AT | 1160 Wien | Celluloidwarenfabrik Brüder Sailer, Roseggergasse 16 | 1905

Belegschaftsfoto der Celluloidwarenfabrik Brüder Sailer anno 1905 [4]. Die Fabrik war bis zum 06.06.1908 in der Roseggergasse 16 in Wien-Ottakring angesiedelt [1]. An diesem Tag kam es bei der Manipulation mit dem extrem brandgefährlichen Produkt zu einer gewaltigen Explosion, die 15 Menschenleben forderte [5].

Belegschaft der Fabrik, 1905

Die Opfer waren[2]:

AUFNER Anna      Hilfsarbeiterin
BLAHUSCHEK Anton      Hilfsarbeiter
ECKERT Karoline      Hilfsarbeiterin
ENGELBERGER Anna      Hilfsarbeiterin
HAMERDL Rosa      Hilfsarbeiterin
HÄRTING Franziska      Hilfsarbeiterin
HIPFINGER Stefanie      Hilfsarbeiterin
HUBER Marie      Hilfsarbeiterin
HUMMER Emma      Hilfsarbeiterin
MOSER Anna      Hilfsarbeiterin
POPULORUM Hermann      Hilfsarbeiter
SACHNIK Franziska      Hilfsarbeiterin
SCHNATTINGER Johann      Hilfsarbeiter
STEPANEK Karl      Hilfsarbeiter
WOLFSCHÜTZ Maria      Hilfsarbeiterin

Die meisten dieser Menschen dürften auf obigem Foto abgebildet sein.

Mögen sie ruhen in Frieden und ehrendes Andenken finden.

Anno 1943 ist abermals eine Sailer’sche Zelluloidwarenfabrik in Wien nachweisbar [3]:

  • Anton Sailer: Fabrikation von Zelluloidwaren und Massenartikeln. Wien XIV/89, Meiselstraße 75. Telefon U32420

Quellen:

[1] Bezirksmuseum Ottakring, Mitteilung per Email vom 01.12.2010, DI Dr. Jochen Müller

[2] Ehrengräberverzeichnis Ottakringer Friedhof

[3] Amtliches Fernsprechbuch Wien 1943, Staatsdruckerei, S.433 im Eigentum Schlot-Archiv

[4] Originalfoto Sepia139x89mm im Eigentum Schlot-Archiv

[5] Ottakringer Friedhof auf Wikipedia

1230 Wien | Ehem. Maschinen-, Kisten- und Holzwarenfabrik M. Koffmahn

Architektonisch wertvolles (siehe Kommentar) Fabriksareal in alter Industriegegend – Atzgersdorf. Adresse: Ecke Gastgebgasse/Breitenfurter Straße 176. Großes Areal mit Wasserturm und Schornstein. Eigenes Werksgleis, welches von Westen her ins Gelände zieht.

Info nach Hinweis aus Kommentar (Industrie-Compass 1925/26):

“Maschinen-, Kisten- und Holzwarenfabrik M. Koffmahn, A.-G., Wienerstraße 475, [Atzgersdorf] Eigene Sägewerke (1882) […] 250 Arbeiter […] Erz.: Bahn- und Postkisten jeder Art, Kistenteile, Küchenmöbel, Manipulationskisten für Brauereien, Bier-, Siphon-, Kracherlkisten etc., Massenartikel aus Holz.  Spez.: Kisten mit Firma- und Embleme-Aufdruck, Patentbeschläge”

Heute krisensicheres Gewerbe: Sargerzeugung Atzgersdorf. Somit dem Kistengewerbe treu geblieben.

Fotos CS 2009.

schlot_map (bei Google Maps)