CZ | Oslavany | Elektráreň | Wärmekraftwerk | 1929

Foto des damals 16 Jahre alten Wärmekraftwerks Oslavany in Südmähren [1].

Kraftwerk, 1929

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Industrieboom in Brünn zu Beginn dieses Jahrhunderts zwang die Industrie dazu, eine billigere und wirtschaftlichere Energiequelle als Dampf zu nutzen. Da das Kraftwerk im nahen Brünn zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ausreichte, um den Stromverbrauch zu decken, wurde nach anderen Quellen gesucht. Der geeignetste Vorschlag war der Bau eines leistungsstarken Kraftwerks in Oslavany. Kohle aus dem südlichen Teil der Region (Jihomoravský kraj) war von minderwertigem Wert und nahezu unverkäuflich; sie eignete sich jedoch zur Feuerung der Kraftwerkskessel. Für den Betrieb war auch ein größerer Wasserbedarf erforderlich. Auch diese Bedingung erfüllte der Standort Oslavany – das Kraftwerk liegt am gleichnamigen Fluss.

Der Bau wurde von 1911–1913 durchgeführt. Planungen, Materiallieferungen und der Bau des Kraftwerks wurden von der Berliner Firma AEG Union für die OELAG – das Unternehmen für die Stromverteilung in Wien – durchgeführt. Es wurden sechs Kessel mit einem Betriebsdruck von 15 Atmosphären und einer Dampftemperatur von 375 °C installiert. Im Maschinenraum wurden zwei Turbogeneratoren mit einer Leistung von jeweils 3,4 MW in Betrieb genommen.

Obwohl bereits früher Strom nach Brünn geliefert wurde, wurde das Kraftwerk offiziell erst am 1. April 1913 in Betrieb genommen. Der Strom wurde nach Černovice und von dort zu Kunden in Brünn und Umgebung transportiert. 

Bereits beim Bau des Kraftwerks ging man davon aus, dass die projektierte Stromproduktion nicht ausreichen würde; so wurden bald zwei weitere Kessel und ein Satz mit einer Leistung von 4,5 MW bestellt und zu Beginn des Ersten Weltkriegs in Dienst gestellt. Da die Anforderungen an die Stromversorgung immer weiter stiegen und das Kraftwerk überlastet war, entschloss man sich zum Bau einer weiteren Anlage. 1918 wurde ein weiterer Generator in Betrieb genommen, der als einzige Maschine im Kraftwerk nur 1.500 U/min hatte (die anderen hatten 3.000 U/min). Im Jahr 1919 wurden weitere sechs Kessel mit beweglichen Rosten in Betrieb genommen. Dennoch stiegen die Leistungsanforderungen an das Kraftwerk stetig. Eine weitere 16-MW-Maschine wurde 1922 gebaut; 1929 erhöhte sich die Leistung um weitere 14 MW. Insgesamt wurden 49,8 MW installiert. Im Kesselhaus wurden 1929 zwei Granulierkessel mit einer Leistung von 2×30 Tonnen Dampf pro Stunde errichtet. Die Gesamtleistung des Kesselhauses betrug damals 182 Tonnen Dampf pro Stunde.

In den 1930er Jahren beschloss der Vorstand von Západomoravské elektráren, einen kompletten Neubau durchzuführen. 1941 wurden auf dem Gelände des alten Kesselhauses zwei Pulverkessel mit Mahlwerken mit einer Leistung von 2×60 t/h errichtet, 1944 ein Kessel mit einer Leistung von 120 t/h und 1948 der letzte Kessel dieses Umbaus mit einer Kapazität von 150 t/h. Auch der Maschinenraum wurde neu ausgestaltet. Zwischen 1942 und 1950 wurden drei Turbogeneratoren mit einer Gesamtleistung von 63 MW in Betrieb genommen. 1964 wurde ein moderner 50-MW-Block gebaut. Der Kessel hatte einen Betriebsdruck von 140 Atmosphären bei einer Dampftemperatur von 560 °C mit Zwischenüberhitzung. Die Turbine war dreistufig. Die maximale Leistung des Kraftwerks betrug 115 MW.

Am 30. Mai 1993 wurde das Kraftwerk Oslavany aufgrund der Verlangsamung und Einstellung der Kohlelieferungen aus der Region abgeschaltet. Kurz darauf wurden der technische Teil und einige Gebäude abgerissen. Das Kraftwerk, beschäftigte in seiner Blütezeit bis zu 450 Mitarbeiter [2].

Quellen:

[1]… Ansichtskarte “Oslavany/Oslavan, O. Knoll, Osl., 1929, Eigetum Archiv schlot.at (2024)

[2]…rosicko-oslavansko.cz 06.03.2024

CZ | Třinec | Třinecké železárny | Stahl- und Hüttenwerk | 1926

Amateurfoto der Trzynietzer Stahlwerke, gelaufen 1926 [1].

1926

 

 

 

 

 

 

 

 

Gut zu erkennen sind neben den Hochofenanlagen ein mächtiger Teleskop-Gasbehälter, ein holzverkleideter Kühlturm sowie ein Werkskanal.

Die Werke wurden 1839 gegründet und liegen strategisch perfekt – nahe an schlesischen Steinkohlevorkommen und an slowakischen Erzlagern. Heute wird etwa ein Drittel des tschechischen Stahls in diesen Werken erzeugt [2].

Ein geschichtlicher Abriss (tschechisch) ist in Quelle [3] zu finden.

Quellen:

[1]…Fotopostkarte auf Bromografia-Papier, gelaufen am 26.01.1926, Eigentum Archiv schlot.at (2024)

[2]…wiki – Třinec, 04.03.2024

[3]…wiki.cz – Třinecké_železárny – 04.03.2024

 

 

 

 

AT | 1110 Wien | Städtische Elektrizitätswerke – Kraftwerk Simmering | 1902

schlot.at zeigt fünf wesentliche Ausschnitte und einige Primärinformationen aus der 1903 erschienenen Monographie über die ersten beiden Elektrizitätswerke der Stadt Wien [1].

Die beiden unmittelbar nebeneinander situierten Kraftwerke wurden aus strategischen Gründen (Bahnanbindung, Kühlwasser) am unteren Donaukanal an der Simmeringer Lände errichtet. Sie dienten der Erzeugung von Lichtstrom (Lichtwerk, kleinerer östlicher Block) und der Energie für den damals neu eingeführten Betrieb der elektrischen Straßenbahnen (Bahnwerk, größerer westlicher Block).

Da das auf etwa 157,5 m Seehöhe gelegene Terrain hochwassergefährdet war, wurde der Werkplatz vor Kraftwerkserrichtung ca. 2 m hoch angeschüttet.

Das Areal wurde durch eine ca. 1300 m lange Schleppbahn an die Schlachthausbahn angeschlossen, auf welcher im Zuge der Errichtung die Maschinen und Kessel, später die zum Betrieb nötige Kohlenmengen transportiert wurden.

Die wesentlichen Einrichtungen am Gelände waren:

  • Bahnzentrale (Maschinenhalle, Kohlenschuppen und Kesselhaus mit zwei Schornsteinen)
  • Lichtzentrale (Maschinenhalle, Kohlenschuppen und Kesselhaus mit zwei Schornsteinen)
  • zwei Pumpenstationen
  • Werksverwaltungsgebäude
  • zwei Wohnhäuser
  • Kantine

Die Kohle wurde auf den zwischen den Zentralen verlaufenden Werksgleisen angeliefert. Die Waggons wurden einzeln über eine nördlich der Anlage gelegene Schiebebühne zu einem der Blöcke transportiert und mittels Waggonaufzug über den jeweiligen Kohleschuppen gehoben.

Mit der Verbrennungswärme der Kohle wurde das aus dem Donaukanal gepumpte Wasser erhitzt und der daraus entstehende Dampfdruck über Dampfmaschinen auf Drehstromgeneratoren geleitet. Die im Bahnwerk verbauten fünf Dampfmaschinen leisteten je 3400 – maximal 4200 PS. Die Leistung der installierten Drehstromgeneratoren betrug je 2000 – 2500 kW.

Die je 65m hohen Schornsteine wurden aufgrund ihres hohen Gewichtes von je 3806 t und den daraus zu erwartenden Setzungen nicht in den Gebäudeverbund integriert. Sie standen 12 m vor der Stirnseite der Kesselhäuser entfernt. Die Rauchkammern in den Sockeln hatten Durchmesser von 4,78 m und waren auf 9 m Höhe mit Schamotteziegeln ausgekleidet. Die Schäfte der Kamine waren aus mehrfarbigen Ziegeln ausgeführt. Die Mündungen der Schlote hatten Durchmesser von 3,8 m.

Der ehemalige Kraftwerksstandort wurde im Laufe des 20. Jahrhunderts modernisiert und bedeutend erweitert, ab anno 1970 wurde die Kohlefeuerung beendet [2].

Die hier beschriebenen Kraftwerksblöcke sind abgetragen; das Werksverwaltungsgebäude im Nordwesten des Areals besteht noch [3].

Quellen:

[1]…Stadtbauamt Wien (Hrsg., 1903): Die städtischen Elektrizitäts-Werke und die Anlagen der elektrischen Straßenbahnen in Wien; in Kommission bei Wilhelm Braumüller, Wien, 179 S.
[2]…HATZL-BANDEL , H. (1989): Wiener Stadtwerke, Compress Verlag, Wien, S. 125 ff
[3]…Stadtplan Wien, 28.10.2023

 

CZ | Poříčí u Trutnova | Elektrárna Poříčí I | Elektrizitätswerk Parschnitz I | 1928

8 Werksansichten des ersten Elektrizitätswerkes in Poříčí u Trutnova/Parschnitz bei Trautenau. Die vorliegenden Fotos aus 1928 zeigen die von der Firma Pittel und Brausewetter errichtete Zentrale, das Kesselhaus, den Kohlenbunker sowie Innenansichten des Hochspannungs- und Schaltraums [1].

Die Bauarbeiten für das Kraftwerk begannen bereits im Jahr 1912 im damals selbständigen Poříčí u Trutnova. Als Feuerungsmaterial wurde per Güterzug verbrachte Steinkohle aus den Bergwerken Svatoňovick, Žacléřsk und Radvanick verwendet. Zur Kühlung wurde Wasser aus den Flüssen Ličná und Úpa verwendet. Am 23. Februar 1914 wurde das Kraftwerk mit einer Leistung von 4,5 MW in Betrieb genommen und begann mit der Stromversorgung von rund 60 Gemeinden Ostböhmens. Die Dampferzeugung erfolgte durch sechs Kessel (jeweils mit einer Leistung von 7,5 Tonnen Dampf pro Stunde), zwei weitere wurden später gebaut. Im Maschinenraum des Kraftwerks waren zwei Turbogeneratoren mit einer Leistung von je 4,5 MW in Betrieb. In den folgenden Jahren wurde das Kraftwerk modernisiert, wodurch seine Leistung um ein Vielfaches gesteigert wurde. Außerdem wurden drei Schornsteine hinzugefügt, die 1920, 1922 und 1929 gebaut wurden.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Leistung des Kraftwerks schrittweise reduziert, bis sie 1945 von 26 MW auf etwa 6 MW sank. In den 1950er Jahren erhielt das Kraftwerk den Namen Elektrárna Poříčí I, um es vom 1957 neu errichteten Kraftwerk in Poříčí zu unterscheiden.
In den Jahren 1964–1966 wurde aus der aufgefangenen Asche des Kraftwerks Germanium zur Halbleiterfertigung gewonnen. Diese Produktionsschiene hatte kurzzeitig sogar Vorrang vor der Stromproduktion. Der Betrieb des Kraftwerks per 31. Dezember 1970 eingestellt [2].

Quellen:
[1]…Baudokumentarische Fotos aus Referenzmappe: II – Industriebauten. Maschinen- und Metallindustrie. Pittel und Brausewetter (1928). Eigentum Archiv www.schlot.at (2023)
[2]…wiki/Zaniklé elektrárny v Česku – Elektrárna Poříčí 1 (08.06.2023)

F | 62 | Lens | Zerstörte Steinkohlen – Mine | 1917

Pressefoto (BUFA) [1] aus Nordfrankreich: Im Zuge der zweiten Aisne-Schlacht 1917 durch englisches Feuer zerstörte Zeche bei Lens, heute Département 62. Man beachte die stilistisch ausgewogene, streng vertikal gegliederte Backsteinarchitektur unter dem zerschossenen und verkippten Fördergerüst.

Die mittlerweile regional bedeutungslose Steinkohlenindustrie hat die Gegend um Lens durch ihre Industriearchitektur nachhaltig geprägt [2].

Es ergeht das höfliche Ersuchen, etwaige Erkenntnisse über den genauen Standort dieses Fotos als Kommentar anzufügen.

BUFA (1917)

Quellen:

[1]…Pressefoto #2738 der BUFA (165 x 120mm), kostenlos zitiert publizierbar; Eigentum schlot.at (2021)

[2]…Kohlenminenarchitektur von Lens, 10.12.2021

CZ | Most/Brüx | Braunkohle-Bergbau | Schwemmsand-Katastrophe, 19.07.1895

Im Zuge der bergmännischen Ausbeutung des Braunkohlereviers unter der tschechischen Stadt Most (zu deutsch: Brücke, hier Stadt Brüx) kam es in der Nacht vom 19. auf 20.07.1895 zu einer Katastrophe:

Geologisch bedingt kam es im Bereich des Grubenfeldes des Anna-Schachtes, welches sich im Bereich des bebauten Stadtgebietes von Most befindet, zur Bildung von Einsturztrichtern, was eine Vielzahl von Häusern zum Einsturz brachte und technische Infrastruktur wie Bahnanlagen schwer beschädigte. Dies konnte nur geschehen, da unter dem Siedlungsgebiet unsachgemäß betriebener Abbau von Kohle stattfand und sich im sandigen Boden Setzungen bildeten. Dies geht aus zeitgenössischen Berichten von Dr. Gustav Laube [1], Max Winter [2] und Franz Toula [3] hervor, wobei bei letzterer Quelle auch geologische Profile und Kartenskizzen der betroffenen Gebiete enthalten sind.

Das seitens schlot.at erworbene Foto [4] zeigt die Verwüstungen im Bereich der Bahnhofstraße nächst dem Hotel Siegel. Datum der Aufnahme ist wohl der 20.07.1895.

Das Foto ist ein trauriges Zeugnis über die – glaubt man den Berichten – skrupellosen Machenschaften der Bergbaugesellschaft und läßt verstehen, weshalb sich zu dieser Zeit gewerkschaftliche Verbindungen und die Idee der Sozialdemokratie etablieren konnten.

Quellen:

[1]…LAUBE, G. (1895)…https://www.zobodat.at/pdf/Lotos_44_0003-0013.pdf

[2]…WINTER, Max (1895): Arbeiter-Zeitung Nr. 200 vom 24. 7. 1895…http://www.max-winter.org/htm/1895_01.htm

[3]…TOULA, F. (1895): Über die Katastrophe von Brüx…https://www.zobodat.at/pdf/SVVNWK_36_0001-0037.pdf

[4]…WERNER, H., Photograph in Brüx (1895): Kontaktkopie 151×110 mm, beschädigt: „Brüxer Kohlenbergbau-Gesellschaft. Hotel Siegel“. Handschriftliche Vermerke: „Brüx, den 19.Juli 1895. Bahnhofstraße. Naaff“. Eigentum schlot.at-Archiv

PL | SC | Częstochowa | Altes Kraftwerk

Kleine Fotodokumentation [1] des alten Kraftwerkes in Częstochowa. Der Kamin wurde angeblich 1925 errichtet und ist nicht mehr in Betrieb [2].

Am Luftbild [3] kann man ein veraltetes, aber noch weitgehend komplettes und eingefriedetes Kraftwerksgelände erkennen. Das Kraftwerksgelände verfügt im Süden über einen sich am Gelände verzweigenden Gleisanschluß. Das östliche Gleis führt zu einem hohen Gebäude, von dem aus Förderbänder in das Kraftwerksgebäude führen [3]; somit dürfte früher eine direkte Kohle-Einbringung aus Waggons oder Abfallverbringung aus dem Werk mittels Waggons bestanden haben.

Ein neues Kraftwerk des Unternehmens FORTUM etwas nördlich des alten Standortes versorgt nun die Stadt, Angaben über Leistung und Emissionen finden sich in Quelle [3].

Das Interessante am alten Kraftwerkskamin mit seinem rot-weiß-gestreifen Abschluss ist seine geografische Lage, nämlich am Ostende einer Sichtachse durch die Stadt, deren westlicher Ast eine breite Straße darstellt, die den internationalen Pilgerströmen der Erreichung des Wallfahrtsortes Jasná Gora dient. Dieses Kloster liegt weit über der Stadt; blickt man von dort aus Richtung Osten, erhebt sich in der Sichtachse der Straße quasi als säkularer Gegenpol der (nicht mehr rauchende) Kamin des alten Kraftwerkes. Welch Kontrapunkt, der den Verfasser spontan an den Titel Les Cathedrales de l’Industrie / Malicorne / erinnert.

Czestochowa_001 Czestochowa_002 Czestochowa_003 Czestochowa_004 Czestochowa_005 PL-czestochowa_105

Quellen:

[1]…Fotos Mag. Rochus HETZENDORFER (2016)

[2]…mojaczewa.wordpress.com, 21.08.2016

[3]…Google Maps, 21.08.2016

[3]…fortum.com, 21.08.2016.

UA | KH | Druzhkivka | Donez-Werk | 1941-1943

UA-Druzhkivka-Donetz-Werk_1200

Kontaktkopie einer Aufnahme des Donez-Werkes in Druzhkivka (ua.) bzw. Druzhkowka (russ.) [1], Oblast Donetsk, wohl 1941-1943 entstanden [2].

In der englischen Version des die Stadt betreffenden wiki-Artikels ist Folgendes zu lesen [2]:

From the late 19th through the 20th century, Druzhkivka grew into a mid-size industrial city with several large factories producing mining equipment and machinery, hardware, kitchen stoves, china tableware and bricks, as well as several clay-extracting quarries in the city’s vicinity.

Das Foto zeigt einen großen Industriebetrieb mit fünf Kaminen und zwei Kühltürmen. Im Hintergund ist ein Gasbehälter zu sehen, wie er auf dem aktuellen Luftbild von Google Maps noch zu erkennen ist.

Die Stadt war vom 22.10.1941 – 06.02.1943 und vom 09.02.1943 – 06.09.1943 von der deutschen Wehrmacht besetzt [2]. Die Interessen Hitler-Deutschlands in diesem Gebiet waren neben den üblichen Territorial- und Völkermordgelüsten die Erbeutung von Kohle und die Besetzung von kriegswirtschaftlich relevanten stahlverarbeitenden Betrieben für die Fütterung der eigenen Kriegsmaschinerie.

Druzhkivka wurde anno 2014 von den Donbass-Separatisten eingenommen [4], ist aber wieder unter ukrainischer Kontrolle [5].

 Quellen:

[1]…Kontaktkopie 6×6 cm, Agfa Lupex, Donez -Werk Druzhkowka. Eigentum schlot.at (2016)

[2]…Druzhkivka auf wiki, englisch, 04.08.2016

[3]…Google Maps – Druzhkivka, 04.08.2016

[4]…War in Donbass, wiki, 04.08.2016

[5]…Karte des Territorialkonflikes Donbass-Milizen gegen Ukraine, Stand 01/2016, 04.08.2016

DE | An der Zeche | 1924

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Industrielandschaft als Portrait-Hintergrund [1]. Diese mit 1924 datierte Kontaktkopie zeigt zwei Kinder mit Hund vor einer wohl bedeutenden Zeche. Zu erkennen sind vier Kamine, zwei Bergwerks-Fördertürme, ein Gasbehälter (?, links)  sowie ein kugelförmiger Wasserbehälter (?, links). Im Mittelgrund sind 14 Hunte auf einem Schmalspurgleis abgestellt, unmittelbar dahinter lagert ein ausrangierter Tank mit großer Öffnung oder eine demontierte Bessemer– oder Thomasbirne. Im rechten Vordergrund liegt eine demontierte Seilwinde. Der übrige Bildbereich zeigt ausgedehnte Brachflächen. Das Foto stammt aus Deutschland – vielleicht ein Hinweis auf den Aufnahmeort.

Wer Hinweise auf die Lage der Zeche hat, wird gebeten, sich mit der Redaktion in Verbindung zu setzen.

Quelle:

[1]…Kontaktkopie 113×82 mm  Belichtungsfläche, datiert “1924”, Eigentum schlot.at-Archiv (2016)

AT | 1210 Wien | Gaswerk Floridsdorf | ca. 1902-1905

Ansicht des Gaswerkes Floridsdorf von Süden [1]. Da der Fotostandort noch als “Floridsdorf, Niederösterreich” angegeben ist, kann von einem Aufnahmedatum vor 1905 ausgegangen werden. Der große Gasometer (Teleskopbauweise, Skizzenfarbe rot) im rechten, also östlichen Bildrand wurde 1902 errichtet [2].
Weiters sind westlich davon ein kleinerer Teleskopgasbehälter (Skizzenfarbe grün) und ein alter, gemauerter Gasbehälter (Skizzenfarbe blau) zu erkennen.Ebenfalls sichtbar sind zwei verfahrenstechnisch genutzte große Gebäude (Skizzenfarbe orange und violett) und ein niedriges Nebengebäude (Skizzenfarbe schwarz).
Die Aufnahme ist von Bedeutung, da das Gaswerk Floridsdorf, welches von der englischen Firma Imperial-Continental-Gas-Association (ICGA) betrieben wurde und ab 1902 über einen Bahnanschluss an die Kaiser-Ferdinands-Nordbahn verfügte, nur bis 1911 in Betrieb stand und in den 1920er Jahren dem Bau des Schlingerhofers weichen mußte [2]. Seine Funktion übernahm das damals neu errichtetete (städtische) Gaswerk Leopoldau.
Die genaue Verortung war durch den Stadtplan der Gemeinde Wien – Bereich Kulturgut möglich, der die Zuschaltung historischer Pläne unterstützt [3].

001-Gaswerk-Floridsdorf-Ansicht
Ansicht des Gaswerkes Floridsdorf von Süden (1902-1905). Copyright www.schlot.at (2015)

002-Gaswerk-Floridsdorf-Legende
Verortung der Gasbehälter und Gebäude am Stadtplan 1912 [3]

003-Gaswerk_Floridsdorf-West
Detailansicht Westteil 1902-1905. Copyright www.schlot.at (2015)

004-Gaswerk-Floridsdorf-Ost
Detailansicht Ostteil 1902-1905. Copyright www.schlot.at (2015)

Quellen:
[1]…Glasplattenabzug/zeitgenössische Kontaktkopie 170×123 mm, Eigentum und Copyright  schlot.at-Archiv
[2]…Gaswerk Floridsdorf auf wikipedia.org, abgefragt am 30.08.2015
[3]…wien.gv.at, Stadtplan, abgefragt am 30.08.2015

DE | ZI | Zittau | Kraftwerk Hirschfelde | historisches Luftbild

Das Kohle – Kraftwerk Hirschfelde ist das älteste sächsische Großkraftwerk und wurde von 1911 – 1992 betrieben [1]. Die Bauarbeiten begannen bereits 1909 [2].

Die Leistung des Kraftwerks über die Jahrzehnte wird wie folgt angegeben:

  • 1914: 14,1 MW [2]
  • 1916: 25,5 MW [2]
  • 1929: 145,4 MW [2]
  • 1937: 156 MW [2]
  • 1960: 330 MW [1]

Nach Stillegung des in DDR-Zeiten als “Kraftwerk Friedensgrenze” [1] bezeichneten Kohlekraftwerks wurden 1992 das Maschinenhaus Werk II mit seinen technischen Anlagen und das Verwaltungsgebäude “Kopfbau” unter Denkmalschutz gestellt [2].

Am Standort wird durch die Stiftung Kraftwerk Hirschfelde ein industriegeschichtlich aufschlußreiches Museum betrieben [2].

Eine gute technische Zusammenstellung der wichtigsten Daten findet sich hier [3].

Das Luftbild aus dem schlot.at – Archiv [4]  ist über polnischem Luftraum aufgenommen und zeigt zwei um 2010 noch erhaltene Gebäud [5], die in der zweiten Abbildung markiert sind.

Gut erkennbar sind die historische Bahnanlagen, fünf Kamine und zwei Kühltürme. Das Kraftwerk verfügte um 1938 über 4 Kühltürme, wie diese Abbildung [3] belegt. Die baulichen Reste oder Grundformen für die beiden im Bild fehlenden Kühltürme sind am Luftbild gute ersichtlich (achteckige Aushubformen).

Am rechten mittleren Bildrand ist eine nicht mehr erhaltene Brücke nach Polen zu erkennen, welche die Neiße in Richtung der Nordgrenze des Tagebaues Turów überspannt [5], abgebildet.

Luftbild Archiv schlot.at
Luftbild Archiv schlot.at

Relikte um 2010 und deren Lage am alten Luftbild

Relikte um 2010 und deren Lage am alten Luftbild

Quellen:

[1]…Wikipedia: Kraftwerk Hirschfelde, abgefragt am 10.01.2014

[2]…Stiftung Kraftwerk Hirschfelde, abgefragt am 10.01.2014

[3]…ostkohle.de – Großkraftwerk Hirschfelde, abgefragt am 10.01.2014

[4]…Schrägluftbild Kraftwerk Hirschfelde “Ruinen Zittau” 275 x 217 mm, archiviert seit 04.01.2014, im Eigentum von schlot.at

[5]…google maps, abgefragt am 10.01.2014

CZ | Ostrava-Přívoz | Koksovna Svoboda | WKII

Sieben Fotos [1] von einem Hüttenwerk, vermutlich in Osteuropa. Den Rückmeldungen zufolge erhärtet sich der Verdacht, dass es sich um die Kokerei Svoboda in Ostrava wöährend des 2. Weltkrieges handelt.

Erkennbar sind mächtige Kohlebunker, Kamine, große Werksgleisanlagen, Retortenöfen, ein Förderturm, viele Förderbänder, ein Wasserturm mit Stahlkonstruktion, ein Kohle- oder Schlackeberg sowie Arbeitersiedlungen.  Im Werksareal sind größere Erweiterungs- oder Wiederaufbaumaßnahmen im Gange.

Danke an alle Kommentatoren!

Quellen:

[1]…Sieben Fotos 172 x 115 mm im Eigentum Archiv schlot.at (2012)

WB | Ebenfurth | Kraftwerk Ebenfurth

Quelle: WZV (1930): Die Elekrifizierung Österreichs

Foto aus einer Publikation aus 1930 [1]. Zum Kraftwerk Ebenfurth der Wiener Städtischen Elektrizitätswerke steht Folgendes vermerkt:

[…] Günstiger gestalteten sich die Verhältnisse hinsichtlich der Verwendung inländischer Kohle durch Nutzbarmachung der Braunkohlegruben von Zillingdorf und Neufeld, die im Süden von Wien rund 45km entfernt liegen. Erstere wurden der Gemeinde Wien schon im Jahre 1912 zum Kaufe angeboten. Durch vorgenommene Bohrungen wurde festgestellt, daß das Vorkommen ein ziemlich bedeutendes war; auch ergaben die chemische Analyse und die Heizversuche einen durchschnittlichen Heizwert von 2000 Wärmeeinheiten. Auf Grund dieser Ergebnisse erfolgte der Ankauf des Bergwerkes Zillingdorf.

Gleichzeitig wurde seitens der Gemeindevertretung beschlossen, in dem wenige Kilometer vom Bergbau entfernt liegenden Ebenfurth, woselbst genügend Kühlwasser zur Verfügung steht, ein Dampfkraftwerk zu erbauen. Dieses sollte mit der aus dem Braunkohletagbau stammenden Kohle betrieben und der erzeugte elektrische Strom mittels einer 70kV-Doppelfreileitung nach Wien gebracht werden. Die Ausführung dieses Projektes wurde im Jahre 1913 in Angriff genommen, doch verzögerte sich seine Durchführung infolge des mittlerweile ausgebrochenen Weltkrieges, so daß das Kraftwerk, dessen Anfangsleistung 16.000 PS betrug, erst im Dezember 1916 in Betrieb genommen werden konnte.

Das Werk, dessen Leistung gegenwärtig 52.000 PS beträgt, bewährte sich schon in den ersten Jahren seines Bestandes. Als sich nämlich unmittelbar nach dem Friedensschlusse die neugeschaffenen Nachfolgestaaten von Oesterreich vollständig abschlossen, wurde dessen Kohleversorgung in katastrophaler Weise betroffen und nur der Bestand des Ueberlandkraftwerkes verhinderte das gänzliche Versagen der Stromversorgung von Wien. Dieser Umstand veranlaßte die maßgebenden Kreise einerseits das Ueberlandkraftwerk zu vergrößern und, um dessen vermehrten Kohlenbedarf decken zu können, den damals auf ungarischem Gebiete gelegenen Tagbau Neufeld zu pachten, andererseits dem Ausbau heimischer Wasserkräfte näherzutreten. [2]”

Andere Quellen [3] [4] nennen als Zeitpunkt der Betriebsaufnahme/Fertigstellung bereits 1915. Das Kraftwerk wurde bis 1934 betrieben [4]. Heute erinnern ein Straßenname und ein Umspannwerk in Ebenfurth an die ehemalige Verstromung von Kohle [4].

Verortung folgt.

[1] WZV GmbH (Hrsg., 1930): Die Elektrifizierung Österreichs – Austria electrified. 2. Ausgabe, Wirtschaftszeitungs-Verlags-Gesellschaft m.b.H., Wien, I

[2] WZV GmbH (Hrsg., 1930): Die Elektrifizierung Österreichs – Austria electrified. 2. Ausgabe, Wirtschaftszeitungs-Verlags-Gesellschaft m.b.H., Wien, 59ff

[3] zeitmaschine.at, 30.10.2011

[4] wikipedia, 30.10.2011

AT | LE | Leoben | Zahlbruckner-Schacht, um 1932

Historische Ansicht des 1930 in Betrieb genommenen und 1964 gesprengten Zahlbruckner-Schachtes in Leoben. Über den Schacht ist auf der Website des Tourismusverbandes Leoben Folgendes zu erfahren [1]:

Zitat Anfang

“Am 30. März 1930 wurde der Zahlbrucknerschacht in Betrieb genommen. Er war benannt nach August Zahlbruckner, dem damaligen Vorstandsmitglied und Technischen Zentraldirektor der Österreichisch-Alpine-Montangesellschaft. Der 172 m tiefe Hauptschacht des Reviers war mit einer elektrischen Turmförderanlage ausgestattet. Die Betriebsanlagen stellten den neuesten Stand der Bergbautechnik in den 30er Jahren dar. Unter Tag gab es eine 1500 m lange Förderverbindung mti dem Wartinbergschacht. Am 28. März 1964 rollt er letzte Hunt mit Seegrabner Glanzkohle über die Förderbrücke. Prominzent aus Politik und Bergbau und eine vielhundertköpfige Menschenmenge bildeten den würdigen Rahmen. Damit endete die 238jährige Geschichte des ältesten österreichischen Kohlenbergbaus. Die Sprengung des Schachtturmes erfolgte am 27. August 1964.”

Zitat Ende

[1] Tourismusverband LE, 02.06.2011

Stereobildhälfte (ca. 1932) im Eigentum schlot.at (Archiv).

schlot_map (bei Google Maps)

Weiter…

DE | Frankfurt | E-Werk

Mehrschlotiges imposantes Kohlekraftwerk in der Nähe des Frankfurt Hauptbahnhofes, Gleisrichtung Offenbach.

Identifizierung als Kohlekraftwerk einfach über Google Maps (27.04.2011)

Fotos MM (2011).

schlot_map (bei Google Maps)

[googlemaps http://maps.google.at/maps/ms?ie=UTF8&hl=de&oe=UTF8&num=200&start=400&t=h&msa=0&msid=208860042593462835970.00045e0378ac07fc44e68&ll=50.098484,8.653042&spn=0.001376,0.003208&z=17&output=embed&w=300&h=200]

HR | Plomin | Termoelektrana Plomin

Fotos des 1969-1970 errichteten [2] und 2000 um einen Block erweiterten [1] Steinkohlekraftwerkes Plomin in Kroatien. Der 340m hohe Schornstein [1] gehört zum 2000 errichteten Block 2 (Leistung 210 MW) [2]. Der graue Schlot von Block 1 (120 MW gemäß Quelle [1]) ist auch nicht klein, verschwindet aber am ersten Foto fast im Fuß des hohen Schlotes. Zwei weitere Auffälligkeiten sind

  • das bei Kohlekraftwerken übliche imposante und 1,5 km lange [3] Förderband, das direkt vom eigenen Hafen an der istrischen Küste zum Kraftwerk führt
  • das Kohlenlager neben der Kraftwerksanlage.

Von 1997 – 1999 erhielt das Kraftwerk eine Abwasserreinigungsanlage und eine Rauchgasentschwefelung [3].


Fotos MM (2010)

Quellen:

[1]…Wiki: KW Plomin, 30.01.2011

[2]…Wiki: TE Plomin, 30.01.2011

[3]…KW Plomin auf ast.co.at, 30.01.2011

schlot_map (bei Google Maps)

[googlemaps http://maps.google.at/maps/ms?ie=UTF8&hl=de&oe=UTF8&num=200&start=400&t=h&msa=0&msid=208860042593462835970.00045e0378ac07fc44e68&ll=45.137402,14.162364&spn=0.006055,0.012832&z=15&output=embed&w=300&h=200]

CZ | Dětmarovice | Kraftwerk Dětmarovice

Schnappschüsse aus dem fahrenden Zug, Nähe Ostrava: 4 Kühltürme und 2 Schlote des 1972-1976 errichteten Steinkohlekraftwerkes Dětmarovice, des mit 4×200 MW Leistung größten konventionellen Kraftwerkes in Mähren [1].

Fotos MM (2010)

Vorschaubild – Video öffnet auf dailymotion.com (neues Fenster)

Video aus dem Zug, aufgenommen von MM, editiert von CS

Quelle:

[1]…wiki Kraftwerksliste

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CZ | Ostrava-Vitkovice | Witkowitzer Bergbau- und Eisenhütten-Gewerkschaft Gussstahlfabrik | Vítkovické železárny , 1903

Katalog der Witkowitzer Bergbau- und Eisenhütten-Gewerkschaft (Vítkovické železárny), ca. 1903. Darin wird die 1828 gegründete Gussstahlfabrik mittels unglaublich breitem Produktportfolio und Fotos näher vorgestellt.

Vorab jedoch eine Darstellung der Gesamt-Gewerkschaft aus ebendiesem Katalog.

Haupt-Erzeugnisse:

  1. Roheisen für Gießereizwecke – für Puddel- und Martinprozeß: Hartgusseisen weiß, grau, Zylindergusseisen, Hämatit-Coquilleneisen, Puddel-Roheisen, Stahl-Roheisen, Spiegeleisen, Siliziumeisen, Chrom-Eisen, Silikospiegel, Ferromangan
  2. Eisengussware im Sandguß, Lehmguß, Masseguß: Rohre bis 1.500 mm lichte Weite, Destillierblasen, Rundkessel, Spitzkessel, Retorten, Schmelzpfannen für chemische Fabriken, Schalen, Pfannen, Härtetöpfe
  3. Hartguß: Walzen, Kollergang-Platten, Gesenke für Pressen
  4. Stahlfassonguß: Maschinen-Frames (Rahmen), Steuerungsteile und Kreuzköpfe, Exzenter, Kurbeln, Coulissen, Lager, Lagerböcke, Dynamogehäsue, Polschuhe
  5. Spezialartikel: Schiffsschrauben, Ruder, Anker, Vordersteven, Hintersteven
  6. Walzware: Blöcke, Brammen, Knüppel, Luppeneisen, Strips, Stabeisen, Faconeisen, Flacheisen, Breiteisen, Universaleisen, Bauträger, U-Eisen, Konstruktionseisen, Eisenbahnschienen, Grubenschienen, Rillenschienen, Kanalschienen, Laschen, Schwellen für Normalspurbahnen und Schmalspurbahnen, Bleche von 2 mm Stärke aufwärts, Rippenbleche, kugelsichere Schutzschirme aus Nickelstahl, Kesselbleche aus Nickelstahl für Lokomotivfeuerboxen. Stahl für Bohrwerkzeuge und Maschinenwellen
  7. Schmiedestücke: Maschinenwellen, Schiffskurbelwellen
  8. Kriegsmaterial: Küstenbefestigungen, Landbefestigungen und Kriegsschiffarmierungen, Panzerplatten, Panzertürme, Panzerbleche, Geschützrohre, Geschosse, Lafetten, Torpedo – Luftreservoire und Lancier – Rohre
  9. Tiegel- und Martinstahlblöcke
  10. Dampfkessel: Tischbeinkessel, Fairbairnkessel, Meunierkessel, Wasserrohrkessel, System Dürr. Kesselböden, Reservoire für Wasser, Petroleum, Spiritus, Tanks. Destillationsapparate, Brauerei – Pfannen, Kühlschiffe, Hütteneinrichtungen, Zellulosekocher, Rohe für Dampfleitungen, Luftleitungen und Turbinenleitungen, Blecharbeiten, Gasometer in allen Größen
  11. Brückenkonstruktionen: Hoch- und Fabriksbauten, Getreidespeicher, Bahnhofshallen. Eisenbahnbrücken, Straßenbrücken, Caissons für Brückenpfeilerbauten
  12. Eisenbahnbedarf: Stahlguß-Räder, Räderpaare, Transportwagen, Güterwaggons, Stahlgußherze und Kreuzungsstücke fürWeichen und Schienenkreuzungen, Weichenstücke und Herzstücke für Straßenbahnen, Drehscheiben, Drehplatten, Schiebebühnen, Stahlachsen, komplette Gleisanlagen, Kastenwagen, Kippwagen für Grubenbahnen, Wasserstationsanlagen
  13. Rohre: aus verschiedenen Stahlsorten, Fittings, Rohrschlangen, Rohrmaste
  14. Blechwaren vermittelst Wassergas geschweißt: Abdampfpfannen, Verzinkpfannen, Dampfdome, Feuerspritzenkessel, Lokomotivkessel, Retorten, Windkessel, Zargen
  15. Blechwaren elektrisch geschweißt: Blechfässer, Barrels für Petroleum, Benzin, Spiritus etc.
  16. Blechschmiede-Arbeiten: Lokomotivkesselteile wie: Türwände, Krebswände, Rohrwände, Kropfwände. Schiffskesselteile wie: Frontplatten, Rauchkammern, Umkehrkammerwände. Kesselstutzen, Dommäntel
  17. Gepresste Blechwaren: Lafetten, Pressteile für Munitionswagen und Waggons, Frames
  18. Einrichtungen für Bergwerke: Fördermaschinen, Fördergerüste, Förderschalen, Wasserhaltungsmaschinen, Kompressoren, Gruben- Ventilatoren, Förderwagen
  19. Einrichtungen für Hüttenwerke: Walzenstraßen
  20. Einrichtungen für Koksanstalten: Stampfapparate, Koksausstoßmaschinen, ganze Koksofenanlagen
  21. Einrichtungen für Gasanstalten
  22. Schamotteware: Feuerfeste Ziegel, Winderhitzer, Koksöfen, Gasöfen, Schweißöfen, Glühöfen, Schachtsteine und Gestellsteine für Hochöfen, Dinas – Steine für Kupolöfen, Bessemer-Konverter und Martinöfen, säurefeste Steine

Die Gussstahlfabrik besteht aus folgenden Werksteilen:

  1. Martin- und Tiegelhütte:
    • 5 Martinöfen mit je 13 t Fassung
    • 6 Tiegelöfen
    • mehrere Schmelz- und Zusatzöfen
    • Lokomotivgusskrane zum Flüssigstahltransport
    • Tiegeltrockenräume für 40.000 Stahlgußtiegel
    • Hydraulische Anlage mit 5 Dampfpumpen
    • Hydraulische Drehkrane
    • Elevatoren
    • Dampfmaschinen
  2. Stahlformerei, Gießerei und Putzerei
    • 5 Trockenöfen
    • elektrisch betriebene Lazfkranke von 7-35 t Tragkraft
    • hydraulische Drehkrane
    • Kaltsäge-, Fräs- und Bohrmaschinen zur Befreiung von Aufgüssen
  3. Hammer- und Presswerke
    • 6 Dampfhämmer mit Oberdampf mit 1.700 kg bis 20.000 kg Bärgewicht
    • 2 hydraulische Schmiedepressen von 400 bzw. 2.000 t Druck
    • 1 Lufthammer
    • 14 Glühöfen
    • 1 Rollofen
    • 2 elektrische Laufkrane mit 75 t Tragkraft
    • 2 Dampfdrehkranke (6 t und 35 t Tragkraft)
  4. Bandagenwalzwerk (Radscheiben- und Tyreswalzwerk)
    • 4 Glühöfen
    • 1 Rollofen
    • Dampfdrehkranke
    • Hydraulische Handdrehkrane
    • 4 Dampfmaschinen
    • 9 Dampfpumpen
    • Akkumulatoren
    • 1 Dampftreibapparat
    • 1 liegende Röhrenpresse
    • Ventilatoren
    • Gebläse
  5. Appreturwerkstätten
    • 70 Drehbänke von 200 – 1.500 mm Spitzenhöhe | bis 22m Spitzenweite
    • 7 Shapingmaschinen
    • 16 Hobelmaschinen
    • 8 Fräsmaschinen
    • 10 Bohrmaschinen
    • 4 Stoßmaschinen
    • Achsenrichtmaschinen
    • Schraubenschneidmaschinen
    • Schmirgelschleifapparate
    • Kurbelzapfendrehapparate
    • Elektrische Kleinbohrmaschinen (transportabel)
    • 2 Dampfmaschinen
    • Dampfhämmer
    • Ventilatoren
    • Pumpen
    • 3 elektrisch betriebene Laufkrane mit 10 t, 30 t bzw. 40 t Tragkraft
  6. Tischlerei
    • elektrisch betriebene Holzbearbeitungsmaschinen
    • Zentral-Modelltischlerei
  7. Panzerplattenwerk
    • 5 große Gasglühöfen
    • hydraulische Biegepresse mit Arbeitsdruck von 8.000 t
    • Härtevorrichtung
    • 18 große Werkzeugmaschinen mit elektrischem Einzelantrieb
    • Montierungsgerüste für Panzerplatten
    • 4 elektrisch betriebene Laufkrane mit 25 t, 30 t bzw. 50 t Tragkraft
    • Gangspils
    • Hilfsvorrichtungen
  8. Geschoßfabrik (Presserei und Härterei)
    • Hydraulische Pressen, doppeltwirkend
    • Mehrere Gasglühöfen zum Anwärmen der Rohstahlblöcke
    • 15 Härteöfen
    • 5 Härtebassins
    • div. Härtevorrichtungen
  9. Blechpresswerke
  10. Kesselbödenpresserei für Kesselböden bis 3.000 mm Durchmesser
    • 3 hydraulische Pressen von 200 t, 400 t und 700 t Arbeitsdruck
    • Werkzeugmaschinen mit elektrischem Gruppen- oder Einzelantrieb
    • Gasglühöfen
    • Hebe- und Transportmittel
    • Hilfsvorrichtungen
  11. Schießplatz
    • Artilleristische Messinstrumente
    • Geschütze von 47 mm bis 150 mm Kaliber

Die einzelnen Werksteile waren durch ein ausgedehntes Netz an Schmalspur- und Normalspurgleisen untereinander und mit den übrigen Betrieben des Eisenwerkes sowie mit der k.u.k. Nordbahn verbunden. Hier eine planliche Werksübersicht 1873, 1890 und 1907. Tschechische Kurzinfo über das Werk hier.

Alles Weitere steht im Prospekt…

Das Stahlwerk bestand bis 1998, Nachnutzung erfolgen als privatisierte Maschinenbau- und Bauplanungsunternehmen [1]. Eine Konservierung von wichtigen Werksteilen wie Hlubina-Zeche [2] wird derzeit in Angriff genommen [1].

Quellen:

[1] ERIH

[2] schlot.at-Forum: Dul Hlubina 2003