
1853 wurden die ersten Regelungen für eine rein kommunalen Getreide- und Mehlhandels erlassen. 1869 wurde aus der städtischen Institution eine autonom durch ihre Mitglieder verwaltete Börse – die Frucht- und Productenbörse oder Frucht- und Mehlbörse. 1875 kam das entsprechende Gesetz zur Selbstverwaltung. Die Handelswege wurden international stark ausgebaut und 1890 entstand die neue, größere Institution an der Taborstraße – die Börse für landwirtschftliche Produkte, erbaut 1890 von Carl König, einem Schüler Friedrich von Schmidts. Der imposante Wirtschafts- und Verwaltungsbau beeindruckt durch seine an Bauplastik reiche Fassade und prunkvolle Hallen, Säle und Vestibül mit Kassettendecken und 10 Meter hohen korinthischen Säulen (im heutigen Theatersaal).
Der Schlot steht an der hinteren Seite des heutigen Wohn- und Geschäftshauses und gehörte zur hauseigenen Kesselanlage, die die Räume mit einer zentralen Dampfheizung betrieb.

Quellen:
- Thieme/Becker, Band 21/22, S. 157f.
- Das Neue Wien: Städtewerk. Band 1, Wien 1926-28, S. 357
- Paul, Martin: Technischer Führer durch Wien, Wien 1910
- Allgemeine Bauzeitung, 1900