AT | BR | Mattighofen | Lederfabrik VOGL | um 1930

Luftaufnahme der Lederfabrik VOGL in Mattighofen, Bezirk Braunau am Inn, um 1930 [1].

Fabrik von Westen, um 1930 [1]
Der Standort wurde 1830 gegründet [2] und war zur Zeit der ersten Weltkrieges die größte Lederfabrik der österreichisch-ungarischen Monarchie [3].

Kurzabrisse:

1925: „Fr. VOGL, Lederfabrik […] Erzeugnisse: Sohlenleder, Vache-, Ober- und Chromleder, Rahmen, Riemen. 1200 Arbeiter, Dampf 3000 PS. [X]“ [4]

1959 : „Fr. VOGL, Lederfabrik (1830) […]: Erzeugnisse: chrom. und veget. gegerbtes Oberleder, Blankleder […] [5]

1979: Werner VOGL & Co Gesellschaft m.b.H. KG, 5230 Mattighofen, Moosstraße 4 (1974) […] 109 Beschäftigte. Erzeugnisse: chromgegerbtes Oberleder, Bekleidungsleder, Möbelleder […] [6]

1994: Werner VOGL & Co Gesellschaft m.b.H. KG, 5230 Mattighofen, Moosstraße 5. Gründung 1975. Beschäftigte: 95; Importquote 30%, Exportquote 85%. Umsatz: 190 Millionen Schilling; Tätigkeit: Erzeugung von Autopolsterleder (85%), weiters Bekleidungs- und Möbelleder […] [7]

Per 10/2010 wurde Insolvenz angemeldet, per 02/2011 erfolgte die Übernahme durch den slowenischen Autozulieferer Prevent [8].

Das Werk wurde 2013 geschlossen. Einen hervorragenden Überblick über die Betriebsgeschichte bietet Quelle [9], die bauliche Entwicklung von 1930 bis 2020 auf deren Seiten 33-36.

Eine 5,4 ha große Fläche nordwestlich der Fabrik ist als ehemalige Betriebsdeponie seit 10.04.2009 amtlich als Altlast O75 ausgewiesen. Es besteht der Verdacht, dass in den 1920er Jahren auf einer ca. 2.700 m² großen Teilfläche milzbrandverdächtige Kadaver deponiert wurden. Bis in die 1950er Jahre wurden die spezifischen verfahrenstechnischen Schritte ausschließlich mittels vegetabiler Gerbung betrieben. Die Abwässer der Fabrik wurden bis dahin mittels Klärteichen und Schlammbeeten („Schlammstätten“) nordwestlich des Fabriksareals behandelt. Nach der Umstellung auf Chromgerbung wurde eine mechanische Kläranlage mit drei neuen Klärteichen und 8 Absetzbecken errichtet und der Klärschlamm bis 1979 landwirtschaftlich genutzt. Danach wurden die Schlämme bis zur Inbetriebnahme einer erweiterten Kläranlage im Jahr 1991 auf der genannten Fläche nordwestlich des Fabriksareals deponiert [2].

Quellen:

[1]…Echtfoto-Postkarte mit 131×82 mm belichteter Fläche, Österreichische Fliegerschule Salzburg, Fliegeraufnahme 84, undatiert. Gelaufen am 04.08.1932, Eigentum schlot.at – Archiv (2021)

[2]…Umweltbundesamt/Altlasten-Atlas, 18.12.2021

[3]…Musikschule Mattighofen, 18.12.2021

[4]…Industrie-Compass Österreich 1925/26, Band I, Compass Verlag, Wien; S 1275

[5]…Industrie-Compass Österreich 1959, Compass Verlag, Wien; S 1239

[6]…Industrie-Compass Österreich 1979/80, Compass Verlag, Wien; S 1251

[7]…Österreichs Unternehmen 1994/95 – die Wirtschaftsdaten der größten 20.000, Creditreform Wien, S 442

[8]…nachrichten.at (2013), 18.12.2021

[9]…RAIGER S. (2021): Die Lederfabrik Vogl in Mattighofen; Geschichte, Revitalisierung und Nachnutzungskonzept. Diplomarbeit, TU Wien; 131 S.

CH | LU | Oberkirch | Dorfchäsi

Eher ein Fall von Gewerbe denn von Industrie. Da kleine Käsereien hier ortstypisch, jedoch von der Schließung bedroht sind, soll die um 1905 gegründete [2 ]Emmentaler-Produktionsstätte “Dorfchäsi Oberkirch”, Bahnstraße 2, hier im Zustand vom 01.01.2013 dokumentiert werden [1]. Eine Zusammenfassung der bewegten Geschichte des Standortes findet sich auf der Käserei-Website [2].

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Quellen:

[1]…Fotos Dorfchäsi Oberkirch MM (2013)

[2]…Käserei Oberkirch online, 07.01.2013

AT | S | Salzburg | “Union” Margarinewerk Salzburg Ges.m.b.H.”

Foto der denkmalgeschützten [1] ehemaligen Konsum-Unionwerke Salzburg. Danke an Andrea-Patrizia Bauchinger für die Überlassung des Fotos (Frühsommer 2012) und den Hinweis auf die Baulichkeit.

Die “Union” Margarinewerk Salzburg Ges.m.b.H.”, Standort Fanny-von-Lehnert-Straße 4 (heute 4-6)  wurde 1954 gegründet [2] und ging aus den früheren Union Lebensmittelwerken hervor [3].

1937 wurde von der Schließung der Fleischhauerei- und Konservenabteilung berichtet [3].

Das Unternehmen verfügte 1959 über einen 20 PS-Elektromotor. Am Standort wurden anno 1959 noch Margarineschmalz und Kunstspeisefett erzeugt [2].

Die Google Maps-Koordinaten (Länge und Breite) des etwas schwer zu ortenden Kamins sind: 47.815565, 13.044453

Quellen:

[1]…salzburgwiki, 01.06.2012

[2]…Compass Verlag (1959): Industrie-Compass Österreich 1959. Wien. 1701

[3]…Die Stadt Salzburg 1938, 01.06.2012