AT | 1220 Wien | Österreichisch-Amerikanische Lederwerke

Vielen Dank für die folgenden Fotos an Istvan Zachar [1]. Die Bilder stammen aus dem Bereich Wien 22., Industriestraße 135, wo nach einem Fabriksrückbau ca. 2007 [1] mit Baubeginn am 14.09.2009 eine Wohnsiedlung „Wohnen am Mühlwasser“ entstand [2].

Anno 1912 sind an dem Standort, damalige Adresse Wien XXI., Industriestraße 160, die „Österr.-Amerikanischen Lederwerke“ verzeichnet [3]. Dem Grundriß zufolge waren damals zwei Kamine am Standort vorhanden,

1925 firmieren an selber Adresse die Lederwerke „Adler“, eine Filialfabrik für Feinleder einer bedeutenden Fabrik in Wels [4]. Nähere Angaben über diesen Standort von Adler  sind aus dieser Quelle leider nicht zu beziehen. Anzumerken ist, dass 1925 an ähnlicher Adresse (Industriestraße 166) die Erste Stadlauer Lederwerke A.G. (100 Arbeiter, 250 PS Dampfkraft) etabliert waren, in der Industriestraße 155 waren die Vereinigten Lederfabriken Flesch, Gerlach, Moritz AG (200 Arbeiter, 600 PS Dampfkraft) angesiedelt [4].

1929 [5], 1933 [6] und 1945 [7] sind ebenfalls Lederwerke an diesem Standort nachweisbar.

Die Fabrik war – zu beurteilen anhand der übermittelten Fotos – zuletzt als Lager oder Produktionsstätte für Kupferkabel genutzt worden [1]. Die devastierten und mit Autoleichen zugeparkten Freiflächen erinnern an eine MadMax-Szenerie. Vielen Dank an Istvan ZACHAR für das Aufmerksammachen auf diesen spannenden, leider abgerissenen Standort am Rande der Stadt.

Quellen:

[1]…Email und Fotos (vor 2007) von Istvan ZACHAR, 16.07.2016

[2]…GESIBA, Wohnen am Mühlwasser, 16.07.2016

[3]…wien.gv.at – Generalstadtplan 1912, 16.07.2016

[4]…Compass Verlag: Industrie-Compass Ösrerreich Band I 1925/26, Seite 1278+1279

[5]…Freytag&Berndt: Plan der Stadt Wien 1:25.000, 1929

[6]…Freytag&Berndt: Plan der Stadt Wien 1:25.000, 1933

[7]…Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen: Plan von Wien 1: 15.000, 1945

 

AT | 1210 Wien | LOFAG – Wiener Lokomotiv-Fabriks-Actien-Gesellschaft

Die Lokomotivfabrik Floridsdorf bestand 1869 – 1969 [1] und war neben Krauss Linz und Sigl Wr. Neustadt eine der legendären Lokomotivfabriken in Österreich.

Wir zeigen an dieser Stelle mehrere firmenrelevante Dokumente [2].

  • Fabriksansicht um 1925
  • Historischer Abzug einer Glasplatte mit der LOFAG Nr. 442/1882
  • Werksskizze und t der legendärden Schnellzuglok BBÖ 214.01
  • Historisches Foto der BBÖ 214.01
  • Auftragsschreiben zur Produktion der 214.01
  • Historisches Foto der BBÖ 429.917

[1] Bahn-Austria.at, 05.11.2011

[2] Archiv schlot.at, 2015 – 2023

DE | AW | Benediktinerabtei Maria Laach, ca. 1930

Altes Foto aus dem Landkreis Ahrweiler, Maria Laach. Es zeigt die 1093 gegründete Benediktinerabtei mit wohl jüngerem Nebengebäude und Schornstein um 1930. Herausgeber “Ars Liturgica”, Maria Laach.

Gemäß diesem Klosterplan handelt es sich bei dem damaligen Schlotstandort  um den Westbereich des heutigen Buch- und Kunstverlages. Eine andere damalige Nutzung scheint anhand des Fotos mehr als plausibel. 2011 existieren gemäß dem zitierten Lageplan noch eine Glockengießerei und eine Kunstschmiede. Ein anderer Standort dieser klostereigenen Betriebe in früherer Zeit kann nicht ausgeschlossen werden.

Der Schornstein besteht anno 2011 nicht mehr.

Undatierte Ansichtskarte Nr. 429. Bildfläche 143x102mm, Eigentum Schlot-Archiv (2011).

schlot_map (bei Google Maps)

[googlemaps http://maps.google.at/maps/ms?ie=UTF8&hl=de&oe=UTF8&num=200&start=400&t=h&msa=0&msid=208860042593462835970.00045e0378ac07fc44e68&ll=50.40129,7.251277&spn=0.001368,0.003208&z=17&output=embed&w=300&h=200]

AT | NK | Schleppbahn 1909 – 1955

Neunkirchen verfügte ab ca. 1909 bis zum zweiten Weltkrieg (relikthaft noch bis ca. 1960) über ein weit in die Stadt reichendes Schleppbahnsystem, das Anschlüsse zu folgenden Bahnlinien hatte:

  • Südbahn, Station Neunkirchen über Lokalbahnhof Neunkirchen
  • Lokalbahn Willendorf-Neunkirchen (1909-1942, Personenverkehr bis 1933)

Sinn und Zweck des Schleppbahnnetzes, das eingleisig und teils dreischienig (Normalspurgleis mit zwischengelegter Schmalspurschiene) geführt wurde, war die Versorgung der größeren Neunkirchener Industriebetriebe mit Steinkohle aus Grünbach. Diese Kohle wurde über die 1909 geschaffene Verbindung der Schneebergbahn mit Neunkirchen (Lokalbahn Willendorf – Neunkirchen) in folgende Industriebetriebe geführt:

  • Schraubenfabrik Brevillier – Urban, Werk 1 (Trasse West, 1 Werkszufahrt, 3 Gleise Normalspur)
  • Neunkirchner Druckfabrik (Trasse Ost, 2 Werkszufahrten, 5 Gleise, 1 Drehscheibe, weitverzweigtes Lorengleisesystem)
  • Spinnerei Eltz (Trasse Ost, 1 Werkszufahrt Schmalspur, enger Gleisradius)
  • Schraubenwerk Schoeller&Co, später Brevillier – Urban, Werk II Postgasse), Trasse Ost-Gleisende, 2 Werkszufahrten, 3 Gleise, 1 Drehscheibe)

Diese vier Großbetriebe hatten auf ihren Werksgeländen mehrere Gleise und Weichen. Für die Druckfabrik ist ein ehemals weitverzweigtes System an Hunt- oder Lorengleisen bekannt – siehe auch Abb.1.

Der Trassenteil Ost (Eltz-Spinnerei, Druckfabrik, Schoeller) wurde vm.  in der ersten Dekade nach dem 2. Weltkrieg abgetragen. Auf dem Foto aus 1955 (Abb.3) sind nur noch Trassenreste erkennbar, während das Luftbild aus 1928 (Abb.2) noch eine betriebsfähige Trasse Ost zeigt.

Heute erhalten ist nur noch der Trassenteil West bis zur Wiener Straße (ehem. Einfahrt zu Brevillier – Urban, Werk 1). Die Werksbahn in diesem Gelände bestand baulich bis 2001 – siehe Werksplan 1980 in Abb.4.

Mehr zu den historischen Neunkirchner Industriebetrieben hier.

Bild- und Planquellen: alle Stadtarchiv Neunkirchen, Dir. Albert Hirsch

[1] Ausschnitte aus Trassenplan Druckfabrik und Schoeller&Co (1908), digital weiterverarbeitet

[2] Luftbild 1928 Neunkirchen

[3] Luftbildpostkarte Neunkirchen, um 1955

[4] Werksplan Brevillier&Urban, Februar 1980, digital weiterverarbeitet

1030 Wien | Henkel – Persil: Schornstein 2009, 2011 abgetragen!

Alter Standort in der Fritz Henkel-Gasse an der Erdberger Lände. Schlot mit PERSIL-Schriftzug, abgetragen 2011, Repro-Werbung.

Nach einem Hinweis, daß der Schlot per 07.07.2011 bereits abgetragen sein soll, machte sich die Gruppe Schlot am 09.07.2011 auf den Weg zum Standort und erhielt die Genehmigung, die Reste des Kamins fotografisch festzuhalten. Der technisch/statisch noch intakte Schornstein mit dem berühmten PERSIL-Schriftzug wurde im Zuge der Kesselhausabtragung (07/2011) in ca. einwöchiger Arbeit maschinell rückgebaut. Per 09.07.2011 bestanden noch Reste der Basis. Darum herum lagen Schornsteinziegel vieler Dimensionen und aus mindestens zwei Materialien. Danke für den Tip (tazman) und den Zutritt am Samstag (Fa. Henkel). Somit haben wir vorher-nachher-Fotos vom Kesselhaus und Kamin (2009-2011).

Ferner hat die Gruppe Schlot im Archiv ein Päckchen Sil-Waschmittel der Persil Gesellschaft m.b.H Wien aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden, das auch abgebildet ist.

Fotos MM 2009 und 2011.

Produktfotos:

Link zu Henkel Austria | Unternehmensgeschichte

schlot_map (bei Google Maps)

[googlemaps http://maps.google.at/maps/ms?hl=de&ie=UTF8&msa=0&msid=208860042593462835970.00045e0378ac07fc44e68&t=h&ll=48.202217,16.398109&spn=0.000715,0.001604&z=18&output=embed&w=300&h=200]

AT | 1220 Wien | A. Calmon Asbest- und Gummiwerke Ges.m.b.H. | 1898-1972

Schöne bis 2007/08 bestehende alte Fabrik mit Kamin samt Wasserspeicher.

Gründungsdatum der Stadlauer Fabrik war 1898. Die Calmon Ges.m.b.H. wurde bereits 1912 von Semperit übernommen. [1]

Produkte und Daten 1925 [2]:

  • Fabrik: XXII., Stadlauer Straße 41
  • Werk: XIII., Hütteldorferstraße 130
  • 650 Arbeiter
  • Dampfmaschine mit 450 PS
  • Erzeugnisse: Alle Asbestfabrikate, Stopfbüchsenpackungen, Gummiwaren
  • Spezialität: Asbestschiefer, Isoliermaterialien, Asbestkleidungsstücke, Hochdruckdichtungsplatten “Stadlit”

Über 74 Jahre lang wurden hier Asbestwaren, vor allem Platten und Gespinste, erzeugt. Seit 1945 waren hier durchschnittlich 120 Personen beschäftigt. Die Expansion der SEMPERIT machte Schwerpunktverlagerungen notwendig. So mußte der Betrieb 1972 geschlossen werden. [3]

Letzte bekannte Nutzung: Holzverarbeitung Karl Neulinger [4].

Abgerissen 2007-2008 [5].

Über diese Fabrik berichtet die Straßenzeitung AUGUSTIN in ihrer Ausgabe 395/2015.[6]

Foto (235 x 173 mm) um 1920. Ansicht von Westen. Rechts im Bild neben dem Dach das Werksgleis zur Elin mit Drehscheibe. Foto im Eigentum von M. Mráz
Belegschaftsfoto 1905 (140×90 mm), postalisch gelaufen am 04.11.1905 mit Asbestgespinsten und -isolierungen. Foto Eigentum schlot.at (2019)

 

 

 

 

 

 

Quellenangaben:

[1] SEMPERIT AG (1975): 150 Jahre Österreichische Kautschukindustrie 1824-1974. Molden Reihe Industriemongrafien 1/Verlag Fritz Molden, Wien-München-Zürich, 95

[2] Industrie-Compass 1925/26, Band I Österreich, Compass-Verlag, 963

[3] SEMPERIT AG (1975): 150 Jahre Österreichische Kautschukindustrie 1824-1974. Molden Reihe Industriemongrafien 1/Verlag Fritz Molden, Wien-München-Zürich, 35

[4] Handels-Compass Österreich 1978/79, Compass-Verlag, 1768

[5] Eigenerhebung schlot.at

[6] Augustin (2015)

Semperitstandorte auf schlot.at:

Wimpassing

Traiskirchen

Folgende Fotodok entstand im Herbst 2006.  Sie zeugt von der üblichen Vereinnahmung alter Industrie durch die Natur, Rave-Veranstalter, Kfz-Bastler, Sprayer und durch sonstige Elemente der Halbwelt.

Danke an Nordbahnbertl für den Lagehinweis der Calmon!

Kartenansicht: schlot_map (bei Google Maps)

[googlemaps http://maps.google.at/maps/ms?ie=UTF8&hl=de&t=h&msa=0&msid=114207467168440045430.00045e0378ac07fc44e68&ll=48.233846,16.457836&spn=0.000715,0.001604&z=18&output=embed&w=300&h=200]

AT | 1220 Wien | Borfabrik Gotramgasse

Ein paar Fotos einer mittlerweile abgerissenen Boraxfabrik (zuletzt Borax Consolidated Limited) in 1220 Wien.

Link zu sehr viel weiterer Information über diese Altlast- auch Verortung über ÖK50 (Website des Umweltbundesamtes Wien):
http://www.umweltbundesamt.at/umweltschutz/altlasten/altlasteninfo/altlasten3/wien/w23

Kartenansicht: schlot_map (bei Google Maps)

[googlemaps http://maps.google.at/maps/ms?ie=UTF8&hl=de&t=h&msa=0&msid=114207467168440045430.00045e0378ac07fc44e68&ll=48.220652,16.445653&spn=0.000715,0.001604&z=18&output=embed&w=300&h=200]

Ziegelwerk Braunsdorfer/Besta | WB | Walpersbach

Fotos

Über den Betrieb

WB-Walpersbach
Ziegelwerk Braundorfer

Branche: Ziegelerzeugung
Betriebsdauer: Braunsdorfer, Besta 1952-1974
Produkte: Ziegel (Ziegelzeichen: Braunsdorfer – MB, Besta – JB)
Status: abgerissen (2006)
Höchstzahl gleichzeitig bestehender Schlote: 1 (2006)

Literatur: Rädler et al. (1991): Erlacher Chronik und Ortsgeschichte 987-1991, 1. Auflage, Personenkomitee “Rädler – Krammer”; Erlach. 340S

Danke für die Publikationserlaubnis an die Firma Besta!

Kartenansicht

schlot_map (bei Google Maps)