu Beginn dieses Jahrhunderts zwang die Industrie dazu, eine billigere und wirtschaftlichere Energiequelle als Dampf zu nutzen.Da das Kraftwerk im nahen Brünn zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ausreichte, um den Stromverbrauch zu decken, wurde nach anderen Quellen gesucht.Der geeignetste Vorschlag war der Bau eines leistungsstarken Kraftwerks in Oslavany.Kohle aus dem südlichen Teil der Region (Jihomoravský kraj) war von minderwertigem Wert und nahezu unverkäuflich; sie eignete sich jedoch zur Feuerung der Kraftwerkskessel.Für den Betrieb war auch ein größerer Wasserbedarf erforderlich.Auch diese Bedingung erfüllte der Standort Oslavany – das Kraftwerk liegt am gleichnamigen Fluss.
Der Bau wurde von 1911–1913 durchgeführt.Planungen, Materiallieferungen und der Bau des Kraftwerks wurden von der Berliner Firma AEG Union für die OELAG – das Unternehmen für die Stromverteilung in Wien – durchgeführt.Es wurden sechs Kessel mit einem Betriebsdruck von 15 Atmosphären und einer Dampftemperatur von 375 °C installiert.Im Maschinenraum wurden zwei Turbogeneratoren mit einer Leistung von jeweils 3,4 MW in Betrieb genommen.
Obwohl bereits früher Strom nach Brünn geliefert wurde, wurde das Kraftwerk offiziell erst am 1. April 1913 in Betrieb genommen. Der Strom wurde nach Černovice und von dort zu Kunden in Brünn und Umgebung transportiert.
Bereits beim Bau des Kraftwerks ging man davon aus, dass die projektierte Stromproduktion nicht ausreichen würde; so wurden bald zwei weitere Kessel und ein Satz mit einer Leistung von 4,5 MW bestellt und zu Beginn des Ersten Weltkriegs in Dienst gestellt.Da die Anforderungen an die Stromversorgung immer weiter stiegen und das Kraftwerk überlastet war, entschloss man sich zum Bau einer weiteren Anlage.1918 wurde ein weiterer Generator in Betrieb genommen, der als einzige Maschine im Kraftwerk nur 1.500 U/min hatte (die anderen hatten 3.000 U/min).Im Jahr 1919 wurden weitere sechs Kessel mit beweglichen Rosten in Betrieb genommen. Dennoch stiegen die Leistungsanforderungen an das Kraftwerk stetig.Eine weitere 16-MW-Maschine wurde 1922 gebaut;1929 erhöhte sich die Leistung um weitere 14 MW.Insgesamt wurden 49,8 MW installiert.Im Kesselhaus wurden 1929 zwei Granulierkessel mit einer Leistung von 2×30 Tonnen Dampf pro Stunde errichtet.Die Gesamtleistung des Kesselhauses betrug damals 182 Tonnen Dampf pro Stunde.
In den 1930er Jahren beschloss der Vorstand von Západomoravské elektráren, einen kompletten Neubau durchzuführen.1941 wurden auf dem Gelände des alten Kesselhauses zwei Pulverkessel mit Mahlwerken mit einer Leistung von 2×60 t/h errichtet, 1944 ein Kessel mit einer Leistung von 120 t/h und 1948 der letzte Kessel dieses Umbaus mit einer Kapazität von 150 t/h.Auch der Maschinenraum wurde neu ausgestaltet.Zwischen 1942 und 1950 wurden drei Turbogeneratoren mit einer Gesamtleistung von 63 MW in Betrieb genommen.1964 wurde ein moderner 50-MW-Block gebaut.Der Kessel hatte einen Betriebsdruck von 140 Atmosphären bei einer Dampftemperatur von 560 °C mit Zwischenüberhitzung.Die Turbine war dreistufig.Die maximale Leistung des Kraftwerks betrug 115 MW.
Am 30. Mai 1993 wurde das Kraftwerk Oslavany aufgrund der Verlangsamung und Einstellung der Kohlelieferungen aus der Region abgeschaltet.Kurz darauf wurden der technische Teil und einige Gebäude abgerissen. Das Kraftwerk, beschäftigte in seiner Blütezeit bis zu 450 Mitarbeiter [2].
Gut zu erkennen sind neben den Hochofenanlagen ein mächtiger Teleskop-Gasbehälter, ein holzverkleideter Kühlturm sowie ein Werkskanal.
Die Werke wurden 1839 gegründet und liegen strategisch perfekt – nahe an schlesischen Steinkohlevorkommen und an slowakischen Erzlagern. Heute wird etwa ein Drittel des tschechischen Stahls in diesen Werken erzeugt [2].
Ein geschichtlicher Abriss (tschechisch) ist in Quelle [3] zu finden.
Quellen:
[1]…Fotopostkarte auf Bromografia-Papier, gelaufen am 26.01.1926, Eigentum Archiv schlot.at (2024)