CH | LU | Brauerei Eichhof

An der Luzerner Brauerei Eichhof führt – für den Industriefotografen – praktischerweise ein Wanderweg vorbei, dem die direkte Sicht zum Kamin und zur ehemaligen Eisenbahndrehscheibe am Areal zu verdanken ist. Die seit 1834 laufende Geschichte der Brauerei ist hier [2] nachzulesen.

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Quellen:

[1]…Fotos Brauerei Eichhof MM (2013)

[2]…Brauerei Eichhof online, 07.01.2013

AT | 1020 Wien | Dampfkraftwerk Engerthstraße | Eisstoß 1929 und 1940

Zwei alte Ansichten der Kamine des Städtischen Elektrizitäts – Werkes (auch Dampfkraftwerk Engerthstraße), Fotostandorte auf der Donau und an deren Ufer. Die Aufnahmen sind datiert mit 24.02.1929 bzw. 1940 und wurden zur Zeit der damaligen Eisstöße gemacht.

Erkennbar sind mehrere verortungsrelevante Objekte, die in den mehreren der folgenden Abbildungen – sofern erkennbar  – aufsteigend numeriert sind:

1. DDSG-Station Wien Praterkai: markantes Aufnahmegebäude.

2. längliches dreigeschossiges Gebäude am Donaukai mit Giebelspitz und Zwanzigfensterfront.

3. schmäleres, eingeschoßiges Gebäude, parallel südwestlich hinter [2] liegend, mit [2] an dessen schmaler NW-Front durch eine Art Förderband verbunden

4. Elevatoren (in Karte und auf Eisstoßfoto erkennbar)

5. Städtisches E-Werk Wien II (Dampfkraftwerk Engerthstraße).

[A]
[A]: DDSG- Station Praterkai und Kraftwerks-Kamine 1929
[B]
[B]: Verortungsnachweis
[C]
[C]: Karte um 1933
[D]
[D]: Kraftwerk und Franz-von-Assisi-Kirche 1940
Das E-Werk profitierte von der Lage an der Donau und wurde von der Donauuferbahnaus mit Brennstoff versorgt [C]. Die Elevatoren [4] entlang des Handelskais dienten der Löschung der Frachtschiffe.

Das Kraftwerk bestand von 1890 – 1966 und wich schließlich einem Wohnbauprojekt [E]. Näheres zu der spannenden Kraftwerkgeschichte in der eben zitierten Quelle.

Den letzten vorliegenden Nachweis der Baulichkeit erbringt Freytag – Berndt u. Artaria anno 1972 [F].

Quellen:

[A]…Foto “W2” vom 24.02.1929, 136 x 85 mm auf Wellington. Eigentum schlot-Archiv

[B]…Vergleichsansicht zur Verifizierung von www.zeit-maschine.at, 02.08.2012

[C]…Kartographisches, früher militärgeographisches Institut in Wien (um 1933): Plan des II. Wiener Gemeindebezirkes Leopoldstadt, Maßstab 1:15.000, Ausschnitt

[D]…Foto Eisstoß 1940, ohne Verlag. 139 x 90 mm. Eigentum schlot-Archiv

[E]…Dampfkraftwerk Engerthstraße auf wikipedia, 02.08.2012

[F]…Freytag-Berndt u. Artaria (1972): Großer Buchplan Wien, berichtigte Auflage, Eigenverlag, Wien. 36

AT | GF | Deutsch Wagram | Waggonreparaturwerkstätte (sanierte Altlast N43)

Nördlich des Bahnhofes von Deutsch Wagram (Bezirk Gänserndorf, Niederösterreich) wurde von 1872 bis 1999 eine Reparaturwerkstätte für Kesselwaggons betrieben. Auf dem ca. 4,5 ha großen Areal waren neben Abstellgleisen mehrere Gebäude für Reparaturen, Werkstätten, Lagerungen von Betriebsmitteln sowie ein Heizhaus installiert [1] . Anbei eine Skizze aus dem unter [1] zitierten Bericht sowie ein Foto des Standortes um 1955 [2]  mit den Verortungen der damals noch erkennbaren Einrichtungen gem. [1].

Ehemalige Betriebsanlagen der Waggonreparaturwerkstätte Deutsch Wagram. Quelle: [1], Umweltbundesamt GmbH (2008)
Ehemalige Betriebsanlagen der Waggonreparaturwerkstätte Deutsch Wagram. Quelle: [1], Umweltbundesamt GmbH (2008)
Foto des Altstandortes um 1950 (USIA-Verwaltung) mit Erläuterungen aus [1]. Quelle: [3]
Foto des Altstandortes um 1955 (USIA-Verwaltung) mit Erläuterungen aus [1]. Quelle: [2]
 

1923 wird für Deutsch Wagram eine “mittlere”, also mittelgroße Maschinen-Werkstätte erwähnt [3].

1925 als “Erste Eisenbahnwagen-Leihgesellschaft” betitelt, wurden mit 70 Arbeitern ein Depot und eine Reparaturwerksätte für Eisenbahnwaggons betrieben. Der Betrieb verfügte über 85 PS Dampfkraft und hatte seinen Verwaltungssitz in Wien I., Schottenring 28. Direktor war Ing. Heinrich Bernstein [4].

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Werk als “Österreichische Eisenbahn-Verkehrsanstalt” unter sowjetische Verwaltung gestellt und führte 1948 “Reparaturen von Eisenbahngüterwagen in größtem Umfange durch” [5].

Das Foto des Betriebes um 1950 zeigt eine dichte Belegung der Abstellgleise [2].

1954 sind auf einer amtlichen Karte – vergleichen mit eben erwähntem Foto – wesentlich weniger Gebäude verzeichnet [6].

Nordöstlich an das Betriebsgelände angrenzend ist in der Karte [6] die damalige Schwefelsäurefabrik der Donau Chemie eingezeichnet [7].

1959 – nach Ende der Besatzungszeit –  ist der Betrieb abermals als “Österreichische Eisenbahn-Verkehrsanstalt” verzeichnet. Eine Wiener Verwaltungszentrale scheint nicht mehr auf [8].

Nach dem Betriebsende 1999 erfolgte eine Sanierung der Betriebsfläche (2000-2002). Das betroffene Sanierungsgebiet ist auf folgendem Luftbild aus dem Jahr 2000 [1] gut zu erkennen:

Luftbild der Altlast aus dem Jahr 2000. Quelle [1], Umweltbundesamt GmbH (2008)
Luftbild der Altlast aus dem Jahr 2000. Quelle [1], Umweltbundesamt GmbH (2008)

2011 zeigt sich die sanierte Fläche teils neu genutzt [9]:  Fahrspuren führen aus dem südwestlichsten Geländebereich der Firma Glock in südlicher Richtung auf die Hauptfläche der ehemaligen Altlast. Der östlichste Teil der ehemaligen Altlast ist asphaltiert und weist eine Zufahrt von Glock-Parkplatz her auf.

Ehem. Waggonreparaturanstalt Deusch Wagram. Quelle: [9], (c) Land Niederösterreich, NÖ Atlas
Ehem. Waggonreparaturanstalt Deusch Wagram anno 2011. Quelle: [9], (c) Land Niederösterreich, NÖ Atlas

Quellen:

[1]…Umweltbundesamt GmbH (2008): Beurteilung der Sanierungsmaßnahmen an der Altlast N43, digitale Version, 02.08.2012

[2]…SCHLATZMÜLLER, N. / Nachlaß (um 1955): Foto der Eisenbahn-Verkehrsanstalt. 138×89 mm auf Mimosa Kiel, Eigentum schlot-Archiv

[3]…PFOHL, E. (1923): Orientierungs-Lexikon über die Republik Österreich, 1. Auflage, A. Hartlebens Verlag Wien und Leipzig. 45

[4]…COMPASS VERLAG (1925): Industrie-Compass Band I Österreich 1925/26. Wien. 465+531

[5]…Handelskammer Niederösterreich (1948): Niederösterreich an der Arbeit. Entwicklung und Leistung der gewerblichen Wirtschaft des Landes. 1. Auflage, Verlag Ferdinand Berger. Horn. 220

[6]…Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (1954): Österreichische Karte 1:25.000, Blatt 41/3 u. 4 – Stammersdorf und Deutsch Wagram. Ausgabe 10/1954

[7]…COMPASS VERLAG (1959): Industrie-Compass Österreich 1959; Wien. 1531

[8]…COMPASS VERLAG (1959): Industrie-Compass Österreich 1959; Wien. 855

[9]…Land Niederösterreich: digitaler Niederösterreich-Atlas, 02.08.2012

AT | TU | Tulln | Siderosthen-Lubrose – Werke Dr. Zimmer & Co. GmbH

Der Hallenkomplex der Firma Autobedarf und – zubehör Sommer in Tulln, Königstetter Straße 108, weist an seiner Südseite einen Kamin auf, dessen relikthaft erkennbare und erst rätselhafte Aufschrift schließlich etwas zur Erhellung der Standortgeschichte beitragen konnte. Seitens der Betreiber war bekannt, daß die Gebäude in ihrer Grundform bereits seit mindestens 1945 bestehen [1].

Am Kamin sind die Buchstaben “DEROSTH”, bei flacherem Blickwinkel auch “DEROSTHEN” erkennbar [2].

Eine Internetrecherche  [3] mit selbigem Suchbegriff ergab Hinweise auf ein um 1900 eingesetztes Mittel Siderosthen [4].

Begriffserklärung [Zitat Beginn]

Siderosthen ist eine blauschwarze Rostschutz-, Dichtungs- und Isolierfarbe, die um 1900 verwendet wurde. Sie ist gegen Feuchtigkeit widerstandsfähig und wurde besonders zum Rostschutz von Eisen benutzt. Auch Staumauern, die nach dem sogenannten Intze-Prinzipgebaut wurden, wurden damit abgedichtet.

Es handelt sich um ein Gemisch aus Fettgasteerprodukten (Ölgasteer) mit Goudron (Teer) und Schwefel. Die Anstrichmasse ist eine Lösung einer asphaltartigen Masse in leichten Kohlenwasserstoffen. Sie enthält weder einen mineralischen Farbkörper noch einen Ölfirnis. Beim Anstrich verdunstet das Lösungsmittel und die asphaltartige Masse bleibt als trockener, elastischer Überzug, der nicht hart wird, zurück.

Der Name Siderosthen wurde 1898 in Luxemburg von der Aktiengesellschaft für Asphaltierung und Dachdeckung, vormals Johannes Jeserich, Berlin, als Markenzeichen eingetragen […].

Zitat Ende [4]

Anbei ein Screenshot des Eintrages in das Markenregister [5]:

Die Suche nach “Siderosthen” im Compass 1925/26 [6] brachte die schlüssige Information, daß es sich bei dem Standort um die Firma “Siderosthen-Lubrose – Werke Dr. Zimmer & Co. GmbH” handelt. Es wird dazu Folgendes ausgeführt:

  • [Direktion] Wien I., Franz Josefs-Kai 5.
  • Fabriken in Tulln
  • Niederlage in Prag
  • Gründungsjahr 1905
  • Kapital 875.000 K [ronen]
  • Geschäftsführer Ernst Pick, Dr. Karl Winterstein, Hans Pick [Prag]
  • Erzeugnisse und Handel von/mit Siderosthen-Lubrose-Anstrichfarben für Eisen, Beton, Zement, Mauerwerk, Fassaden, ferner Fußbodenlack, Bohrcreme, Fußbodencreme und andere chem. Produkte.
  • Telegrammadresse “Siderosthen” [6]

1928 gibt es einen zweiten Nachweis im Compass, der neben der Erwähnung der Tullner Fabrik Hinweise auf weitere Produktionsstandorte des Unternehmens in Bratislava, Belgrad und Budapest gibt [7]. Prag wurde offenbar aufgegeben.

Das Unternehmen scheint die 1. Republik nicht überlebt zu haben; weder 1943 [8] noch 1959 [9] sind Hinweise auf den Produktionsstandort Tulln bzw. den ehemaligen Verwaltungssitz Wien zu finden.

Der ehemalige Betrieb dient heute Kfz-Begutachtungen, dem Service von Kfz sowie dem Verkauf von Ersatz- und Verschleißteilen [1,2].

Der Kamin mit achteckiger Basis ist in gutem baulichem Zustand und weist eine Verbauung seines Kronenbereiches durch Mobilfunkeinrichtungen auf, deren um den Kamin gezogene Begehungsplattform die Buchstaben “SI” von “SIDEROSTHEN” etwas schwer lesbar macht [2,10].

Wir danken der Firma Sommer für die Möglichkeit, den Kamin zu dokumentieren.

________________________________________________________________

Quellen:

[1]… Freundliche Auskunft Th. Sommer, 31.07.2012

[2]…Eigenerhebung,  31.07.2012

[3]…www.google.at: “DEROSTHEN”, 31.07.2012

[4]…Siderosthen auf academic.ru, 31.07.2012

[5]…legilux.public.lu, pdf-Seite 10/12, 31.07.2012

[6]…Compass Verlag (1925): Industrie-Compass Band I Österreich 1925/26. Wien, 911

[7]…althofen.at, 31.07.2012

[8]…Reichspostdirektion Wien (1943) Amtliches Fernsprechbuch Wien; Eigenverlag, Wien. 592 + 12S

[9]…Compass Verlag (1959): Industrie-Compass Österreich 1959; Wien. 3232S

[10]… Fotos und Fotomontage zur Lesbarkeit der Buchstaben: M.Mráz (31.07.2012)

AT | 1100 Wien | Amalienbad, Heizungsanlage

Das 1923-1926 errichtete Amalienbad verfügte ursprünglich über einen Kamin, der im Hof am Nordflügel des vierkantigen Gebäudes installiert war [1]. Das Bad mit der Adressse 1100 Wien, Reumannplatz 23 wird derzeit bis 12/2012 renoviert [2].

Die Postkarte zeigt die Westfront des Bades 2 Jahre nach dessen Eröffnung [3].

Der Kamin ist nicht mehr vorhanden, er ist jedoch auf dem Modell des Bades, das in dessen Aula ausgestellt ist, deutlich zu erkennen [4].

Quellen:

[1]…Amalienbad auf WEB, 27.07.2012

[2]…Bäder Wien (MA 44), 27.07.2012

[3]…AK 24182 (Wien X., Reumannplatz Städtisches Amalien-Bad), P. Ledermann, Wien 1928 (137 x 87 mm). Eigentum schlot-Archiv.

[4]…Eigenerhebung schlot.at (2012)

AT | 1120 Wien | Seifenfabrik Gottlieb Taussig

In der Schönbrunnerstraße 215 (heute Nr. 213-215)  war die 1854 gegründete Toilette-Seifen- und Parfümeriefabrik Gottlieb Taussig angesiedelt. Sie ist nicht mit der Wäschefabrik Otto Taussig am Gaudenzdorfer Gürtel zu verwechseln und verfügte 1925 über 40 PS Dampfleistung [1]. Das heute intensiv durch Dienstleister nachgenutzte Gebäude wurde um 1896 errichtet [2].

1959 hatte die in die Vivenotgasse 56 übersiedelte Fabrik des Gottlieb Taussig noch 102 Beschäftigte [3].

Das Gebäude in der Schönbrunnerstraße 213-215 weist noch einen schönen und gut erhaltenen Kamin an seiner Südwestseite auf.

 

Quellen:

[1]…Compass Verlag (1925): Industrie-Compass Band I Österreich 1925/26. 997

[2]…Generalstadtplan Wien 1912, Wien Kulturgut, 18.04.2012

[3]…Compass Verlag (1959): Industrie-Compass Österreich 1959. 1638

AT | 1190 Wien | Papierfabrik Schnabl/Samum

Die chemische Produkten- und Zigarettenpapiererzeugung Jacob  Schnabl& Co. wurde 1859 gegründet [1].

Die Fabrik erzeugte und vertrieb vorerst Tinte, Schuhwichse und Nachtlichter und nahm bald die Produktion von Zigarettenpapierhülsen und – bücheln auf. 1869 wurde ein Haus in Wien-Wieden (4. Bezirk) als Produktionsstätte ausgewählt. 1880 wurde zur Qualitätssteigerung die Papierstreicherei aufgenommen. Um 1890, als die Fabrik bereits an die 500 Arbeiter beschäftigte, wurde  das Werksgelände auf das Nachbarhaus in Wien IV ausgedehnt. Um 1900 wurden ca. 700 Arbeiter beschäftigt. Nach der Zerstörung beider Fabriksgebäude durch Feuer im Oktober 1907 wurde der Neubau einer modernen Fabrik in Wien XIX beschlossen. 1909 wurde am Standort Döbling, Kreilplatz 1, mit etwa 1000 Arbeitern die Produktion unter der Leitung von Josef Schnabl (Sohn des Jacob Schnabl) aufgenommen. Nach dem ersten Weltkrieg wurde die Produktpalette auf  Servietten und Toilettenpapiere erweitert. [2]

Die Chromo- und  Buntpapierproduktion wurde ab der Zwischenkriegszeit forciert, wobei diese spätestens ab 1946 nach Breitenau am Steinfeld, Bezirk Neunkirchen, ausgelagert wurde [3].

Der Firmenname “Samum Vereinigte Papierindustrie KG” wurde erst mit Übernahme des Werkes durch die Creditanstalt nach Machtübernahme Hitlers in Österreich eingeführt [2].

1959 wurden folgende Produkte hergestellt: Bunt- und Chromopapiere (Breitenau), Zigarettenpapier und -hülsen der Marken “Samum” und “Awafi”, Photopapiere “Austron”. [4]

Eine Festschrift zum 100jährigen Firmenjubiläum wurde 1959 publiziert [2].

Das ehemalige Hauptgebäude steht heute unter Denkmalschutz [5] und wurde in den Komplex des Einkaufszentrums Q19 integriert.

Anbei eine kleine Übersicht über die Wiener Produktion:

1954: Werksansicht Döbling, Kreilplatz 1, heute Q19.
1954: Werksansicht Döbling, Kreilplatz 1, heute Q19.
1954: Fotopapiere der Sorte "Austron": Technische Eigenchaften
1954: Fotopapiere der Sorte "Austron": Technische Eigenschaften von "Bromaton", "Atelier" und "Tonsaro". Flugblatt.
1954: Herstellungsschema von Fotopapier auf Barytbasis
1954: Herstellungsschema von Fotopapier auf Barytbasis
1954: Fotopapierherstellung: Emulsions-Aufbereitung und Applikation auf Papier
1954: Fotopapierherstellung: Emulsions-Aufbereitung und Applikation auf Papier
Zigarettenhülsen "AWAFI"
Zigarettenhülsen "AWAFI"
Samum - Papers: Heftchen
Samum - Papers: Heftchen
Samum - Paper: Einzelblatt mit Wasserzeichen
Samum - Paper: Einzelblatt mit Wasserzeichen

Quellen:

[1]… COMPASS VERLAG (1925): Industrie-Compass Österreich Band I 1925/26; Wien. 910+1384

[2]…biographien.ac.at, J. Schnabl, 05.04.2012

[3]…Lehrerarbeitsgemeinschaft Neunkirchen (Hrsg, ca. 1967): Mein Heimatbezirk Neunkirchen. Heimat- und wirtschaftskundliche Arbeitsblätter des Bezirkes Neunkirchen. Franz Feilhauer OGH, Neunkirchen. 102 ff.

[4]…COMPASS VERLAG (1959): Industrie-Compass Österreich 1959. Compass Verlag,  Wien. 1481

[5]…Website Schmidt Reuter, 05.04.2012

AT | LE | Leoben-Göss | Gösser Brauerei

Foto [3] der 1860 gegründeten [2] Gösser Brauerei.

  • Jahresproduktion 1923/24: 320.446 hl Bier [1]
  • Jahreskapazität 1957/58: 650.000 hl Bier [2]

Quellen:

[1] COMPASS VERLAG (1925): Industrie-Compass Band I Österreich 1925/26. Wien. 832

[2] COMPASS VERLAG (1959): Industrie-Compass Österreich 1959; Wien. 1714

[3] Foto MM (2011)

NK | Thomasberg | Papierfabrik H. Walli KG / Paul Hartmann Ges.m.b.H.

1878 wurde am Standort Grimmenstein 73 an der heutigen B54 eine Spezialpapierfabrik gegründet [1]. Seit 1879 wird am Standort Papier erzeugt [3].

1925 wird die Fabrik im Compass erwähnt [1]:
“H. Walli, Pappenfabrik (1878).
50 Arbeiter. 220 PS – Wasserturbine und 40 PS Lokomobil.
1 Schleifapparat, 4 Pappenmaschinen, 3 Holzkocher.
Jahresproduktion: 100 Waggons.
Erzeugnisse: Patent-, Holz- und Graupappen, Holzstoff.
Spezialität: Falt- und Flachschachteln, bedruckt und unbedruckt.”

1935 wurde mit der Produktion von Zellstoffwatte begonnen [3]

1959 wird sie im Compass folgendermaßen beschrieben [2]:
“H. Walli KG – Papier-, Zellstoffwatte- und Filtrierpapierfabrik (1878).
130 Arbeiter. Wasser-, Dampf- und elektrische Kraft.
3 Papiermaschinen 140 cm und 180 cm Breite.
Jahresproduktion: 2500 t Zellstoffwatte (Marke “Molett”) und Papier.”

1986 erfolgte die Übernahme des Betriebes durch die Paul Hartmann Ges.m.b.H., die derzeit (2012) mit etwa 70 Mitarbeiten und 2 Papiermaschinen hochwertige Zellstoffprodukte für die Wundbehandlung, die Patienten- und Inkontinenzhygiene sowie für die gewerbliche und industrielle Anwendung herstellt [3].

Die AK [4] zeigt das Werk anno 1964 in Blickrichtung Edlitz.

[1]…Industrie-Compass Band I Österreich 1925/26, Compass Verlag. Wien, 1367
[2]…Industrie-Compass Österreich 1959, Compass Verlag. Wien, 1462
[3]…Hartmann online, 01.02.2012
[4]…Ansichtskarte 139 x 89 mm “Sommerfrische Grimmenstein, N.Oe geg. Edlitz” (1964) Verlag P. Ledermann, Wien I., Fleischmarkt 20: Eigentum schlot-Archiv

AT | 1110 Wien | Teerfabrik Wagenmann / TEERAG AG / TEERAG ASDAG Simmering

Die Teerfabrik am Donaukanal weist eine lange und abwechslungsreiche Geschichte auf:

1861 wurde an Ing. Wagenmann die Konzession “Steinkohlenteer zu verarbeiten und daraus flüssige Brennstoffe zu erzeugen” vergeben. Die Fabrik bestand nachweislich bereits 1869 [1] und wurde nach anfänglichen (durch die Konkurrenz der Firma Rütgers bedingten) Schwierigkeiten von Ingenieur Polley und später von Eduard Pilhal übernommen. 1894 übernahm die Firma Schalit&Abelmann die Anlage in Simmering.

Nach dem Tod von Eduard Pilhal wurde das an der Donauländebahn, Haltestelle Teerfabrik gelegene [4] Unternehmen in “E. Pilhal’s Nachfolger Th. Abelmann” umbenannt und fusionierte im Dezember 1914 mit der damals in Brunn ansässigen Firma Paul Hiller zur Teerag AG [8].
1920 wurde mit der ASDAG eine eigene Bauabteilung in den Konzern integriert [2,6,7] und der Konzernsitz in den 3. Bezirk, Marxergasse 25, verlegt. 1925 lautete der Firmenname “Teerag AG für Teerfabrikate, Asphalt, Russ und chemische Produkte”. Es wurden in der Teerag-Fabrik XI., Simmeringer Lände 88 (siehe Foto), und den ASDAG-Standorten Brunn am Gebirge und XXI., Erzherzog Karl-Straße Konskr. Nr. 270 sowie XII., Am Schöpfwerk 27 Asphalt, Dachpappe, Isolierplatten, Ruß, technische Öle und Teerprodukte erzeugt [7].

Der Standort der Teerfabrik an der Simmeringer Lände 88 (siehe Foto und Angaben [11]) wurde sukzessive gegen Osten erweitert. 1945 wurde das Werksareal durch alliierte Bombentreffer zu einem Drittel zerstört und zu einem Drittel schwer beschädigt. Der Teil mit den maschinellen Einrichtungen blieb unversehrt. Nach Wiederaufbau und Gründung mehrerer Zweigstellen in den Bundesländern wurde am 20.11.1964 die Teerag-Asdag AG gegründet [8]. Der Geschäftszweck des seit mindestens 1933 mit Werksgleisen ausgestatteten Betriebes war die  Übernahme von Rohteer der nahe gelegenen Wiener Städtischen Gaswerke und die Weiterverarbeitung desselben zu Teerfabrikaten, Asphalt und chemischen Produkten. In weiterer Folge trat die Anwendung der hergestellten Produkte im Straßenbau in den wirtschaftlichen Vordergrund [9].
Teeröl wurde am Standort bis Ende 1969 destilliert, die Holzschwellenimprägnierung wurde bis 1989 betrieben. Per 28.11.2000 wurde das Areal als Altlast W21 “Teerag Asdag Simmering” ausgewiesen. Die Altlast wurde vorab als saniert in das Altlastenverzeichnis des Umweltbundesamtes aufgenommen [9].
Seit 2000 ist die Allgemeine Baugesellschaft – A.Porr – Aktiengesellschaft Mehrheitseigentümer [10].

[1] K.u.K. Militärgeographisches Institut (1869): Umgebung von Wien. Massstab der Wiener Zoll zu 200 Klafter. Archiv www.schlot.at
[2] R. Lechner’s k.u.k. Hof- und Universitätsbuchhandlung (Wilhelm Müller) / Stadtbauamt Wien / Carl Loos (1891): Plan der k.k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien im Masse 1:25.000. Archiv www.schlot.at
[3] Kartographische Anstalt G. Freytag & Berndt AG (1933): Gesamtplan von Wien 1:25.000.
[4] Kartographisches, früher militärgeographisches Institut in Wien (um 1930): Plan des XI. Wiener Gemeindebezirkes Simmering 1: 15.000
[5] Freytag – Berndt u. Artaria (1976): Wien. Großer Buchplan 1:20.000. F-B&A, Wien. 46. Archiv www.schlot.at
[6] Technisch-gewerbliche Bundeslehranstalt in Wien I (1930): Festschrift zur 50 Jahr-Feier der techn.-gew.Bundeslehranstalt Wien I. Wien. VI. Archiv www.schlot.at
[7] Industrie-Compass Band I Österreich 1925/26. Compass Verlag, Wien. 1003. Archiv www.schlot.at
[8] althofen.at – Geschichte der Teerag Asdag 23.12.2011
[9] Umweltbundesamt,  23.12.2011
[10] Website TEERAG-ASDAG,  23.12.2011

[11] Fotopostkarte Teerag AG, gelaufen 15.06.1930 im Eigentum Archiv www.schlot.at