Foto einer stolz posierenden Schlachterpartie des k.u.k. Landsturm, mutmaßlich St. Marx [1]. Am Foto sind neben vierschrötigen Schlachtern und einem etwas zartgliedrigeren Verwalter mit Kopfschmuck zwei ungarische Langhornrinder zu erkennen [2].
Ein fein gekleideter Kellner, welcher der Partie gerade Wein eingießt und ein zentral zwischen Weinbouteillen platzierter grimmiger Köter runden das Bild ab. Am Schild steht der Text: “Erinnerung an das Kriegsjahr 1914. K.K. Landsturm.”
Quellen:
[1]…Foto 167 x 118 mm, Albumin, rückseitig bezeichnet “Schlachthaus St. Marx”, Eigentum Archiv schlot.at (2023)
[2]…Freundliche Auskunft von schlot.at-Mitglied Mag. Constanze-Catharina Czutta, Wien (2024)
Foto [1] einer Partie von ZiegelarbeiterInnen vor einem Hoffmann’schen Ringofen. Zu erkennen sind neben einem Schuhe und Taschenuhr tragenden Aufseher bloßfüßige Männer, Frauen und Kinder, darunter mehrere Säuglinge.
Die Männer halten typische Werkzeuge wie Lehmharken und Lehmabzieher.
Die hochstehende Sonne und die Pfeifen in den Mundwinkeln suggerieren eine Mittagspause.
Zur Geschichte und sozialen Stellung der Wiener ZiegelarbeiterInnen wird in Quelle [2] geschrieben.
Weitere seltene historische Aufnahmen aus Wien und Hintergrundinformationen zur prekären Situation der ArbeiterInnen finden sich hier.
Quellen:
[1]…CORRESPONDENZ – KARTE, 140 x 88 mm, Silbergelatine, ohne nähere Bezeichnung, Eigentum Archiv schlot.at (2025)
Wieder einmal leere Flaschen, Tuben und Einwegverpackungen am Waldrand, diesmal in der Nähe der Marswiese im Siebzehnten. Das alleine ist freilich nichts Besonderes für das typische Straßenbankett einer Wohlstandsgesellschaft, in der Recycling und Naturschutz trotz Rohstoffknappheit und Klimakrise iterativ beworben werden müssen.
Dass es sich dabei um den Abfall der 1955 abgezogenen US-Besatzungstruppen Wiens handelt, macht die Müllschüttung durchaus interessant.
Sie bietet erstens Einblick in die amerikanische Gebrauchsgrafik der Kriegs- und frühen Nachkriegszeit; bietet zweitens Datierungsmöglichkeiten über Logos und Codes und hat deshalb industriegeschichtliche Relevanz;
drittens beleuchtet sie durch die Art der Fundgegenstände sowohl die offizielle, militärische als auch die zivile, sehr private Komponente der US-Militärpräsenz im frisch befreiten Wien – darin besteht ihre lokal- und zeitgeschichtliche Relevanz;
viertens mahnen uns die seit der Besatzungszeit in situ liegenden Produkte, wie persistent Abfall unter natürlichen Bedingungen ist. Besonders die Kunststoffanteile der Schüttung – Tubenlackierungen, Flaschenverschlüsse aus Bakelit und Verbundstoffe – sind an der Mehrzahl der Fundstücke trotz mehr als 70jähriger Liegezeit hervorragend erhalten. In anderen Worten: Kaum verrottet.
Die Funde umfassen Hygiene- und Körperpflegeprodukte, Lebensmittelverpackungen, Militaria sowie Teile von KFZ und Sportutensilien. Sie wurden seitens schlot.at geborgen, gereinigt und sofern möglich bestimmt und datiert*.
*…MRÁZ, M., MARKYTAN, C. (2024): schlot.at – Plattform und Archiv für Industriedokumentation. In: Institut für Österreichkunde (Hrsg.): Österreich/Geschichte, Literatur, Geographie. 68. Jahrgang, Heft 4: Industriekultur – Bewahren, erforschen, vermitteln. Beiträge der 73. Historikertagung, Teil 2, Eigenverlag, S. 16-18
Weißglas, Anchor Hocking Glass Corporation, Glashütte unbekannt, nach 11.06.1938
Salbenglas „VICK‘s VAPORUB“, ?Maryland Glass Corporation of Baltimore, VVV-Logo ab ca. 1940
Flaconverschluß „LPCo“, Lambert Pharmacal Company, Bakelit; Logo aus dem 2. Weltkrieg
Flaconverschluß „CMCo“ oder „MCCo“, Herstellerzeichen der Owens-Illinois Glass Company an der Innenseite, Bakelit; vor 1954
Autoscheinwerferglas, Beschriftung „SEALED BEAM GUIDE / MADE IN U.S.A“, „I G C. 50 A 1 2 3“, am Fragment errechneter Durchmesser 7“; US-Norm 1940 – 1956
Kamm mit Aufdruck U.S. ARM[Y], Gummi; Ausführung aus dem 2. Weltkrieg
Siegelfragment für Seifenverpackung, „PALMOLIVE“ Palmolive-Colgate-Peet Co, Jersey City/New Jersey, Zellophan; 2. Weltkrieg
Kondomverpackung „SILVER-TEX“, Killian Mfg. Co, Akron/Ohio, Zellophan-Aluminiumverbund; 2. Weltkrieg
Kondomverpackung „Texide“, L. E. Shunk Prod. Inc., Akron/Ohio, Zellophan-Aluminiumverbund; 2. Weltkrieg
Salbe gegen Geschlechtskrankheiten, „For U.S. Army use only“, The American Product Co., Cincinnati/Ohio, Tube aus Zinn; wohl Teil eines sogenannten „Pro Kit“, 2. Weltkrieg
Salbe gegen Geschlechtskrankheiten, „Prophylactic ointment – For Army use only“, G. Barr & Co., Chicago/Illinois, Tube aus Zinn; Teil eines sogenannten „Pro Kit“, 2. Weltkrieg
Salbe gegen Geschlechtskrankheiten, „Prophylactic ointment“, Geo. Evans Lab. Inc., Philadelphia/Pennsylvania, Tube aus Zinn; Teil eines sogenannten „Pro Kit“, 2. Weltkrieg
Fragment einer grünen Zahnbürste, ovales Logo, Aufschrift „[.]ARK AV[.]NUE […], vermutlich „Du Pont – Park Avenue“, Kunststoff; 2. Weltkrieg
Zahncreme „Ipana“, Brystol-Myers Co., New York/New York, Tube aus Zinn; Schraubverschluss „B-M“ aus Bakelit; Truppenausrüstung der US Army, 2. Weltkrieg
Zahncreme „Kolynos“, Whitehall Pharmacal Company, New York/New York, Tube aus Zinn; Truppenausrüstung der US Army, 2. Weltkrieg
Zahncreme „Listerine“, Lambert Pharmacal Company, St. Louis/Missouri, Tube aus Zinn; Schraubverschluss „LPCo“ aus Bakelit, 2. Weltkrieg
Zahncreme „Pepsodent – contains Irium“, Tube aus Zinn; Truppenausrüstung der US Army, 2. Weltkrieg
Rasiercreme „Gillette lather shaving creme“, Gillette Safety Razor Co., Boston/Massachusetts, Tube aus Zinn; Truppenausrüstung der US Army, 2. Weltkrieg
Rasiercreme „Mennen brushless shave“, The Mennen Co., Newark/New Jersey, Tubenfragment aus Zinn; Bördelrandprägung „48“
Rasiercreme „Mennen lather shave“, The Mennen Co., Newark/New Jersey, Tube aus Zinn; Grafikdesign 1945. Finder: Felix PAULIN
Rasiercreme „Squibb lather shaving creme“, Tube aus Zinn; undatiert, jedoch nach 22.04.1936 [Patentdatum des Inhaltsstoffes „Lanolor“]
Rasiercreme „Swav“, The Norwich Pharmacal Company, Norwich/New York, Tube aus Zinn; undatiert. Patentstreit „Swav“ vs. „Suave“ vom 30.05.1950
Rasiercreme „Williams luxury shaving cream“, The J. B. Williams Co, Glastonbury, Connecticut, Tube aus Zinn; Williams-Logo aus dem 2. Weltkrieg
Kaffeepulver „Soluble coffee product“, Henry Heide Incorporated, New York/New York, Fragment aus Zellophan-Aluminiumverbund; Teil der „K-Ration/Breakfast“, Truppenausrüstung der US Army im 2. Weltkrieg
Getränkepulver „Grape beverage“, Sunway, Zellophan-Aluminiumverbund; Teil der „K-Ration/Dinner“, Truppenausrüstung der US Army ab August 1943
Getränkepulver „Orange juice powder“, The Junket Folks, Little Falls/New York, Zellophan-Aluminiumverbund; Teil der „K-Ration/Dinner“, Truppenausrüstung der US Army ab Mitte 1943
Getränkepulver „Orange juice powder“, The J. R. Watkins Co, Winona, Minnesota, Fragment aus Zellophan-Aluminiumverbund; Teil der „K-Ration/Dinner“, Truppenausrüstung der US Army ab Mitte 1943
Konservenabriss mit Öffner, Beschriftung „DISTINCTION“ und englische Wortfragmente, Weißblech; wohl 2. Weltkrieg, Kontextfund zu [27] bis [30]
Putzstock-Adapter für Schusswaffenreinigung, Messing
Erkennungsmarke der US Army, 3. Version (20.07.1943 – 31.03.1944), Stahl
Stollen für Football-Schuh, Beschriftung „RIDDELL No 4“, Rosemont/Illinois, Hartgummi; um 1940
Fundverzeichnis :
Gebrauchsglas und Verschlüsse:
[1] Weißglas, Anchor Hocking Glass Corporation, Glashütte unbekannt, nach 11.06.1938
[5] Salbenglas „VICK‘s VAPORUB“, ?Maryland Glass Corporation of Baltimore, VVV-Logo ab ca. 1940
[6] Flaconverschluß „LPCo“, Lambert Pharmacal Company, Bakelit; Logo aus dem 2. Weltkrieg
[7] Flaconverschluß „CMCo“ oder „MCCo“, Herstellerzeichen der Owens-Illinois Glass Company an der Innenseite, Bakelit; vor 1954
[8] Autoscheinwerferglas, Beschriftung „SEALED BEAM GUIDE / MADE IN U.S.A“, „I G C. 50 A 1 2 3“, am Fragment errechneter Durchmesser 7“; US-Norm 1940 – 1956
Hygieneprodukte:
[9] Kamm mit Aufdruck U.S. ARM[Y], Gummi; Ausführung aus dem 2. Weltkrieg
[10] Siegelfragment für Seifenverpackung, „PALMOLIVE“ Palmolive-Colgate-Peet Co, Jersey City/New Jersey, Zellophan; 2. Weltkrieg
[11] Kondomverpackung „SILVER-TEX“, Killian Mfg. Co, Akron/Ohio, Zellophan-Aluminiumverbund; 2. Weltkrieg
[12] Kondomverpackung „Texide“, L. E. Shunk Prod. Inc., Akron/Ohio, Zellophan-Aluminiumverbund; 2. Weltkrieg
[13] Salbe gegen Geschlechtskrankheiten, „For U.S. Army use only“, The American Product Co., Cincinnati/Ohio, Tube aus Zinn; wohl Teil eines sogenannten „Pro Kit“, 2. Weltkrieg
[14] Salbe gegen Geschlechtskrankheiten, „Prophylactic ointment – For Army use only“, G. Barr & Co., Chicago/Illinois, Tube aus Zinn; Teil eines sogenannten „Pro Kit“, 2. Weltkrieg
[15] Salbe gegen Geschlechtskrankheiten, „Prophylactic ointment“, Geo. Evans Lab. Inc., Philadelphia/Pennsylvania, Tube aus Zinn; Teil eines sogenannten „Pro Kit“, 2. Weltkrieg
[16] Fragment einer grünen Zahnbürste, ovales Logo, Aufschrift „[.]ARK AV[.]NUE […], vermutlich „Du Pont – Park Avenue“, Kunststoff; 2. Weltkrieg
[17] Zahncreme „Ipana“, Brystol-Myers Co., New York/New York, Tube aus Zinn; Schraubverschluss „B-M“ aus Bakelit; Truppenausrüstung der US Army, 2. Weltkrieg
[18] Zahncreme „Kolynos“, Whitehall Pharmacal Company, New York/New York, Tube aus Zinn; Truppenausrüstung der US Army, 2. Weltkrieg
[19] Zahncreme „Listerine“, Lambert Pharmacal Company, St. Louis/Missouri, Tube aus Zinn; Schraubverschluss „LPCo“ aus Bakelit, 2. Weltkrieg
[20] Zahncreme „Pepsodent – contains Irium“, Tube aus Zinn; Truppenausrüstung der US Army, 2. Weltkrieg
[21] Rasiercreme „Gillette lather shaving creme“, Gillette Safety Razor Co., Boston/Massachusetts, Tube aus Zinn; Truppenausrüstung der US Army, 2. Weltkrieg
[22] Rasiercreme „Mennen brushless shave“, The Mennen Co., Newark/New Jersey, Tubenfragment aus Zinn; Bördelrandprägung „48“
[23] Rasiercreme „Mennen lather shave“, The Mennen Co., Newark/New Jersey, Tube aus Zinn; Grafikdesign 1945. Finder: Felix PAULIN
[24] Rasiercreme „Squibb lather shaving creme“, Tube aus Zinn; undatiert, jedoch nach 22.04.1936 [Patentdatum des Inhaltsstoffes „Lanolor“]
[25] Rasiercreme „Swav“, The Norwich Pharmacal Company, Norwich/New York, Tube aus Zinn; undatiert. Patentstreit „Swav“ vs. „Suave“ vom 30.05.1950
[26] Rasiercreme „Williams luxury shaving cream“, The J. B. Williams Co, Glastonbury, Connecticut, Tube aus Zinn; Williams-Logo aus dem 2. Weltkrieg
Verbundstoff- und Metallkonserven
[27] Kaffeepulver „Soluble coffee product“, Henry Heide Incorporated, New York/New York, Fragment aus Zellophan-Aluminiumverbund; Teil der „K-Ration/Breakfast“, Truppenausrüstung der US Army im 2. Weltkrieg
[28] Getränkepulver „Grape beverage“, Sunway, Zellophan-Aluminiumverbund; Teil der „K-Ration/Dinner“, Truppenausrüstung der US Army ab August 1943
[29] Getränkepulver „Orange juice powder“, The Junket Folks, Little Falls/New York, Zellophan-Aluminiumverbund; Teil der „K-Ration/Dinner“, Truppenausrüstung der US Army ab Mitte 1943
[30] Getränkepulver „Orange juice powder“, The J. R. Watkins Co, Winona, Minnesota, Fragment aus Zellophan-Aluminiumverbund; Teil der „K-Ration/Dinner“, Truppenausrüstung der US Army ab Mitte 1943
[31] Konservenabriss mit Öffner, Beschriftung „DISTINCTION“ und englische Wortfragmente, Weißblech; wohl 2. Weltkrieg, Kontextfund zu [27] bis [30]
Militaria
[32] Putzstock-Adapter für Schusswaffenreinigung, Messing; Freundliche Auskunft Ing. M. GNEISSL, Wien
[33] Erkennungsmarke der US Army, 3. Version (20.07.1943 – 31.03.1944), Stahl
Sonstiges
[34] Stollen für Football-Schuh, Beschriftung „RIDDELL No 4“, Rosemont/Illinois, Hartgummi; um 1940
Großformatiges Foto einer Brünner Ziegelei, wohl um 1900 [1].
Deutlich zu erkennen sind:
Feldbahngleise entlang der Abbaufront im rechten Bildrand.
Schlagtisch (rechtes Bilddrittel links neben Feldbahngleis).
Frisch ausgeschlagene Ziegel (linker Vordergrund mit Arbeiterin und neben o.a. Schlagtisch).
Langgestreckte Trockenhütten aus Holz in allseits offener Bauweise, unter denen die aufgestapelten Mauerziegel mehrere Wochen vor dem Brand vortrockneten.
Der Standort der Aufnahme ist nicht gesichert. Es könnte sich dabei um die Ziegelei des Augustinerklosters St. Thomas handeln. Die Ziegelei war bereits im 18. Jahrhundert in klösterlichem Betrieb und wurde ab dem 19. Jahrhundert verpachtet. Die Ziegelei verschwand in den 1950er Jahren im Zuge des Brünner Immobilienbooms [2].
Quellen:
[1]…Foto 505 x 342 mm, unlesbarer Atelierstempel aus Brünn, Eigentum Archiv schlot.at (2025), digitale Aufbereitung von Johann Frasl (2025)
[2]…Freundliche Auskunft von Fr. Mgr. Popovičová, archivář, Oddělení archivně zpracovatelské, Archiv města Brna, Magistrát města Brna, Mail vom 27.06.2025
Ruinenfotos des ehemals wichtigsten kosovarischen Ziegelwerkes aus der Hauptstadt Priština [1].
The former Brick Factory is a large and imposing structure at the edge of the city centre, recognisable for its bright red brick façade and high, rectangular windows. It is considered Prishtina’s most important post-industrial site.
Built in 1947, the Brick Factory was a central part of the infrastructure of Kosovo. Positioned with easy access to all areas of Kosovo, the factory processed clay and other raw materials to produce the bricks that built many buildings in Prishtina.
Following its discontinuation as a factory, the building was left to the management of the Kosovo Privatisation Agency In an unprecedented move, the City of Prishtina acquired the building with the intent of returning it to the public as a new space for the city. For Manifesta 14 Prishtina, the Brick Factory will transition from a disused industrial site to an Eco Urban Learning Centre that will invigorate the cultural scene in the surrounding area. [2]
Die im Jahr 1888 gegründete kubanische Brauerei La Tropical [1] wurde bis zur Revolution 1959 betrieben [2].
1907 wurde erweitert, 1910 die Brauerei Tivoli in Palatino übernommen und von 1913-1916 an diesem Standort eine Flaschenfabrik errichtet. Ab 1916 bestand ein Gleisanschluss, 1920 wurde ein neues Verwaltungsgebäude errichtet [1]. Zu diesem Zeitpunkt verfügte die Brauerei über ein eigenes Aquädukt für Brauwasser aus den Quellen von San Jernimo.
Das gegenständliche undatierte Foto der Brauerei [3] stammt vermutlich aus den 1930er oder 1940er Jahren [4]. Im rechten Bildteil kann das möglicherweise das beschriebene Aquädukt wahrgenommen werden.
Am aktuellen Luftbild erkennt man noch Schornstein und Darre der ehemaligen Brauerei.
Foto der kubanischen Reismühle “Area”, datiert 1954 [1].
Deutlich erkennbar sind neben den Mühlengebäuden die ausgedehnten Gleisanlagen und die im Vordergrund gelagerten Altschwellen aus Holz.
[1]Die Geometrie der abgebildeten Gebäude suggeriert, dass es sich um exakt diesen Standort in der Bahía de Caimanera, Blickrichtung von der Küste nach Südosten, handelt [2]. Somit wäre der Fotostandort die Landzunge zum Industriehafen von Manzanillo.
Zeitgenössisches Foto [1] des 1904 neu errichteten Ziegel-Gebäudes der damals eben modernisierten Papierfabrik Monadnock in Bennington, New Hampshire. Die Geschichte der noch immer am selben Standort befindlichen Papierfabrik reicht bis 1819 zurück [2].
Quellen:
[1]…RPPC Monadnock paper mill Bennington, gelaufen am 30.03.1908, Eigentum Archiv www.schlot.at (2024)
Ansicht der Filzfabrik [1] des gebürtigen Sachsen Alfred Dolge am Auskerado river [2]. Seine arbeitsteiligen Innovationen revolutionierten die Herstellung moderner Klaviere.
Mehr zur 1875 beginnenden Geschichte des 1899 aufgekauften Unternehmens in den Quellen [2] und [3].
Quellen:
[1]…RPPC Auskerado River, Amc. Felt Co in distance, Dolgevoille, N.Y., undatiert, Eigentum Archiv www.schlot.at (2024)
Die Lumber Mill Longview (Washington) wurde vom 1875 gegründeten Sägewerk-Unternehmen Long Bell als zweiteiliges Projekt anno 1924-1926 am Columbia River errichtet und war seinerzeit das weltgrößte Sägewerk. Die Geschichte des Unternehmens, welches durch eine Fusion anno 1956 seine Eigenständigkeit verlor, ist in Quelle [1] zusammengefasst. Noch 2024 besteht in Longview ein bedeutendes Sägewerk. (Link zu Google Maps/extern)
Das vorliegende Foto [2] stammt aus den 1940er Jahren [3] und zeigt neben den ausgedehnten Manipulations- und Lagerplätzen Elevatoren, Frachtschiffe und zwei mächtige Schornsteine unter Volllast.
Die Straßenbahnremise Wienzeile war von 18.07.1901 bis 30.11.1940 in Betrieb [1].
Sie befand sich in der heutigen Linken Wienzeile, Ordnungsnummern 278 und 280 [2].
Das Foto vom Dezember 1927 [3] zeigt nach derzeitiger topografischer Einschätzung den schmalen west-ost-gerichteten Innenhof mit Gleis, Blickrichtung Osten gegen die Anschützgasse.
Trotz der Qualitätsverluste durch offensichtliche mehrmalige historische Reproduktion vermittelt das Foto einen guten Eindruck des langgestreckten Straßenbahnhofes mit seinen hohen und großflächigen Bogenfenstern.
Im Zuge der rüstungsbedingten Buntmetallknappheit im ersten Weltkrieg gründete der Industrielle Bernhard Wetzler am Südrand des heutigen Wiener Gemeindegebiets eine mittels Werksgleis an die Badner Bahn angeschlossene [1] Kupferraffinerie [2].
Die Kapazität der Raffinerie lag zur kurzen Blütezeit (Schließung bereits anno 1923 dokumentiert) bei 10 t Kupfer täglich [3].
In den Fabrikshallen wurden konfiszierte Buntmetallgegenstände wie etwa Messinghausrat gelagert und aufgeschmolzen. Ein großer Teil der Anlage – die Halle mit dem Tonnengewölbe – diente allerdings der elektrolytischen Darstellung von Kupfer aus dem wohl zerkleinerten Schmelzgut. schlot.at zeigt dazu 30 großformatige Scans des elektrotechnischen Ausstatters (Siemens-Schuckert-Werke) und ein mutmaßliches Belegschaftsfoto. Die Bilder geben Einblicke in Architektur, Lagerung und Aufschmelzung von Buntmetall, Galvanik, Appretur der Reinkupferplatten, Kraftzentrale, Schaltraum und die Laboratorien [4].
Der Standort der Kupferraffinerie befand sich im Bereich der 1923 gegründeten Zinkhütte Neu Erlaa [5], möglicherweise einer Rechtsnachfolgerin oder Nachnutzerin der verfahrenstechnischen Anlagen.
Werksansicht außen
Werksansicht innen, Werksgleise
Teil der Belegschaft
Buntmetalllager
Buntmetalllager
Aufschmelzung
Aufschmelzung
Aufschmelzung
Aufschmelzung
Schredderung
Elektrolyse
Elektrolyse
Elektrolyse
Elektrolyse
Elektrolyse, Messungen
Elektrolyse
Elektrolyse
Elektrolyse
Becken
Becken
Becken
Abschlagen von Kupfersulfatkristallen
Kupferplatten-Abnahme
Kupferplatten-Appretur
Kupferplatten-Appretur
Verfahrenstechnische Einrichtung
Kraftzentrale
Kraftzentrale
Schaltraum
Labor
Regelstation/Labor
Quellen:
[1]…Lokalbahn Wien-Baden, 21.07.2024
[2]…ww1.habsburger.net/, 21.07.2024
[3]…MÜLLER, R. (1932): Allgemeine und technische Elektrometallurgie, Springer Verlag, Wien. S 632
[4]…Kupferraffinerie Neu Erlaa. Fotomappe/Baudokumentation der Siemens-Schuckert-Werke in Schuber der Siemens-Halske-Werke, 30 Stk. plus zugehöriges Belegschaftsfoto, ohne Jahr. Eigentum Archiv schlot.at (2024)
[5]…Zinkhütte Neu Erlaa, 21.07.2024
Fotodokumentation [1] der Werksanlagen der Steirischen Mineralfarben-Werke und Lackfabriken Waldemar Kjölbye & Cie [2] in Leoben-Leitendorf [1]. Die Fabrik bestand ab mindestens 1906 [1] und wurde anno 1913 durch das Unternehmen A. Zankl Söhne, Graz, erworben [2].
Die Fotos bieten einen Einblick in die lokale Industriearchitektur samt schmalspurigen Werksgleisen, aber auch in die Herstellung von Erd- und Ölfarben (Aufmahlen der Pigmente in Kollergängen und Mahlwerken mit Transmissions-Antrieb, Verwendung von Filterpressen) und zeigen die werkseigene Fassherstellung, die Abfüllung, Lagerung und Fakturierung der Produkte.
Die 1912 gegründete [1] Zuckerfabrik Kom Ombo ist eine der größten Fabriken in Ägypten und im Nahen Osten zur Zuckerrohrverarbeitung. Die Produktion pro Saison erreicht etwa 200.000 Tonnen Zucker. Die Gesamtkapazität der Fabrik für gepresstes Schilf als Nebenprodukt beträgt etwa zwei Millionen Tonnen pro Jahr. Die Fabrik befindet sich auf einer Fläche von 75 Hektar im Zentrum von Kom Ombo / Distrikt Assuan und beschäftigt 2024 etwa 2000 Personen. Die Fabrik erhält die Zuckerrohrernte zu 80 % durch Zuckerrohrtraktoren und zu 20 % am Schienenweg. Die Anlage ist von Dezember bis Mai 6 Monate lang ununterbrochen in Betrieb. Nebenprodukte sind Melasse, Diesel und Spanplatten [2].
Aktuelle Fotos von Ernte und Produktion (2024) sind hier abrufbar.
Die vorliegenden Fotos aus 1928 [3] zeigen offenbar eine Modernisierung oder frühe Erweiterung der Anlage. Neben einem in Konstruktion befindlichen 91 x 25 m messenden Mühlengebäude [3] zum Pressen von Zuckerrohr werden die umfassenden Gleisanlagen zum Antransport des Zuckerrohres sowie die Kraftzentrale gezeigt.
Das 1905 auf der Halbinsel Andrejsala eröffnete elektrische Kraftwerk wurde im technischen Büro des Münchners Oskar von Miller (1855-1934) geplant. Ausführender Architekt war Carl Johann Felsko (1844-1918); es war zur Errichtungszeit das größte Kraftwerk des gesamten Baltikums [1].
schlot.at besuchte das Industriejuwel im Mai 2024 [2].
Neben dem Direktionsgebäude sind größere Teile der historischen Bausubstanz inklusive zwei Schornsteine erhalten geblieben. Im Osten des Geländes werden derzeit Abbruch- oder Adaptierungsarbeiten durchgeführt.
Geschichte [2] und Fotodokumentation des Werksgeländes [1] der ŽOS České Velenice.
“Mit dem Bau der Werkstätten wurde vermutlich 1868 begonnen, 1869 wurde wahrscheinlich der Betrieb aufgenommen. Im Jahr 1871, bald nach ihrer Gründung, wurden die Werkstätten, damals in Gmünd, zu den Hauptwerkstätten der Franz-Josef-Bahn mit Zweigstellen in Pilsen und Wien. Der erste Leiter der Werkstätten war Josef Karel von Böhmen und die Eisenbahnwerkstätten wurden von der Eisenbahndirektion in Prag verwaltet. 1874 wurden die Gmünder Werkstätten zum ersten Mal erweitert. Das Projekt umfasste die Erweiterung der überdachten Arbeitsplätze. 1897 wurden die Werkstätten der Eisenbahndirektion in Wien zugeordnet. Die Entwicklung der Werkstätten machte auch während des Ersten Weltkrieges nicht Halt. Neue Arbeitsplätze wurden anstelle der alten, unzureichenden gebaut.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Stadt Gmünd am 10. September 1919 durch den Vertrag von Saint-Germain-en-Laye geteilt. Der größere Teil blieb bei Österreich, während der nordwestliche Teil, d. h. der Bahnhof, die Werkstätten und das Gebiet hinter dem Fluss Lužnice, von Österreich abgetrennt und am 31. Juli 1920 der Tschechoslowakei angegliedert wurde, obwohl es kein historischer Teil des tschechischen Königreichs war. Die Werkstätten wurden der Eisenbahndirektion in Prag unterstellt. Im Jahr 1938 wurden die Werkstätten wieder an Österreich angegliedert. Am 23. März 1945, nach der Bombardierung von České Velenice durch die Alliierten, lagen die Werkstätten in Trümmern.
Die Rote Armee marschierte am 7. Mai 1945 in die Stadt ein und übernahm am nächsten Tag die Werkstätten. Die Werkstätten kehrten in die Tschechoslowakei zurück und der Wiederaufbau begann. Zu dieser Zeit beschäftigten die Werkstätten etwa tausend Arbeiter. In den Jahren 1956-1965 wurden hier Reparaturen an Hochgeschwindigkeitsdampflokomotiven durchgeführt. Im Jahr 1969 rettete der damalige technische Beigeordnete Jiří Sedláček den Salonwagen Aza 80 von Präsident Masaryk und stellte ihn als Denkmal auf dem Gelände der Werkstätten auf. Im Jahr 1974 wurde eine neue Fahrbahn eröffnet, und die Reparatur von Wagen wurde zum Hauptprogramm. Das Werk wird vom Werk für die Reparatur von rollendem Material in Eisenbahnreparatur- und Maschinenbauwerk České Velenice umbenannt. Als letzte Werkstatt in der Tschechoslowakei endet 1979 die regelmäßige Reparatur von Dampflokomotiven mit der Reparatur der Lokomotive 477.043, und die übrigen Mitarbeiter werden auf die Reparatur von Waggons und Elektrolokomotiven umgeschult. Dampflokomotiven werden nur noch gelegentlich repariert. Fast alle tschechischen Museumsdampflokomotiven wurden in České Velenice repariert. Im Jahr 1989 wurde Jiří Sedláček Direktor der Werkstätten.
Am 1. Oktober 1993 wurden die Eisenbahnreparatur- und -technikwerke privatisiert. Seit 2001 ist das Eisenbahnreparatur- und -technikwerk als Aktiengesellschaft ŽOS CZ a.s. tätig. Da das Unternehmen jedoch langsam in Konkurs ging, begann PMV servis mit der Reparatur von Waggons im Werk ŽOS. Aber auch dieses Unternehmen hielt sich nicht lange und ging innerhalb von zwei Jahren in Konkurs. Im Jahr 2012 wurde das Werk von der Firma LEGIOS aufgekauft, die die Tradition der Eisenbahnreparaturen und -technik in der Region fortsetzte, es aber im Juni 2014 aufgrund einer Umstrukturierung schloss. Fast 100 Menschen verloren ihren Arbeitsplatz und die Schließung des Werks wirkte sich negativ auf die gesamte Stadt aus.”
[2].
Quellen:
[1]…Fotos Archiv schlot.at (2024)
[2]…ŽOS CZ – wiki (21.04.2024), übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)
Am 19.05.1891 wurde in den U.S.A. der heute allseits bekannte Kronkorken als Getränkeverschluß patentiert [1].
Um 1925 wurde in Schweden ein neuartiger Verschluss für Getränkeflaschen erfunden, der von etwa 1930 bis 1980 eine rege Verbreitung verzeichnete; es handelte sich um eine abreißbare Aluminiumkapsel, unter der eine Lage Presskork eingelegt war. Diese ab 1933 als ALKA-Kapsel (ALuminium-KApsel) bezeichnete Erfindung feierte große kommerzielle Erfolge [2] und wurde wohl bereits relativ früh kopiert bzw. in Lizenz produziert.
In Wiener „Adolph Lehmann’s allgemeiner Wohnungs-Anzeiger“ tritt die Firma „Alkaverschluß Jonsson & Co, XVII, Ottakringer Straße 36 […]“ bereits 1930 auf [3].
1938 macht ein alteingesessenes Unternehmen, die Fa. „Österreichische Kronenkornwerke Richard Bruchsteiner, Wien XIX, Bachofengasse 8“, bereits mit einer Produkt-Erweiterung auf „Aluminium-Abreißverschlüsse“ Konkurrenz [4].
1942 firmierte „Alkaverschluß Jonsson & Co“ in Wien I, Reichsratstraße 5 und Wien I, Doblhoffgasse 9 [5].
1953 inserierte im ATB (allgemeinen Telephonbuch Wien) die Firma als „Flaschenverschlüsse Original Alka“ in Wien I, Doblhoffgasse 9. Unverblümte Konkurrenz boten damals „ Josef Frais, Wien XVII., Blumengassse 11, Fabrikation von Aluminium-Abreißverschlüssen […] sowie die „Metallkapsel- und Korkenfabrik Viktor Perry, Wien III., Ungargasse 59-61“ [6].
1972 inserierten im ATB die Firma „Alkaverschluß Timmel, 1151 Wien, Rauchfangkehrergasse 37“ und „JOMA – Johann Matzka, 1070 Wien, Kaiserstraße 33, Korke, Flaschenverschlüsse aller Art […]” [7].
1975 inserierte im ATB die Firma Timmel als „CROWN CORK GMBH Timmel, 1151 Wien, Rauchfangkehrergasse 37,“ und „Alkaverschluß Timmel, 1151 Wien, Rauchfangkehrergasse 37“ und hat dieselbe Konkurrenz wie schon 1972 [8].
Die Alka-Kapsel auf Bierflaschen der Schwechater Brauerei wurden mit der ab 1975 ausgestrahlten umstrittenen Fernsehserie „ Ein echter Wiener geht nicht unter“ dokumentiert [9][10, Minute 0:58]. Ihre Spur auf Flaschenhälsen verliert sich wohl um 1980.
Das Archiv schlot.at besitzt eine Sammlung von Abrisskapseln des 20. Jahrhunderts, die nach derzeitigem Kenntnisstand auf Bier-, Mineralwasser-, Limonaden- und Essigflaschen einsetzt wurden [11].
Vertreten sind derzeit Kapseln folgender Hersteller bzw. Marken:
Nicht verortetes Amateurfoto einer Straßen-Oberbauplanierung [1]. Der Grader ist anhand eines Fotovergleichs [2] wohl ein amerikanischer Caterpillar Diesel No. 12 Auto Patrol, BJ 1938/39. Die Geschichte der Baufahrzeuge von Caterpillar zu jener Zeit beleuchtet Quelle [3].
Quellen:
[1]…Foto 84 x 49 mm, unbeschrieben, Eigentum Archiv schlot.at (2024)
Amateurfotografie [1] des historischen Hanseviertels von Bergen/Bryggen, um 1925.
Graphisch ergiebig scheinen die Geschäftsfassaden mit ihren typographisch reichhaltigen Aufschriften – vergleiche dazu denselben Fotostandort etwa 100 Jahre später – Stand vom September 2023.
Zu erkennen sind folgende Gewerbebetriebe (2023 in Klammer) [1/2]: