RUS | Suchanfrage | Kraftwerk Smolensk? | 1941-43

Dieses Wehrmachts-Foto aus der UdSSR [1] ist mit “Bahnhof Smolens” [sic!] beschriftet.

Im relevanten Hintergrund ist ein großes Kraftwerk mit sieben gemauerten Kaminen erkennbar. Weder eine Online-Suche nach historischen Smolensk-Fotos noch die Auswertung eines aktuellen Luftbildes [2] zeigt einen Hinweis auf ein Kraftwerk dieser Größenordnung in Smolensk. Vielleicht läßt sich das Mysterium mithilfe unserer Leserschaft aufklären.

Quellen:

[1]…Foto 93,5 x 62 mm Belichtungsfläche, “Bahnhof Smolens”[sic!], Eigentum schlot.at (2016)

[2]…Google Maps, Smolensk, 21.08.2016

 

RUS | 39 | Sovetsk/Tilsit | Zellstoff-Fabrik Tilsit AG und Gaswerk

Ansichtskarte von Tilsit (ab 1945 Sovetsk), gelaufen 1942 [1]. Die Teilansicht mit Blickrichtung Westen zeigt das Südufer der Memel/Neman mit dem Industriegebiet von Tilsit, das heute als Sovetsk zu Rußland/Exklave Kaliningrad gehört. Die Eisenbahn führt nach Norden über die Memel nach Litauen, die Staatsgrenze verläuft in der Strommitte.

Im Vordergrund ist ein Gasbehälter zu erkennen, der wohl dem ehemaligen Gaswerk der Stadt zuzuordnen ist [2].

Die Fabrik im Hintergrund ist die 1899 von den Aschaffenburger Zellstoffwerken gegründete Zellstoff-Fabrik Tilsit AG [3], von der eine Schrägluftaufnahme existiert.

Über die für die Stadt sehr wichtige Zellstoff-Fabrik bzw. deren Wiederaufbau unter beginnender Sowjetherrschaft berichtet Quelle [4] wie kursiv und eingerückt folgt:

Die Zellstoff-Fabrik erregte von Anbeginn das besondere Interesse der Russen. Sie sollte in der weiteren Entwicklung der Stadt eine gewichtige Rolle spielen. Sie schien so bedeutsam, daß unmittelbar nach Kriegsende durch das Moskauer Ministerium für Zellstoff- und Papierindustrie ein Sonderbeauftragter eingesetzt wurde: Oberst Gorbunow. Er begann unverzüglich mit der Heranziehung von Fachleuten. Die ersten Spezialisten waren Schlosser, Schweißer und Mechaniker und kamen 1945 im Parteiauftrag aus verschiedenen Rüstungsbetrieben Zentralrußlands. Weitere Werbe maßnahmen liefen unter den in Ostpreußen demobilisierten Soldaten. Ihnen wurde die Übereignung von Wohnraum zugesagt, dessen Kaufsumme in zehn Jahresraten abzuzahlen war.
Der rasch wachsende Arbeitskräftebedarf führte im Spätherbst 1945 zu größeren Werbekampagnen in Zentralrußland. Die Werbung lief unter der Bezeichnung „Arbeitseinsatz im Ausland”. Die Arbeitswilligen erhielten ein Handgeld, und, was in dieser Periode noch wichtiger war, Brotkarten. Im November/Dezember 1945 trafen zahlreiche Transporte aus Smolensk, Kalinin und Welikije Luki auf dem Bahnhof Insterburg ein, von wo aus der Weitertransport mit Armee-Lkw vorgenommen wurde. Das Tilsiter Auffang und Quarantänelager befand sich im Gymnasium in der Oberst-Hoffmann Straße. Von hier aus wurde der Arbeitseinsatz vorgenommen.

Zum Direktor der Tilsiter Zellstoff-Fabrik berief man Oberst Lukjanow. Unter seiner Leitung gingen die Arbeiten zur Inbetriebnahme der Fabrik recht zügig voran und prägten das künftige Leben der Stadt. An Unterbringungs möglichkeiten mangelte es nicht. Leestehende Wohnungen waren ja vorhanden,für russische Verhältnisse eine keineswegs übliche Situation.[…] In der Zellstoffabrik wurden die letzten Vorbereitungen zur Produktionsaufnahme getroffen. 1948 wurde das erste Packpapier hergestellt. Die Belegschaft war auf über zweitausend russische Beschäftigte angewachsen. Die Deutschen waren überflüssig geworden.

Das Fabriksareal besteht noch immer mit einer Vielzahl an kleinen Tanks, der Gasbehälter von 1942 ist verschwunden [5].

Quellen:

[1]…AK 133 x 80 mm – Tilsit/Teilansicht mit Memel und Eisenbahnbrücke, Julius Simonsen, Oldenburg i. Holst., Nr. 5114, gelaufen als Feldpost am 29.11.1942 von Tilsit 1 nach Wien VIII. Eigentum schlot.at (2016)

[2]…tilsit-ragnit.de, 05.08.2016

[3]…Papierwerke Waldhof-Aschaffenburg auf wiki, 05.08.2016

[4]…tilsit-stadt.de, 05.08.2016

[5]…Google Maps – Sovetsk, 05.08.2016

 

UA | Donetsk | Zerstörte Zeche | Kriegswinter 1941

Konvolut von zehn deutsch beschrifteten Aufnahmen aus dem östlichen Bereich von Stalino / heute Donetsk. [1]. Zu sehen sind neben einem Förderturm, gesprengten Fabriksanlagen und einer mächtigten Abraumhalde die lokale Bevölkerung und deren ärmliche Behausungen (Foto 506, “Baracken mit 24 Wohnungen”).


Die Aufnahmen dürften mit Oktober 1941 datieren, da in diesem Monat die 1. Gebirgsdivision der deutschen Wehrmacht das heutige Donetsk erreichte [2].
Berührend sind die Bilder der kohlesuchenden Bevölkerung. Das Foto #502 ist beschriftet mit: “Zivilisten suchen in Schutt nach Kohlestückchen.” Freilich ist nicht tradiert, ob die “Kohlestückchen” von der deutschen Wehrmacht eingefordert wurden.
schlot.at möchte an dieser Stelle gegen bewaffnetete Konflikte jeglicher Art auftreten.
Quellen:
[1]…10 teils unscharfe Kontaktkopien (Nr. 497-506), mit Bleistift deutsch beschriftet wie angegeben. Eigentum schlot.at-Archiv (11/2015)
[2]…1. Gebirgsdivision auf wiki, abgefragt am 03.11.2015

RUS | Fabriksruine | 1915

RUS_Deutsche_Fabrik_1915

Foto [1] einer abgebrannten Fabrik aus dem noch zaristischen Russland, WK1, 1915.

Der Standort wird sich wohl kaum mehr klären lassen.

Quelle:

[1]…Foto-AK 138×88 mm, maskiert, Beschriftung: “Deutsche Fabrik in Rußland 1915”, Eigentum schlot.at

RU | St. Petersburg – Kraftwerk Yuschnaya (Южная ТЭЦ-22)

Aufnahme des Kraftwerks Yuschnaya (Южная ТЭЦ-22)

Adresse: Sophiskaya Ul., 96 (Софийская ул., 96)

Identifiziert durch: Wikimapia.org


Foto: S. Markytan (06/2012)

Es existiert zwar eine englisch-sprachige Version der Firmenwebsite, doch der Artikel über dieses Kraftwerk ist nur auf Russisch verfügbar:

Süd-BHKW
Datum der Inbetriebnahme: 8. Februar 1978
Ort: St. Petersburg, St. Sophia, 96.
Regie: Andrey Sergeev

Techno-ökonomische Indikatoren:
Die installierte Leistung – 1175,0 MW
Die installierte thermische Leistung – 2480,0 Gcal / h
Der wichtigste Brennstoff – Gas, zurück – schwarzes Öl
Die Stromproduktion im Jahr 2011 – 5848209000 kWh
Wärmeenergie in 2010 bis 4366,145 Gcal

Personalbestand insgesamt: 635
Bietet elektrische und thermische Energie Industrie-, Wohn-und öffentliche Gebäude von Moskau, Frunse und dem Newski-Bezirk von St. Petersburg. Im Service-Bereich sind 900 Tausend Menschen.

Das Bauprojekt wurde von der CHP Southern Energy der UdSSR im Jahr 1975 genehmigt. Die erste Wärme-Station gab im Jahr 1977 direkt nach der Inbetriebnahme des ersten Kessels. Im Laufe der nächsten acht Jahre in Betrieb drei Einheiten (von vier) mit einer Kapazität von 250 MW-Turbinen setzen. Doch im Jahr 1987 wegen des Mangels an Finanzierung des weiteren Bau wurde eingestellt.

Ende 2007 startete das Projekt “Erweiterung des Südens durch die Installation von KWK-PGU-450”, die eine Priorität für die TGC-1 wurde.

Technische Umrüstung und Modernisierung

Das Projekt umfasste die Installation von GuD-(zwei Gasturbinen-GTE-160-und Dampfturbinen-T-125/150) 425 MW Strom und Wärme 290 Gcal / h

Die wichtigsten Geräte wurde Kraftmaschine Fabriken hergestellt – OAO “Power Machines” und OAO “Podolsk Fabrik.”

Bauzeit: III Quartal. 2007 – 1. April 2011

Das Projekt hat das Defizit von Strom aus St. Petersburg und dem Leningrader Gebiet vorgesehen ist, hat sich reduziert die Umweltbelastung auf dem Luft-Becken von St. Petersburg und gab einen starken Impuls für die Entwicklung von Industrie-und Business-Komplex in der Umgehungsstraße.

Materialien und Technologien im Projekt verwendet werden, mit internationalen Umweltstandards entsprechen.

1. Januar 2011 erhielt Süd CHP eine Bescheinigung über die Umweltmanagementsysteme (EMS) in Übereinstimmung mit den Anforderungen der Norm ISO 14001:2004.

8. April 2011 ein neuer Block von Süd-BHKW wurde im kommerziellen Betrieb übernommen.
Kalender der Konstruktion

Quelle: http://www.tgc1.ru (mittels Google Translate)

Im Wesentlichen findet sich die gleiche Information auch in der russischen Wikipedia: http://ru.wikipedia.org/wiki/%D0%AE%D0%B6%D0%BD%D0%B0%D1%8F_%D0%A2%D0%AD%D0%A6

schlot_map (bei Google Maps) | Google Streetview

[googlemaps https://maps.google.at/?t=h&ie=UTF8&ll=59.826712,30.452342&spn=0.002696,0.007489&z=16&output=embed&w=350&h=250]

RU | St. Petersburg – Kesselhaus Pulkovskaya (Пулковская ТЭЦ)

Aufnahme des Kraftwerks Pulkovskaya in der Nähe des Flughafens von St. Petersburg

Adresse: Pulkovskoe Schosse, dom 19, lit 3 (Пулковское шоссе, дом 19, лит. 3)

Identifiziert durch: Wikimapia.org


Foto: S. Markytan (06/2012)

Die betreffende Anlage (das frühere Kesselhaus котельной ЗАО “Лето”) soll durch das 2007 gegründetes Unternehmen Pulkovo KWK in ein modernes Kraftwerk umgebaut werden. Die entsprechende Information findet sich auf der Projektseite des Unternehmens:

Unternehmen “Pulkovo KWK” wurde 2007 gegründet, um den Betrieb des Kesselhauses von JSC “Sommer”, Heizungsanlagen-und Wärmeversorgung zu organisieren. Das Unternehmen ist in den Dienstplan der Energieerzeuger und-verbraucher einbezogen bietet Heizung, zwischen der Donau Avenue und der Eisenbahn auf den Bereich unmittelbar neben Pulkovo Autobahn auf beiden Seiten gelegen

Die Immobilien-Gesellschaft “Pulkovo KWK” ist das Land, auf dem Heizraum, das gesamte Anwesen Komplex des Kessel-und Heizungsanlagen. Aktuell bietet das Unternehmen das Projekt der Rekonstruktion der Heizraum und seine Umwandlung in ein modernes Heizkraftwerk auf UCG-Technologie implementiert. Dieses Projekt wird:

– Co-Produktion von Wärme und Strom in der modernsten Technologie mit dem höchsten Kraftstoffverbrauch;
– Beseitigung aller Beschränkungen des angrenzenden Gebietes, im Zusammenhang mit der Energieversorgung;
– Zuverlässige Strom und Wärme Verbraucher;
– Reduzierung der Emissionen in die Umwelt;
– Verbesserung der Sicherheit Ausrüstung nach internationalen Standards.

Quelle: http://hppp.ru (mittels Google Translate)

schlot_map (bei Google Maps) | Google Streetview

[googlemaps https://maps.google.at/?t=h&ie=UTF8&ll=59.827731,30.31365&spn=0.001348,0.003744&z=17&output=embed&w=350&h=250]

RU | St. Petersburg – Kesselhaus 4 GUP “TEK SPB” (ГУП “ТЭК СПб”)

Aufnahme des Kraftwerks (Kessel 4) aus dem Flugzeug (Landeanflug auf St. Petersburg)

Adresse: Pinoerstroya Ul., 19

Höhe der Schornsteine: 120 m

Identifiziert durch: Wikimapia.org


Foto: S. Markytan (06/2012)

Dieses Kraftwerk gehört zum selben Konzern wie das hier beschriebene: RU | St. Petersburg – Kesselhaus 2 GUP “TEK SPB” (ГУП “ТЭК СПб”)

schlot_map (bei Google Maps) | Google Streetview

[googlemaps https://maps.google.at/?t=h&ie=UTF8&ll=59.841662,30.124254&spn=0.001348,0.003766&z=17&output=embed&w=350&h=250]

RU | St. Petersburg – Kesselhaus 2 GUP “TEK SPB” (ГУП “ТЭК СПб”)

Aufnahme des Kraftwerks (Kessel 2) aus dem Flugzeug (Landeanflug auf St. Petersburg)

Adresse: Аvangardnaya Ul., 17

Identifiziert durch: Wikimapia.org


Foto: S. Markytan (06/2012)

Auf der Website des Betreibers ließ sich folgendes Mission-Statement finden:

Unsere Mission – hohe Qualität und ununterbrochene Wärme-und Warmwasserversorgung von St. Petersburg, sowie – um den wachsenden Bedarf an thermischer Energie zu erfüllen.

Hauptaktivitäten:
– Entwicklung und Lieferung von Heizenergie an die Verbraucher von St. Petersburg;
– Transport von Wärme aus Quellen, die nicht dem Unternehmen gehören erzeugt wird;
– Betrieb der städtischen Heiz-Systems Engineering.

Die Zuständigkeit des GUP “TEK SPB” ist 280 Kessel. Enterprise-heizt und Warmwasser versorgt etwa 12 000 Häuser von St. Petersburg, der Heimat von rund 2,5 Millionen Einwohnern ist. Unter den Abonnenten des Unternehmens – Häuser, Gebäude Sozialeinrichtungen – Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten und zahlreiche Fertigungsstätten.

Das Unternehmen verfügt über die modernsten Heizungsanlagen in der nordwestlichen Region Russlands, das 4100 km ist. Alles Eigentum des Unternehmens ist öffentliches Eigentum in St. Petersburg. Das Unternehmen beschäftigt rund 10.000 Mitarbeiter.

Quelle: www.gptek.spb.ru (mittels Google Translate)

schlot_map (bei Google Maps) | Google Streetview

[googlemaps https://maps.google.at/?t=h&ie=UTF8&ll=59.83756,30.182018&spn=0.001348,0.003744&z=17&output=embed&w=350&h=250]

RU | Chemal | Unbekannte Fabrik

Copyright 2009 by E.H + H. L.-W.
Copyright 2009 by E.H + H. L.-W.

Foto aus der autonomen russischen Republik Altai. Die Republik grenzt an die Mongolei, Kasachstan und China und wird nicht allzuoft von Europäern bereist-nur damit mal klar wird, wie besonders dieses Foto für unser Projekt ist. Östlich an Altai grenzt das sagenumwobene Tuva Arat, das 1926-1944 eine eigene Staatstradition aufwies (!).

Danke für dieses schöne und  sehr seltene Motiv an E. H. und H.L.-W.!