CZ | Oslavany | Elektráreň | Wärmekraftwerk | 1929

Foto des damals 16 Jahre alten Wärmekraftwerks Oslavany in Südmähren [1].

Kraftwerk, 1929

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Industrieboom in Brünn zu Beginn dieses Jahrhunderts zwang die Industrie dazu, eine billigere und wirtschaftlichere Energiequelle als Dampf zu nutzen. Da das Kraftwerk im nahen Brünn zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ausreichte, um den Stromverbrauch zu decken, wurde nach anderen Quellen gesucht. Der geeignetste Vorschlag war der Bau eines leistungsstarken Kraftwerks in Oslavany. Kohle aus dem südlichen Teil der Region (Jihomoravský kraj) war von minderwertigem Wert und nahezu unverkäuflich; sie eignete sich jedoch zur Feuerung der Kraftwerkskessel. Für den Betrieb war auch ein größerer Wasserbedarf erforderlich. Auch diese Bedingung erfüllte der Standort Oslavany – das Kraftwerk liegt am gleichnamigen Fluss.

Der Bau wurde von 1911–1913 durchgeführt. Planungen, Materiallieferungen und der Bau des Kraftwerks wurden von der Berliner Firma AEG Union für die OELAG – das Unternehmen für die Stromverteilung in Wien – durchgeführt. Es wurden sechs Kessel mit einem Betriebsdruck von 15 Atmosphären und einer Dampftemperatur von 375 °C installiert. Im Maschinenraum wurden zwei Turbogeneratoren mit einer Leistung von jeweils 3,4 MW in Betrieb genommen.

Obwohl bereits früher Strom nach Brünn geliefert wurde, wurde das Kraftwerk offiziell erst am 1. April 1913 in Betrieb genommen. Der Strom wurde nach Černovice und von dort zu Kunden in Brünn und Umgebung transportiert. 

Bereits beim Bau des Kraftwerks ging man davon aus, dass die projektierte Stromproduktion nicht ausreichen würde; so wurden bald zwei weitere Kessel und ein Satz mit einer Leistung von 4,5 MW bestellt und zu Beginn des Ersten Weltkriegs in Dienst gestellt. Da die Anforderungen an die Stromversorgung immer weiter stiegen und das Kraftwerk überlastet war, entschloss man sich zum Bau einer weiteren Anlage. 1918 wurde ein weiterer Generator in Betrieb genommen, der als einzige Maschine im Kraftwerk nur 1.500 U/min hatte (die anderen hatten 3.000 U/min). Im Jahr 1919 wurden weitere sechs Kessel mit beweglichen Rosten in Betrieb genommen. Dennoch stiegen die Leistungsanforderungen an das Kraftwerk stetig. Eine weitere 16-MW-Maschine wurde 1922 gebaut; 1929 erhöhte sich die Leistung um weitere 14 MW. Insgesamt wurden 49,8 MW installiert. Im Kesselhaus wurden 1929 zwei Granulierkessel mit einer Leistung von 2×30 Tonnen Dampf pro Stunde errichtet. Die Gesamtleistung des Kesselhauses betrug damals 182 Tonnen Dampf pro Stunde.

In den 1930er Jahren beschloss der Vorstand von Západomoravské elektráren, einen kompletten Neubau durchzuführen. 1941 wurden auf dem Gelände des alten Kesselhauses zwei Pulverkessel mit Mahlwerken mit einer Leistung von 2×60 t/h errichtet, 1944 ein Kessel mit einer Leistung von 120 t/h und 1948 der letzte Kessel dieses Umbaus mit einer Kapazität von 150 t/h. Auch der Maschinenraum wurde neu ausgestaltet. Zwischen 1942 und 1950 wurden drei Turbogeneratoren mit einer Gesamtleistung von 63 MW in Betrieb genommen. 1964 wurde ein moderner 50-MW-Block gebaut. Der Kessel hatte einen Betriebsdruck von 140 Atmosphären bei einer Dampftemperatur von 560 °C mit Zwischenüberhitzung. Die Turbine war dreistufig. Die maximale Leistung des Kraftwerks betrug 115 MW.

Am 30. Mai 1993 wurde das Kraftwerk Oslavany aufgrund der Verlangsamung und Einstellung der Kohlelieferungen aus der Region abgeschaltet. Kurz darauf wurden der technische Teil und einige Gebäude abgerissen. Das Kraftwerk, beschäftigte in seiner Blütezeit bis zu 450 Mitarbeiter [2].

Quellen:

[1]… Ansichtskarte “Oslavany/Oslavan, O. Knoll, Osl., 1929, Eigetum Archiv schlot.at (2024)

[2]…rosicko-oslavansko.cz 06.03.2024

CZ | Třinec | Třinecké železárny | Stahl- und Hüttenwerk | 1926

Amateurfoto der Trzynietzer Stahlwerke, gelaufen 1926 [1].

1926

 

 

 

 

 

 

 

 

Gut zu erkennen sind neben den Hochofenanlagen ein mächtiger Teleskop-Gasbehälter, ein holzverkleideter Kühlturm sowie ein Werkskanal.

Die Werke wurden 1839 gegründet und liegen strategisch perfekt – nahe an schlesischen Steinkohlevorkommen und an slowakischen Erzlagern. Heute wird etwa ein Drittel des tschechischen Stahls in diesen Werken erzeugt [2].

Ein geschichtlicher Abriss (tschechisch) ist in Quelle [3] zu finden.

Quellen:

[1]…Fotopostkarte auf Bromografia-Papier, gelaufen am 26.01.1926, Eigentum Archiv schlot.at (2024)

[2]…wiki – Třinec, 04.03.2024

[3]…wiki.cz – Třinecké_železárny – 04.03.2024

 

 

 

 

CZ | Kelčany | Keltschaner Zuckerfabriks A.G. | 1925

3 Werksansichten [1] der 1862 errichteten [2] Zuckerfabrik Kelčany.
Die Firma Pittel und Brausewetter errichtete im Zuge des Umbaus der Zuckerfabrik anno 1925 [3] am Werksgelände einen Wasserturm und eine Wehranlage [1].
Die Zuckerfabrik wurde bis 1967 betrieben [2].
Teilbereiche der Gebäudesubstanz stehen unter Denkmalschutz [4]. Quelle [4] umreißt die Geschichte der Fabrik.

Quellen:

[1]…Baudokumentarische Fotos aus Referenzmappe: II – Industriebauten – Zuckerfabriken. Pittel und Brausewetter (1925). Eigentum Archiv www.schlot.at (2023)
[2]…wiki/Kelčany (11.06.2023)
[3]…cs.wiki/Kelčany (11.06.2023)
[4]…pamatkovykatalog.cz (11.06.2023)

CZ | Hlubočky | Homboker und Marienthaler Eisenwaren-Industrie- und Handels-AG „Moravia“

Drei Werksansichten des 1920 von der Firma Pittel und Brausewetter errichteten Elektrizitätswerks der „Moravia“ in Hlubočky [1].
In der Gemeinde wurden bereits 1827 eine Eisenhütte und 1854 eine Nagelfabrik gegründet. Durch Fusion entstand 1870 aus diesen die Homboker und Marienthaler Eisenwaren-Industrie- und Handels-AG „Moravia“ [2].

1902 wurde mit der Fertigung des patentierten „Meteor“-Feststoffbrennofens begonnen. 1908 wurde die Produktpalette um größere Geräte wie Industrieback- und Räucheröfen erweitert [3].

Später – laut den vorliegenden Werksfotos [1] anno 1920 – wurde ein werkseigenes Elektrizitätswerk errichtet [2].
2005 wurde das Unternehmen – nun als MORA Moravia s.r.o. – der Gorenje-Gruppe eingliedert [4].

Quellen:
[1]…Baudokumentarische Fotos aus Referenzmappe: II- Industriebauten. Maschinen- und Metallindustrie. Pittel und Brausewetter (1920). Eigentum Archiv www.schlot.at (2023)
[2]…wiki/Hlubočky (08.06.2023)
[3]…yale.com (08.06.2023)
[4]…emis.com (08.06.2023)

CZ | Rudník | Terezín | Kunstseide AG Theresienthal

Die hier abgebildete Fabrik [1] ist die 1921 gegründete [2] Kunstseide AG Theresienthal im äußersten Norden Böhmens (Riesengebirge); sie war die erste derartige Produktionsstätte in der Tschechoslowakei und wurde als „Werk Secheza“ bezeichnet [3].

Über die Zwischenkriegszeit ist hierorts kaum etwas bekannt. Laut Quellen [2] und [3] wurde diese Kunstseidenfabrik in den 1960er Jahren zum Hersteller von Gummiprodukten für die Automobilindustrie umprofiliert und firmierte schließlich als Rubena Rudník [2]. 1989 erfolgte eine neuerliche Umfirmierung, die nicht weiter dokumentiert ist [3].

2010 berichteten Medien von einer folgenschweren Explosion im Werk der Firma AVON Automotive in Rudník [4]. Es liegt nahe, dass AVON Automotive nunmehr der Rechtsnachfolger von Rubena Rudník ist [5]. Dies wird durch die Geschichtsseite des Unternehmens untermauert, wo der Einkauf nach Rudník (wohl das Rubena-Werk) in der Zeitleiste mit dem Jahr 2000 dokumentiert ist [6].

Quellen:

[1]…Fotopostkarte „TEREZIN“, im unteren Teil schwarz retouchiert der Schriftzug „Kunstseide AG Theresiental“. 133 x 83 mm Belichtungsfläche, ohne Jahr. Wohl um 1925-1930 Eigentum schlot.at-Archiv (2017)

[2]…Terezín (Rudnik) auf wikipedia.org, abgefragt am 30.11.2017

[3]…rudnik.cz, Geschichte (tschech.), abgefragt am 30.11.2017

[4]…lidovky.cz, Bilder und Bericht von der Expolosion 2010 (tschech.) abgefragt am 30.11.2017

[5]…Avon Automotive, abgefragt am 30.11.2017

[6]…Avon Automotive/Geschichte, abgefragt am 30.11.2017

 

CZ | S | Bělá pod Bezdězem | Weberei Noe STROSS | 1914

Sehr seltene Aufnahme [1] aus dem ehemaligen nordböhmischen Textil-Cluster Jungbunzlau/Mladá Boleslav.

Es handelt sich hier um die Weberei des jüdischen Unternehmers Noe STROSS [2] östlich von Bělá pod Bezdězem/Weisswasser. STROSS betrieb auch in anderen Teilen der Monarchie, darunter in Hranice, Mähren, bedeutende Textil-Unternehmungen.

Die Weberei wurde anstelle einer ehemaligen 1413 erstmals urkundlich erwähnten Mühle, der Holoubkovský mlýn, am Fluß Bělá aufgebaut. Die Mühle selbst wurde 1872 abgerissen, die Fabriksgebäude wurden nach einem Brand 1971 ebenfalls abgetragen [3] [4]. Über den Betrieb selbst lassen sich in der für ein Online-Portal gebotenen Zeit kaum wertvolle Informationen gewinnen, mittels Quelle [3, Seite 38] kann man allerdings eine grobe Verortung wagen [5].

Das Foto der Fabrik zeigt die für eine Großweberei der damaligen Zeit übliche einstöckige flächenintensive Bauweise; man beachte das anmutig wirkende  Logo “NOE STROSS”  an der Stirnseite der Weberei. Die Krönung des Logos mit einem mutmaßlichen Doppeladler könnte auf einen K.K. Hof-Lieferanten hinweisen.

Hinter den eigentlichen Weberei-Gebäuden befindet sich ein viergeschoßiges Fabriks-Bauwerk, möglicherweise die Appretur, mit dahinterliegendem Heizhaus und rauchendem Kamin mit oktogonalem Querschnitt.

Im Vordergrund liegt die Hostinec “U Pramene” – also die Gastwirtschaft Zur Quelle (soviel tschechisch kann der Verfasser), die wohl die Weberei – Belegschaft als Hauptkundschaft hatte.

Quellen:

[1]…Echtfoto 112 x 78 mm, Albumin, “Fabrik d. Fa. V.S.A.G., Weisswasser 1914, Eigentum schlot.at (2016)

[2]…Jüdisches Leben in Hranice, 04.08.2016

[3]…Erwähnung und Verortung der Holoub-Mühle und der Weberei Noe STRAUSS, tschechisch, 04.08.2016

[4]…Google Translator, 04.08.2016

[5]…Google Maps, ungefährer Standort der ehem. Weberei NoeSTRAUSS, 04.08.2016

CZ | Zábřeh | Färberei Wilhelm Brass a synové

1878 gründete der 1819 in eine deutsche Färberdynastie geborene Wilhelm Brass die Textilfärberei Wilhelm Brass und Söhne in Zábřeh [1] / damals Hohenstadt [2].

Die Fabrik  war für Jahrzehnte das größte Unternehmen der Stadt. Brass gilt als Erfinder des Farbstoffes Türkisch rot. Das Unternehmen wurde im Laufe des 20. Jahrhunderts mehrmals umstrukturiert. So zeichnete nach dem Krieg (wohl 1945) die Textilfirma UTEX Ústí nad Orlicí für die Geschäfte der Fabrik verantwortlich. 1949 wurde das Werk von VIGONA Svitavy und danach von PERLA Česká Třebová weitergeführt. Das Jahr 1989 markierte das Ende des Produktionsstandortes [3].

Die vorliegende Fotoansichtskarte – bzw. ein Ausschnitt davon- [4] zeigt das Werk mit drei bedeutenden  Kaminen (+ ein kleiner) und den klassischen mehrstöckigen Gebäuden für textilverarbeitende Betriebe um 1930-1935 [5].

Danke sehr an Karel Jedonek [3] für die Klärung des Standortes.

[googlemaps https://maps.google.at/maps?hl=en&q=zabreh+maps&ie=UTF8&hq=&hnear=Z%C3%A1b%C5%99eh,+Czech+Republic&gl=at&ll=49.8826,16.872232&spn=0.04115,0.062056&t=h&z=14&output=embed&w=425&h=350]

Quellen:

[1]…sumpersky.rej.cz, 17.10.2012

[2]…Zábřeh auf wiki, 17.10.2012

[3]…Karel Jedonek, Kurator des Stadtmuseums Zábřeh, Email vom 16.10.2012

[4]…AK JKO M 60/9 Prague II – Hohenstadt, 141 x 91 mm, gelaufen am 08.07.1937, Eigentum schlot.at-Archiv

[5]…Einschätzung schlot.at aufgrund typographischer Beschaffenheit der AK.

CZ | Meziměstí | Baumwollspinnerei Benedict Schrolls Sohn

Die 1882 gegründete Schroll’sche Baumwollspinnerei war der wichtigste Arbeitgeber in der Kleinstadt Meziměstí (deutsch Halbstadt) [1].

Der Schroll’sche Betrieb (die Appretur und Weberei war im nahegelegenen Broumov [2]) wurde bis 1910 mehrmals erweitert und war zu seiner Blütezeit einer der größten der Donaumonarchie. Im zweiten Weltkrieg wurde das Areal seitens der Junghans-Werke als Rüstungsproduktionsstandort (u.a. unter Einsatz von Zwangsarbeitern einer Außenstelle des KZ Groß-Rosen) genutzt [1].

Nach 1945 dünnt die Quellenlage über die Spinnerei  aus.

Die Gebäude der Spinnerei bestehen laut aktuellem Satellitenbild noch. Es handelt sich um eine symmetisch konzipierte Anlage, die aus zwei getrennten Komplexen besteht. Die originalen Kamine scheinen erhalten zu sein, eine partielle Nachnutzung zumindest einer Fabrikshälfte (CEDIMA Meziměstí s.r.o.) wird online angedeutet [3].

Das undatierte Foto [4] zeigt die Fabrik wohl zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Quellen:

[1]…Meziměstí auf wiki, 30.07.2012

[2]…albert.gieseler.de, 30.07.2012

[3]…google maps, 30.07.2012

[4]…Scholz, Joh. (o.J.): AK Halbstadt. Schroll’sche Spinnereien. Halbstadt (135 x 88 mm). Eigentum schlot-Archiv

CZ | Praha | Bergbau nahe Kloster Strahov, um 1930

Postkarten-Ansicht des Klosters Strahov in Prag [1]. Was uns daran interessiert, ist die Szenerie im Hintergrund. Hier scheint nordwestlich des Klosters ein Ziegelwerk oder Ähnliches zu bestehen, das zwei sichtbare Kamine hat, von denen einer in Betrieb ist. Noch heute erkennt man in der bezeichneten Richtung eine relativ ungeordnete Fläche, die 2012 gerade in Umwidmung begriffen ist [2].

Für die Stadt Prag, speziell für den nahen 5. Stadtbezirk ist die Existenz eines Ziegelwerkes bekannt [3].

Wer nähere Informationen zu dem Standort hat, möge der Redaktion eine Nachricht senden.

Quellen:

[1]…AK Praha 140×93 mm. Klášter Strahov. JKO Trade-Mark 1/182, Prague X. Ohne Jahr, ca. 1930.

[2]…google maps, 09.06.2012

[3]…praha5.cz, 09.06.2012

CZ | Praha – Masarykovo nádraží (Heizhaus, Lokschuppen)

Dem Bahnhof “Praha Masarykovo nádraží” zuzuordnen ist dieser Schlot, auch wenn er unmittelbar an der Bahnhofseinfahrt zum Hauptbahnhof Praha hlavní nádraží liegt.

Es handelt sich um den ältesten Bahnhofs der Stadt. Der Betrieb wurde 1845 aufgenommen. [1] Diese Jahreszahl ist auch auf dem Schlot zu lesen. Ob der Schlot bereits zu diesem Zeitpunkt bestand, ist unbekannt. Jedenfalls dürfte er anlässlich des 150-Jahr-Jubiläums (“1845-1995”) der Inbetriebnahme des Bahnhofs renoviert worden sein.

[1] de.wikipedia.org: Praha Masarykovo nádraží

Fotos: CS 2011

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CZ | Praha – Pivovar Staropramen

Die Produkte dieser Brauerei, der zweitgrößten in der Tschechischen Repubilk [1], dürften nicht nur vielen Prag-Reisenden ein Begriff sein. Im Stadtteil Smichov gelegen, präsentieren sich mehrere frisch renovierte Gebäudekomplexe, die einen markanten Schlot, sowie drei kleinere Mini-Schlote, die am besten von den Aussichtsplattformen des “Tschechischen Eiffelturms” auf dem Petřín zu erkennen sind, umfasst.

Ein kurzer geschichtlicher Abriss zur Brauerei, der das Gründungsjahr 1869 und den Start der Produktion im Jahr 1871 beinhaltet, lässt sich ebenfalls unter [1] nachlesen.

[1] de.wikipedia.org: Staropramen

Fotos: CS 2011 (wenn nicht anders angegeben)

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HR | Plomin | Termoelektrana Plomin

Fotos des 1969-1970 errichteten [2] und 2000 um einen Block erweiterten [1] Steinkohlekraftwerkes Plomin in Kroatien. Der 340m hohe Schornstein [1] gehört zum 2000 errichteten Block 2 (Leistung 210 MW) [2]. Der graue Schlot von Block 1 (120 MW gemäß Quelle [1]) ist auch nicht klein, verschwindet aber am ersten Foto fast im Fuß des hohen Schlotes. Zwei weitere Auffälligkeiten sind

  • das bei Kohlekraftwerken übliche imposante und 1,5 km lange [3] Förderband, das direkt vom eigenen Hafen an der istrischen Küste zum Kraftwerk führt
  • das Kohlenlager neben der Kraftwerksanlage.

Von 1997 – 1999 erhielt das Kraftwerk eine Abwasserreinigungsanlage und eine Rauchgasentschwefelung [3].


Fotos MM (2010)

Quellen:

[1]…Wiki: KW Plomin, 30.01.2011

[2]…Wiki: TE Plomin, 30.01.2011

[3]…KW Plomin auf ast.co.at, 30.01.2011

schlot_map (bei Google Maps)

[googlemaps http://maps.google.at/maps/ms?ie=UTF8&hl=de&oe=UTF8&num=200&start=400&t=h&msa=0&msid=208860042593462835970.00045e0378ac07fc44e68&ll=45.137402,14.162364&spn=0.006055,0.012832&z=15&output=embed&w=300&h=200]

CZ | Bohumín | Rockwool Bohumín

Schlot der von Rockwool [1] übernommenen Steinwollefabrik, ehemals Prefizol [2]. Das Werk liegt ca. 15km nördlich von Ostrava [2].

Fotos MM (2010).

Adresse [3]:

ROCKWOOL S.R.O.
Bohumin, 1 Skrecon
735314
CZ

Bei der unter [3] angegebenen Website handelt es sich um eine von der EU Kommission finanzierte Plattform, die Daten von europäischen Forschungseinrichtungen und Unternehmen sowie deren Kooperationen untereinander enthält.

Aus dieser Quelle geht auch die Beteiligung an einem Projekt zur thermischen Gebäudesanierung (u.a. gemeinsam mit der Technischen Universität Prag und der TU Dresden) hervor, das 2003 abgeschlossen wurde [4].

[1]…Rockwool a.s.

[2]…Baumagazin.de, 04.01.2011

[3]…ist-world.org, 05.01.2011

[4]… INSUMAT / ist-world.org, 05.01.2011

schlot_map (bei Google Maps)

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CZ | Ostrava-Vitkovice | Witkowitzer Bergbau- und Eisenhütten-Gewerkschaft Gussstahlfabrik | Vítkovické železárny , 1903

Katalog der Witkowitzer Bergbau- und Eisenhütten-Gewerkschaft (Vítkovické železárny), ca. 1903. Darin wird die 1828 gegründete Gussstahlfabrik mittels unglaublich breitem Produktportfolio und Fotos näher vorgestellt.

Vorab jedoch eine Darstellung der Gesamt-Gewerkschaft aus ebendiesem Katalog.

Haupt-Erzeugnisse:

  1. Roheisen für Gießereizwecke – für Puddel- und Martinprozeß: Hartgusseisen weiß, grau, Zylindergusseisen, Hämatit-Coquilleneisen, Puddel-Roheisen, Stahl-Roheisen, Spiegeleisen, Siliziumeisen, Chrom-Eisen, Silikospiegel, Ferromangan
  2. Eisengussware im Sandguß, Lehmguß, Masseguß: Rohre bis 1.500 mm lichte Weite, Destillierblasen, Rundkessel, Spitzkessel, Retorten, Schmelzpfannen für chemische Fabriken, Schalen, Pfannen, Härtetöpfe
  3. Hartguß: Walzen, Kollergang-Platten, Gesenke für Pressen
  4. Stahlfassonguß: Maschinen-Frames (Rahmen), Steuerungsteile und Kreuzköpfe, Exzenter, Kurbeln, Coulissen, Lager, Lagerböcke, Dynamogehäsue, Polschuhe
  5. Spezialartikel: Schiffsschrauben, Ruder, Anker, Vordersteven, Hintersteven
  6. Walzware: Blöcke, Brammen, Knüppel, Luppeneisen, Strips, Stabeisen, Faconeisen, Flacheisen, Breiteisen, Universaleisen, Bauträger, U-Eisen, Konstruktionseisen, Eisenbahnschienen, Grubenschienen, Rillenschienen, Kanalschienen, Laschen, Schwellen für Normalspurbahnen und Schmalspurbahnen, Bleche von 2 mm Stärke aufwärts, Rippenbleche, kugelsichere Schutzschirme aus Nickelstahl, Kesselbleche aus Nickelstahl für Lokomotivfeuerboxen. Stahl für Bohrwerkzeuge und Maschinenwellen
  7. Schmiedestücke: Maschinenwellen, Schiffskurbelwellen
  8. Kriegsmaterial: Küstenbefestigungen, Landbefestigungen und Kriegsschiffarmierungen, Panzerplatten, Panzertürme, Panzerbleche, Geschützrohre, Geschosse, Lafetten, Torpedo – Luftreservoire und Lancier – Rohre
  9. Tiegel- und Martinstahlblöcke
  10. Dampfkessel: Tischbeinkessel, Fairbairnkessel, Meunierkessel, Wasserrohrkessel, System Dürr. Kesselböden, Reservoire für Wasser, Petroleum, Spiritus, Tanks. Destillationsapparate, Brauerei – Pfannen, Kühlschiffe, Hütteneinrichtungen, Zellulosekocher, Rohe für Dampfleitungen, Luftleitungen und Turbinenleitungen, Blecharbeiten, Gasometer in allen Größen
  11. Brückenkonstruktionen: Hoch- und Fabriksbauten, Getreidespeicher, Bahnhofshallen. Eisenbahnbrücken, Straßenbrücken, Caissons für Brückenpfeilerbauten
  12. Eisenbahnbedarf: Stahlguß-Räder, Räderpaare, Transportwagen, Güterwaggons, Stahlgußherze und Kreuzungsstücke fürWeichen und Schienenkreuzungen, Weichenstücke und Herzstücke für Straßenbahnen, Drehscheiben, Drehplatten, Schiebebühnen, Stahlachsen, komplette Gleisanlagen, Kastenwagen, Kippwagen für Grubenbahnen, Wasserstationsanlagen
  13. Rohre: aus verschiedenen Stahlsorten, Fittings, Rohrschlangen, Rohrmaste
  14. Blechwaren vermittelst Wassergas geschweißt: Abdampfpfannen, Verzinkpfannen, Dampfdome, Feuerspritzenkessel, Lokomotivkessel, Retorten, Windkessel, Zargen
  15. Blechwaren elektrisch geschweißt: Blechfässer, Barrels für Petroleum, Benzin, Spiritus etc.
  16. Blechschmiede-Arbeiten: Lokomotivkesselteile wie: Türwände, Krebswände, Rohrwände, Kropfwände. Schiffskesselteile wie: Frontplatten, Rauchkammern, Umkehrkammerwände. Kesselstutzen, Dommäntel
  17. Gepresste Blechwaren: Lafetten, Pressteile für Munitionswagen und Waggons, Frames
  18. Einrichtungen für Bergwerke: Fördermaschinen, Fördergerüste, Förderschalen, Wasserhaltungsmaschinen, Kompressoren, Gruben- Ventilatoren, Förderwagen
  19. Einrichtungen für Hüttenwerke: Walzenstraßen
  20. Einrichtungen für Koksanstalten: Stampfapparate, Koksausstoßmaschinen, ganze Koksofenanlagen
  21. Einrichtungen für Gasanstalten
  22. Schamotteware: Feuerfeste Ziegel, Winderhitzer, Koksöfen, Gasöfen, Schweißöfen, Glühöfen, Schachtsteine und Gestellsteine für Hochöfen, Dinas – Steine für Kupolöfen, Bessemer-Konverter und Martinöfen, säurefeste Steine

Die Gussstahlfabrik besteht aus folgenden Werksteilen:

  1. Martin- und Tiegelhütte:
    • 5 Martinöfen mit je 13 t Fassung
    • 6 Tiegelöfen
    • mehrere Schmelz- und Zusatzöfen
    • Lokomotivgusskrane zum Flüssigstahltransport
    • Tiegeltrockenräume für 40.000 Stahlgußtiegel
    • Hydraulische Anlage mit 5 Dampfpumpen
    • Hydraulische Drehkrane
    • Elevatoren
    • Dampfmaschinen
  2. Stahlformerei, Gießerei und Putzerei
    • 5 Trockenöfen
    • elektrisch betriebene Lazfkranke von 7-35 t Tragkraft
    • hydraulische Drehkrane
    • Kaltsäge-, Fräs- und Bohrmaschinen zur Befreiung von Aufgüssen
  3. Hammer- und Presswerke
    • 6 Dampfhämmer mit Oberdampf mit 1.700 kg bis 20.000 kg Bärgewicht
    • 2 hydraulische Schmiedepressen von 400 bzw. 2.000 t Druck
    • 1 Lufthammer
    • 14 Glühöfen
    • 1 Rollofen
    • 2 elektrische Laufkrane mit 75 t Tragkraft
    • 2 Dampfdrehkranke (6 t und 35 t Tragkraft)
  4. Bandagenwalzwerk (Radscheiben- und Tyreswalzwerk)
    • 4 Glühöfen
    • 1 Rollofen
    • Dampfdrehkranke
    • Hydraulische Handdrehkrane
    • 4 Dampfmaschinen
    • 9 Dampfpumpen
    • Akkumulatoren
    • 1 Dampftreibapparat
    • 1 liegende Röhrenpresse
    • Ventilatoren
    • Gebläse
  5. Appreturwerkstätten
    • 70 Drehbänke von 200 – 1.500 mm Spitzenhöhe | bis 22m Spitzenweite
    • 7 Shapingmaschinen
    • 16 Hobelmaschinen
    • 8 Fräsmaschinen
    • 10 Bohrmaschinen
    • 4 Stoßmaschinen
    • Achsenrichtmaschinen
    • Schraubenschneidmaschinen
    • Schmirgelschleifapparate
    • Kurbelzapfendrehapparate
    • Elektrische Kleinbohrmaschinen (transportabel)
    • 2 Dampfmaschinen
    • Dampfhämmer
    • Ventilatoren
    • Pumpen
    • 3 elektrisch betriebene Laufkrane mit 10 t, 30 t bzw. 40 t Tragkraft
  6. Tischlerei
    • elektrisch betriebene Holzbearbeitungsmaschinen
    • Zentral-Modelltischlerei
  7. Panzerplattenwerk
    • 5 große Gasglühöfen
    • hydraulische Biegepresse mit Arbeitsdruck von 8.000 t
    • Härtevorrichtung
    • 18 große Werkzeugmaschinen mit elektrischem Einzelantrieb
    • Montierungsgerüste für Panzerplatten
    • 4 elektrisch betriebene Laufkrane mit 25 t, 30 t bzw. 50 t Tragkraft
    • Gangspils
    • Hilfsvorrichtungen
  8. Geschoßfabrik (Presserei und Härterei)
    • Hydraulische Pressen, doppeltwirkend
    • Mehrere Gasglühöfen zum Anwärmen der Rohstahlblöcke
    • 15 Härteöfen
    • 5 Härtebassins
    • div. Härtevorrichtungen
  9. Blechpresswerke
  10. Kesselbödenpresserei für Kesselböden bis 3.000 mm Durchmesser
    • 3 hydraulische Pressen von 200 t, 400 t und 700 t Arbeitsdruck
    • Werkzeugmaschinen mit elektrischem Gruppen- oder Einzelantrieb
    • Gasglühöfen
    • Hebe- und Transportmittel
    • Hilfsvorrichtungen
  11. Schießplatz
    • Artilleristische Messinstrumente
    • Geschütze von 47 mm bis 150 mm Kaliber

Die einzelnen Werksteile waren durch ein ausgedehntes Netz an Schmalspur- und Normalspurgleisen untereinander und mit den übrigen Betrieben des Eisenwerkes sowie mit der k.u.k. Nordbahn verbunden. Hier eine planliche Werksübersicht 1873, 1890 und 1907. Tschechische Kurzinfo über das Werk hier.

Alles Weitere steht im Prospekt…

Das Stahlwerk bestand bis 1998, Nachnutzung erfolgen als privatisierte Maschinenbau- und Bauplanungsunternehmen [1]. Eine Konservierung von wichtigen Werksteilen wie Hlubina-Zeche [2] wird derzeit in Angriff genommen [1].

Quellen:

[1] ERIH

[2] schlot.at-Forum: Dul Hlubina 2003

DE | Saarbrücken | Burbacher Hütte, heute Saarstahl

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Älteres Foto der Burbacher Hütte, Fotostandort südlich der Saar. Aufnahme ca. 1935-1938. Gut erkennbar etwa 13 Schornsteine, 2 Koksbatterien und architektonisch wertvolle Stahlwerkshallen mit ansehnlicher Höhe. Ferner die Saar mit Frachtschiff, Werkssbahn-Anlagen der Hütte mit Güterwaggons, Kräne etc. Die Gleise im Vordergrund sind schmalspurig und es sind Loren/Hunte zu erkennen.

Die Burbacher Hütte wurde am 22.06.1856 gegründet [1] und besteht als Teil der Saarstahl AG bis heute.

Meilensteine der Unternehmensgeschichte [1]:

  • 1857 wurde der erste Hochofen angeblasen. Technik: Puddelofen
  • 1858 wurde eine eigene Kokerei in Betrieb genommen
  • 1858 wurden erstmals Fertigprodukte in Form von Eisenbahnschienen erzeugt
  • 1880:  Umstieg auf  Thomasstahlerzeugung
  • 1895: Laufender Umstieg auf Siemens-Martin-Öfen
  • 1902-1906: Massive Werkserweiterung, Drahtwalzwerk (1904), Ammoniakfabriken. Insgesamt 8 HÖ in Betrieb
  • 1920: Modernisierung, Ausbau
  • 1948: Wiederaufbau, Modernisierung
  • 1971: Fusion mit der nahen Völkinger Hütte zur „Stahlwerke Röchling-Burbach GmbH

Quellen:

[1] Saarstahl

[2] Schlot-Archiv (2010): Foto 99x69mm

schlot_map (bei Google Maps)

[googlemaps http://maps.google.at/maps/ms?ie=UTF8&hl=de&oe=UTF8&num=200&start=400&t=h&msa=0&msid=208860042593462835970.00045e0378ac07fc44e68&ll=49.236683,6.953144&spn=0.00552,0.012832&z=15&output=embed&w=300&h=200]

CZ | Zlín | Bat’a – Werke 1940/1964

Historische Aufnahmen des wohl wichtigsten tschechischen Schuh- und auch Reifenherstellers, dessen Zlíner Werk  1894 gegründet wurde. Mehr Infos hier. Ein Jammer nur, dass im Zuge der Globalisierung die Schreibweise vereinfacht wurde. Bata statt Bat’a.

Verortung folgt.

AK von “Tisk” Zlín, gelaufen am 22.03.1940. Fast auf den Tag genau 70 Jahre nach Online-Stellung. Foto 132x84mm im Eigentum des schlot_archives.

AK der Svit-Werke (=Bat’a-Werke in der CSSR) von 1964 (Nakladatelstvi Orbis Praha), ungelaufen, 218x104mm im Eigentum des schlot_archivs.

DE | Berlin | Werkzeugmaschinenfabrik NILES

Auszug aus dem Hobelmaschinen-Katalog der in “Ober-Schöneweide bei Berlin” ansässigen Fabrik, o.J. (ca. 1905). Interessant sind die Angaben zum Werk:

“Das Werk arbeitet mit:

  • ca. 500 Arbeitsmaschinen
  • 23 elektrischen Kränen
  • 200 Elektromotoren
  • Eigene Kai – Anlage (Lage an der Spree)
  • Eisenbahn – Gleisanschluß”

Trotz der vielen Elektromotoren mußte ein Kesselhaus samt Schlot betrieben werden, welches in der Werksskizze verortet ist.

Die 1898 gegründete Fabrik besteht heute noch unter anderem Namen, vgl. hier.

Katalog (42S) im Eigentum des schlot_archives.

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CZ | Hostinné | Papierfabrik Elbemühl

Fotopostkarte des 1835 gegründeten Papierfabrik Elbemühl. AK ohne Verlagsangabe aus dem damaligen Deutschen Reich, heute Tschechien, gelaufen 07/1938. Deutscher Name von Hostinné ist Arnau.  Markantes Förderbahn über die Straße. Danke an unsere tschechischen Kollegen von http://www.plzdi.cz und www.fabriky.cz für die Infos im Kommentar und ergänzende Fotos. Foto “Arnau” im Eigentum schlot_archiv.

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