Kolorierte Ansichtskarte [1], welche die Mineralölraffinerie Oderberg (Bohumín) in Österreichisch-Schlesien zeigt. Heute befindet sich an der Stelle ein Industriegelände [2].
Quellen:
[1]…AK 137×89 mm, AUSTRIA Luftbild, gelaufen 1913, eigentum schlot.at-Archiv (2016)
Markant ist (neben dem wohl motivbegründenden Zeppelin) eine ausgedehnte Industrielandschaft mit Zugbrücke, Raffinerie, zahlreichen Kaminen und einem Gasometer vor einer großen Stadt. Wer kann helfen, das Bild einzuordnen? Provenienz des Fotos: USA, Kalifornien.
Möglicherweise handelt es sich bei dem Luftschiff um die Hindenburg.
Quelle:
[1]…Kontaktkopie 101 x 76 mm Belichtungsfläche, ohne Herstellerangaben oder Datierung. Eigtentum schlot.at – Archiv
Das IRT Powerhouse war zur Zeit seiner Errichtung (1904) das größte Kraftwerk der Welt [1]. Es diente bis in die 1950er Jahre der Energieversorgung des New Yorker U-Bahnnetzes und verfügte über sechs Generatorenblöcke à 5.000 kW mit je 12 Kochern und zwei Turbinen [2]. Ein Plan der zugehörigen Kohlenbunker ist hier zu finden.
Nach der Unabhängigkeit des U-Bahnnetzes von dem besagten Kraftwerk wurde das New Yorker Fernwärmesystem davon versorgt. Anno 2009 wurde der letzte der originalen sechs Kamine abgetragen, es bleibt ein 1967 errichteter Schornstein bestehen [3].
Das hier gezeigte historische Foto aus 1931 [4] zeigt die West-Fassaden des Kraftwerkes, die gegen die 12th Avenue ragt. Zu dieser äußerst selten gezeigten Hochjugendstil-Gebäudefront ist bekannt, dass sie bewußt zierlich konzipiert wurde, um das Gebäude jederzeit bei Bedarf gegen Westen erweitern zu können, was 1940 mit einem häßlichen Zubau erfolgt ist [1] – siehe Vergleichs-Schrägluftbild von google maps [5].
Einen sehr guten Überblick über die Baugeschichte und Denkmalschutz-Bemühungen betreffend das Kraftwerk gibt Quelle [1], über technische Details referiert Quelle [2], indem Original-Einreichdokumente aus 1902 sowie Fotos vom Bauprozess wiedergegeben werden.
Ansicht 1931 von der 12th Avenue aus – ohne Zubau [4]Schrägluftbild um 2015 auf die 12th Avenue- mit Zubau 1940 und Kamin aus 1967 [5]
Quellen:
[1]…NYC Landmarks Preservation Commission: Interborough Rapid Transit Powerhouse, now Consolidated Edison Powerhouse. FactSheet:58.pdf, abfegraft am 12.01.2016
Die Rettung eines absturzgefährdeten 20er Jahre-Schriftzuges aus Wien 15., Märzstraße 102, Ecke Sturzgasse.
Die mittlerweile seit einigen Jahren geschlossene Wäscherei VELOX wurde 1951 als “VELOX – Rudolfsheimer Automatenwäscherei Richter & Co., Komm.-Ges.” mit der Adresse Wien 15., Märzstraße 102 gegründet [1].
Der geborgene Schriftzug aus Aluminium-Guss dürfte aufgrund typographischer Gleichheit mit mehreren Objekten der 1920er Jahre (mehrere Gemeindebauten in Wien, Strombad Kritzendorf) den späten 1920er Jahren entstammen und bereits von einem Vorgängerbetrieb der (Nachkriegs)-VELOX benutzt worden sein.
Nach Entdeckung des Schriftzuges im März 2015 wurde dieser einer ersten Sichtung unterzogen und dessen akute Absturzgefahr erkannt. Nach Kontaktaufnahme mit der zuständigen Hausverwaltung konnte vereinbart werden, dass schlot.at den Schriftzug als Gegenleistung für die Abwendung der Gefahr allfälliger herabstürzender Metallkonstruktionen behalten darf. Hier sei Fr. Elvira SPANNY herzlich für ihr Engagement und die diesbezügliche Vertragsaufsetzung gedankt.
Mithilfe einer Flex und einer Leiter von Univ. Ass. Mag. Dr. Robert PETICZKA und der nötigen Stromversorgung vom benachbarten Friseursalon ELFI (Inh. Susanne SCHMID) ging es am 18.04.2015 mit allen drei damaligen schlot.at – Protagonisten WH, CS und MM zur Sache. Susanne MARKYTAN sorgte für die professionelle Fotodokumentation der Angelegenheit vor Ort. Die folgende Fotostrecke [2] zeigt den ursprünglichen Zustand der Lettern und die langwierige Arbeit daran bis zu deren Sanierung und Archivierung durch schlot.at.
Nochmals vielen Dank an alle, die diese Rettung von typographischem und gewerbegeschichtlichem Kulturgut unterstützt haben.
Quellen:
[1]…COMPASS VERLAG (1959): Industrie-Compass Österreich 1959, Wien. 1373
[2]…Fotos der Arbeiten am Objekt von Mag. Susanne MARKYTAN
Ansichtskarte [1] des Förderturmes am Hauptschacht der 1909 gegründeten Crown Mines Ltd., die in der Region Johannesburg ältere Bergwerke übernahm [2]. Es handelt sich um einen der bedeutenden Goldbergbaue Südafrikas. Weitere Informtionen und Ansichten südafrikanischer Bergbaue unter Quelle [3].
Quellen:
[1]…Post Card 141 x 92 mm / The Record Photo & Gramophone Co. (Pty.) Ltd. Johannesburg. Gelaufen 07.11.1937. Eigentum schlot.at-Archiv.
[2]…sahistory.org, abgefragt am 16.11.2015
[3]…South African Mines, abgefragt am 16.11.2015
Echtfoto-Postkarte, wohl aus den 1920er Jahren [1] mit Blick auf die Solvay-Werke bei Ústí nad Labem / Neštěmice oder Aussig an der Elbe / Nestomitz. Solvay-Werke um 1925 mit Hafenanlagen an der Elbe [1]
Eine tschechische Website [2] gibt zur Betriebsgeschichte Folgendes zur Auskunft [3]:
Neben Waschsoda wurden Chromsalz, Calciumchlorid, Ammoniumchlorid, Streusalz und Beizen für Holz produziert.
Zur Blüte hatte die Anlage 38 Hektar Größe, ca. 1.100 Beschäftigte und einen Binnenhafen an der Elbe. Der Wassserverbrauch entsprach zur Blütezeit einer Stadt mit etwa 250.000 Einwohnern
Eigene Kalksteinbrüche und Kalköfen wurden für die Soda-Erzeugung nach dem Solvay-Verfahren betrieben [4]. Die heutige Nachfolgegesellschaft TONASO betreibt einen 120 m hohen Kamin [5]. Quellen:
[1]…AK Nestomitz, Verlag H. Reinisch Aussig, Kontaktkopie auf AKTINOSA-Papier, 137×85 mm, Eigentum schlot.at-Archiv.
[2]…www.nestemice.cz, abgefragt am 15.11.2015
[3]…Google Translator, 15.11.2015
[4]…Solvay’sche Kalksteinbrüche, pdf, abgefragt am 15.11.2015
[5]…Tonaso, abgefragt am 15.11.2015
Ältere Ansichtskarte [1] der Erdölraffinerie Steaua in Câmpina, Prahova, Rumänien. Zu erkennen sind neben drei gemauerten Kaminen mit Wasser-(druck)-behältern klassische Steigrohre zur Dichtetrennung der einzelnen zu fraktionierenden Kohlenwasserstoffe und das Rücklaufrohr, dessen Inhalt die Dichtetrennung wiederholen muss. [1]An dem jugendstilähnlichen Zaun aus Fertigbetonelementen findet sich im linken Vordergrund eine Schablonenschrift, die Passanten auffordert, bei der kommenden Wahl am Wahlzettel den “Kreis der Nationalen Bauernpartei” anzukreuzen: “Votati cercul semnul partidului national- taranesc“.
Die Raffinerie ist 2015 insolvent [2]. Der Betrieb hat bisher eine hundertzwanzigjährige Geschichte hinter sich [3]. Er deckte bisher ein mannigfatiges Portfolio an Erdölprodukten ab [4], seit 2004 sogar ISO9001/2001 – zertifiziert [5].
Google Maps [6] ermöglicht einen guten Überblick über die weitläufigen Anlagen der Raffinerie [6] – siehe anbei:
[6]…Google Maps – gesamte Raffinerie
[6]…Google Maps – Südteil
[6]…Google Maps – Nordteil
Quellen:
[1]…AK 143 x 92 mm, Agentia Româna Hachette Bucuresti #938, Câmpina, Vedere din Rafinerie, ohne Datum, Eigentum schlot.at-Archiv.
[2]…adevarul.ro, abgefragt am 15.11.2015
[3]…steauraromana.ro, abgefragt am 15.11.2015
[4]…steauaromana.ro -Produse, abgefragt am 15.11.2015
[5]…steauaromana.ro – Sistemul…, abgefragt am 15.11.2015
[6]…Google Maps, abgefragt am 15.11.2015
Konvolut von zehn deutsch beschrifteten Aufnahmen aus dem östlichen Bereich von Stalino / heute Donetsk. [1]. Zu sehen sind neben einem Förderturm, gesprengten Fabriksanlagen und einer mächtigten Abraumhalde die lokale Bevölkerung und deren ärmliche Behausungen (Foto 506, “Baracken mit 24 Wohnungen”).
497-Zeche im Osten von Stalino.
498-Dasselbe-Alle wichtigen Anlagen sind gesprengt
499-Dasselbe
500-Dasselbe
501-Dasselbe
502-Dasselbe-Zivilisten suchen in Schutt nach Kohlestückchen
503-Dasselbe
504-Dasselbe
505-Dasselbe
506-Baracke mit 24 Wohnungen
Die Aufnahmen dürften mit Oktober 1941 datieren, da in diesem Monat die 1. Gebirgsdivision der deutschen Wehrmacht das heutige Donetsk erreichte [2].
Berührend sind die Bilder der kohlesuchenden Bevölkerung. Das Foto #502 ist beschriftet mit: “Zivilisten suchen in Schutt nach Kohlestückchen.” Freilich ist nicht tradiert, ob die “Kohlestückchen” von der deutschen Wehrmacht eingefordert wurden. schlot.at möchte an dieser Stelle gegen bewaffnetete Konflikte jeglicher Art auftreten.
Quellen:
[1]…10 teils unscharfe Kontaktkopien (Nr. 497-506), mit Bleistift deutsch beschriftet wie angegeben. Eigentum schlot.at-Archiv (11/2015)
[2]…1. Gebirgsdivision auf wiki, abgefragt am 03.11.2015
Alte Ansicht der Buzauer Zuckerfabrik [1], seit 1998 Standort des österreichischen Players AGRANA, 1998-2008 Headquarter von AGRANA Rumänien [2].
In englischer Sprache heißt es dort [2]:
“Our raw sugar production is located in Buzau, Buzau County. The plant was designed both for the production of beet sugar and cane raw sugar. In 1998 the plant technology changed in order to process only raw sugar. The processing plant capacity is 1.000 tonnes of raw sugar per day. AGRANA Romania has made several investments for upgrading and modernizing production, the company’s latest acquisition is an automatic packing bags in boxes which achieved the perfect quality of packaging, it achieved also the performance that only two operators could pack 60 tonnes in 12 hours, therefore the productivity increased by 24 tonnes per shift.”
Quellen:
[1]…AK 142×90 mm, BUZAU, Fabrica de zahăr, C.P.C.S, Editura Meridiane, ohne Datum. Eigentum schlot.at-Archiv (11/2015)
[2]…AGRANA Romania, abgefragt am 02.11.2015
In Săvinești, Rumänien, bestand während der kommunistischen Herrschaft des Staates ein gewaltiges chemisches Kombinat [1] . Eine historische Ansicht liegt schlot.at vor [2].
1956 als Stickstoffdüngerfabrik AZOCHIM gegründet, hielt sich das Unternehmen bis nach der Wende und wurde 1997 von Interagro gekauft. 2004 ging ein neuer Eigner, die Fa. MELANA, in Konkurs [1].
Heute liegt ein großer Teil der ehemaligen Produktionsflächen brach [3].
Quellen:
[1]…adevarul.ro, abgefragt am 02.11.2015
[2]…AK 140×89 mm, Săvinești, Peisaj industrial, 8313, REPUBLICA POPULARA ROMANIA, C.P.C.S., Editura Meridiane, beschriftet mit 04.06.1971, Eigentum schlot.at-Archiv (11/2015)
[3]…youtube.com, Luftaufnahmen des brachliegenden Geländes
In Reșița, Rumänien, wird seit dem späten 18. Jahrhundert Eisenerz verarbeitet [1]. Die uns vorliegenden Fotos [2,3] zeigen den Bereich der Hochöfen und eines mutmaßlichen Walzwerkes um 1960.
Eine Verortung des Walzwerkes auf einem alten Luftbild konnte erfolgen – siehe unten. Bearbeitung schlot.at Reșița gehört heute aufgrund der jahrhundertelangen einschlägigen Nutzung der Eisenindustrie zu einer der meistkontaminierten Gegenden in Osteuropa. Eine kurze Geschichte des Standortes findet sich hier [1]. Quellen:
[1]…Combinatul Siderurgic Reșița, abgefragt am 02.11.2015
[2]…AK 142×88 mm, Vedere din Reșița, REPUBLICA POPULARA ROMINA, Editura Meridiane, C.P.C.S., gelaufen am 23.08.1963
[3]…AK 142×91 mm, Reșița – Peisaj industrial, Editura Meridiane, C.P.C.S., ungeiaufen
Kontaktkopie eines Glasnegatives aus der Gussstahlfabrik der Friedrich KRUPP AG, Essen [1].
Die Aufnahme besticht neben ihrer Schärfe mit vielen Details wie den gestapelten Ingots, den Kranen und der Halle im Hintergrund, deren Baujahr in großen Lettern angebracht ist. Die Bildsymmetrie verrät einen Meisterfotografen.
[1]…Rolf KELLNER, AK Essen/Friedr. Krupp A.G., Gußstahl-Fabrik. Kopie der Originalplatte. Nr. 4455, J. Velten Verlag, Karlsruhe i.B., undatiert, um 1935. Eigentum schlot.at-Archiv
Ansichtskarte [1] der 1949 gegründeten [2] Fabrik “Carbochim” für Schleifmittel in Cluj, Rumänien, um 1960.
Das Foto zeigt nicht nur interessante Industriearchitektur, sondern auch Schleppgleise und eine öffentliche Busstation. Seltene Einblicke in ein damals völlig abgeschottetes Land.
2015 ist die Firma der größte Schleifmittelhersteller Rumäniens. Der Betrieb ist ISO9001/2008 and ISO14001/2004-zertifiziert. Portfolio auf Englisch [3]:
Ceramic, bakelite, magnesite and elastic bonded grinding wheels manufacture in a diversity of shapes, dimensions and specifications.
Cut-off and deburring wheels manufacture in a large range dimensions and specifications.
Coated abrasives paper, cloth, paper-cloth combination, non-woven backing manufacture in a diversity of shapes with multiple applications for wood, metals and glass processing.
[1]…AK CLUJ – Uzinele Carbochim, Editura Meridiane, REPUBLICA POPULARA ROMINA, gelaufen am 01.03.1963, Eigentum schlot.at-Archiv
[2]…carbochim.ro, abgefragt am 14.10.2015
[3]…carbochim.ro/eng., abgefragt am 14.10.2015
Foto-Ansichtskarte aus Ocna Mureș, Kreis Alba, Rumänien [1], um 1960.
Abgebildet ist die seit 01.07.1896 [2] bestehende Fabrik für chlorosodische Produkte, deren Aussehen sich im Laufe des letzten Jahrhunderts stark verändert hat. Dies dokumentiert diese Website [3].
Anno 2006 wurden 42 Millionen Dollar für eine technische Generalüberholung der Anlagen avisiert [2].
[1]…AK 141×91 mm, Ocna Mureș | Uzinele de produce sodice, Editura Meridiane, REPUBILCA POPULARA ROMINA, gelaufen am 02.08.1963
[2]…hotnews.ro, abgefragt am 14.10.2015
[3]…dinocnamures.wordpress.com, abgefragt am 14.10.2015
Ansicht der Lunzenauer Papier- und Pappefabrik anno 1938 [1].
Auf der Firmenwebsite [2] ist zur Geschichte Folgendes zu lesen:
Die Lunzenauer Papier- und Pappenfabrik wurde bereits 1885 durch den Industriellen Wilhelm Vogel gegründet. Bis 1992 wurde in der Firma auf drei Papiermaschinen sowie in einer eigenen Holzschleiferei Fasern für die Fertigung gewonnen. 1990 wurde das Unternehmen erfolgreich reprivatisiert und die Fertigung von Raufasertapeten wurde ausgebaut. Die Papiermaschinen wurden demontiert bzw. mit modernster Technologie aufgerüstet.
Im Sommer 2006 wurde die Produktion von Raufasertapeten eingestellt und die alten Gesellschafter beendeten ihr Engagement. Im Anschluss traten neue Gesellschafter in das Unternehmen ein und bauten die vorhandenen Anlagen weiter aus bzw. um für die Fertigung von Rohfilzpappe.[2]
Hinweise auf ein zumindest teilweise verfallendes Betriebsgelände gibt eine Chemnitzer Website, die dem Betrieb einen Fotoartikel widmet.
Quellen:
[1]…AK Nr. 782, Lunzenau (Mulde), Erhard Neubert, Chemnitz, Museumstraße 2, 134×83 mm, gelaufen 1938, Eigentum schlot.at-Archiv
[2]…Lunzenauer Papier- und Pappefabrik, abgefragt am 14.10.2015
Zwei Negative aus dem schlot.at-Archiv [1,2] zeigen Instandhaltungsarbeiten an einer Gasdruck-Regelanlage in Wien 14., Hütteldorfer Straße 126 neben der heutigen General Körner-Kaserne. Aufnahmedatum zwischen 1929 und 1939.
Eine Anfrage bei der Wiener Netze GmbH [3] brachte gute Detailinforamtionen zu den Negativen:
[…] das erste Foto zeigt einen zerlegten Druckregler – man erkennt das Oberteil und die Membrane, im Vordergrund würde ich ein Doppelsitzventil sehen. Das zweite Foto zeigt ein Frischluftgebläse zum Einblasen von Luft im Zuge Gasaustritten bei Arbeiten – war zu dieser Zeit sicher fast immer der Fall.
Das Foto mit dem Gebläse zeigt eindeutig die unterirdische Regelanlage von der Breitenseerkaserne (links dahinter) an der gleichen Stelle steht jetzt die Gasdruckregelanlage Hütteldorferstrasse, damit bin ich mir auch bezüglich der Inhalte des zweiten Fotos sicher. Der Regler hieß damals schon Hütteldorferstrasse und wurde über den Systemrohrstrang IVc aus dem Gaswerk Simmering versorgt.[https://schlotforum.files.wordpress.com/2009/03/w_gasverteilungsplan_1931.jpg].
Weitere gaswerksrelevante Artikel über Wiener Standorte auf schlot.at: Gaswerk Simmering Gaswerk Leopoldau Gaswerk Floridsdorf Gasbehälter Brigittenau
Quellen:
[1-2]…2 Nitratfilm-Negative AGFA ISS, #25 und #28. Datierung 1929-1939. Eigentum schlot.at-Archiv.
[3]…Vielen Dank für die Auskünfte an OMR Ing. Mag. Rudolf SPARER und Ing. Andreas REITER, Wiener Netze GmbH. Emails vom 06.10.2015
Foto der North West Refinery in Cut Bank, Montana, um 1940 [1]
Die Gegend um das nahe der kanadischen Grenze gelegene Cut Bank, Montana ist Erdöl-Fördergebiet. Bis heute wird in Cut Bank Öl raffiniert – siehe Luftbild [2]. Zur Erdöl-Geschichte von Montana siehe Quelle 3.
Quellen:
[1]…Post Card, Cecil C. NIXON, 206 S. Idaho Street, Butte, Montana, ungelaufen. um 1940, Eigentum schlot.at-Archiv
[2]…Google Maps, abgefragt am 14.10.2015
[3]…Second Bonanza, abgefragt am 14.10.2015
Echtfoto-Ansichtkarte der Papier- und Zellstofffabrik Lenzing, Oberösterreich [1], um 1950.
Die Lenzing AG wurde 1892 von Emil Hamburger als Zellstoff- und Papierfabrik “Starlingermühle” gegründet. 1936 übernehmen die Brüder Bunzl den Standort, es folgten Ausbau und Modernisierung.
1938 arisiert, wurde das Werk als Zellwolle Lenzing AG an die Thüringische Zellwolle AG angegliedert.
Im zweiten Weltkrieg wurden drei Arbeitslager im Areal der werkseigenen, aber mittlerweile stillgelegten Papierfabrik Pettighofen eingerichtet. Ab 03.11.1944 wurde ein Außenkommando des KL Mauthausen eingerichtet, um weibliche Häftlinge einsetzen zu können. Das Lager wurde am 08.05.1945 von der 3. US-Armee befreit [2]. Lenzing um 1950
1963 wurde mit Recycling von Chemikalien aus der Zellstofferzeugung begonnen, 1965 Modalfasern eingeführt. 1975 wurde eine eigene Umweltschutzabteilung gegründet, 1976 schwer entflammbare Viscosefasern vorgestellt. 1984 erhielt die Gesellschaft den Namen Lenzing AG. 1985 wurden erste Aktien an der Wiener Börse ausgegeben. [3]
2014 wird eine neuartige feuchteregulierende Faser vorgestellt, welche trotz der weiltweiten Standorte des Konzernes in Lenzing hergestellt wird. [4]
Die Lenzing AG stellt sich ihrer Geschichte und verweist auf ihrer Website auf eine umfangreiche Publikation aus 2010 von Prof. SANDGRUBER, die sich mit der Geschichte der AG von 1938-45 auseinandersetzt – siehe pdf. [3] Quellen:
[1]…Postkarte BRANDT 9998 Lenzing O.Ö, Belichtunsfläche 108×78 mm, gelaufen am 18.09.1952 von Lenzing nach Gschwandt. Eigentum schlot.at-Archiv
[2]…Lenzing AG auf wikipedia.org, abgefragt am 14.10.2015
[3]…lenzing.com, abgefragt am 14.10.2015
[4]…TENCEL, abgefragt am 14.10.2015
Die gerade entstehende Seestadt Aspern im 22. Wiener Gemeindebezirk liegt am Gelände des ehemaligen Flughafens Aspern.
Erste Flugversuche wurden am Gelände anno 1880 durchgeführt. 1912 wurde schließlich ein moderner Flughafen errichtet [1].
1914 erfolgte erstmals eine militärische Nutzung des Areals. Die Flugzeuge der Eßlinger Flugzeugfabrik “Aviatik” wurden am Platz eingeflogen und Piloten ausgebildet.
Nach 1918 mussten durch die Verträge von St. Germain alle hier vorhandenen Fluggeräte, Motoren, Anlagen und Produktionsstätten zerstört werden [2].
Im Juli 1922 wurde der Flughafen unter die Verwaltung der Republik Österreich gestellt [3].
1923 wurde die Österreichische Luftverkehrs AG (kurz ÖLAG), also die erste Fluglinie der Republik Österreich, gegründet. Wien-Aspern war der Heimatflughafen. Am 14.05.1923 fand der erste Flug der ÖLAG von München nach Wien statt. Im Laufe der späten 1920er Jahre wurde ein Streckennetz etabliert, das unter anderem Berlin, Budapest, Mailand [4] sowie Dresden, Prag, Zürich, Venedig und mehrere österreichische Großstädte [5] beinhaltete.
Parallel dazu wurde 1927 als Geheimprojekt begonnen, eine österreichische Militärluftfahrt aufzubauen. Dazu wurden seitens der militärischen Führung Offiziere zur Kampfpilotenausbildung in die Schweiz entsandt, andererseits ehemelige Feldpiloten aus dem ersten Weltkrieg wieder in den Dienst gestellt. Italienische Militärflugzeuge wurden angekauft und ab 1929 wurde die Pilotenausbildung in Aspern offiziell betrieben. Federführende Kraft war der spätere Nazi–Kriegsverbrecher Obst.Alexander Löhr. 1929 waren 11 Offiziere sowie 12 Chargen und Wehrmänner in der Flugschule, und am neu etablierten Flugzeugbau in Aspern beschäftigt. Der Flughafen Aspern (Kürzel LOWA) bestand als Zivil- und Militärflughafen bis zum Ende der Zwischenkriegszeit [3].
1931 landete das später verunglückte Luftschiff Graf Zeppelin.
Im Februar 1934 wurde von Aspern aus ein Luftangriff auf die Aufständischen der Februarkämpfe geflogen. Ab 12.03.1938 bis 1945 war Aspern Luftwaffenstützpunkt der Deutschen Luftwaffe [5].
In den 1930er Jahren wurden seitens der Fa. Wiener Rundflüge zivile Rundfüge über die Stadt Wien anboten. [9]
Die zivile ÖLAG bestand bis 1939 und hatte von 1923-1939 34 Junkers-Maschinen und eine Douglas (Regierungsflugzeug im Ständestaat) in ihrer Flotte [4].
1945-1955 war der Flughafen unter sowjetischer Besatzungsmacht. Ab 1955 wurden vom Österreichischen Aero-Club Flugsport, Pilotenausbildung, Fallschirmspringen und Segelflug betrieben. Gelegentlich wurde das Gelände für Autorennen genutzt. [2].
Durch die Etablierung von Wien-Schwechat als neuem Flughafen verlor Aspern ab dem zweiten Weltkrieg sukzessive an Bedeutung. Am 01.05.1977 wurde der Flughafen komplett aufgelassen. [1]
Seit 1982 befindet sich im Südteil des Areals ein Werk des Kfz-Hersteller GM.
Ab 1988 wurden große Teile der Flughafenpisten vom ARBÖ als Fahrtechnikzentrum genutzt. Dieser Betrieb wurde mit der Verwirklichung des Projektes “Seestadt” eingestellt.
Der Abriss der Gebäude und Pisten begann 2009 [7].
Schlot.at zeigt an dieser Stelle einen Flugplatzplan [8], einen Streckenplan der ÖLAG [5] und 13 Originalfotos [9] aus den 1930er Jahren. Plan Aspern Streckenkarte Aspern Logo ÖLAG 1920er Jahre Tower Aspern 1931 Hangar Aspern 1933 Erfrischung am Flugfeld 1933 Militärpersonal, darunter Offiziere, anno 1933 DIE Zivilmaschine der Zwischenkriegszeit, die A-100 Junkers G-24, später OE-LAB Französisches Flugzeug in Aspern Flugzeug der Wiener Rundflug A-58 A-49 – Wiener Rundflüge
JUNKERS ÖLAG Linie Venedig-Wien – siehe Bordkarte Wiener Rundflüge mit Prominenz in Aspern CIDNA
Quellen:
[1]…Stadtentwicklung Wien, abgefragt am 15.09.2015
[2]…Aspern Flughafen, abgefragt am 15.09.2015
[3]…HAUBNER, Fred: Die Flugzeuge der Österreichischen Luftstreitkräfte vor 1938. Österreichs Luftfahrt in Einzeldarstellungen, Band 2. H. Weishaupt Verlag, Graz.17 ff
[4]…ÖLAG auf wikipedia, abgefragt am 15.09.2015
[5]…Streckenkarte Wien-Salzburg-Innsbruck, ÖLAG. Eigentum schlot.at-Archiv
[6]…Flughafen Aspern auf wikipedia, abgefragt am 15.09.2015
[7]…aktuelle Veranstaltungen, abgefragt am 15.09.2015
[8]…HAUBNER, Fred: Die Flugzeuge der Österreichischen Luftstreitkräfte vor 1938. Österreichs Luftfahrt in Einzeldarstellungen, Band 2. H. Weishaupt Verlag, Graz. 43
[9]…Kontaktabzüge im Eigentum schlot.at.-Archiv, Anfang 1930er Jahre
Kontaktabzug [1] einer großformatigen Glasplatte aus Argentinen, ca. 1905. Das Foto zeigt Erdarbeiten in einem Weingut der nördlichen Provinz Mendoza, Department Guaymallén, Distrikt El Sauce.
Zu sehen sind neben großen Weinfässern Lorengleise, Arbeiter und zeitgenössisches Werkzeug. Ein interessanter Baustellen-Einblick ins Argentinien der Jahrhundertwende.
P.S. Jeder, der was auf sich hält, trägt eine Kopfbedeckung.
Quelle:
[1]…Albumin-Kontaktkopie 234 x 170 mm von Augusto Streicher, Mendoza, kaschiert auf Karton. Eigentum schlot.at-Archiv