Ancient RPPC showing Newnes, an abandoned oil shale mining site and small town of the Wolgan Valley, New South Wales, Australia.
Echtfoto-Postkarte [1] vom Juli 1921, Motiv: Ölschiefer-Mine Newnes, N.S.W., Australien.
Die Rückseits des Fotos ist wie folgt – wohl von einem deutschen Auswanderer – beschriftet:
Newnes, N.S.W.
Diese Ansicht sind die Oelwerke von hier, der reichste Platz “in Oel” von Australien, wo Petroleum, Benzin, Ammoniak und sonstiges Maschinenoel von Shales erzogen [sic! wohl erzeugt!] werden. Australia, July 1921
Das vorliegende Foto zeigt neben zwei Kaminen eine Vielzahl an Öltanks und verfahrenstechnischen petrochemischen Einrichtungen sowie relativ ausladende Gleisanlagen, auf denen eine Lokomotive und zwei Kranwagen zu erkennen sind.
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Über die Geschichte der Mine liegen ein englischsprachiger wikipedia-Eintrag [2] und ein detailreicher Geschichtsüberblick [3] vor, letzterer enthält auch Bilder aus der Frühzeit der Mine.
Die Mine wurde 1906 durch die C.O.C. (Commonwealth Oil Corporation, Ltd) gegründet und dort erstmals 1911 Öl rektifiziert [3]. Bereits relativ früh wurde aufgrund der teilweisen Minderwertigkeit des gewonnenen Öles eine zweite Mine am Standort errichtet, auch wurde Kohle für den Betrieb der Kraftanlagen gewonnen [3].
1914 kam es zu einem Joint Venture der C.O.C .mit der John Fell & Co., Ltd..Ab 1922 wurde am Standort Newnes aus wirtschaftlichen Überlegungen kein Ölschiefer mehr gewonnen, sondern nur noch importiertes Öl aufgearbeitet [3].
Nach wiederholten Eigentümerwechseln wurde 1934 seitens der betreibenden Gesellschaft empfohlen, den Standort aufzugeben. 1946 wurden wesentliche Teile derjenigen Anlagenteile, die nicht in der neu etablierten Raffinerie Glen Davis verwendbar waren, verschrottet. Die Ruinen sind teils bis heute erhalten. [3]
Quellen:
[1]… AK 137x87mm, deutsch beschriftet, datiert mit Juli 1921
Ansicht des Gaswerkes Floridsdorf von Süden [1]. Da der Fotostandort noch als “Floridsdorf, Niederösterreich” angegeben ist, kann von einem Aufnahmedatum vor 1905 ausgegangen werden. Der große Gasometer (Teleskopbauweise, Skizzenfarbe rot) im rechten, also östlichen Bildrand wurde 1902 errichtet [2].
Weiters sind westlich davon ein kleinerer Teleskopgasbehälter (Skizzenfarbe grün) und ein alter, gemauerter Gasbehälter (Skizzenfarbe blau) zu erkennen.Ebenfalls sichtbar sind zwei verfahrenstechnisch genutzte große Gebäude (Skizzenfarbe orange und violett) und ein niedriges Nebengebäude (Skizzenfarbe schwarz).
Die Aufnahme ist von Bedeutung, da das Gaswerk Floridsdorf, welches von der englischen Firma Imperial-Continental-Gas-Association(ICGA) betrieben wurde und ab 1902 über einen Bahnanschluss an die Kaiser-Ferdinands-Nordbahn verfügte, nur bis 1911 in Betrieb stand und in den 1920er Jahren dem Bau des Schlingerhofers weichen mußte [2]. Seine Funktion übernahm das damals neu errichtetete (städtische) Gaswerk Leopoldau.
Die genaue Verortung war durch den Stadtplan der Gemeinde Wien – Bereich Kulturgut möglich, der die Zuschaltung historischer Pläne unterstützt [3]. Ansicht des Gaswerkes Floridsdorf von Süden (1902-1905). Copyright www.schlot.at (2015) Verortung der Gasbehälter und Gebäude am Stadtplan 1912 [3] Detailansicht Westteil 1902-1905. Copyright www.schlot.at (2015) Detailansicht Ostteil 1902-1905. Copyright www.schlot.at (2015)
Quellen:
[1]…Glasplattenabzug/zeitgenössische Kontaktkopie 170×123 mm, Eigentum und Copyright schlot.at-Archiv
[2]…Gaswerk Floridsdorf auf wikipedia.org, abgefragt am 30.08.2015
[3]…wien.gv.at, Stadtplan, abgefragt am 30.08.2015
Die ersten Pläne der Gemeinde Wien über ein gemeindeeigenes Gaswerk wurden bereits 1872 getätigt. Um sich von Knebelverträgen privater Gasanbieter befreien zu können, wurde alles an die fristgerechte Fertigstellung des Gaswerkes Simmering gesetzt, die am 31.10.1899 erfolgte. Die Fertigstellung des Gaswerkes bedeutete, daß die Gemeinde Wien vorerst alle privaten und öffentlichen Kunden der damaligen Bezirke 1-11 und 20 übernahm; die Imperial-Continental-Gas-Association und die österreichische Gasbeleuchtungs-Aktiengesellschaft teilten sich die Versorgung der übrigen Bezirke 12-19. [1]. Die heutigen Bezirke Floridsdorf und Donaustadt sowie Liesing waren damals noch nicht Teil des Stadtgebietes [2-4]. 1911 wurde zur umfassenden Versorgung des Stadtgebietes das Gaswerk Leopoldau eröffnet [5].
1910 werden die Anlagen wie folgt beschrieben [6]:
“Die Gasversorgung der Bez. I-XI und XX, eines Teiles des XXI. Bezirkes und der nicht zu Wien gehörigen Gemeinden Schwechat, Altkettenhof, Ober- und Unterlaa, Kledering, Rotneusiedl [sic!], Eßlingen [sic!] und Groß-Enzersdorf erfolgt derzeit durch das am rechten Donaukanalufer nächst der Brücke der Staatseisenbahngesellschaft gelegene städtische Gaswerk Simmering. 1897 bis 1899 erbaut und in den folgenden Jahren weiter ausgestattet, umfaßt es heute eine Grundfläche von 317.688 m².
Die Anlage zur Erzeugung von Steinkohlengas hat eine Leistungsfähigkeit von 650.000 m³ in 24 Stunden, die angegliederte Anstalt zur Erzeugung von heiß karburiertem Wassergas eine solche von 200.000 m³ in 24 Stunden. Nach dem im Zuge befindlichen vollständigen Ausbaue wird die jährliche Gesamtleistungsfähigkeit des Werkes (einschließlich Reserven) 170 Millionen m³ Gas betragen.
Das Werk ist an die Hauptgleise der Staatseisenbahngesellschaft angeschlossen. Die Kohle lagert im Freien und wird derzeit von Hand mit Rollbahnen auf Lager gebracht und zum Ofenhause geführt. Durch die im Bau befindliche Kohlenförderanlage werden Entladung, Lagerung und die gesamte Fortbewegung der Kohle maschinell erfolgen.
Zur Erzeugung des Steinkohlengases dienen in einem Ofenhause untergebrachte 180 Öfen mit je 9 schrägliegenden Retorten und eine freistehende Schrägkammerofen-Anlage.
Das Brechen der Kohle, deren Hebung in die Kohlenbunker der Öfen und die Förderung des anfallenden Kokses zu dessen nächsten Lagerungsstellen erfolgen auf maschinellem Wege.
In einem Kühlerhause findet die erste Ausscheidung von Teer und Ammoniak aus dem Rohgase statt; 12 durch Dampfmaschinen angetriebene, im Gassaugerhause aufgestellte Exhaustoren dienen zur Fortbewegung des Gases, 12 Teerscheider und 10 Rotationswäscher, die im Wäscherhause aufgestellt sind, führen die vollständige Befreiung des Gases von Teer und Ammoniak durch. Die Reinigung des Gases von Schwefelverbindungen erfolgt in 16, in 2 getrennten Gebäuden aufgestellten Reinigerkästen. Zur Messung des erzeugten Steinkohlengases dienen 12 in einem Gebäüde untergebrachte Stationsgasmesser.
Die Wassergasanstalt, nach System Humphreys und Glasgow eingerichtet, besitzt ihre eigenen zur Erzeugung des Dampfes, zur Reinigung und Messung des Gases notwendigen Anlagen. Zur Aufspeicherung des gesamten im Werke erzeugten Gases dienen vier überbaute Gasbehälter von je 90.000 m³ und ein freistehender Behälter mit Wölbmantel-Wasserbecken von 150.000 m³ Nutzinhalt.
4 Rohrstränge von je 1.200 mm, ein Rohrstrang von 1.000 und einer von 700 mm Durchmesser geben das Gas, nachdem es durch Druckregler auf den erforderlichen Betriebsdruck gebracht worden ist, unmittelbar in das Versorgungsgebiet ab, während durch einen 600 mm – Rohrstrang Gas unter erhöhtem maschinellem Drucke einer Behälterstation im V. Bezirk zugeführt werden wird.
Eine Koksaufbereitungsanlage, 2 Kesselhäuser, eine elektrische Zentrale für Gleichstrom, ein Werkstättengebäude, Verwaltungs- und Wohngebäude, große Teer-, Ammoniak- und Gasölzisternen, eine Ammoniakfabrik, eine Rohrprüfanlage, Umkleide-, Wasch- und Baderäume für die Arbeiter dienen den anderen Betriebserfordernissen.
1908 betrug die Gaserzeugung des Werkes 108.501.000 m³, der Kohlenverbrauch 312.357 t. Die Hauptrohrstränge des Gasverteilungsnetzes hatten am Ende 1908 eine Länge von 698.185 m; die Gesamtanzahl der öffentlichen Straßenflammen im städtischen Versorgungsgebiete betrug 22.398, die Zahl der benützten Gasmesser 98.778; die Gesamtzahl der im städtischen Gaswerksbetriebe beschäftigten Beamten und Arbeiter war 2001. [6]”
Das Gaswerk Simmering war 1899 bis 1975 in Betrieb und wurde per 07.02.1996 als Altlast W18 ausgewiesen. Durch den großmaßstäblichen Gaswerksbetrieb wurden Untergrundbelastungen (v.a. mit PAK, BTEX, Phenolen, Kohlenwasserstoffen und Cyaniden) verursacht [7].
Anbei einige Plan- und Fotoansichten des Gaswerkes aus 1901 [1] sowie zwei Vergleichspläne um 1910 [6] und 1933 [8], die gegenüber der Nutzung 1901 Änderungen erkennen lassen.
Das Ofenhaus beeindruckte aus architektonischer Sicht mit 18 Stück Kaminen, die 35m Endhöhe hatten [1].
Die vier ursprünglichen Simmeringer Gasbehälter wurden per 21.07.1981 unter Denkmalschutz gestellt, ein jüngerer fünfter Behälter (1911 bereits in Quelle [6] erkennbar) im selben Jahr abgerissen. 1984-1986 erfolgte die endgültige Stilllegung der Simmeringer Gasometer [9].
Seit 2001 sind die vier ursprünglichen Gasometer lifestylig nachgenutzt [10].
Plan des Gaswerkes 1901 [1]Plan des Gaswerkes um 1910, bereits mit 150.000 m³- Gasbehälter [6]Plan des erweiterten Gaswerkes 1933 [8]Gasometer 1-4: Grund- und Aufriß [1]Gasometer 1-4: Dachkonstruktion [1]Gasometer 1901: Foto [1]Gasometer 1-4: Dachdetails [1]Gasometer 1-4: Glockenteile [1]Gasometer 1-4: Glockenführung [1]
Gasometer 1-4: Fahrstuhl
Kondensatorenhaus: Aufriß [1]Kondensatorenhaus: Grundriß [1]Exhaustorenhaus: Grundriß [1]Gasmesserhaus: Grundriß [1]Kessel- und Maschinenhaus: Grundriß [1]Kessel- und Maschinenhaus: Aufriß Vorderseite [1]Kessel- und Maschinenhaus: Vorderansicht Schnitt [1]Kessel- und Maschinenhaus: Foto [1]Ofenhaus: Grundriß [1]Ofenhaus: Grundriß/Parterreschnitt und Dachkonstruktion [1]Ofenhaus: Aufriß [1]Ofenhaus: Querschnitt [1]Ofenhaus in Bau [1]Ofenhaus: Foto mit 18 Stück 35m hohen Kaminen [1]Regulatorenhaus: Grundriß [1]Reinigerhaus: Längsschnitt [1]Reinigerhaus: Querschnitt [1]Restauration: Grundriß [1]Restauration: Fassade [1]Scrubberhaus :Grundriß (Schema) [1]Teer- und Ammoniak-Zisternen: Grundriß [1]Teer- und Ammoniak-Zisternen: Längs- und Querschnitt [1]Gasrohrbrücke Donaukanal: Querschnitt [1]Gasrohrunterführung Stadtbahn: Längsschnitt [1]
Panorama von Erdberg, Ansichtskarte 1899, Quelle: Archiv schlot.at
Quellen:
[1]…KAPAUN, F. (1901): Die Erbauung des Wiener städtischen Gaswerkes. 1. Auflage, Selbstverlag des Wiener Gemeinderathes. 108S, 4 Tafeln.
Älteres Foto der Burbacher Hütte, Fotostandort südlich der Saar. Aufnahme ca. 1935-1938. Gut erkennbar etwa 13 Schornsteine, 2 Koksbatterien und architektonisch wertvolle Stahlwerkshallen mit ansehnlicher Höhe. Ferner die Saar mit Frachtschiff, Werkssbahn-Anlagen der Hütte mit Güterwaggons, Kräne etc. Die Gleise im Vordergrund sind schmalspurig und es sind Loren/Hunte zu erkennen.
Die Burbacher Hütte wurde am 22.06.1856 gegründet [1] und besteht als Teil der Saarstahl AG bis heute.
Meilensteine der Unternehmensgeschichte [1]:
1857 wurde der erste Hochofen angeblasen. Technik: Puddelofen
1858 wurde eine eigene Kokerei in Betrieb genommen
1858 wurden erstmals Fertigprodukte in Form von Eisenbahnschienen erzeugt
1880: Umstieg auf Thomasstahlerzeugung
1895: Laufender Umstieg auf Siemens-Martin-Öfen
1902-1906: Massive Werkserweiterung, Drahtwalzwerk (1904), Ammoniakfabriken. Insgesamt 8 HÖ in Betrieb
1920: Modernisierung, Ausbau
1948: Wiederaufbau, Modernisierung
1971: Fusion mit der nahen Völkinger Hütte zur „Stahlwerke Röchling-Burbach GmbH
Foto 220×170 mm, datiert 1929, von einem Werksbesuch der 1927 gegründeten Stickstoffwerke Rauxel. Die Werke wurden durch die Klöckner – Werke und die Wintershall AG gegründet. Das Werk steht in unmittelbarem Zusammenhang mit Kohle- bzw. Koksverarbeitung.
Das Gelände im Hintergrund ist als Gaswerk bzw. Raffinerie erkennbar. Deutlich erkennbar ist ein Gasbehälter im linken Hintergrund sowie die Gerüste eines zweiten Gasometers; ferner mehrere für Raffinerien typische Fraktioniertürme rechts hinter der eingeschossigen Backsteinhalle; auch die Industriegleise am Gelände und der werkseigene Güterwaggon samt Aufschrift sind gestochen scharf auszumachen.