Foto einer stolz posierenden Schlachterpartie des k.u.k. Landsturm, mutmaßlich St. Marx [1]. Am Foto sind neben vierschrötigen Schlachtern und einem etwas zartgliedrigeren Verwalter mit Kopfschmuck zwei ungarische Langhornrinder zu erkennen [2].
Ein fein gekleideter Kellner, welcher der Partie gerade Wein eingießt und ein zentral zwischen Weinbouteillen platzierter grimmiger Köter runden das Bild ab. Am Schild steht der Text: “Erinnerung an das Kriegsjahr 1914. K.K. Landsturm.”
Quellen:
[1]…Foto 167 x 118 mm, Albumin, rückseitig bezeichnet “Schlachthaus St. Marx”, Eigentum Archiv schlot.at (2023)
[2]…Freundliche Auskunft von schlot.at-Mitglied Mag. Constanze-Catharina Czutta, Wien (2024)
Foto [1] einer Partie von ZiegelarbeiterInnen vor einem Hoffmann’schen Ringofen. Zu erkennen sind neben einem Schuhe und Taschenuhr tragenden Aufseher bloßfüßige Männer, Frauen und Kinder, darunter mehrere Säuglinge.
Die Männer halten typische Werkzeuge wie Lehmharken und Lehmabzieher.
Die hochstehende Sonne und die Pfeifen in den Mundwinkeln suggerieren eine Mittagspause.
Zur Geschichte und sozialen Stellung der Wiener ZiegelarbeiterInnen wird in Quelle [2] geschrieben.
Weitere seltene historische Aufnahmen aus Wien und Hintergrundinformationen zur prekären Situation der ArbeiterInnen finden sich hier.
Quellen:
[1]…CORRESPONDENZ – KARTE, 140 x 88 mm, Silbergelatine, ohne nähere Bezeichnung, Eigentum Archiv schlot.at (2025)
Wieder einmal leere Flaschen, Tuben und Einwegverpackungen am Waldrand, diesmal in der Nähe der Marswiese im Siebzehnten. Das alleine ist freilich nichts Besonderes für das typische Straßenbankett einer Wohlstandsgesellschaft, in der Recycling und Naturschutz trotz Rohstoffknappheit und Klimakrise iterativ beworben werden müssen.
Dass es sich dabei um den Abfall der 1955 abgezogenen US-Besatzungstruppen Wiens handelt, macht die Müllschüttung durchaus interessant.
Sie bietet erstens Einblick in die amerikanische Gebrauchsgrafik der Kriegs- und frühen Nachkriegszeit; bietet zweitens Datierungsmöglichkeiten über Logos und Codes und hat deshalb industriegeschichtliche Relevanz;
drittens beleuchtet sie durch die Art der Fundgegenstände sowohl die offizielle, militärische als auch die zivile, sehr private Komponente der US-Militärpräsenz im frisch befreiten Wien – darin besteht ihre lokal- und zeitgeschichtliche Relevanz;
viertens mahnen uns die seit der Besatzungszeit in situ liegenden Produkte, wie persistent Abfall unter natürlichen Bedingungen ist. Besonders die Kunststoffanteile der Schüttung – Tubenlackierungen, Flaschenverschlüsse aus Bakelit und Verbundstoffe – sind an der Mehrzahl der Fundstücke trotz mehr als 70jähriger Liegezeit hervorragend erhalten. In anderen Worten: Kaum verrottet.
Die Funde umfassen Hygiene- und Körperpflegeprodukte, Lebensmittelverpackungen, Militaria sowie Teile von KFZ und Sportutensilien. Sie wurden seitens schlot.at geborgen, gereinigt und sofern möglich bestimmt und datiert*.
*…MRÁZ, M., MARKYTAN, C. (2024): schlot.at – Plattform und Archiv für Industriedokumentation. In: Institut für Österreichkunde (Hrsg.): Österreich/Geschichte, Literatur, Geographie. 68. Jahrgang, Heft 4: Industriekultur – Bewahren, erforschen, vermitteln. Beiträge der 73. Historikertagung, Teil 2, Eigenverlag, S. 16-18
Weißglas, Anchor Hocking Glass Corporation, Glashütte unbekannt, nach 11.06.1938
Salbenglas „VICK‘s VAPORUB“, ?Maryland Glass Corporation of Baltimore, VVV-Logo ab ca. 1940
Flaconverschluß „LPCo“, Lambert Pharmacal Company, Bakelit; Logo aus dem 2. Weltkrieg
Flaconverschluß „CMCo“ oder „MCCo“, Herstellerzeichen der Owens-Illinois Glass Company an der Innenseite, Bakelit; vor 1954
Autoscheinwerferglas, Beschriftung „SEALED BEAM GUIDE / MADE IN U.S.A“, „I G C. 50 A 1 2 3“, am Fragment errechneter Durchmesser 7“; US-Norm 1940 – 1956
Kamm mit Aufdruck U.S. ARM[Y], Gummi; Ausführung aus dem 2. Weltkrieg
Siegelfragment für Seifenverpackung, „PALMOLIVE“ Palmolive-Colgate-Peet Co, Jersey City/New Jersey, Zellophan; 2. Weltkrieg
Kondomverpackung „SILVER-TEX“, Killian Mfg. Co, Akron/Ohio, Zellophan-Aluminiumverbund; 2. Weltkrieg
Kondomverpackung „Texide“, L. E. Shunk Prod. Inc., Akron/Ohio, Zellophan-Aluminiumverbund; 2. Weltkrieg
Salbe gegen Geschlechtskrankheiten, „For U.S. Army use only“, The American Product Co., Cincinnati/Ohio, Tube aus Zinn; wohl Teil eines sogenannten „Pro Kit“, 2. Weltkrieg
Salbe gegen Geschlechtskrankheiten, „Prophylactic ointment – For Army use only“, G. Barr & Co., Chicago/Illinois, Tube aus Zinn; Teil eines sogenannten „Pro Kit“, 2. Weltkrieg
Salbe gegen Geschlechtskrankheiten, „Prophylactic ointment“, Geo. Evans Lab. Inc., Philadelphia/Pennsylvania, Tube aus Zinn; Teil eines sogenannten „Pro Kit“, 2. Weltkrieg
Fragment einer grünen Zahnbürste, ovales Logo, Aufschrift „[.]ARK AV[.]NUE […], vermutlich „Du Pont – Park Avenue“, Kunststoff; 2. Weltkrieg
Zahncreme „Ipana“, Brystol-Myers Co., New York/New York, Tube aus Zinn; Schraubverschluss „B-M“ aus Bakelit; Truppenausrüstung der US Army, 2. Weltkrieg
Zahncreme „Kolynos“, Whitehall Pharmacal Company, New York/New York, Tube aus Zinn; Truppenausrüstung der US Army, 2. Weltkrieg
Zahncreme „Listerine“, Lambert Pharmacal Company, St. Louis/Missouri, Tube aus Zinn; Schraubverschluss „LPCo“ aus Bakelit, 2. Weltkrieg
Zahncreme „Pepsodent – contains Irium“, Tube aus Zinn; Truppenausrüstung der US Army, 2. Weltkrieg
Rasiercreme „Gillette lather shaving creme“, Gillette Safety Razor Co., Boston/Massachusetts, Tube aus Zinn; Truppenausrüstung der US Army, 2. Weltkrieg
Rasiercreme „Mennen brushless shave“, The Mennen Co., Newark/New Jersey, Tubenfragment aus Zinn; Bördelrandprägung „48“
Rasiercreme „Mennen lather shave“, The Mennen Co., Newark/New Jersey, Tube aus Zinn; Grafikdesign 1945. Finder: Felix PAULIN
Rasiercreme „Squibb lather shaving creme“, Tube aus Zinn; undatiert, jedoch nach 22.04.1936 [Patentdatum des Inhaltsstoffes „Lanolor“]
Rasiercreme „Swav“, The Norwich Pharmacal Company, Norwich/New York, Tube aus Zinn; undatiert. Patentstreit „Swav“ vs. „Suave“ vom 30.05.1950
Rasiercreme „Williams luxury shaving cream“, The J. B. Williams Co, Glastonbury, Connecticut, Tube aus Zinn; Williams-Logo aus dem 2. Weltkrieg
Kaffeepulver „Soluble coffee product“, Henry Heide Incorporated, New York/New York, Fragment aus Zellophan-Aluminiumverbund; Teil der „K-Ration/Breakfast“, Truppenausrüstung der US Army im 2. Weltkrieg
Getränkepulver „Grape beverage“, Sunway, Zellophan-Aluminiumverbund; Teil der „K-Ration/Dinner“, Truppenausrüstung der US Army ab August 1943
Getränkepulver „Orange juice powder“, The Junket Folks, Little Falls/New York, Zellophan-Aluminiumverbund; Teil der „K-Ration/Dinner“, Truppenausrüstung der US Army ab Mitte 1943
Getränkepulver „Orange juice powder“, The J. R. Watkins Co, Winona, Minnesota, Fragment aus Zellophan-Aluminiumverbund; Teil der „K-Ration/Dinner“, Truppenausrüstung der US Army ab Mitte 1943
Konservenabriss mit Öffner, Beschriftung „DISTINCTION“ und englische Wortfragmente, Weißblech; wohl 2. Weltkrieg, Kontextfund zu [27] bis [30]
Putzstock-Adapter für Schusswaffenreinigung, Messing
Erkennungsmarke der US Army, 3. Version (20.07.1943 – 31.03.1944), Stahl
Stollen für Football-Schuh, Beschriftung „RIDDELL No 4“, Rosemont/Illinois, Hartgummi; um 1940
Fundverzeichnis :
Gebrauchsglas und Verschlüsse:
[1] Weißglas, Anchor Hocking Glass Corporation, Glashütte unbekannt, nach 11.06.1938
[5] Salbenglas „VICK‘s VAPORUB“, ?Maryland Glass Corporation of Baltimore, VVV-Logo ab ca. 1940
[6] Flaconverschluß „LPCo“, Lambert Pharmacal Company, Bakelit; Logo aus dem 2. Weltkrieg
[7] Flaconverschluß „CMCo“ oder „MCCo“, Herstellerzeichen der Owens-Illinois Glass Company an der Innenseite, Bakelit; vor 1954
[8] Autoscheinwerferglas, Beschriftung „SEALED BEAM GUIDE / MADE IN U.S.A“, „I G C. 50 A 1 2 3“, am Fragment errechneter Durchmesser 7“; US-Norm 1940 – 1956
Hygieneprodukte:
[9] Kamm mit Aufdruck U.S. ARM[Y], Gummi; Ausführung aus dem 2. Weltkrieg
[10] Siegelfragment für Seifenverpackung, „PALMOLIVE“ Palmolive-Colgate-Peet Co, Jersey City/New Jersey, Zellophan; 2. Weltkrieg
[11] Kondomverpackung „SILVER-TEX“, Killian Mfg. Co, Akron/Ohio, Zellophan-Aluminiumverbund; 2. Weltkrieg
[12] Kondomverpackung „Texide“, L. E. Shunk Prod. Inc., Akron/Ohio, Zellophan-Aluminiumverbund; 2. Weltkrieg
[13] Salbe gegen Geschlechtskrankheiten, „For U.S. Army use only“, The American Product Co., Cincinnati/Ohio, Tube aus Zinn; wohl Teil eines sogenannten „Pro Kit“, 2. Weltkrieg
[14] Salbe gegen Geschlechtskrankheiten, „Prophylactic ointment – For Army use only“, G. Barr & Co., Chicago/Illinois, Tube aus Zinn; Teil eines sogenannten „Pro Kit“, 2. Weltkrieg
[15] Salbe gegen Geschlechtskrankheiten, „Prophylactic ointment“, Geo. Evans Lab. Inc., Philadelphia/Pennsylvania, Tube aus Zinn; Teil eines sogenannten „Pro Kit“, 2. Weltkrieg
[16] Fragment einer grünen Zahnbürste, ovales Logo, Aufschrift „[.]ARK AV[.]NUE […], vermutlich „Du Pont – Park Avenue“, Kunststoff; 2. Weltkrieg
[17] Zahncreme „Ipana“, Brystol-Myers Co., New York/New York, Tube aus Zinn; Schraubverschluss „B-M“ aus Bakelit; Truppenausrüstung der US Army, 2. Weltkrieg
[18] Zahncreme „Kolynos“, Whitehall Pharmacal Company, New York/New York, Tube aus Zinn; Truppenausrüstung der US Army, 2. Weltkrieg
[19] Zahncreme „Listerine“, Lambert Pharmacal Company, St. Louis/Missouri, Tube aus Zinn; Schraubverschluss „LPCo“ aus Bakelit, 2. Weltkrieg
[20] Zahncreme „Pepsodent – contains Irium“, Tube aus Zinn; Truppenausrüstung der US Army, 2. Weltkrieg
[21] Rasiercreme „Gillette lather shaving creme“, Gillette Safety Razor Co., Boston/Massachusetts, Tube aus Zinn; Truppenausrüstung der US Army, 2. Weltkrieg
[22] Rasiercreme „Mennen brushless shave“, The Mennen Co., Newark/New Jersey, Tubenfragment aus Zinn; Bördelrandprägung „48“
[23] Rasiercreme „Mennen lather shave“, The Mennen Co., Newark/New Jersey, Tube aus Zinn; Grafikdesign 1945. Finder: Felix PAULIN
[24] Rasiercreme „Squibb lather shaving creme“, Tube aus Zinn; undatiert, jedoch nach 22.04.1936 [Patentdatum des Inhaltsstoffes „Lanolor“]
[25] Rasiercreme „Swav“, The Norwich Pharmacal Company, Norwich/New York, Tube aus Zinn; undatiert. Patentstreit „Swav“ vs. „Suave“ vom 30.05.1950
[26] Rasiercreme „Williams luxury shaving cream“, The J. B. Williams Co, Glastonbury, Connecticut, Tube aus Zinn; Williams-Logo aus dem 2. Weltkrieg
Verbundstoff- und Metallkonserven
[27] Kaffeepulver „Soluble coffee product“, Henry Heide Incorporated, New York/New York, Fragment aus Zellophan-Aluminiumverbund; Teil der „K-Ration/Breakfast“, Truppenausrüstung der US Army im 2. Weltkrieg
[28] Getränkepulver „Grape beverage“, Sunway, Zellophan-Aluminiumverbund; Teil der „K-Ration/Dinner“, Truppenausrüstung der US Army ab August 1943
[29] Getränkepulver „Orange juice powder“, The Junket Folks, Little Falls/New York, Zellophan-Aluminiumverbund; Teil der „K-Ration/Dinner“, Truppenausrüstung der US Army ab Mitte 1943
[30] Getränkepulver „Orange juice powder“, The J. R. Watkins Co, Winona, Minnesota, Fragment aus Zellophan-Aluminiumverbund; Teil der „K-Ration/Dinner“, Truppenausrüstung der US Army ab Mitte 1943
[31] Konservenabriss mit Öffner, Beschriftung „DISTINCTION“ und englische Wortfragmente, Weißblech; wohl 2. Weltkrieg, Kontextfund zu [27] bis [30]
Militaria
[32] Putzstock-Adapter für Schusswaffenreinigung, Messing; Freundliche Auskunft Ing. M. GNEISSL, Wien
[33] Erkennungsmarke der US Army, 3. Version (20.07.1943 – 31.03.1944), Stahl
Sonstiges
[34] Stollen für Football-Schuh, Beschriftung „RIDDELL No 4“, Rosemont/Illinois, Hartgummi; um 1940
Großformatiges Foto einer Brünner Ziegelei, wohl um 1900 [1].
Deutlich zu erkennen sind:
Feldbahngleise entlang der Abbaufront im rechten Bildrand.
Schlagtisch (rechtes Bilddrittel links neben Feldbahngleis).
Frisch ausgeschlagene Ziegel (linker Vordergrund mit Arbeiterin und neben o.a. Schlagtisch).
Langgestreckte Trockenhütten aus Holz in allseits offener Bauweise, unter denen die aufgestapelten Mauerziegel mehrere Wochen vor dem Brand vortrockneten.
Der Standort der Aufnahme ist nicht gesichert. Es könnte sich dabei um die Ziegelei des Augustinerklosters St. Thomas handeln. Die Ziegelei war bereits im 18. Jahrhundert in klösterlichem Betrieb und wurde ab dem 19. Jahrhundert verpachtet. Die Ziegelei verschwand in den 1950er Jahren im Zuge des Brünner Immobilienbooms [2].
Quellen:
[1]…Foto 505 x 342 mm, unlesbarer Atelierstempel aus Brünn, Eigentum Archiv schlot.at (2025), digitale Aufbereitung von Johann Frasl (2025)
[2]…Freundliche Auskunft von Fr. Mgr. Popovičová, archivář, Oddělení archivně zpracovatelské, Archiv města Brna, Magistrát města Brna, Mail vom 27.06.2025
Ruinenfotos des ehemals wichtigsten kosovarischen Ziegelwerkes aus der Hauptstadt Priština [1].
The former Brick Factory is a large and imposing structure at the edge of the city centre, recognisable for its bright red brick façade and high, rectangular windows. It is considered Prishtina’s most important post-industrial site.
Built in 1947, the Brick Factory was a central part of the infrastructure of Kosovo. Positioned with easy access to all areas of Kosovo, the factory processed clay and other raw materials to produce the bricks that built many buildings in Prishtina.
Following its discontinuation as a factory, the building was left to the management of the Kosovo Privatisation Agency In an unprecedented move, the City of Prishtina acquired the building with the intent of returning it to the public as a new space for the city. For Manifesta 14 Prishtina, the Brick Factory will transition from a disused industrial site to an Eco Urban Learning Centre that will invigorate the cultural scene in the surrounding area. [2]
Parlamentschlot, Ansicht von der Auerspergstraße/Anzengruber Denkmal. Foto: cccschlot-Privatarchiv
Reichsrathgebäude, Theophil Hansen, 1883 – heutiges Parlament Der Architekt war aus ästhetischen Gründen gegen Schlote, erbaute sie auf Wunsch des Baukomitees doch. Er entschloss sich sie durch ihre prunkvolle Gestaltung einer Siegessäule gleich wirken zu lassen. Die sehr außergewöhnlichen Schlote wurden mit einem goldenen, jonischen Kapitell, goldenen Figuren (Hephaisto´s Helfer von Hugo Härdtl) und einem gusseisernen Funkenfänger bekrönt. Keine industrielle, aber technische Funktion des industriellen Hochzeitalters in Wien.
Die Fabrik der A.E.G.-Union Elektrizitätsgesellschaft. Links der noch heute existente Schornstein mit Maschinen- und Kesselhaus. Fotografie, 1910. Quelle: Paul, Martin: Technischer Führer durch Wien, Wien 1910, S. 582
Foto M.Mraz (2006)
Die A.E.G.-Union Elektrizitäts-Gesellschaft wurde1898 von der Berliner Union Elektrizitäts-Gesellschaft in Wien gegründet und 1899 vom Architekten Alois Schumacher für die Herstellung elektrischer Maschinen, Geräte und Kleinteile erbaut.
1910: 700 ArbeiterInnen, 400 BeamtInnen
Bauliche Erweiterungen bis in die 1920er Jahre.
Nach dem Zweiten Weltkrieg: Übernahme durch die Elin-Union A.G.
1974: Aufspllittung in 5 Teile und Adaptierung zu Werkstätten, Lager und Büro. Der heute noch bestehende Schornstein (mit Wasserreservoir) und die beiden vorangestellten Hallen (Maschinen- und Kesselhaus), in Sichtziegelbauweise errichtet, bildeten gemeinsam die Kraftzentrale der Fabriksanlage.
Heute wird das Areal als Veranstaltungszentrum Metastadt genutzt.
Quellen:
Paul, Martin: Technischer Führer durch Wien, Wien 1910, S. 582
Wehdorn, Manfred/Georgeacopol-Winischhofer, Ute: Baudenkmäler der Technik und Industrie in Österreich, Band 1, Wien 1984, S. 118-119
Die Handschuhfabrik J.E. Zacharias, 1190 Wien. Quelle: Industrie Österreichs, Band 4, S. 432
Ab 1886 produzierte J.E. Zacharias als k.k. Hoffabrikant Handschuhe in Döbling (Nussdorf). 1936 ging die Fabrik in Konkurs.
Das prunkvolle Fabriksgebäude (inkl.Gerberei und Fertigung) in Sichtziegelbauweise steht heute noch. Kessel- und Maschinenraum samt Schlot sind heute nicht mehr vorhanden. Der Schlot des Nachbargrundstückes (Laureol Pflanzenfettfabrik) wurde nach dem Vorbild der Handschuhfabrik erbaut und ist noch in voller Größe erhalten.
Ehemalige Handschuhfabrik J.E. Zacharias, heutige Ansicht von der Boschstraße, Foto: cccschlot-PrivatarchivEhemalige Handschuhfabrik J.E. Zacharias, heutige Ansicht von der Bachofengasse, Foto: cccschlot-PrivatarchivSchlot der ehemaligen Laureol Pflanzenfettfabrik in der Boschstraße, Ansicht von der ehemaligen Handschuhfabrik. Foto: cccschlot-Privatarchiv
Quellen:
Allgemeine Bauzeitung, Pläne, 1891, S. 56 und Hauptteil, S. 72
Ansicht von der Boschstraße, cccschlot-Privatarchiv
In den 1890er Jahren kommt das günstige und haltbare Pflanzenfett Laureol auf den österreichischen Markt. Es sollte eine gesündere und leichter bekömliche Alternative zu Schmalz und Butter sein und bestand aus reinem Kokosöl. Bei der veganen Pflanzenbutter handelte es sich um ein reines, unvermischtes Pflanzenfett, weshalb sie nicht in das zeitgenössische Margarinegesetz fiel. Die Kokosbutter wurde zuerst in Julius MollsFettfabrik in 1150 Wien hergestellt und ab 1899/1900 in 1190 Wien, in Hermann Finks Pflanzenfettfabrik. 1906: Verkauf der Fabrik an den Seifenfabrikanten Georg Schicht. Die Firma kaufte auch andere Magarinemarken (Kunerol, Ceres). Hermann Fink blieb als Händler und Fabrikant und vertrat die Firma (weiter unter seinem Namen) auf der Allgemeinen Hygienischen Ausstellung in Wien. 1908 wurde Hermann Fink als Gesellschafter gelöscht. 1911 wird Georg Geyer als Gesellschafter gelöscht, arbeitet aber im Verwaltungsrat bei Georg Schicht weiter. Die Fettproduktion verlagerte sich in die Schicht-Weke in Simmering und Penzing. In der Boschstraße bleibt der “Handel mit Fettstoffen“. Laureol gab es bis in die 1930er Jahre zu kaufen.
Der bestehende Schornstein mit Krone und Funkenfänger wurde zwischen 1900 und 1904 erbaut, wobei der Schlot der benachbarten Handschuhfabrik als Vorbild diente. Später erfolgten Zubauten und Adaptierungen am Fabriksgelände.
Ansicht von der Boschstraße, cccschlot-PrivatarchivReklamemarke, Laureol Kokosbutter. Foto: @ CHARLY HAFNERLaureol Schutzmarke. In: Das Interessante Blatt, 04.02.1904, S. 26
Quellen:
Österreichische Zeitschrift für Pharmacie, 20.12.1895, S. 8
Zeitschrift für Nahrungsmittel-Untersuchung und Hygiene, JG. 10, 1896, S. 6
Innsbrucker Nachrichten, 09.05. 1898, S. 12
Salzburger Chronik für Stadt und Land, 18.10.1898, S. 6
Lehmann – Adressverzeichnis, online in der Wienbibliothek im Rathaus
Zeitschrift: Die Genossenschaft / cooperativ, Nr. 16, 1903, S. 4
Wiener Zeitung, Amtsblatt, 14.07.1903, S. 19
Arbeiterzeitung, Anzeige, 17.12.1903
Architekten- und Baumeister-Zeitung, 17.09.1905, S. 6
Zeitschrift für Nahrungsmittel-Untersuchung und Hygiene, JG.8, Handelsnotizen, 1905, S. 13
Österreichische Zeitschrift für Pharmacie, 07.07.1906, S. 8
Ansicht von der Mollardgasse/Turmburggasse, 2016. Foto: cccschlot-Privatarchiv
1866 wurde das Hofgebäude in der Sandwirtgasse 11 für die bereits 1835 in der Marchettigasse gegründete Firma Josef Schuller & Sohn errichtet. Die Firma stellte Regen- und Sonnenschirmerzeugnisse und -bestandteile her, die auch auf der Weltausstellung in Wien 1873 gezeigt wurden.
Im beginnenden 20. Jahrhundert folgten Adaptierungen, der Tod des Gesellschafters und eine Zwangsversteigerung.
Danach zog eine Möbelfabrik (Franz Wytrlik) und später eine ehemalige k.k. Hutfabrik (P.&C. Habig) ein, die einige Modernisierungen durchführte.
Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden Kinderwagen erzeugt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Standort, bis in die 1980er Jahre hinein, zur Papierwarenerzeugung und als Buchbinderei genutzt.
Ansicht von der Turmburggasse Richtung Sandwirtgasse, Foto: 2016, cccschlot-Privatarchiv
Wiener Neueste Nachrichten, Anzeigenteil, Haberhammer Kinderwagen Bekoh, 08.04.1934, S28
Quellen:
Lenobel und Lehmann (Adressverzeichnisse) – online in der Wienbibliothek im Rathaus
Allgemein illustrirte Weltausstellungs-Zeitung, 1872-73. Jg. 5 (1873-1874),
“Ausstellungs-Objecte”, S. 15
Schornstein der ehemaligen Börse für landwirtschaftliche Produkte
1853 wurden die ersten Regelungen für einen rein kommunalen Getreide- und Mehlhandel erlassen. 1869 wurde aus der städtischen Institution eine autonom durch ihre Mitglieder verwaltete Börse – die Frucht- und Productenbörse oder Frucht- und Mehlbörse. 1875 kam das entsprechende Gesetz zur Selbstverwaltung. Die Handelswege wurden international stark ausgebaut und 1890 entstand die neue, größere Institution an der Taborstraße – die Börse für landwirtschftliche Produkte, erbaut 1890 von Carl König, einem Schüler Friedrich von Schmidts. Der imposante Wirtschafts- und Verwaltungsbau beeindruckt durch seine an Bauplastik reiche Fassade und prunkvolle Hallen, Säle und Vestibül mit Kassettendecken und 10 Meter hohen korinthischen Säulen (im heutigen Theatersaal).
Der Schlot steht an der hinteren Seite des heutigen Wohn- und Geschäftshauses und gehörte zur hauseigenen Kesselanlage, die die Räume mit einer zentralen Dampfheizung betrieb.
Grundriss, Börse für landwirtschaftliche Produkte, Allgemeine Bauzeitung, 1900, S. 2
Quellen:
Thieme/Becker, Band 21/22, S. 157f.
Das Neue Wien: Städtewerk. Band 1, Wien 1926-28, S. 357
Paul, Martin: Technischer Führer durch Wien, Wien 1910
Die im Jahr 1888 gegründete kubanische Brauerei La Tropical [1] wurde bis zur Revolution 1959 betrieben [2].
1907 wurde erweitert, 1910 die Brauerei Tivoli in Palatino übernommen und von 1913-1916 an diesem Standort eine Flaschenfabrik errichtet. Ab 1916 bestand ein Gleisanschluss, 1920 wurde ein neues Verwaltungsgebäude errichtet [1]. Zu diesem Zeitpunkt verfügte die Brauerei über ein eigenes Aquädukt für Brauwasser aus den Quellen von San Jernimo.
Das gegenständliche undatierte Foto der Brauerei [3] stammt vermutlich aus den 1930er oder 1940er Jahren [4]. Im rechten Bildteil kann das möglicherweise das beschriebene Aquädukt wahrgenommen werden.
Am aktuellen Luftbild erkennt man noch Schornstein und Darre der ehemaligen Brauerei.
Das Saxoniawerk von Paul Heuer in Dresden gehört womöglich zu den weniger bekannten Industriestandorten in Sachsen. Zahlreiche Produkte wie Reduktions-Kupplungen, Leitspindel-Drehbänke, Hobelmaschinen, Bohrmaschinen, Lochstanzen oder Blechscheren und später vor allem Getriebe (“Heuer-Getriebe”) wurden hergestellt.(1) In den Jahren des Ersten Weltkrieges wurde das Werk offenbar zum Bau von Granaten verschiedener Kaliber umgerüstet.
Saxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-Archiv
Der 50-seitige Prospekt bzw. die Produktliste des “Saxoniawerk Paul Heuer Werkzeugmaschinenfabrik Dresden” mit Maßen und Preisen(2) wurde auf um 1920 datiert. Die Vermutung erfolgte auf Grund des exakten Wortlautes der Firmenbezeichnung auf einem Brief(3), publiziert in dem Online-Archiv: www.altesdresden.de, kann aber auch später sein.
1925 hatte das Werk auch eine Firmenniederlassung in 1070 Wien, Lindengasse 32.(4)
Saxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-Archiv
Saxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-Archiv
Saxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-Archiv
Saxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-Archiv
Saxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-Archiv
Saxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-Archiv
(1) https://sachsen.digital/werkansicht?tx_dlf[id]=290098&tx_dlf[page]=1, am 28.09.24, um 14:20 und Zeitschrift: Elektrotechnik und Maschinenbau, Wien, 1925, S. 287
(2) Saxoniawerk Paul Heuer Werkzeugmaschinenfabrik Dresden, um 1920, o.S.
(3) https://www.altesdresden.de/index.htm?get_haus=fied034, am 28.09.24, um 14:28
(4) Zeitschrift: Elektrotechnik und Maschinenbau, Wien, 1925, S. 287
Ludwig Gussenbauer, 36-seitiges Prospekt, Wien 1897. Quelle: schlot.at-Archiv
Der Maurermeister Ludwig Gussenbauer (1853 – 1923) gründete seine Spezialunternehmung für Fabriksschornsteinbau und Einmauerung von Dampfkesseln als offene Gesellschaft am 1. August 1891,(1) nachdem er sich bereits seit 1873 damit beschäftigte. 1898 tritt der Sohn Ferdinand Gussenbauer (Bautechniker) als Gesellschafter in die Firma ein und übernimmt sie 1914 vollständig nach dem krankheitsbedingten Rücktritt des Vaters.(2) Am 1.11.1923 stirbt Ludwig Gussenbauer im Alter von 70 Jahren.(3) Sein Enkelsohn Ferdinand Gussenbauer Jun. trat 1919 in die Firma ein.(4)
1926 wurde die Firma nach Liquidation gelöscht.(5) Im Firmenbuchakt von 1993 wird die „Spezialunternehmung für Fabriksschornsteinbau und Einmauerung von Dampfkesseln L. Gussenbauer & Sohn“ mit dem Datum 27.11.1991 als Ersteintrag und mit Löschungsdatum 16.01.1993 verzeichnet.(6) Die Firma besteht heute noch unter dem Namen L. Gussenbauer & Sohn Spezialbauunternehmung GmbH und beschäftigt sich u.a. mit dem Schornsteinbau in der Karolinengasse in Wieden. Bereits 1906(7) findet man den Unternehmenssitz und die Wohnung der Familie an der heutigen Adresse in einem 1874 erbautem Gebäude in Besitz Ludwig Gussenbauers.(8) Zur vorigen Adresse Schönburgstraße 26 (die des vorliegenden Prospekts) kam am 01.05.1903 ein Standort in der Wimmergasse 29, 1050 Wien, hinzu.(9)
Das „älteste“ Unternehmen „dieser Spezialbranche in Österreich-Ungarn“(10) war der führende Dampfschornsteinbauer mit renommierten Aufträgen „für industrielle Betrieb[e] des Staats-, Kommunal- und Privatbesitzes“(11).
„Hiermit erlaube ich mir, mich zur Ausführung meiner Specialarbeiten höflichst zu empfehlen -Dampfschornsteinbau – rund und eckig – inclusive Material-Lieferung, erstere mit radialen Formsteinen unter dauernder Garantie für Stabilität bei allen Witterungsverhältnissen. Desgleichen Reparaturen als: Höherbauen, Einbinden mit Eisenringen, Ausfugen, Geraderichten, Abtragen etc. Sämmtliche Arbeiten auch während des Fabriksbetriebes. Uebernahme von Kessel- und Maschinenhausbauten, Fundamente für Maschinen und ganzer Fabriksanlagen aus Stampfbeton. Einmauerung von Dampfkesseln jeden Systems und Braupfannen mit Regulierfeuerung.“
„Ich empfehle daher vorliegendes Prospect, welches die Vor- und Nachtheile, die bei Errichtung von Kessel und Schornsteinbauten zu berücksichtigen sind, [..], anführt.“
Vorteile einer „guten Feuerungsanlange sind“ zb.: dichte, trockene und leicht zu reinigende Feuergänge, „möglichst rauchfreie Verbrennung“, bequeme Regulierung und „Schonung des Kessels“.
„Der Schornstein bildet das belebende Element der Feuerungsanlage und hat die Bestimmung, in erster Linien die zur Verbrennung erforderliche Luft [..] zuzuführen, in zweiter Linie die Verbrennungsproducte und schädlichen Gase [..] abzuführen, [..].“
Der „zweckmäßigste Quer- und Längenschnitt“ des Schlotes, die obere lichte Weite und die angepasste Höhe sind für eine funktionierende Anlage von besonderer Bedeutung.
Der runde Querschnitt, also Dampfschornsteine aus „radialen Formsteinen mit verticaler Lochung“ sind am geeignetsten, da sie weniger Wärme nach Außen abgeben und weniger Gewicht und Materialnutzung aufweisen. Der Rauchabzug erfolgt dadurch auch schneller als bei vier- oder achteckigen Schloten, die nur dann zur Verwendung kommen, wenn die Fracht der Formsteine zu teuer wäre und versierte Maurer nicht verfügbar sind. Außerdem können sie Stürmen besser widerstehen, da sie aus dichten und glatten Steinen bestehen. „Meine Steine werden nicht wie Lehmziegel mit Sand und Handstrich angefertigt, sondern mit Wasser durch hiezu geeignete Maschinen aus einem guten, consistenten Materiale erzeugt [..]“.
Die Lochung der Formsteine hilft eine gleichmäßigere Temperatur des Schlotes zu erhalten, in dem die Löcher mit Mörtel ausgefüllt werden und so ein „inniger Verband (Ringverband)“ entsteht.
Die Ziegel werden fast nur in den großen Wiener Ziegelwerken angefertigt und eine immerwährende Stabilität garantiert.
Gussenbauer betont immer wieder (zb. auch in diversen Werbeanzeigen), dass er seine Schornsteine ohne Gerüst baut und nur speziell geschulte Maurer/Fachkräfte beschäftigt. Quelle. Ludwig Gussenbauer, 36-seitiges Prospekt, Wien 1897, o.S.
Elektrizitätswerk Simmering. Quelle: Das neue Städtewerk, Wien, Band 3, S. 335
Papierfabrik Klein-Neusiedl. Quelle: Prospekt Ludwig Gussenbauer, 1897. schlot.at-Archiv
Ostrauer Mineralöl-Raffinerie. Quelle: Prospekt Ludwig Gussenbauer, 1897. schlot.at-Archiv
Berndorfer Metallwaren-Fabrik. Quelle: Prospekt Ludwig Gussenbauer, 1897. schlot.at-Archiv
Erste Favoritner Dampftischlerei. Quelle: Prospekt Ludwig Gussenbauer, 1897. schlot.at-Archiv
Leopold Abeles & Co, Watta-Fabrik, 1100 WIen. Quelle: Prospekt Ludwig Gussenbauer, 1897. schlot.at-Archiv
Fußnoten/Quellenverzeichnis:
1 WSTLA: Handelsregister-Auszug, 03.07.1900, S. 153, Zahl 106/1.
2 Das neue Städtewerk, Wien, Band 3, 1927, S. 335.
3 WSTLA: aus dem Verzeichnis der Verstorbenen, 2022.
4 Städtewerk
5 WSTLA: Handelsregister-Auszug, 1900.
6 WSTLA: Akt: 2.3.3.A49/1.FN002328z, vom 16.01. 1993.
7 Adolph Lehmann’s allgemeiner Wohnungs-Anzeiger : nebst Handels- u. Gewerbe-Adressbuch für d. k.k. Reichshaupt- u. Residenzstadt Wien u. Umgebung, 1859-1922, Protokollierte Firmen, 1906, S. 411
8 Lenobel, Josef: Häuser-Kataster der k. k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien, Wien, 1911-12, S. 174.
9 Lehmann, Protokollierte Firmen, 1903, S. 470.
10 Werbeanzeige, angegeben mit 1914
11 Städtewerk
Foto der kubanischen Reismühle “Area”, datiert 1954 [1].
Deutlich erkennbar sind neben den Mühlengebäuden die ausgedehnten Gleisanlagen und die im Vordergrund gelagerten Altschwellen aus Holz.
[1]Die Geometrie der abgebildeten Gebäude suggeriert, dass es sich um exakt diesen Standort in der Bahía de Caimanera, Blickrichtung von der Küste nach Südosten, handelt [2]. Somit wäre der Fotostandort die Landzunge zum Industriehafen von Manzanillo.
Zeitgenössisches Foto [1] des 1904 neu errichteten Ziegel-Gebäudes der damals eben modernisierten Papierfabrik Monadnock in Bennington, New Hampshire. Die Geschichte der noch immer am selben Standort befindlichen Papierfabrik reicht bis 1819 zurück [2].
Quellen:
[1]…RPPC Monadnock paper mill Bennington, gelaufen am 30.03.1908, Eigentum Archiv www.schlot.at (2024)
Ansicht der Filzfabrik [1] des gebürtigen Sachsen Alfred Dolge am Auskerado river [2]. Seine arbeitsteiligen Innovationen revolutionierten die Herstellung moderner Klaviere.
Mehr zur 1875 beginnenden Geschichte des 1899 aufgekauften Unternehmens in den Quellen [2] und [3].
Quellen:
[1]…RPPC Auskerado River, Amc. Felt Co in distance, Dolgevoille, N.Y., undatiert, Eigentum Archiv www.schlot.at (2024)
Die Lumber Mill Longview (Washington) wurde vom 1875 gegründeten Sägewerk-Unternehmen Long Bell als zweiteiliges Projekt anno 1924-1926 am Columbia River errichtet und war seinerzeit das weltgrößte Sägewerk. Die Geschichte des Unternehmens, welches durch eine Fusion anno 1956 seine Eigenständigkeit verlor, ist in Quelle [1] zusammengefasst. Noch 2024 besteht in Longview ein bedeutendes Sägewerk. (Link zu Google Maps/extern)
Das vorliegende Foto [2] stammt aus den 1940er Jahren [3] und zeigt neben den ausgedehnten Manipulations- und Lagerplätzen Elevatoren, Frachtschiffe und zwei mächtige Schornsteine unter Volllast.
Die Straßenbahnremise Wienzeile war von 18.07.1901 bis 30.11.1940 in Betrieb [1].
Sie befand sich in der heutigen Linken Wienzeile, Ordnungsnummern 278 und 280 [2].
Das Foto vom Dezember 1927 [3] zeigt nach derzeitiger topografischer Einschätzung den schmalen west-ost-gerichteten Innenhof mit Gleis, Blickrichtung Osten gegen die Anschützgasse.
Trotz der Qualitätsverluste durch offensichtliche mehrmalige historische Reproduktion vermittelt das Foto einen guten Eindruck des langgestreckten Straßenbahnhofes mit seinen hohen und großflächigen Bogenfenstern.