SK | Košice-Opátska | Holzimprägnierungswerke Rütgers

Werksansicht [1] der 1924 errichteten [2] Holzimprägnierungswerke von Guido Rütgers.
Es handelt sich um eine von 22 ehemaligen stationären Imprägnieranstalten von Rütgers in der ehemaligen österreichisch-ungarischen Monarchie [2].
In sämtlichen dieser an lokale Schienennetze angebundenen Betriebe wurden hölzerne Eisenbahnschwellen oder Telegraphenmasten in Druckkesseln chemisch – hauptsächlich mit Teeröl – imprägniert. Ferner erzeugte das Unternehmen imprägniertes Holzstöckelpflaster für Industrieböden und Straßenbau [3].

Die Behandlung verlängerte die Einsatzperiode der Schwellen und Masten beträchtlich. Das Imprägnierungsdatum der Schwellen und Masten wurde durch Einschlagen von Nägeln mit Jahreszahl bzw. Anbringen von Blechziffern (JJ/MM) dokumentiert. [3].

Gealterte Schwellen wurden für die ÖBB ab 1959 im Altschwellenwerk Steinabrückl überarbeitet, auf Strecken niedriger Ordnung weiterverwendet oder in zerkleinertem Zustand zur ÖBB-Dienstraumbeheizung verwendet [4].

Das Foto zeigt das Kessel- und Maschinenhaus im mittlerweile zu Košice eingemeindeten Opátska [5], einen Stapel Eisenbahnschwellen und im Hintergrund einen großvolumigen Druckkessel zur Imprägnierung der eingeschlichteten Schwellen. Der Betrieb wurde 1924 gegründet und bis 1945 von Rütgers betrieben [2].

Der ehemalige Standort wird mittlerweile durch ein Unternehmen der Baustoffindustrie nachgenutzt [6].

Quellen:

[1]…Baudokumentarisches Foto aus Referenzmappe: II- Industriebauten. Verschiedene Industrien. Pittel und Brausewetter. Eigentum Archiv www.schlot.at (2023)
[2]…GIESE, U. (1968): Hundert Jahre Holzkonservierung in Österreich. Festschrift zum hundertjährigen Bestehen der Firma Guido Rütgers. Kunstverlag Wolfrum, Wien, S. 103
[3]…ebenda, S. 121ff
[4]…ebenda, S. 146
[5]…wiki/Košice/Vyšné_Opátske (11.06.2023)
[6]…Google Maps (2023)

AT | 1140 | Spielkartenfabrik Piatnik

Die 1824 gegründete [2] Wiener Spielkartenfabrik PIATNIK in 1140, Hütteldorfer Straße 229-231, weist eine interessante Architekturgeschichte auf.
Auf der uns vorliegenden Rechnung vom 01.02.1900 ist das bereits um 1900 bestehende Haupthaus Ecke Hütteldorferstraße /Moßbachergasse gut erkennbar. Ebenfalls auf der Rechnung  bereits sichtbar ist der Schlot, der heute noch im Innenhof des Werkes steht.
Entlang der Hütteldorfer Straße und des Nordteiles der Gusenleithnergasse findet sich ein Zubau, der seiner Ornamentik nach zu schließen aus der vorigen Jahrhundertwende stammt.
Bemerkenswert scheint die Verzierung des mittleren Fassadenbereiches mit den vier Kartenfarben Karo, Herz, Pik und Treff, welche aus Stuck herausmodelliert sind.
Entlang des Südteiles der Gusenleithnergasse ist die Fassade wesentlich neuer und weniger schön – es handelt sich um großflächig aneinandergefügte Milchglasscheiben. Diese Architektur ist die wohl jüngste auf dem Werksgelände.
Der Schlot befindet sich im Werkshof und ist am besten von der Moßbachergasse aus einzusehen.

Die gescannten und im Schlot-Archiv befindlichen Piatnik-Artefakte zeigen:

  • Rechnung – Briefkopf der Spielkarten-Fabrik, Lithogr. Anstalt, Buch- und Steindruckerei Ferd. Piatnik & Söhne vom 01.02.1900 mit Stempelmarke 2 Heller
  • Schnapskarte, Herz-As (1934-1938). Kartenstempel des Ständestaates! Interessanterweise befindet sich heute der Piatnik-Herstellerhinweis auf der Pik-As – Karte.
  • Taschenkalender 1938 in Kartenform
  • Pik-As aus den 1990er Jahren

Weitere Informationen über die Standorte ehemaliger Dependancen und Werksteile bietet Talon.cc [1].

Fotos MM (2010)

[1] …http://www.talon.cc/Kartenmacher-Wien20/KartenmW20_P.htm
[2]…http://piatnik.com/

Luftbild des Betriebes hier.

schlot_map (bei Google Maps)

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Hirtenberger AG | BN | Hirtenberg

Fotos

Über den Betrieb

Hirtenberger Patronen-, Zündhütchen- und Metallwarenfabrik

Branche: Rüstungsindustrie
Betriebsdauer: 1861 – laufend
Produkte: Munition für Militär-, Hand- und Maschinengewehre, Flaubert-, Scheiben- und Jagdgewehre, Revolver- und Pistolenpatronen, Zielmunition, Sprengkapseln, Metallwaren, Tür-, Möbel- und Vorhangschlösser (Stand 1926)
Status: erhalten
Höchstzahl gleichzeitig bestehender Schlote: 3+ (2007: 3)
Literatur: COMPASSVERLAG (1925): Industrie-Compass 1925/26 Band I Österreich; Compassverlag, Wien. 2312S

Kartenansicht

schlot_map (bei Google Maps)

[googlemaps http://maps.google.at/maps/ms?ie=UTF8&hl=de&oe=UTF8&num=200&start=200&t=h&msa=0&msid=114207467168440045430.00045e0378ac07fc44e68&ll=47.932332,16.182046&spn=0.002875,0.006437&z=16&output=embed&w=300&h=200]