ST | São Tomé e Príncipe | Roça Sundy

Historische Fabriksanlagen der ehemaligen Kakaoplantage Roça Sundy auf Príncipe [1], welche mit 1.657ha die größte der Insel war [2].

Die Kakaoverarbeitung auf der Insel bestand unter portugiesischer Kolonialherrschaft ab dem Ende des 17. Jahrhunderts. Vor 1975 wurde Roça Sundy vom portugiesischen Unternehmen Sociedade Agrícola Sundy betrieben; nach Erlangung staatlicher Souveränität von São Tomé e Príncipe wurde die Plantage verstaatlicht und als Empresa Agro-pecuária de Sundy bezeichnet [3].

Anno 2023 ist die ehemalige Plantage durch Hotellerie nachgenutzt; Schmalspurbahngleise und eine ehemalige Werkslokomotive erinnern an die ehemals gewerbliche Nutzung [2].

Quellen:

[1]…Fotos von Mag. Ingo HOFER, Zürich (2023)

[2]…bradtguides.com (23.01.2023)

[3]…visitsaotomeprincipe.st (23.01.2023)

CR | Kaffeeplantage, Kaffeeernte | um 1930

Diapositive, Costa Rica, um 1930. Die Bilder einer Kaffeeplantage zeigen sowohl die Erntesituation – Frauen- und Kinderarbeit mit weißem, im europäischen Stil gekleideten Aufseher – als auch die flächenintensive Trocknung der Kaffeebohnen.

Einen kurzen Überblick zur 2 Jahrhunderte alten Kaffeetradition Costa Ricas gibt Quelle [2].

Quellen:

[1]…Diapositive der Österreichischen Lichtbildstelle, vor 1934, handbeschriftet. Eigentum schlot.at-Archiv (2022)

[2]…https://newworldtropical.com/blogs/a-deeper-dive-into-premium-coffee/history-and-tradition-of-coffee-in-costa-rica (23.08.2022)

USA | CA | Sunkist Lemons | ca. 1930

Diapositiv-Aufnahme um 1930: Zitronensortieren auf einer kalifornischen Plantage der Firma Sunkist [1]. Die Halle verfügt über eine Shed-Dach-Konstuktion für natürlichen Lichteinfall auf die ausschließlich von weiblichen Arbeitskräften genutze Sortierstraße.

1893 schlossen sich kalifornische Orangenbauern zu einer Art Genossenschaft, dem Southern California Fruit Exchange, zusammen. 1908 wurde die Marke Sunkist gegründet, die Genossenschaft änderte jedoch erst 1952 ihren offiziellen Namen in Sunkist Growers [2].

Das Unternehmen besteht bis heute und widmet sich laut Webauftritt der Erzeugung von biologischen Zitrusfrüchten [3].

Neben Früchten wurden auch Fruchtsäfte verkauft. Dazu als Beleg ein Kunststoffbecher mit zugehörigem Aluminium-Abriss, verkauft in Österreich um 1970 [4].

Quellen:

[1]…Diapositiv der Österreichischen Lichtbildstelle, vor 1934, handbeschriftet. Eigentum schlot.at-Archiv (2022)

[2]…https://www.sunkist.com/about-us/#cooperative-history (21.08.2022)

[3]…https://www.sunkist.com/our-story/ (21.08.2022)

[4]…Bodenfund aus Petronell-Carnuntum, ARGE Kulturschutt/schlot.at (2021)

TZ | vm. Tansania | Sisal-Plantage der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft (1909/18)

Die vorliegenden sechs Fotos [1] aus Deutsch-Ostafrika, mutmaßlich heutiges Tansania, zeigen eine Sisal-Plantage der 1885 gegründeten [2] Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft.

Sisal ist eine Pflanzenfaser, die aus Agaven gewonnen wird. Sie wird u.a. für Teppiche, Taue, Seile, Garn, als Füllstoff für Matratzen oder als Poliermittel für technische Zwecke genutzt [3].

Zu ihren technischen Eigenschaften gibt Quelle [4] Auskunft.

1893 wurde die ursprünglich aus Südamerika stammende Sisal-Agave erstmals in der Kolonie Deutsch-Ostafrika angebaut [5].

Die Fotos zeigen die wesentlichen verfahrenstechnischen Schritte der Fasergewinnung:

  • Anlieferung der geschnittenen Agavenblätter
  • Maschineller Aufschluss der Fasern durch 90° zur Faserrichtung erfolgende Quetschung der Blätter
  • Wässerung der Faserbündel zur Entfernung von Pektin und Chlorophyll
  • Trocknung der Faserbündel
  • Verpackung bzw. Weiterverarbeitung zu Flachgewebe

Die Fotos dokumentieren ungeschminkt die Arbeitsverhältnisse der lokalen Bevölkerung. Die aneinander gekoppelten Feldbahnwaggons, die zum Transport der Agavenblätter verwendet werden, verfügen augenscheinlich über keine Lokomotive, sondern werden von Hand verschoben. Die Frau, die mit der Quetschung der Agavenblätter betraut ist, hantiert ohne jeglichen Schutz gegen Erfassung der Hände direkt an dem über schwere Metallrollen laufenden Treibriemen. Die Wässerung unter der Aufsicht eines Aufsehers in Tropenuniform erfolgt in Betonbecken ohne mechanische Hilfsmittel wie etwa Hebevorrichtungen. Im Bereich der Verpackung zu Pressballen (hier liegt eine Blechschablone der DOAG) ist andeutungsweise Kinderarbeit zu erkennen.

Quellen

[1]…6 Kontaktkopien, 165×123 mm Belichtungsfläche. Photocentrale der Kolonial-Kriegerdank G.m.b.H, Berlin N.W.G., nach 1909, [6], vor 1919 [7]. Eigentum schlot.at (2020)[2]…wiki – DOAG: , 12.10.2020
[3]…baunetzwissen.de, 12.10.2020
[4]…materialarchiv.ch, 12.10.2020
[5]…wiki – Sisalfaser, 12.10.2020
[6]…Kolonialkriegerdank: , 12.10.2020
[7]… wiki – Deutsch-Ostafrika: , 12.10.2020

DO | Ingenio Consuelo, fábrica de azúcar,~1956

Die hier im Zustand 1956 abgebildete Zuckerfabrik im Osten der Dominikanischen Republik wurde 1881 gegründet und gehört heute zum CENTRAL AZUCARERA CONSUELO der  Republik.  Die Tageskapazität liegt bei ca. 4.600 Tonnen Zuckerrohrverarbeitung. Die Fotos zeigen 2 Schlote der Fabrik (heute 3), einen Einblick ins Innenleben und die Werksbahn bzw. die Feldbahn (Schmalspur auf breiten Holzschwellen), welche von den Zuckerrohrplantagen zur Zuckerfabrik führt.

Quelle der aktuellen Infos und Verortung hier.

Google Maps-Verortung folgt.