DE | Frankfurt/Main | IG Farben – Textilfarben-Musterbuch um 1935

Analog zu dem Musterbuch aus 1930 legt schlot.at nunmehr ein Musterbuch der I.G. Farben aus dem Zeitraum um 1935 vor [1]. Auffällig ist die hochwertige buchbinderische Verarbeitung, die tadellose Ausstattung mit je einer Zelluloid-Schutzfolie über den Farbmustern und der Erhaltungsgrad nach ca. 80 Jahren. Die Farben strahlen, als wäre das Buch druckfrisch. Wer glaubt, dass die (Nichtfarbe) Schwarz bloß schwarz sein könne, der möge den entsprechenden Colour-Chart ansehen.

Dies alles kann und soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Chemiekonzern I.G. Farben durch seine Produkte und Zwangsarbeiter in unglaublich tiefe Kriegsschuld geriet [2]. Farbmusterkarte im Eigentum schlot_archiv.

Quellen:

[1]…Färbungen auf Kunstseide (Viskosekunstseide-Agfa), I.G. Farbenindustrie Aktiengesellschaft Frankfurt a. Main, o.J, letzte im Buch zitierte Norm: 1935. 65 Seiten. Eigentum schlot.at-Archiv

[2]…Artikel über die Kriegsgeschichte von I.G. Farben, englisch, 23.07.2016

 

 

AT | TU | Pischelsdorf | Industriepark

Südlich der Donau erstreckt sich zwischen Tulln und Zwentendorf ein sehr altes Industriegebiet, das 1945 massiv bombardiert wurde. Es ist mittlerweile modernisiert und stellt noch immer einen Cluster der chemischen Industrie darstellt. Eigener Hafen, Betriebsfeuerwehr und eigene Werksbahn sind für ein Industriegebiet nicht selbstverständlich. Die wichtigsten Unternehmen am Gelände sind gemäß Infodatenblatt, Seite 5:

Das Gelände ist von weitem durch rauchende Kamine erkennbar. Fotos MM (2011). Verortung folgt.

CH | Basel | Gesellschaft für chemische Industrie (CIBA) 1884 und 1934, Luftbilder

Zwei vergleichende Luftbilder der ehemaligen Ciba-Werke anno 1884 (!) und 1934, entnommen der Werkszeitung “Ciba Rundschau 1” vom Mai 1936, hinteres Deckblatt.

Ciba-Werk Basel 1884 und 1934

Die dortigen Angaben sprechen für sich:

Bereits 1884 umfaßte das Fabriksgelände 66.484m². Es sind am Luftbild bereits drei hohe und zwei niedrige Kamine erkennbar. Man beachte im linken Bildteil den langgestreckten Auwald am Rhein. Man ist geneigt, eine Expansion des Werkes gegen Süden (Vordergrund) anzunehmen.

1934 ist der Auwald vernichtet und einem Güterbahnhof samt Raffinerie am Rheinufer gewichen. Das Werksgelände umfaßt nun statt 66.484m² (1884) 1.263.827m².

Ciba erlangte Weltruf als Chemiekonzern der Branchen Farben und auch Pharmazeutika. Die Farbsparte wurde 2008 von BASF übernommen [1].

Der abgebildete Werksstandort am Rhein besteht nach wie vor [2].

[1] BASF CH – Geschichte (02.06.2011)

[2] Werksansicht um 2010, Luftbild (02.06.2011)

schlot_map (bei Google Maps)

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A | St | LE | ehem. Ledergerberei Kohmayr, ca.1945

Zwei historische Ansichten der oben angegebenen Fabrik in Leoben/Waasen.

Stand 1959: Ledergerberei Dr. Anton Kohmayr, Vordernberger Str. 4, Leoben. Ledergerberei, Lohwerk (1893  gegründet). Quelle: Industrie-Compass Österreich 1959, Compass-Verlag.S1239

Stand 1925: Josef Kohmayr, vormals Wolfbauer &Kohmayr, Ledergerberei. 10 Arbeiter. Quelle: Industrie-Compass Band I Österreich 1925/26. Compass-Verlag. S1275

Danke an Fr. Mag. Susanne Leitner-Böchzelt von der Kunsthalle Leoben und Josef Hammerle für die Zuordnung der Fotos zum Standort. An der gegebenen Stelle findet sich nach Angaben von Mag. Susanne Leitner-Böchzelt heute ein Penny-Markt.

Portrait-Foto auf Gevaert-Ridax (ca. 1945) 80×51 mm und Überblicksfoto (Papier unbekannt, 133×83 mm) im Eigentum schlot_archiv (2010).

schlot_map (bei Google Maps)

[googlemaps http://maps.google.at/maps/ms?ie=UTF8&hl=de&oe=UTF8&start=200&num=200&t=h&msa=0&msid=114207467168440045430.00045e0378ac07fc44e68&ll=47.379355,15.091331&spn=0.001453,0.003208&z=17&output=embed&w=300&h=200]

WU | Schwechat | UNION Lederwerke A.G.

Hochwasser, vermutlich 1930er Jahre, im Bereich der ehemaligen Union-Lederwerke A.G.,. Infos aus Industrie-Compass 1925/26, 1277:

“Union Lederwerke A.G. (1918):
Erz.: Sohlen- und Brandsohlenleder, Chromleder […]”

Im Compass 1959 nicht mehr nachweisbar. Der Nachweis einer Lederfabrik in Schwechat im Bereich der heutigen Wege/Straßen”Gerberweg” und “Lederfabriksstraße” und die Einzeichnung einer Chromlederfabrik ebendort in einem amtlichen Wiener Stadtplan aus der Zwischenkriegszeit führten zu unserer Verortung in der schlot_map. Flohmarktfund 2009. Eigentum MM

schlot_map (bei Google Maps)

DE | Frankfurt/Main | IG Farben – Textilfarben-Musterbuch um 1930

Sehr seltene wunderschöne Farbmustertafel von lichtechten Färbungen auf Wollgarn, in saurem Bade hergestellt.  Undatiert, um 1930. I.G. Farbenindustrie Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main – Hoechst am Main – Leverkusen – Ludwigshafen. Mit Übersetzung ins Englische. Noch vor der Zeit, als der Chemiekonzern I.G. Farben durch seine Produkte und Zwangsarbeiter in unglaublich tiefe Kriegsschuld geriet. Farbmusterkarte im Eigentum schlot_archiv.

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