AT | KS | Krems | Schmidhütte – voestalpine Hütte Krems

Zum in Krems bestehenden voestalpine-Werk gibt es einen exzellenten Fachartikel von Gerhard Stadler [1], der in Folge exzerpiert wiedergegeben wird:

Die Standortfestlegung Krems für ein neues Feinblechwalzwerk mit Oberflächenvergütung erfolgte bereits im August 1938. Nach administrativen Schwierigkeiten wurden in der Kremser Au durch belgische, französische und niederländische Kriegsgefangene umfangreiche Rodungs- und Planierungsarbeiten unter der anleitung von Pionieren durchgeführt, bevor mit der Werksmontage am 04.01.1940 begonnen werden konnte. Im Herbst 1941 wurde das Walzwerk der Schmidhütte in Betrieb geommen. Schwerpunkt der Erzeugung waren Spezialbleche.

Im März 1943 wurde das Stahlwerk des mittlerweile als Schmidhütte Krems, Schmid&Co KG firmierenden Unternehmens mit der Betriebnahme eines 50t-Martinofens eröffnet. Der Vollbetrieb wurde am 04.04.1943 aufgenommen.

Vom 17.06.-24.07.1946 erfolgte durch die sowjetische Besatzungsmacht der Abtransport von Maschinen und Materialien im Wert von ehemals RM 10.000.000. Das Werk wurde in dern ersten zehn Nachkriegsjahren als USIA-Betrieb geführt und 1963 als Hütte Krems Ges.m.b.H. der VÖEST als Tochterunternehmen eingegliedert. 1981 wurde das Unternehmen in Voest-Alpine Krems GesmbH umbenannt, 1990 wurde der Firmenname abermals auf Voest-Alpine Krems Finaltechnik GesmbH geändert.

Heute teilt sich das Unternehmen organisatorisch in ein Profil- und Rohrwerk sowie eine Finaltechniksparte, die Mastenbau und Fertigung von Produkten für die Straßensicherheit u.a. erzeugt [1].

[1] STADLER, Gerhard A.: Das industrielle Erbe Niederösterreichs. Geschichte – Technik – Architektur. Wien: Böhlau 2006, 413-415

INT | Unbekannte Fabrik, ?Zwangsarbeiter | ?Forced labourors in front of an unknown factory

Foto 80×53 mm (Agfa Lupex) aus dem 2. Weltkrieg, ohne weitere Beschriftung. Möglichweise in Osteuropa. Wer kennt Personen oder die Fabrik im Hintergrund? Besserer Scan möglich.

This photo was taken during world war II, probably in Eastern Europe. If you have any informations about the persons or the buildings shown on the slide, please don’t hesitate to contact us. Need a better scan? Just let us know. Size 80×53 mm, paper: Agfa Lupex

1140 Wien | ehem. Zeisswerke Wien | Wiener Radiowerke AG.

Großes Werksgelände der ehemaligen Zeisswerke Wien im 14. Wiener Gemeindebezirk. Standort Abbegasse 1. Erhalten ist neben dem schlecht einsehbaren Schlot das 1917 vollendete Haupthaus (Inschrift “CZ…[Carl Zeiss]..1917”) mit ansatzweise erkennbarer Spätjugendstil-Ornamentik und Observatoriums-Kuppel . Zuerst wurden unter Zeiss optische Geräte erzeugt, ab 1920 von den Wiener Radiowerken (AG ab 1929) [1] Radioteile wie Röhren und dgl. durch die Schrack AG und später durch Philips [2].

Im zweiten Weltkrieg wurde auch heftig produziert – siehe Geheimprojekte.at.

Das amtliche Wiener Telefonbuch von 1943 [0] verrät auf Seite 567 über die Wiener Radiowerke folgende Werkseinheiten und Adressen:

  • Wiener Radiowerke AG (Audionwerk): XIV./89, Abbegasse 1
  • Finanzabteilung: VII./62, Neubaugasse 1
  • Zweigfabrik: XV./101, Gernotgasse 12
  • Werkküche: XV./101, Camillo Sitte-Gasse 15
  • Werkluftschutzleiter […]: XX./20, Klosterneuburger Straße 16
  • Ausländerlager (!): XVI./107, Huttengasse 83 [heute Imbiss]
  • Ausländerinnenlager (!): XV./101, Kriemhildenplatz 6 [heute Wohnpartner-Lokal]
  • Lager: XIV./89, Linzer Straße 237

Erzeugnisse 1959 [1]:

  • Glühlampen (Glasfabrik Wien III:, Rennweg 95a)
  • Radioempfangsröhren
  • Magnetbandscgreiber
  • Lautsprecher
  • Elektrolytkondensatoren
  • elektroakustische Geräte

Die derzeitige Nutzung des heruntergekommenen und durch Neubauten verschandelten Geländes erfolgt durch das österreichische Bundesheer, das am Standort ab den 1980er Jahren  bis 2008 eine Funkstation betrieb. Des Weiteren betreibt das Technische Museum Wien ein Lager am Gelände. Weitere Infos über das Werk bzw. dessen geplante weitere Nutzung anbei. Fotos MM (2009).

Quellen:

[0] Amtliches Fernsprechbuch Wien 1943. Staatsdruckerei, S. 567

[1] Industrie-Compass 1959 Österreich, Compass Verlag, 742

[2] wiki – weitere Infos hier.

schlot_map (bei Google Maps)
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