WN | ÖFFAG | WNF Werk I | Wr. Neustädter Maschinenwerke

1909 wurden in Wr. Neustadt bereits ein Flugfeld und Werkstätten errichtet. Die hier 1915 gegründete ÖFFAG (Österreichische Flugzeugsfabriks AG) [1] produzierte am Wr. Neustädter Flugfeld bis 1918 Kampfflugzeuge [1]. Während des 2. Weltkrieges waren die Wiener Neustädter Flugzeugwerke (WNF) sowohl am Flugfeld (Werk I) [2]  als auch im Bereich der ehemaligen Daimler Motorenwerke in Wr. Neustadt Nord  (Werk II)  [3] tätig.  Die obigen Fotos vom Flugfeld Wr. Neustadt / aus dem WNF – Werk 1 sind historische Abzüge von Glasplatten/Kunststoffnegativen im Eigentum des Schlot-Archives.

Bezüglich der Rechnung 1946:

  • Seltener Papier-Nachweis / Beleg der 1938 gegründeten Wr. Neustädter Flugzeugwerke, dem größten Messerschmitt-Werke des Dritten Reiches. Der Flugzeugbau in Wr. Neustadt begann mit der Oeffag bereits 1915. Zeitgeschichtlich interessant ist, daß die vorliegende Rechnung vom 12.02.1946 von den “Wiener-Neustädter Maschinenwerken” in Wien ausgestellt, allerdings noch auf altem Wr. Neustädter Firmenpapier aus dem Dritten Reich getippt wurde. Die Worte “Flugzeugwerke”, “Wiener Neustadt” und “Nationalsozialistischer Musterbetrieb” (!) sowie das reliefierte Logo der Deutschen Arbeitsfront wurden mit Schreibmaschinen -X übertippt.

Angebene Adressen:

Rechnung vom 12.02.1946 WNF/WNM, Format A4 im Eigentum des Schlot-Archives.

Quellen:

[1]…Flugmuseum Aviaticum, 29.01.2011

[2]…Geheimprojekte.at, WNF Werk I, 29.01.2011

[3]…Geheimprojekte.at, WNF Werk II, 29.01.2011

schlot_map (bei Google Maps)

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1140 Wien | ehem. Zeisswerke Wien | Wiener Radiowerke AG.

Großes Werksgelände der ehemaligen Zeisswerke Wien im 14. Wiener Gemeindebezirk. Standort Abbegasse 1. Erhalten ist neben dem schlecht einsehbaren Schlot das 1917 vollendete Haupthaus (Inschrift “CZ…[Carl Zeiss]..1917”) mit ansatzweise erkennbarer Spätjugendstil-Ornamentik und Observatoriums-Kuppel . Zuerst wurden unter Zeiss optische Geräte erzeugt, ab 1920 von den Wiener Radiowerken (AG ab 1929) [1] Radioteile wie Röhren und dgl. durch die Schrack AG und später durch Philips [2].

Im zweiten Weltkrieg wurde auch heftig produziert – siehe Geheimprojekte.at.

Das amtliche Wiener Telefonbuch von 1943 [0] verrät auf Seite 567 über die Wiener Radiowerke folgende Werkseinheiten und Adressen:

  • Wiener Radiowerke AG (Audionwerk): XIV./89, Abbegasse 1
  • Finanzabteilung: VII./62, Neubaugasse 1
  • Zweigfabrik: XV./101, Gernotgasse 12
  • Werkküche: XV./101, Camillo Sitte-Gasse 15
  • Werkluftschutzleiter […]: XX./20, Klosterneuburger Straße 16
  • Ausländerlager (!): XVI./107, Huttengasse 83 [heute Imbiss]
  • Ausländerinnenlager (!): XV./101, Kriemhildenplatz 6 [heute Wohnpartner-Lokal]
  • Lager: XIV./89, Linzer Straße 237

Erzeugnisse 1959 [1]:

  • Glühlampen (Glasfabrik Wien III:, Rennweg 95a)
  • Radioempfangsröhren
  • Magnetbandscgreiber
  • Lautsprecher
  • Elektrolytkondensatoren
  • elektroakustische Geräte

Die derzeitige Nutzung des heruntergekommenen und durch Neubauten verschandelten Geländes erfolgt durch das österreichische Bundesheer, das am Standort ab den 1980er Jahren  bis 2008 eine Funkstation betrieb. Des Weiteren betreibt das Technische Museum Wien ein Lager am Gelände. Weitere Infos über das Werk bzw. dessen geplante weitere Nutzung anbei. Fotos MM (2009).

Quellen:

[0] Amtliches Fernsprechbuch Wien 1943. Staatsdruckerei, S. 567

[1] Industrie-Compass 1959 Österreich, Compass Verlag, 742

[2] wiki – weitere Infos hier.

schlot_map (bei Google Maps)
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