AT | 1010 Wien | Atelier Koszler/Austria Tabak AG | Regie-Werbung, 1950

Die vorliegende Werbung [1] für die Regie-Zigarette der damaligen Austria Tabak AG [2] wurde vom Atelier Koszler, Wien I, Grünangergasse 2 [3], gestaltet.

Der Slogan “Raucht REGIE | dann rauchen Österreichs Schornsteine” paßt in die herbe Aufbruchsstimmung der frühen 1950er Jahre und wäre heute als Werbung undenkbar.

schlot.at distanziert sich ausdrücklich vom Inhalt der Aussage und stellt diese alte Werbung als reines grafisches Zeitdokument online.

Rauchen kann Ihre Gesundheit gefährden
Rauchen kann Ihre Gesundheit gefährden

Quellen:

[1]…Annonce 176 x 126 mm in: Österreichischer Schreibkalender 1950, 308. Jahrgang. Ueberreutersche Buchdruckerei und Schriftgießerei (M. Salzer), Wien; 33. Ehem. Bibliotheks-Exemplar der Akademie der bildenden Künste Wien, alte Inventarnummer 17878, Code AKAD.BILD.K.WIEN +R10159402, ausgemustert als Zweit- oder Drittexemplar 2013, Ankauf schlot.at-Archiv 2013

[2]…Austria Tabak auf wikipedia, Abfrage vom 25.01.2013

[3]…Amtliches Fernsprechbuch Wien 1943, 255

AT | 1100 Wien | Abadie Papiergesellschaft AG

Die 1783 in Frankreich gegründete Spezialpapierfabrik [1] betrieb ab 1909 in der Wiener Davidgasse 92 eine Österreich-Filiale [2], die sich der Produktion von Zigarettenhülsen und Zigarettenpapierbücheln [2] sowie der allgemeinen Lithographie [3], speziell dem Plakatdruck [2] widmete.

1925 verfügte die Fabrik, die etwa 400 – 500 Arbeiter beschäftigte, über 200 Pferdestärken Maschinenleistung  [2].

Vom Beginn der 1930er Jahre stammen mehrere Innenansichten der Fabrik:

Büchelerzeugung:

Hülsenerzeugung:

Gummierung:

Ferner liegt eine interessante  Beschreibung der Produktionsschritte und der Anforderung an Zigarettenpapier vor:

1938 wurde das Unternehmen arisiert [4].

1941 übernahm die Z.P.A. Zigaretten-Papier-Kommanditgesellschaft Behr, Jaux & Co. [5] die Agenden der Abadie. Die Produktpalette wurde auf Servietten und Toilettenpapier erweitert [6].

Das Unternehmen wurde 1955 von Hans Behr alleine übernommen und mit dem Konkurrenzunternehmen “Altesse” verschmolzen [4].

Der Compass 1959 gibt für die beiden Unternehmen Z.P.A. Zigaretten-Papier-Kommanditgesellschaft Behr, Jaux & Co. und “Altesse” Hans Behr und Co. dieselbe Adresse (Davidgasse 92) an. Letzteres erzeugte 1959 insbesondere die Marke “Olleschau”[6].

Diese Papers sind bereits in der 1918 gegründeten Altesse-Fabrik in Wien III. hergestellt worden und lehnten sich nach der Übernahme der Abadie durch Altesse sehr am uralten Abadie-Design (Paper RIZ Abadie No. 460) an. Grundfarbe und Heftformat sind identisch.

1972 wurde Altesse/Abadie von den Austria Tabakwerken übernommen [4].

Mittlerweile kommen die Abadie-Papers wieder aus Frankreich [7].

Schließlich noch einige Abadie-Produktfotos:

  • Büchel RIZ Abadie No. 175bis (100er Packung ) mit Steuerstempel Z.P.A. (daher nach 1941)

  • Hülsen RIZ Abadie No.2 (100er Packung) – Papers RIZ Abadie No. 460 (schmal) – Papers RIZ Abadie No. 175bis (alt links, etwas neuer rechts)

  • Packungsinhalt alte RIZ Abadie No. 175bis: Büchel, bedruckter Grundkarton, Paper mit Wappen und Wasserzeichen

  • Altesse und Abadie werden eins (um 1955): Ex-Konkurrenzprodukt Altesse-“Olleschau” ändert Farbe und Format und kommt auf Abadie No. 460 -Linie.

alle Papers und Hülsen im schlot-Archiv.

Quellen:

[1]…Abadie Papiergesellschaft A.G. Wien (um 1930): Flaggen und Wappen der Welt. 2. Band. Eigenverlag, Wien; 8

[2]…Compass Verlag (1925): Industrie-Compass Band I 1925/26 Österreich. 1374

[3]…Compass Verlag (1925): Industrie-Compass Band I 1925/26 Österreich. 1422

[4]…wiki Davidgasse, 18.04.2012

[5]…Amtliches Fernsprechbuch Wien 1943. 591

[6]…Compass Verlag (1959): Industrie-Compass Österreich 1959. 1471 bzw. 1472

[7]…wiki Abadie, 18.04.2012

BL | Hainburg | Tabakfabrik, 1930

Ansichtskarte von Hainburg, 1930. Verlag P. Ledermann, Wien I., Fleischmarkt 20.

Zeigt eine der damals 9  Tabakfabriken der Österreichischen Tabakregie (ab 1938 Austria Tabak).

Andere Fabriken der ÖTR waren 1926 gem. Industrie-Compass Band I Österreich 1925/26, 1707:

  1. Wien – Ottakring, Thaliastraße 12
  2. Wien – Favoriten, Arsenalstraße 5
  3. Werk Fürstenfeld
  4. Werk Stein
  5. Werk Hallein
  6. Klagenfurt
  7. Linz
  8. Schwaz

Die Tabakregie hatte 1924 folgende imposante Zahlen zu bieten:

  • 6.949 Arbeiter
  • 116.881.400 Stück Zigarren
  • 3.370.730.800 Zigaretten
  • 13.312 q Zigarettentabek
  • 39.783 q Pfeifentabak
  • 3.092 q Gespunste
  • 1.174 q Schnupftabak

1959 vermerkt der Compass auf Seite 1711 für das Werk Hainburg:

“Austria Tabakwerke Aktiengesellschaft, vorm. Österreichische Tabakregie.

Erzeugung: Zigaretten, Feinschnitt, Pfeifentabak”.

Heutige Firma: JTI

AK 140×92 mm im Eigentum des Schlot-Archives.

schlot_map (bei Google Maps)

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