Sehr seltene Ansicht [1] der Hernalser Kohlerutschen in Wien 17., Heigerleinstraße/Paletzgasse. Das leider schwer beschädigte Foto wurde aus dem heute noch hier bestehenden architektonisch bestechenden Eckhaus aufgenommen und zeigt das vielschichtige Hernals der 1930er Jahre:
Im Vordergrund die Liegenschaften der Kohlenhändler BACHMANN (Holz/Kohle/Koks, Rutschen 1,2,3,4,5,6) und HALLER (Eckgrundstück; Kohlen, Cokes, Holz). Dahinter zum Mittelgrund ansteigend die mittels Ziegel- uind Betonwänden voneinander angetrennten Kohlerutschen zur Lagerung der aus den Waggons herausgeschütteten Kohle
Im Mittelgrund das von der Vorortelinie (heute S45) im Bereich Meinl-Fabrik abzweigende Kohlegleis mit Güterwaggons. Im rechten Mittelgrund übersetzt dieses Gleis die Paletzgasse, das Widerlager dieser heute abgetragenen Brücke ist anno 2015 noch erkennbar – siehe Foto
Im Hintergrund das neu errichtete Kongreßbad (1928), dahinter der Sandleitenbau mit dem Kamin der dortigen Wäscherei
Die Kohlerutschen bestanden bis Sommer 2015, die vorgelagerten Grundstücke wurde extensiv zur Lagerung von Kfz-Wracks u.ä. genutzt.
Die Fotostrecke von 2011-2015 mit Planmaterial [2] soll die heutige Örtlichkeit mit dem Stand 1930 vegleichen und eine Spurensuche ermöglichen.
Quellen:
[1]…Silbergelatine-Kontaktabzug im schlot.at-at. Archiv (Bestand seit 07.02.2013)176×128 mm
[2]…wien.gv.at, Vienna GIS, ferner: alter Stadtplan, Zitat im Foto
1090 Wien, Rögergasse | Möbel Knabel | 2010 und 2015
schlot.at dokumentiert den Zustand und Verfall historischer Geschäfts- und Reklameschriftzüge im Stadtgebiet von Wien. Der Bestand der Sammlung sind digitale und gescannte analoge Fotos sowie erhaltene Schriften in Form von Einzellettern oder Schriftzügen.
Ziele des Projektes:
Stilistische Dokumentation von Gewerbeschriftzügen im Stadtgebiet
Dokumentation der ästhetischen Wertminderung der Gebäude durch Entfernung der Schriftzüge
Erfassung und Kartierung alter Gewerbebetriebe
Erhalt bedrohter Schriften in situ oder off-site
Initialzündung war die Überlassung des historischen Kino-Schriftzuges der Zentraltheater-Lichtspiele in Wien-Ottakring, Johann Nepomuk Berger-Platz, an schlot.at durch den Nachfahren des letzten Betreibers anno 2012. Das Kino wurde von 1912-1966 als eines der größten Lichtspieltheater der Stadt betrieben. Verpackung des Schatzes mit dem Staub der Jahrzehnte Lettern in Reihenfolge schnell aufgelegt Reinigung, ganz ohne Geschirrspüler Lufttrocknung
Eher ein Fall von Gewerbe denn von Industrie. Da kleine Käsereien hier ortstypisch, jedoch von der Schließung bedroht sind, soll die um 1905 gegründete [2 ]Emmentaler-Produktionsstätte “Dorfchäsi Oberkirch”, Bahnstraße 2, hier im Zustand vom 01.01.2013 dokumentiert werden [1]. Eine Zusammenfassung der bewegten Geschichte des Standortes findet sich auf der Käserei-Website [2].
Vier Ziegelkamine am Standort Laa, Stadtfeldgasse 3. Gemäß freundlicher Anrainerauskunft und darauffolgender Recherche sind sie sämtlich der 1877 gegründeten Faßbinderei/dem Sägewerk J. Lahner & Sohn zuzuschreiben. Folgende Nachweise finden sich in unseren Nachschlagewerken:
Industrie-Compass 1925/26 Band I Österreich, Compass-Verlag Wien, :
“J. Lahner & Sohn, Faßerzeugung (1877). […] Ca. 20 Arbeiter. Dampfmaschine 35 PS. Erzeugnisse: Transport- und Lagerfässer, Bier-, Sprit- und Weinfässer. Bottiche.”
Kleiner Schlot der Stadtwerke Mürzzuschlag unmittelbar westlich des Bahnhofes Mürzzuschlag zwischen Frachtenstraße und Kirchengasse gelegen. Markant, weil bunt.
Historische Ansicht des 1848 gegründeten Kalkofens Winzendorf, der damals von Alexander A. Curti betrieben wurde.
Kalkofen Curti, ca. 1930 (1)
Eintrag aus dem Industrie-Compass 1925/26, Band I Österreich, S.305:
Alex.A.Curti, Weißkalk-, Stein- und Schottergewerkschaft (1848).
Curti betrieb nach Angaben von Anrainern in der Neuen Welt in der Nähe von Muthmannsdorf zumindest in der Zwischenkriegszeit auch eine kleine Ziegelei.
Der Steinbruch Winzendorf ist seit vielen Jahren als Schauplatz für die Karl May-Festspiele nachgenutzt. Die Kalköfen sind freilich verschwunden.
Bildquelle: [1] Fadrus, V. (1930): Wanderungen durch Niederösterreich, 2. Auflage, Deutscher Verlag für Jugend und Volk, Wien – Leipzig. S.191
Kleiner Schlot nahe der Schweizer Grenze. Frühere Nutzung des Areals derzeit nicht bekannt. Unser erster Vorarlberger Schlot. Derzeitige Nutzung durch einen Landmaschinentechniker. Foto MM (2009).