RKS | Prishtinë | Ziegelwerk ex 1947 | punimet e tullave

Ruinenfotos des ehemals wichtigsten kosovarischen Ziegelwerkes aus der Hauptstadt Priština [1].

The former Brick Factory is a large and imposing structure at the edge of the city centre, recognisable for its bright red brick façade and high, rectangular windows. It is considered Prishtina’s most important post-industrial site.

Built in 1947, the Brick Factory was a central part of the infrastructure of Kosovo. Positioned with easy access to all areas of Kosovo, the factory processed clay and other raw materials to produce the bricks that built many buildings in Prishtina.

Following its discontinuation as a factory, the building was left to the management of the Kosovo Privatisation Agency In an unprecedented move, the City of Prishtina acquired the building with the intent of returning it to the public as a new space for the city. For Manifesta 14 Prishtina, the Brick Factory will transition from a disused industrial site to an Eco Urban Learning Centre that will invigorate the cultural scene in the surrounding area. [2]

Quellen:

[1] Fotos: MM für schlot.at (2025)

[2]…manifesta14.org (08.06.2025)

AT | 1010 Wien | Parlament | Schlote

Parlamentschlot, Ansicht von der Auerspergstraße/Anzengruber Denkmal. Foto: cccschlot-Privatarchiv
Parlamentschlot, Ansicht von der Auerspergstraße/Anzengruber Denkmal. Foto: cccschlot-Privatarchiv
Parlamentschlot, Ansicht von der Auerspergstraße/Anzengruber Denkmal. Foto: cccschlot-Privatarchiv

 

Reichsrathgebäude, Theophil Hansen, 1883 – heutiges Parlament
Der Architekt war aus ästhetischen Gründen gegen Schlote, erbaute sie auf Wunsch des Baukomitees doch. Er entschloss sich sie durch ihre prunkvolle Gestaltung einer Siegessäule gleich wirken zu lassen. Die sehr außergewöhnlichen Schlote wurden mit einem goldenen, jonischen Kapitell, goldenen Figuren (Hephaisto´s Helfer von Hugo Härdtl) und einem gusseisernen Funkenfänger bekrönt.
Keine industrielle, aber technische Funktion des industriellen Hochzeitalters in Wien.

Quellen:

  • https://www.parlament.gv.at/aktuelles/pk/jahr_2002/pk0733, am 16.06.25
  • Zu Hansens Reichsrathsgebäude, aber ohne Schlot-Beschreibung: Wiener Allgemeine Zeitung, 13.07.1883, S. 1
  • Zu Hansens Reichsrathsgebäude, aber ohne Schlot-Beschreibung: Neuigkeits-Welt-Blatt (Provinz-Ausgabe/Land-Ausgabe), 06.11.1883, S. 8
  • Zu Hansens Reichsrathsgebäude, aber ohne Schlot-Beschreibung: Wiener Allgemeine Zeitung, 04.12.1883, S. 1
  • Zu Hansens Reichsrathsgebäude, aber ohne Schlot-Beschreibung: Der Bautechniker, 1884, S. 104

AT | 1220 Wien | Dr.-Otto-Neurath-Gasse 3 | A.E.G.-Union Elektrizitäts-Gesellschaft

Die Fabrik der A.E.G.-Union Elektrizitätsgesellschaft. Links der noch heute existente Schornstein mit Maschinen- und Kesselhaus. Fotografie, 1910. Quelle: Paul, Martin: Technischer Führer durch Wien, Wien 1910, S. 582
Die Fabrik der A.E.G.-Union Elektrizitätsgesellschaft. Links der noch heute existente Schornstein mit Maschinen- und Kesselhaus. Fotografie, 1910. Quelle: Paul, Martin: Technischer Führer durch Wien, Wien 1910, S. 582
Die Fabrik der A.E.G.-Union Elektrizitätsgesellschaft. Links der noch heute existente Schornstein mit Maschinen- und Kesselhaus. Fotografie, 1910.
Quelle: Paul, Martin: Technischer Führer durch Wien, Wien 1910, S. 582
Foto M.Mraz (2006)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Die A.E.G.-Union Elektrizitäts-Gesellschaft wurde1898 von der Berliner Union Elektrizitäts-Gesellschaft in Wien gegründet und 1899 vom Architekten Alois Schumacher für die Herstellung elektrischer Maschinen, Geräte und Kleinteile erbaut.

1910: 700 ArbeiterInnen, 400 BeamtInnen
Bauliche Erweiterungen bis in die 1920er Jahre.
Nach dem Zweiten Weltkrieg: Übernahme durch die Elin-Union A.G.
1974: Aufspllittung in 5 Teile  und Adaptierung zu Werkstätten, Lager und Büro. Der heute noch bestehende Schornstein (mit Wasserreservoir) und die beiden vorangestellten Hallen (Maschinen- und Kesselhaus), in Sichtziegelbauweise errichtet, bildeten gemeinsam die Kraftzentrale der Fabriksanlage.

Heute wird das Areal als Veranstaltungszentrum Metastadt genutzt.

Quellen:

  • Paul, Martin: Technischer Führer durch Wien, Wien 1910, S. 582
  • Wehdorn, Manfred/Georgeacopol-Winischhofer, Ute: Baudenkmäler der Technik und Industrie in Österreich, Band 1, Wien 1984, S. 118-119

 

AT | 1190 Wien | Boschstraße 56/Bachofengasse 8 | J. E. Zacharias Handschuhfabrik

Ehemalige Handschuhfabrik J.E. Zacharias, heutige Ansicht von der Bachofengasse, Foto: cccschlot-Privatarchiv
Industrie Österreichs, Band 4, S. 432
Die Handschuhfabrik J.E. Zacharias, 1190 Wien. Quelle: Industrie Österreichs, Band 4, S. 432

Ab 1886 produzierte J.E. Zacharias als k.k. Hoffabrikant Handschuhe in Döbling (Nussdorf). 1936 ging die Fabrik in Konkurs.

Das prunkvolle Fabriksgebäude (inkl.Gerberei und Fertigung) in Sichtziegelbauweise steht heute noch. Kessel- und Maschinenraum samt Schlot sind heute nicht mehr vorhanden. Der Schlot des Nachbargrundstückes (Laureol Pflanzenfettfabrik) wurde nach dem Vorbild der Handschuhfabrik erbaut und ist noch in voller Größe erhalten.

Ehemalige Handschuhfabrik J.E. Zacharias, heutige Ansicht von der Boschstraße, Foto: cccschlot-Privatarchiv
Ehemalige Handschuhfabrik J.E. Zacharias, heutige Ansicht von der Boschstraße, Foto: cccschlot-Privatarchiv
Ehemalige Handschuhfabrik J.E. Zacharias, heutige Ansicht von der Bachofengasse, Foto: cccschlot-Privatarchiv
Ehemalige Handschuhfabrik J.E. Zacharias, heutige Ansicht von der Bachofengasse, Foto: cccschlot-Privatarchiv
Schlot der ehemaligen Laureol Pflanzenfettfabrik in der Boschstraße, Ansicht von der ehemaligen Handschuhfabrik. Foto: cccschlot-Privatarchiv
Schlot der ehemaligen Laureol Pflanzenfettfabrik in der Boschstraße, Ansicht von der ehemaligen Handschuhfabrik. Foto: cccschlot-Privatarchiv

Quellen:

  • Allgemeine Bauzeitung, Pläne, 1891, S. 56 und Hauptteil, S. 72
  • Der Österreichische Volkswirt, 17.10.1936, S. 27

Weitere Info: https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/J.E._Zacharias,_K.u.k._Hof-Handschuhfabrik

 

AT | 1190 Wien | Boschstraße 54 | Hermann Fink – Laureol Pflanzenfettfabrik

Ansicht von der Boschstraße, cccschlot-Privatarchiv
Ansicht von der Boschstraße, cccschlot-Privatarchiv
Ansicht von der Boschstraße, cccschlot-Privatarchiv

In den 1890er Jahren kommt das günstige und haltbare Pflanzenfett Laureol auf den österreichischen Markt. Es sollte eine gesündere und leichter bekömliche Alternative zu Schmalz und Butter sein und bestand aus reinem Kokosöl. Bei der  veganen Pflanzenbutter handelte es sich um ein reines, unvermischtes Pflanzenfett, weshalb sie nicht in das zeitgenössische Margarinegesetz fiel.
Die Kokosbutter wurde zuerst in Julius Molls Fettfabrik in 1150 Wien hergestellt und ab 1899/1900 in 1190 Wien, in Hermann Finks Pflanzenfettfabrik.
1906: Verkauf der Fabrik an den Seifenfabrikanten Georg Schicht. Die Firma kaufte auch andere Magarinemarken (Kunerol, Ceres). Hermann Fink blieb als Händler und Fabrikant und vertrat die Firma (weiter unter seinem Namen) auf der Allgemeinen Hygienischen Ausstellung in Wien.
1908 wurde Hermann Fink als Gesellschafter gelöscht. 1911 wird Georg Geyer als Gesellschafter gelöscht, arbeitet aber im Verwaltungsrat bei Georg Schicht weiter. Die Fettproduktion verlagerte sich in die Schicht-Weke in Simmering und Penzing. In der Boschstraße bleibt der “Handel mit Fettstoffen“. Laureol gab es  bis in die 1930er Jahre zu kaufen.

Der bestehende Schornstein mit Krone und Funkenfänger wurde zwischen 1900 und 1904 erbaut, wobei der Schlot der benachbarten Handschuhfabrik als Vorbild diente. Später erfolgten Zubauten und Adaptierungen am Fabriksgelände.

Ansicht von der Boschstraße, cccschlot-Privatarchiv
Ansicht von der Boschstraße, cccschlot-Privatarchiv
Reklamemarke, Laureol Kokosbutter. Foto: @ CHARLY HAFNER
Reklamemarke, Laureol Kokosbutter. Foto: @ CHARLY HAFNER
Laureol Schutzmarke. In: Das Interessante Blatt, 04.02.1904, S. 26
Laureol Schutzmarke. In: Das Interessante Blatt, 04.02.1904, S. 26

 

Quellen:

  • Österreichische Zeitschrift für Pharmacie, 20.12.1895, S. 8
  • Zeitschrift für Nahrungsmittel-Untersuchung und Hygiene, JG. 10, 1896, S. 6
  • Innsbrucker Nachrichten, 09.05. 1898, S. 12
  • Salzburger Chronik für Stadt und Land, 18.10.1898, S. 6
  • Lehmann – Adressverzeichnis, online in der Wienbibliothek im Rathaus
  • Zeitschrift: Die Genossenschaft / cooperativ, Nr. 16, 1903, S. 4
  • Wiener Zeitung, Amtsblatt, 14.07.1903, S. 19
  • Arbeiterzeitung, Anzeige, 17.12.1903
  • Architekten- und Baumeister-Zeitung, 17.09.1905, S. 6
  • Zeitschrift für Nahrungsmittel-Untersuchung und Hygiene, JG.8, Handelsnotizen, 1905, S. 13
  • Österreichische Zeitschrift für Pharmacie, 07.07.1906, S. 8
  • Handelsregister 1903-1926
  • Wiener Zeitung, 08.06.1911, S. 28
  • Lavanttaler Bote, 07.11.25, S. 6

 

AT | 1060 Wien | Sandwirtgasse | Josef Schuller & Sohn

Ansicht von der Ecke Mollardgasse/Turmburggasse Richtung Sandwirtgasse, Foto: 2016, cccschlot-Privatarchiv
Ansicht von der Mollardgasse/Turmburggasse, 2016. Foto: cccschlot-Privatarchiv
Ansicht von der Mollardgasse/Turmburggasse, 2016. Foto: cccschlot-Privatarchiv


1866 wurde das Hofgebäude in der Sandwirtgasse 11 für die bereits 1835 in der Marchettigasse gegründete Firma Josef Schuller & Sohn errichtet. Die Firma stellte Regen- und Sonnenschirmerzeugnisse und -bestandteile her, die auch auf der Weltausstellung in Wien 1873 gezeigt wurden.

Im beginnenden 20. Jahrhundert folgten Adaptierungen, der Tod des Gesellschafters und eine Zwangsversteigerung.

Danach zog eine Möbelfabrik (Franz Wytrlik) und später eine ehemalige k.k. Hutfabrik (P.&C. Habig) ein, die einige Modernisierungen durchführte.

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden Kinderwagen erzeugt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Standort, bis in die 1980er Jahre hinein, zur Papierwarenerzeugung und als Buchbinderei genutzt.

 

Ansicht von der Turmburggasse Richtung Sandwirtgasse, Foto: 2016, cccschlot-Privatarchiv
Ansicht von der Turmburggasse Richtung Sandwirtgasse, Foto: 2016, cccschlot-Privatarchiv

 

Wiener Neueste Nachrichten, Anzeigenteil, Haberhammer Kinderwagen Bekoh, 08.04.1934, S28
Wiener Neueste Nachrichten, Anzeigenteil, Haberhammer Kinderwagen Bekoh, 08.04.1934, S28

Quellen:

  • Lenobel und Lehmann (Adressverzeichnisse) – online in der Wienbibliothek im Rathaus
  • Allgemein illustrirte Weltausstellungs-Zeitung, 1872-73. Jg. 5 (1873-1874),
    “Ausstellungs-Objecte”, S. 15
  • Handelsregister Wien 1949
  • Der Bautechniker, 1917, S. 22
  • Wiener Zeitung, 28.09.1913, S.19
  • Wiener neueste Nachrichten, 08.04.1934, S. 28
  • Danzer’s Armeezeitung, 23.11.1934, S. 8

 

 

 

 

 

AT | 1020 Wien | Börse für landwirtschaftliche Produkte | 1890

Grundriss, Börse für landwirtschaftliche Produkte, Allgemeine Bauzeitung, 1900, S. 2
Schlot Börse für landwirtschaftliche Produkte
Schornstein der ehemaligen Börse für landwirtschaftliche Produkte

1853 wurden die ersten Regelungen für eine rein kommunalen Getreide- und Mehlhandels erlassen. 1869 wurde aus der städtischen Institution eine autonom durch ihre Mitglieder verwaltete Börse – die Frucht- und Productenbörse oder Frucht- und Mehlbörse. 1875 kam das entsprechende Gesetz zur Selbstverwaltung. Die Handelswege wurden international stark ausgebaut und 1890 entstand die neue, größere Institution an der Taborstraße – die Börse für landwirtschftliche Produkte, erbaut 1890 von Carl König, einem Schüler Friedrich von Schmidts. Der imposante Wirtschafts- und Verwaltungsbau beeindruckt durch seine an Bauplastik reiche Fassade und prunkvolle Hallen, Säle und Vestibül mit Kassettendecken und 10 Meter hohen korinthischen Säulen (im heutigen Theatersaal).

Der Schlot steht an der hinteren Seite des heutigen Wohn- und Geschäftshauses und gehörte zur hauseigenen Kesselanlage, die die Räume mit einer zentralen Dampfheizung betrieb.

 

Grundriss, Börse für landwirtschaftliche Produkte, Allgemeine Bauzeitung, 1900, S. 2
Grundriss, Börse für landwirtschaftliche Produkte, Allgemeine Bauzeitung, 1900, S. 2

 

Quellen:

  • Thieme/Becker, Band 21/22, S. 157f.
  • Das Neue Wien: Städtewerk. Band 1, Wien 1926-28, S. 357
  • Paul, Martin: Technischer Führer durch Wien, Wien 1910
  • Allgemeine Bauzeitung, 1900

 

 

 

AT | BL | Rannersdorf | Brauhaus der Stadt Wien

Die Brauerei wurde 1901 errichtet, 1905 von der Gemeinde Wien übernommen und 1959 stillgelegt. Das Bier wurde als Stadtbräu bezeichnet [1].

schlot.at zeigt Alka-Kapseln [2] sowie eine Bilddokumentation aus etwa 1932/33 über den damaligen Ausbaustand des Brauhauses der Stadt Wien [2].

Quellen:

[1]…Wien-Geschichte-wiki, 10.04.2025

[2]…Alka-Kapseln (Bierflaschenverschlüsse) “Steffel” und  “Lager”, Eigentum Archiv www.schlot.at (2025)

[3]…Brauhaus der Stadt Wien, Vorwärts AG, Wien, unpag. o.J., Eigentum Archiv www.schlot.at (2025)

DE | Dresden| Saxoniawerk | 1914/15 und um 1920

Saxoniawerk Arbeiterporträt, 1914/15. Quelle: schlot.at-Archiv
Saxoniawerk Arbeiterporträt, 1914/15. Quelle: schlot.at-Archiv
Saxoniawerk Arbeiterporträt, Fotokarte, 1914/15. Quelle: schlot.at-Archiv

Das Saxoniawerk von Paul Heuer in Dresden gehört womöglich zu den weniger bekannten Industriestandorten in Sachsen. Zahlreiche Produkte wie Reduktions-Kupplungen, Leitspindel-Drehbänke, Hobelmaschinen, Bohrmaschinen, Lochstanzen oder Blechscheren und später vor allem Getriebe (“Heuer-Getriebe”) wurden hergestellt.(1) In den Jahren des Ersten Weltkrieges wurde das Werk offenbar zum Bau von Granaten verschiedener Kaliber umgerüstet.

Saxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-Archiv
Saxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-Archiv

Der 50-seitige Prospekt bzw. die Produktliste des “Saxoniawerk Paul Heuer Werkzeugmaschinenfabrik Dresden”  mit Maßen und Preisen(2) wurde auf um 1920 datiert. Die Vermutung erfolgte auf Grund des exakten Wortlautes der Firmenbezeichnung auf einem Brief(3), publiziert in dem Online-Archiv: www.altesdresden.de, kann aber auch später sein.
1925 hatte das Werk auch eine Firmenniederlassung in 1070 Wien, Lindengasse 32.(4)

Saxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-Archiv
Saxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-Archiv
Saxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-Archiv
Saxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-Archiv

 

 

 

 

 

 

 

Saxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-Archiv
Saxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-Archiv
Saxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-Archiv
Saxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-Archiv
Saxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-Archiv
Saxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-Archiv
Saxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-Archiv
Saxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-Archiv

 

(1) https://sachsen.digital/werkansicht?tx_dlf[id]=290098&tx_dlf[page]=1, am 28.09.24, um 14:20 und Zeitschrift: Elektrotechnik und Maschinenbau, Wien, 1925, S. 287
(2) Saxoniawerk Paul Heuer Werkzeugmaschinenfabrik Dresden, um 1920, o.S.
(3) https://www.altesdresden.de/index.htm?get_haus=fied034, am 28.09.24, um 14:28
(4) Zeitschrift: Elektrotechnik und Maschinenbau, Wien, 1925, S. 287

AT | 1040 Wien | Ludwig Gussenbauer & Sohn | Dampfschornsteinbau | 1899-1926

Prospekt, Gussenbauer, 1897. Quelle: schlot.at-Archiv
36-seitiges Prospekt, Gussenbauer, Wien 1897, schlot.at-Archiv
Ludwig Gussenbauer, 36-seitiges Prospekt, Wien 1897. Quelle: schlot.at-Archiv

Der Maurermeister Ludwig Gussenbauer (1853 – 1923) gründete seine Spezialunternehmung für Fabriksschornsteinbau und Einmauerung von Dampfkesseln als offene Gesellschaft am 1. August 1891,(1) nachdem er sich bereits seit 1873 damit beschäftigte. 1898 tritt der Sohn Ferdinand Gussenbauer (Bautechniker) als Gesellschafter in die Firma ein und übernimmt sie 1914 vollständig nach dem krankheitsbedingten Rücktritt des Vaters.(2) Am 1.11.1923 stirbt Ludwig Gussenbauer im Alter von 70 Jahren.(3) Sein Enkelsohn Ferdinand Gussenbauer Jun. trat 1919 in die Firma ein.(4)

1926 wurde die Firma nach Liquidation gelöscht.(5) Im Firmenbuchakt von 1993 wird die „Spezialunternehmung für Fabriksschornsteinbau und Einmauerung von Dampfkesseln L. Gussenbauer & Sohn“ mit dem Datum 27.11.1991 als Ersteintrag und mit Löschungsdatum 16.01.1993 verzeichnet.(6) Die Firma besteht heute noch unter dem Namen L. Gussenbauer & Sohn Spezialbauunternehmung GmbH und beschäftigt sich u.a. mit dem Schornsteinbau in der Karolinengasse in Wieden. Bereits 1906(7) findet man den Unternehmenssitz und die Wohnung der Familie an der heutigen Adresse in einem 1874 erbautem Gebäude in Besitz Ludwig Gussenbauers.(8) Zur vorigen Adresse Schönburgstraße 26 (die des vorliegenden Prospekts) kam am 01.05.1903 ein Standort in der Wimmergasse 29, 1050 Wien, hinzu.(9)

Das „älteste“ Unternehmen „dieser Spezialbranche in Österreich-Ungarn“(10) war der führende Dampfschornsteinbauer mit renommierten Aufträgen „für industrielle Betrieb[e] des Staats-, Kommunal- und Privatbesitzes“(11).

„Hiermit erlaube ich mir, mich zur Ausführung meiner Specialarbeiten höflichst zu empfehlen -Dampfschornsteinbau – rund und eckig – inclusive Material-Lieferung, erstere mit radialen Formsteinen unter dauernder Garantie für Stabilität bei allen Witterungsverhältnissen. Desgleichen Reparaturen als: Höherbauen, Einbinden mit Eisenringen, Ausfugen, Geraderichten, Abtragen etc. Sämmtliche Arbeiten auch während des Fabriksbetriebes. Uebernahme von Kessel- und Maschinenhausbauten, Fundamente für Maschinen und ganzer Fabriksanlagen aus Stampfbeton. Einmauerung von Dampfkesseln jeden Systems und Braupfannen mit Regulierfeuerung.“

„Ich empfehle daher vorliegendes Prospect, welches die Vor- und Nachtheile, die bei Errichtung von Kessel und Schornsteinbauten zu berücksichtigen sind, [..], anführt.“
Vorteile einer „guten Feuerungsanlange sind“ zb.: dichte, trockene und leicht zu reinigende Feuergänge, „möglichst rauchfreie Verbrennung“, bequeme Regulierung und „Schonung des Kessels“.

„Der Schornstein bildet das belebende Element der Feuerungsanlage und hat die Bestimmung, in erster Linien die zur Verbrennung erforderliche Luft [..] zuzuführen, in zweiter Linie die Verbrennungsproducte und schädlichen Gase [..] abzuführen, [..].“

Der „zweckmäßigste Quer- und Längenschnitt“ des Schlotes, die obere lichte Weite und die angepasste Höhe sind für eine funktionierende Anlage von besonderer Bedeutung.
Der runde Querschnitt, also Dampfschornsteine aus „radialen Formsteinen mit verticaler Lochung“ sind am geeignetsten, da sie weniger Wärme nach Außen abgeben und weniger Gewicht und Materialnutzung aufweisen. Der Rauchabzug erfolgt dadurch auch schneller als bei vier- oder achteckigen Schloten, die nur dann zur Verwendung kommen, wenn die Fracht der Formsteine zu teuer wäre und versierte Maurer nicht verfügbar sind. Außerdem können sie Stürmen besser widerstehen, da sie aus dichten und glatten Steinen bestehen. „Meine Steine werden nicht wie Lehmziegel mit Sand und Handstrich angefertigt, sondern mit Wasser durch hiezu geeignete Maschinen aus einem guten, consistenten Materiale erzeugt [..]“.

Die Lochung der Formsteine hilft eine gleichmäßigere Temperatur des Schlotes zu erhalten, in dem die Löcher mit Mörtel ausgefüllt werden und so ein „inniger Verband (Ringverband)“ entsteht.
Die Ziegel werden fast nur in den großen Wiener Ziegelwerken angefertigt und eine immerwährende Stabilität garantiert.

Gussenbauer betont immer wieder (zb. auch in diversen Werbeanzeigen), dass er seine Schornsteine ohne Gerüst baut und nur speziell geschulte Maurer/Fachkräfte beschäftigt.
Quelle. Ludwig Gussenbauer, 36-seitiges Prospekt, Wien 1897, o.S.

Auszug bestätigter Aufträge:

Neusiedler Actien-Gesellschaft für Papierfabrication, Klein-Neusiedl
Ad. Ig. Mauthner & Sohn, Spiritusfabrik, Wien-Simmering
Brünner Kammgarn-Spinnerei
Siemens & Halske, für Ungarn
Berndorfer Metallwarenfabrik
Wienerberger Ziegelfabriks- und Baugesellschaft
Ostrauer Mineralöl-Raffinerie
Wiener Elektrizitätsgesellschaft
Gebrüder Böhler & Comp., für Kapfenberg
St. Egyder Eisen- und Stahl-Industrie-Gesellschaft
K.K. pr. Kaiser Ferdinands-Nordbahn, Elektr. Centralstation, Nordbahnhof
Rannersdorfer Chem. Producten-Fabrik
Nussdorfer Bierbrauerei
Hütteldorfer Bierbrauerei
Josef Manner, Chocoladefabrik, Wien, Hernal. 1 runder Schornstein 40 Meter hoch, 0,55 obere lichte Weite
Wiener Neustädter Papierfabrik
Papierfabrik-Gesellschaft „Steyrermühl“, Oberösterreich
Vinc. Panhans’ Hotel Semmering
Mödlinger Gaswerke
Brauerei Melk
Schloss Schönbrunn
K.K. Artillerie-Zeugsfabrik Wien-Arsenal
K.K. Luftschifferabteilung in Fischamend
Gaswerk Leopoldau
Schweineschlachthaus in Simmering
Elektrizitäts– und Gaswerke in Simmering

Elektritzätswerk Simmering, Das neue Städtewerk, Wien, Band 3, S. 335
Elektrizitätswerk Simmering. Quelle: Das neue Städtewerk, Wien, Band 3, S. 335
Papierfabrik Klein-Neusiedl. Quelle: Prospekt Ludwig Gussenbauer, 1897. Quelle: schlot.at-Archiv
Papierfabrik Klein-Neusiedl. Quelle: Prospekt Ludwig Gussenbauer, 1897. schlot.at-Archiv
Ostrauer Mineralöl-Raffinerie. Quelle: Prospekt Ludwig Gussenbauer, 1897. Quelle: schlot.at-Archiv
Ostrauer Mineralöl-Raffinerie. Quelle: Prospekt Ludwig Gussenbauer, 1897.  schlot.at-Archiv
Berndorfer Metallwaren-Fabrik. Quelle: Prospekt Ludwig Gussenbauer, 1897. Quelle: schlot.at-Archiv
Berndorfer Metallwaren-Fabrik. Quelle: Prospekt Ludwig Gussenbauer, 1897. schlot.at-Archiv
Erste Favoritner Dampftischlerei. Quelle: Prospekt Ludwig Gussenbauer, 1897. schlot.at-Archiv
Erste Favoritner Dampftischlerei. Quelle: Prospekt Ludwig Gussenbauer, 1897. schlot.at-Archiv
Leopold Abeles & Co, Watta-Fabrik, 1100 WIen. Quelle: Prospekt Ludwig Gussenbauer, 1897. schlot.at-Archiv
Leopold Abeles & Co, Watta-Fabrik, 1100 WIen. Quelle: Prospekt Ludwig Gussenbauer, 1897. schlot.at-Archiv

Fußnoten/Quellenverzeichnis:

1 WSTLA: Handelsregister-Auszug, 03.07.1900, S. 153, Zahl 106/1.
2 Das neue Städtewerk, Wien, Band 3, 1927, S. 335.
3 WSTLA: aus dem Verzeichnis der Verstorbenen, 2022.
4 Städtewerk
5 WSTLA: Handelsregister-Auszug, 1900.
6 WSTLA: Akt: 2.3.3.A49/1.FN002328z, vom 16.01. 1993.
7 Adolph Lehmann’s allgemeiner Wohnungs-Anzeiger : nebst Handels- u. Gewerbe-Adressbuch für d. k.k. Reichshaupt- u. Residenzstadt Wien u. Umgebung, 1859-1922, Protokollierte Firmen, 1906, S. 411
8 Lenobel, Josef: Häuser-Kataster der k. k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien, Wien, 1911-12, S. 174.
9 Lehmann, Protokollierte Firmen, 1903, S. 470.
10 Werbeanzeige, angegeben mit 1914
11 Städtewerk

AT | 1150 Wien | Straßenbahnremise Wienzeile | 1927

Das Sepia-Foto vom Dezember 1927 zeigt nach derzeitiger topografischer Einschätzung den schmalen west-ost-gerichteten Innenhof mit scheebedecktem Gleis, Blickrichtung Osten gegen die Anschützgasse, 6 Männer im Vordergrund, Straßenbahnwagon im hinteren Bildteil, Beschriftung "Straßenbahnwerkstätte Wienzeile, Archiv schlot.at

Die Straßenbahnremise Wienzeile war von 18.07.1901 bis 30.11.1940 in Betrieb [1].

Sie befand sich in der heutigen Linken Wienzeile, Ordnungsnummern 278 und 280 [2].

 

Das Foto vom Dezember 1927 [3] zeigt nach derzeitiger topografischer Einschätzung den schmalen west-ost-gerichteten Innenhof mit Gleis, Blickrichtung Osten gegen die Anschützgasse.

Trotz der Qualitätsverluste durch offensichtliche mehrmalige historische Reproduktion vermittelt das Foto einen guten Eindruck des langgestreckten Straßenbahnhofes mit seinen hohen und großflächigen Bogenfenstern.

Quellen:

[1]…geschichtewiki.wien.gv.at – Betriebsbahnhof 04.08.2024

[2]…General-Stadtplan 1912, wien.gv.at 04.08.2024

[3]…Foto 89 x 65 mm, Eigentum Archiv www.schlot.at (2024)

AT | 1230 Wien | Neu Erlaa | Kupferraffinerie Bernhard Wetzler | ~ 1917

Kupferraffinerie Neu Erlaa, Werksansicht mit drei rauchenden Schloten und Werksgleisen, Archiv www.schlot.at

Im Zuge der rüstungsbedingten Buntmetallknappheit im ersten Weltkrieg gründete der Industrielle Bernhard Wetzler am Südrand des heutigen Wiener Gemeindegebiets eine mittels Werksgleis an die Badner Bahn angeschlossene [1] Kupferraffinerie [2].

Die Kapazität der Raffinerie lag zur kurzen Blütezeit (Schließung bereits anno 1923 dokumentiert) bei 10 t Kupfer täglich [3].

In den Fabrikshallen wurden konfiszierte Buntmetallgegenstände wie etwa Messinghausrat gelagert und aufgeschmolzen. Ein großer Teil der Anlage – die Halle mit dem Tonnengewölbe – diente allerdings der elektrolytischen Darstellung von Kupfer aus dem wohl zerkleinerten Schmelzgut. schlot.at zeigt dazu 30 großformatige Scans des elektrotechnischen Ausstatters (Siemens-Schuckert-Werke) und ein mutmaßliches Belegschaftsfoto. Die Bilder geben Einblicke in Architektur, Lagerung und Aufschmelzung von Buntmetall, Galvanik, Appretur der Reinkupferplatten, Kraftzentrale, Schaltraum und die Laboratorien [4].

Der Standort der Kupferraffinerie befand sich im Bereich der 1923 gegründeten Zinkhütte Neu Erlaa [5], möglicherweise einer Rechtsnachfolgerin oder Nachnutzerin der verfahrenstechnischen Anlagen.

Quellen:

[1]…Lokalbahn Wien-Baden,  21.07.2024
[2]…ww1.habsburger.net/, 21.07.2024
[3]…MÜLLER, R. (1932): Allgemeine und technische Elektrometallurgie, Springer Verlag, Wien. S 632
[4]…Kupferraffinerie Neu Erlaa. Fotomappe/Baudokumentation der Siemens-Schuckert-Werke in Schuber der Siemens-Halske-Werke, 30 Stk. plus zugehöriges Belegschaftsfoto, ohne Jahr. Eigentum Archiv schlot.at (2024)
[5]…Zinkhütte Neu Erlaa, 21.07.2024

AT | LE | Leoben | Farbenfabrik Waldemar Kjölbye & Co. | 1906-1913

Farbenfabrik Waldemar Kjölbye, Leoben, historische Aufnahme, Anfang 20. Jahrhundert, große Aufschrift an Häuserfassade: „FARBEN FABRIKATION“, Archiv www.schlot.at

Fotodokumentation [1] der Werksanlagen der Steirischen Mineralfarben-Werke und Lackfabriken Waldemar Kjölbye & Cie [2] in Leoben-Leitendorf [1]. Die Fabrik bestand ab mindestens 1906 [1] und wurde anno 1913 durch das Unternehmen A. Zankl Söhne, Graz, erworben [2].

Die Fotos bieten einen Einblick in die lokale Industriearchitektur samt schmalspurigen Werksgleisen, aber auch in die Herstellung von Erd- und Ölfarben (Aufmahlen der Pigmente in Kollergängen und Mahlwerken mit Transmissions-Antrieb, Verwendung von Filterpressen) und zeigen die werkseigene Fassherstellung, die Abfüllung, Lagerung und Fakturierung der Produkte.

Quellen:

[1]…Fotokonvolut, handbeschriftet, Eigentum Archiv schlot.at (2024)

[2]…Chemiker-Zeitung. Fachblatt für Chemiker, Hüttenleute, Ingenieure, Fabrikanten, Apotheker, Großhändler; 37. Jg. 1913, Verlag der Chemiker-Zeitung, Cöthen, S. 1530

LV | Riga | Andrejsala – Kraftwerk

Foto eines Kraftwerks auf der Halbinsel Andrejsala in Riga, Lettland, historische Backstein-Bausubstanz, Außenansicht Fabrikshalle mit zwei Schloten

Das 1905 auf der Halbinsel Andrejsala eröffnete elektrische Kraftwerk wurde im technischen Büro des Münchners Oskar von Miller (1855-1934) geplant. Ausführender Architekt war Carl Johann Felsko (1844-1918); es war zur Errichtungszeit das größte Kraftwerk des gesamten Baltikums [1].

schlot.at besuchte das Industriejuwel im Mai 2024 [2].

Neben dem Direktionsgebäude sind größere Teile der historischen Bausubstanz inklusive zwei Schornsteine erhalten geblieben. Im Osten des Geländes werden derzeit Abbruch- oder Adaptierungsarbeiten durchgeführt.

Quellen:

[1]…https://energetikasmuzejs.lv/en/time-line/3 (04.06.2024)

[2]…Fotos Markus Mraz (2024)

CZ | České Velenice | Železniční dílny – ŽOS České Velenice | Eisenbahnwerkstätten

Foto aus dem schlot.at-Archiv (2024) zeigt Fabriksteil der Eisenbahnwerkstätten České Velenic in Tschechien, vermutlich Kraftwerk mit Schornstein und Schrägförderanlage für Kohle, im Vordergrund Maschendrahtzaun und rotes Schild mit Aufschrift "PODLESÍ"

Geschichte [2] und Fotodokumentation des Werksgeländes [1] der ŽOS České Velenice.

“Mit dem Bau der Werkstätten wurde vermutlich 1868 begonnen, 1869 wurde wahrscheinlich der Betrieb aufgenommen. Im Jahr 1871, bald nach ihrer Gründung, wurden die Werkstätten, damals in Gmünd, zu den Hauptwerkstätten der Franz-Josef-Bahn mit Zweigstellen in Pilsen und Wien. Der erste Leiter der Werkstätten war Josef Karel von Böhmen und die Eisenbahnwerkstätten wurden von der Eisenbahndirektion in Prag verwaltet. 1874 wurden die Gmünder Werkstätten zum ersten Mal erweitert. Das Projekt umfasste die Erweiterung der überdachten Arbeitsplätze. 1897 wurden die Werkstätten der Eisenbahndirektion in Wien zugeordnet. Die Entwicklung der Werkstätten machte auch während des Ersten Weltkrieges nicht Halt. Neue Arbeitsplätze wurden anstelle der alten, unzureichenden gebaut.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Stadt Gmünd am 10. September 1919 durch den Vertrag von Saint-Germain-en-Laye geteilt. Der größere Teil blieb bei Österreich, während der nordwestliche Teil, d. h. der Bahnhof, die Werkstätten und das Gebiet hinter dem Fluss Lužnice, von Österreich abgetrennt und am 31. Juli 1920 der Tschechoslowakei angegliedert wurde, obwohl es kein historischer Teil des tschechischen Königreichs war. Die Werkstätten wurden der Eisenbahndirektion in Prag unterstellt. Im Jahr 1938 wurden die Werkstätten wieder an Österreich angegliedert. Am 23. März 1945, nach der Bombardierung von České Velenice durch die Alliierten, lagen die Werkstätten in Trümmern.

Die Rote Armee marschierte am 7. Mai 1945 in die Stadt ein und übernahm am nächsten Tag die Werkstätten. Die Werkstätten kehrten in die Tschechoslowakei zurück und der Wiederaufbau begann. Zu dieser Zeit beschäftigten die Werkstätten etwa tausend Arbeiter. In den Jahren 1956-1965 wurden hier Reparaturen an Hochgeschwindigkeitsdampflokomotiven durchgeführt. Im Jahr 1969 rettete der damalige technische Beigeordnete Jiří Sedláček den Salonwagen Aza 80 von Präsident Masaryk und stellte ihn als Denkmal auf dem Gelände der Werkstätten auf. Im Jahr 1974 wurde eine neue Fahrbahn eröffnet, und die Reparatur von Wagen wurde zum Hauptprogramm. Das Werk wird vom Werk für die Reparatur von rollendem Material in Eisenbahnreparatur- und Maschinenbauwerk České Velenice umbenannt. Als letzte Werkstatt in der Tschechoslowakei endet 1979 die regelmäßige Reparatur von Dampflokomotiven mit der Reparatur der Lokomotive 477.043, und die übrigen Mitarbeiter werden auf die Reparatur von Waggons und Elektrolokomotiven umgeschult. Dampflokomotiven werden nur noch gelegentlich repariert. Fast alle tschechischen Museumsdampflokomotiven wurden in České Velenice repariert. Im Jahr 1989 wurde Jiří Sedláček Direktor der Werkstätten.

Am 1. Oktober 1993 wurden die Eisenbahnreparatur- und -technikwerke privatisiert. Seit 2001 ist das Eisenbahnreparatur- und -technikwerk als Aktiengesellschaft ŽOS CZ a.s. tätig. Da das Unternehmen jedoch langsam in Konkurs ging, begann PMV servis mit der Reparatur von Waggons im Werk ŽOS. Aber auch dieses Unternehmen hielt sich nicht lange und ging innerhalb von zwei Jahren in Konkurs. Im Jahr 2012 wurde das Werk von der Firma LEGIOS aufgekauft, die die Tradition der Eisenbahnreparaturen und -technik in der Region fortsetzte, es aber im Juni 2014 aufgrund einer Umstrukturierung schloss. Fast 100 Menschen verloren ihren Arbeitsplatz und die Schließung des Werks wirkte sich negativ auf die gesamte Stadt aus.”

[2].

Quellen:

[1]…Fotos Archiv schlot.at (2024)

[2]…ŽOS CZ – wiki (21.04.2024), übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)

AT | Alka-Kapseln / Flaschenkapseln | 1925 – ca. 1980

Am 19.05.1891 wurde in den U.S.A. der heute allseits bekannte Kronkorken als Getränkeverschluß patentiert [1].

Um 1925 wurde in Schweden ein neuartiger Verschluss für Getränkeflaschen erfunden, der von etwa 1930 bis 1980 eine rege Verbreitung verzeichnete; es handelte sich um eine abreißbare Aluminiumkapsel, unter der eine Lage Presskork eingelegt war. Diese ab 1933 als ALKA-Kapsel (ALuminium-KApsel) bezeichnete Erfindung feierte große kommerzielle Erfolge [2] und wurde wohl bereits relativ früh kopiert bzw. in Lizenz produziert.

In Wiener „Adolph Lehmann’s allgemeiner Wohnungs-Anzeiger“ tritt die Firma „Alkaverschluß Jonsson & Co, XVII, Ottakringer Straße 36 […]“ bereits 1930 auf [3].

1938 macht ein alteingesessenes Unternehmen, die Fa. „Österreichische Kronenkornwerke Richard Bruchsteiner, Wien XIX, Bachofengasse 8“, bereits mit einer Produkt-Erweiterung auf „Aluminium-Abreißverschlüsse“ Konkurrenz [4].

1942 firmierte „Alkaverschluß Jonsson & Co“ in Wien I, Reichsratstraße 5 und Wien I, Doblhoffgasse 9 [5].

1953 inserierte im ATB (allgemeinen Telephonbuch Wien) die Firma als „Flaschenverschlüsse Original Alka“ in Wien I, Doblhoffgasse 9. Unverblümte Konkurrenz boten damals „ Josef Frais, Wien XVII., Blumengassse 11, Fabrikation von Aluminium-Abreißverschlüssen […] sowie die „Metallkapsel- und Korkenfabrik Viktor Perry, Wien III., Ungargasse 59-61“ [6].

1972 inserierten im ATB die Firma „Alkaverschluß Timmel, 1151 Wien, Rauchfangkehrergasse 37“ und „JOMA – Johann Matzka, 1070 Wien, Kaiserstraße 33, Korke, Flaschenverschlüsse aller Art […]” [7].

1975 inserierte im ATB die Firma Timmel als „CROWN CORK GMBH Timmel, 1151 Wien, Rauchfangkehrergasse 37,“ und „Alkaverschluß Timmel, 1151 Wien, Rauchfangkehrergasse 37“ und hat dieselbe Konkurrenz wie schon 1972 [8].

Die Alka-Kapsel auf Bierflaschen der Schwechater Brauerei wurden mit der ab 1975 ausgestrahlten umstrittenen Fernsehserie „ Ein echter Wiener geht nicht unter“ dokumentiert [9][10, Minute 0:58]. Ihre Spur auf Flaschenhälsen verliert sich wohl um 1980.

Das Archiv schlot.at besitzt eine Sammlung von Abrisskapseln des 20. Jahrhunderts, die nach derzeitigem Kenntnisstand auf Bier-, Mineralwasser-, Limonaden- und Essigflaschen einsetzt wurden [11].

Vertreten sind derzeit Kapseln folgender Hersteller bzw. Marken:

Brauereien:

  • Brauerei Liesing
  • Brauerei Neu Nagelberg
  • Brauerei Nussdorf
  • Brauhaus Dreher Schwechat
  • Schwechater Bier
  • Hubertus Bräu
  • Linzer Bier
  • Wiener Stadtbräu Lager
  • Wiener Stadtbräu Steffel

Limonaden:

  • Almdudler Limonade
  • Florida Gold
  • Frucade
  • Libella Rubin
  • Peregrini
  • Schartner Bombe

Privat-Abfüller/Mineralwasser:

  • E. Walter Fischamend
  • Eis-Soda Hainburg
  • Georg Pschick Wien XXI
  • Gleichenberger Mineralwasser
  • Karl Kiefer Wien XXI
  • KEME
  • RGE (Reiner Gärungs-Essig)
  • Thalheimer

 

 

Quellen:

[1]…wissenschaft.de (17.01.2024)

[2]…digitaltmuseum.se (17.01.2024)

[3]…Wienbibliothek – Lehmann 1930 (17.01.2024)

[4]…Fernsprechnetz Wien – Amtliches Teilnehmerverzeichnis, Ausgabe Mai 1938, S. 69

[5]…Wienbibliothek – Lehmann 1942 (17.01.2024)

[6]…Amtliches Telephonbuch Wien 1953, II. Teil: Berufs- und Branchenverzeichnis, S. 256 ff

[7]…Amtliches Telephonbuch Wien 1972, Berufs- und Branchenverzeichnis, S. 334

[8]…Amtliches Telephonbuch Wien 1972, Berufs- und Branchenverzeichnis, S. 390

[9]…falstaff.com (17.03.2024)

[10]…youtube.com (17.03.2024)

[11]…Abrisskapseln im Eigentum Archiv schlot.at

NO | Bergen | Hanse-Viertel Bryggen | Gewerbebetriebe | um 1925

Amateurfotografie [1] des historischen Hanseviertels von Bergen/Bryggen, um 1925.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Graphisch ergiebig scheinen die Geschäftsfassaden mit ihren typographisch reichhaltigen Aufschriften – vergleiche dazu denselben Fotostandort etwa 100 Jahre später – Stand vom September 2023.

Zu erkennen sind folgende Gewerbebetriebe (2023 in Klammer) [1/2]:

  • Math. Mikkelsen A/S (heute Radisson Blu)
  • B. Tvedt (heute Radisson Blu)
  • A/S Mercator – Rørhandel & Sanitærartikler (heute Radisson Blu)
  • Skibsproviant/Mashin&Motorrolier/Skipshandel (heute Radisson Blu)
  • Jens Ludvigsen (heute Madam Felle und Bryggen Nightclub)
  • Olaf Runshaug (heute Marlink und Baker Brun)
  • Wallendahl & n (heute Network Chartering Int und Juhls’ Silver Gallery)

Quellen:

[1]…Fotografie “Alte Hansehäuser”, topographisch zugeordnet und Eigentum von Archiv schlot.at (2024)

[2]…Google Street View (07.03.2024)

CZ | Oslavany | Elektráreň | Wärmekraftwerk | 1929

Foto des damals 16 Jahre alten Wärmekraftwerks Oslavany in Südmähren [1].

Kraftwerk, 1929

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Industrieboom in Brünn zu Beginn dieses Jahrhunderts zwang die Industrie dazu, eine billigere und wirtschaftlichere Energiequelle als Dampf zu nutzen. Da das Kraftwerk im nahen Brünn zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ausreichte, um den Stromverbrauch zu decken, wurde nach anderen Quellen gesucht. Der geeignetste Vorschlag war der Bau eines leistungsstarken Kraftwerks in Oslavany. Kohle aus dem südlichen Teil der Region (Jihomoravský kraj) war von minderwertigem Wert und nahezu unverkäuflich; sie eignete sich jedoch zur Feuerung der Kraftwerkskessel. Für den Betrieb war auch ein größerer Wasserbedarf erforderlich. Auch diese Bedingung erfüllte der Standort Oslavany – das Kraftwerk liegt am gleichnamigen Fluss.

Der Bau wurde von 1911–1913 durchgeführt. Planungen, Materiallieferungen und der Bau des Kraftwerks wurden von der Berliner Firma AEG Union für die OELAG – das Unternehmen für die Stromverteilung in Wien – durchgeführt. Es wurden sechs Kessel mit einem Betriebsdruck von 15 Atmosphären und einer Dampftemperatur von 375 °C installiert. Im Maschinenraum wurden zwei Turbogeneratoren mit einer Leistung von jeweils 3,4 MW in Betrieb genommen.

Obwohl bereits früher Strom nach Brünn geliefert wurde, wurde das Kraftwerk offiziell erst am 1. April 1913 in Betrieb genommen. Der Strom wurde nach Černovice und von dort zu Kunden in Brünn und Umgebung transportiert. 

Bereits beim Bau des Kraftwerks ging man davon aus, dass die projektierte Stromproduktion nicht ausreichen würde; so wurden bald zwei weitere Kessel und ein Satz mit einer Leistung von 4,5 MW bestellt und zu Beginn des Ersten Weltkriegs in Dienst gestellt. Da die Anforderungen an die Stromversorgung immer weiter stiegen und das Kraftwerk überlastet war, entschloss man sich zum Bau einer weiteren Anlage. 1918 wurde ein weiterer Generator in Betrieb genommen, der als einzige Maschine im Kraftwerk nur 1.500 U/min hatte (die anderen hatten 3.000 U/min). Im Jahr 1919 wurden weitere sechs Kessel mit beweglichen Rosten in Betrieb genommen. Dennoch stiegen die Leistungsanforderungen an das Kraftwerk stetig. Eine weitere 16-MW-Maschine wurde 1922 gebaut; 1929 erhöhte sich die Leistung um weitere 14 MW. Insgesamt wurden 49,8 MW installiert. Im Kesselhaus wurden 1929 zwei Granulierkessel mit einer Leistung von 2×30 Tonnen Dampf pro Stunde errichtet. Die Gesamtleistung des Kesselhauses betrug damals 182 Tonnen Dampf pro Stunde.

In den 1930er Jahren beschloss der Vorstand von Západomoravské elektráren, einen kompletten Neubau durchzuführen. 1941 wurden auf dem Gelände des alten Kesselhauses zwei Pulverkessel mit Mahlwerken mit einer Leistung von 2×60 t/h errichtet, 1944 ein Kessel mit einer Leistung von 120 t/h und 1948 der letzte Kessel dieses Umbaus mit einer Kapazität von 150 t/h. Auch der Maschinenraum wurde neu ausgestaltet. Zwischen 1942 und 1950 wurden drei Turbogeneratoren mit einer Gesamtleistung von 63 MW in Betrieb genommen. 1964 wurde ein moderner 50-MW-Block gebaut. Der Kessel hatte einen Betriebsdruck von 140 Atmosphären bei einer Dampftemperatur von 560 °C mit Zwischenüberhitzung. Die Turbine war dreistufig. Die maximale Leistung des Kraftwerks betrug 115 MW.

Am 30. Mai 1993 wurde das Kraftwerk Oslavany aufgrund der Verlangsamung und Einstellung der Kohlelieferungen aus der Region abgeschaltet. Kurz darauf wurden der technische Teil und einige Gebäude abgerissen. Das Kraftwerk, beschäftigte in seiner Blütezeit bis zu 450 Mitarbeiter [2].

Quellen:

[1]… Ansichtskarte “Oslavany/Oslavan, O. Knoll, Osl., 1929, Eigetum Archiv schlot.at (2024)

[2]…rosicko-oslavansko.cz 06.03.2024

CZ | Třinec | Třinecké železárny | Stahl- und Hüttenwerk | 1926

Amateurfoto der Trzynietzer Stahlwerke, gelaufen 1926 [1].

1926

 

 

 

 

 

 

 

 

Gut zu erkennen sind neben den Hochofenanlagen ein mächtiger Teleskop-Gasbehälter, ein holzverkleideter Kühlturm sowie ein Werkskanal.

Die Werke wurden 1839 gegründet und liegen strategisch perfekt – nahe an schlesischen Steinkohlevorkommen und an slowakischen Erzlagern. Heute wird etwa ein Drittel des tschechischen Stahls in diesen Werken erzeugt [2].

Ein geschichtlicher Abriss (tschechisch) ist in Quelle [3] zu finden.

Quellen:

[1]…Fotopostkarte auf Bromografia-Papier, gelaufen am 26.01.1926, Eigentum Archiv schlot.at (2024)

[2]…wiki – Třinec, 04.03.2024

[3]…wiki.cz – Třinecké_železárny – 04.03.2024