DE | BOT | Bottrop | Ziegelwerk Heiermann | um 1925/30

Historische Aufnahme [1] des Bottroper Ziegelwerkes Wilhelm Heiermann & Co. GmbH. Hinter den Arbeitern bzw. Angestellten ist ein holzverkleideter Ziegelofen mit zentralem Schornstein zu erkennen. Die Anordnung lässt auf einen Hoffmann‘schen Ringofen schließen.

Im Zuge der Recherchen konnten Nachweise des Betriebes von 1913 bis 1953 gefunden werden [2]. Die Rechtsform des Unternehmens “Co. GmbH”, die am gegenständlichen Foto ersichtlich ist, wird in der Quelle [2] anno 1930 erwähnt.

1971 wurde am mittlerweile aufgelassenen Ziegeleigelände der Fa. Heiermann (1939: Paulstraße 69a [2], 2022:Gustav-Ohm-Straße 65 [3]) der Neubau des Heinrich-Heine-Gymnasiums der Stadt Bottrop realisiert [4].

Die Lehmgrube am Ziegeleigelände war mehrmals Fundort paläontologischer Belege (Belemniten und Ammoniten) [5].

Quellen:

[1]…Echtfoto-Ansichtskarte 138 x 88 mm, Eigentum schlot.at-Archiv (2022)

[2]…https://www.lwl.org/hiko-download/HiKo-Materialien_013_(2017).pdf (16.09.2022)

[3]…https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich-Heine-Gymnasium_(Bottrop) (16.09.2022)

[4]…https://hhg-bottrop.de/wp-content/uploads/2016/02/HHG-Chronik.pdf (16.09.2022)

[5]…https://www.lwl.org/wmfn-download/Geologie_und_Palaeontologie_in_Westfalen/GuP_Heft_67.pdf (16.09.2022)

FR | Suchanfrage | abgebrannte Fabrik | 1914-1918

Foto-Ansichtskarte [1] einer wohl nach Kampfhandlungen abgebrannten Fabrik, glaubhafterweise aus Frankreich. Auffallend ist die mehretagige Ausführung der sehr großen Gebäude. Am Gelände sind drei markante, da unterschiedlich hohe Schornsteine zu erkennen. Die Kronen dieser Kamine sind jeweils sehr unterschiedlich ausgeführt. Wer hat Hinweise auf den Standort?

Die Aufnahme dürfte aus dem ersten Weltkrieg stammen [2].

Quellen:

[1]…AK –  Kontaktkopie, L&H 4934, 138×89 mm, unbeschriftet, Eigentum schlot.at-Archiv (2016).

[2]…Vergleich mit datierten AK desselben Musters, schlot.at-Archiv (2016)

MC | Monte Carlo | Zone industrielle, usine à gaz | Industriegebiet und Gaswerk | ~ 1960

Die B-Seite eines Fürstentumes, aufgenommen von einem unbekannten Amateur, Anfang der 1960er Jahre [1].
Hier werden von einem der vielen Jardins aus Industriegleise und alte Industriebauten sowie ein Gaswerk in der Nähe des Bahnhofes Monaco/Monte Carlo abgelichtet.

MC-Usines_
Monaco / Monte Carlo, Industrie- und Gewerbegebiet, Werksbahntrassen um 1960

Die Fabrik im Mittelgrund mit Kamin und langgestreckten Hallen dürfte der Eisenverarbeitung zuzuschreiben sein. Auffällig sind die zu Entlüftungszwecken abgehobenen Dachbereiche, die bei Vorhandensein von Öfen und in Industriehallen typisch sind. Am rechten Ende der Hallen ist ein mutmaßlicher alter Kühlturm zu sehen, daneben steht ein zweiter, nur noch als Gerüst vorhandener.
Rechts der Kühltürme steht ein zweiter kunstvoll gestalteter Kamin an einen häßlichen Betonbau angebaut, weiter rechts liegt eine ausgedehnte Brachfläche (und das im zweitkleinsten Staat der Welt) mit daran grenzender Werksbahn, deren Waggons gerade vom LKW aus beladen werden. Auf den Gleisanlagen sind ferner zwei mobile Kräne und eine kleine überdachte Beladerampe zu erkennen.
Vor dem Strand liegt ein flacher heller Industriebau mit modernem Shed-Dach.
In der rechten oberen Fotoecke finden sich etwas unscharf zwei monegassiche Gasometer am Fuße eines Abhanges. Nicht genug, am Abhang besteht eine Koks-Schüttung zu den Gasometern hinunter, ein Haus scheint ferner von Hochplateau bis zu den Gasoemtern hinunterzureichen – man denkt hier unweigerlich an ein Retortenhaus.
Selbstredend, dass Anlagen oder gar Brachflächen wie hier zu sehen sind, im heutigen Monaco keinen Platz mehr haben. Selbst die Gleisanlagen wurden mittlerweile in den Untergrund verlegt. Jeder Quadratmeter Bauland ist heute mehr als wertvoll.
Anfragen zu den Betrieben an das Stadtamt Monte Carlo und eine monegassiche Postkartensammlergemeinde blieben bisher unbeantwortet. Vielleicht passt das Foto nicht ins heutige Image des Staates. Dann ist unser dokumentarischer Zweck erfüllt.
[1]…AK “Echte Fotografie”, Postkartenteilung, ungelaufen. Eigentum schlot.at-Archiv. (07/09/2015)

AT | 1050 Wien | Christoph Cloeter Blech- und Metallwarenfabrik | 1880-1974

W_05-Cloeter_001
Klischee mit Schrägansicht der Fabrik von der Ecke Wiedner Hauptstraße/Spengergasse aus
  • Christoph Cloeter Blech- und Metallwarenfabrik; Gründung 1880 [1,2]
  • Wien V., Wiedner Hauptstraße 146 […] 100 Arbeiter, Dieselmotor mit 80 PS […][2]
  • Bestand der Fabrik: 1880-1974 [1,7,8]
  • Löschung aus dem Handelsregister: 23.05.1975 [4]
  • Abriß der Fabriksgebäude um 1980. [4]

Im Hause V., Siebenbrunnengasse 7, begründete Christoph Cloeter samt Gattin eine Tassenerzeugung […] In den Seitentrakten und dem Hoftrakt waren die Werkstätten. Guter Geschäftsgang. 1885 erfolgte ein Umzug nach Wien V., Matzleinsdorferstraße 68.
1889 erfolgte die Übernahme der Einrichtung der liquidierten Blechwarenfabrik Sig. Eisler (Wien II. Untere Donaustraße 41 [5]) und der Umzug in die Wiedner Hauptstraße 146. Im selben Jahr wurde ein 60m langer Fabrikstrakt ausgeführt, bei welcher Gelegenheit ein altes Gebäude, das „Schlösserl“ – abgetragen werden musste.
Nun wurden außer Tassen auch andere Haus- und Küchengeräte erzeugt und von der Handarbeit teilweise zur Maschinenarbeit übergegangen. Eine 4PS-Dampfmaschine und ein kleiner Heizrohrkessel betrieben eine Friktionspresse und einen Ventilator für die Löterei und einige Druckbänke. 1899 zeigte sich die Notwendigkeit, weitere Räumlichkeiten für Fabrikation und Lager zu schaffen und wurde auf dem Grundstück No. 148 ein 4stöckiger Quertrakt [6] ausgeführt […][7].
Das Wohnhaus Ecke Spengergasse wurde 1900 erbaut. [8]
1939-45 war die Firma Rüstungsbetrieb. Nach Ende des Krieges im Jahr 1945 änderte sich die Lage entscheidend. Vom Kriege her hatten wir große Materialbestände, die wir für die Herstellung von Gegenständen des täglichen Gebrauches verwenden konnten. […] Ab 1965 änderte sich die Situation. Die Ertragslage ging schnell zurück. Das Aufkommen von Plastik verdrängte uns vom Markt. Ab 1969 hatten wir nur noch Verluste. 1974 wurde die Firma liquidiert und der Fundus an die Firma Weigl-Wels verkauft […] [9]
Wir danken dem Sohn des letzten Firmeneigentümers, Herrn Dr. Ernst Cloeter, für die Publikationserlaubnis der Fotos und Informationen sowie für die Bereitstellung weiterer Scans aus seinem privaten Bestand [10].

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Wohnhaus Wiedner Hauptstraße/Spengergasse, erbaut 1900

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Verortung im Fabriksareal

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Fabrikseingang Wiedner Hauptstraße 146 um 1935

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Verortung im Fabriksareal

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Fabrikseingang Wiedner Hauptstraße 146 um 1910. Foto aus dem Bestand von Dr. Ernst Cloeter

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Verortung im Fabriksareal

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Hof Wiedner Hauptstraße 148 vor Adaptierungsarbeiten zur Fabrikserweiterung

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Verortung im Fabriksareal

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Hof Wiedner Hauptstraße 148 nach Adaptiertungsarbeiten, um 1935. Siehe Glasoberlichten im Mittelgrund.

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Verortung im Fabriksareal

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Hof Wiedner Hauptstraße 148, neue Glasoberlichten über Fabrikstrakt, um 1935

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Verortung im Fabriksareal

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Hof Wiedner Hauptstraße 146, Blickrichtung Süden

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Verortung im Fabriksareal

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Belegschaft anno 1965 in einem der Höfe, vermutlich Wiedner Hauptstraße 148

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Beleg der Firma aus 1932

  Quellen:
[1]…Fotos und Dokumente aus dem Nachlass Emil / Otto Krause, Eigentum schlot.at-Archiv
[2]…Compass-Verlag: Industrie-Compass 1925/26 Österreich, 525
[3]… Compass-Verlag: Industrie-Compass 1959 Österreich, 958
[4]…Beglaubigte Abschrift aus dem Handelsregister, Abteilung A, Nr. 8106
[5]…  www.digital.wienbibliothek.at – Lehmann 1888 online, S. 1216, abgefragt am 12.01.2015
[6]…Danke für die Entzifferung an Mag. Christa Paulin, Graz
[7]…Emil Krause, Zum Entwicklungsgang der Firma Christoph Cloeter, unpublizierte Handschrift vom 12.12.1942 im Eigentum Archiv schlot.at
[8]…Fotobeschriftungen des Nachlasses von Otto Krause
[9]…Otto Krause, Entwicklung der Firma für die Zeit bis 1974, unpublizierte Handschrift vom 11.09.1977, im Eigentum Archiv schlot.at
[10]…Korrespondenz mit Dr. Ernst Cloeter, Salzburg, 01/2015
 
 

CA | British Columbia | Trail BC | Ore Smelter and Camera Crafts

CA_Trail_Ore_Smelter_Teck_small
Postcard is property of schlot.at

Vintage real photo postcard [1] from Trail, BC showing the Trail Camera Crafts in the foreground and an ore smelter, today owned by Teck Resources. The latter one is to be seen in the background – mind the smoke stacks.

The back of the postcard is labeled by hand:

Trail, where the ore from the “Kimberly Mines” [zinc, lead, iron sulfides] is smolten. Dirty, naturally. Country without much beauty. Barren hills, since a big forestfire took all of the flora a good 30 years ago.”

[1]…Postcard from about 1930 is property of schlot.at archive.

RUS | Fabriksruine | 1915

RUS_Deutsche_Fabrik_1915

Foto [1] einer abgebrannten Fabrik aus dem noch zaristischen Russland, WK1, 1915.

Der Standort wird sich wohl kaum mehr klären lassen.

Quelle:

[1]…Foto-AK 138×88 mm, maskiert, Beschriftung: “Deutsche Fabrik in Rußland 1915”, Eigentum schlot.at

INT | Zerstörte Fabrik, 1914-1918 | Heizhaus, Transmissionsanlagen

INT_unbekannt_1900

Abbildung einer unbekannten zerstörten Fabrik [1], um 1918 [2]. Auffällig ist die für textilverarbeitende Betriebe typische hohe und mehrgeschoßige Fabrikshalle, deren Seitenmauern noch teilweise stehen. Die Mauer in Bildmitte zeigen neben den Fensterstöcken je drei kleine rechteckige Löcher, die wohl als Aufnahme für die Deckenbalken der einzelnen Geschoße gedient haben. Die Wand rechts im Bild weist mehr derartige Löcher auf; diese dürften als Aufnahmen für Transmissionswellen gedient haben – im Schutt des Gebäudes (Nähe Kamin) liegen zwei mehr als mannshohe Transmissionsräder, was diese These untermauert. Die Größe der Räder qualifiziert sie als übergeordnete, langsam drehende Räder, die kleinere Räder in dem zerstörten Gebäude angetrieben haben dürften. Diese kleineren Räder und die daran starr montierten Deckenwellen liefen daher um einiges schneller als die langsamen großen Räder. Die Deckenwellen verliefen üblicherweise längs durch das Gebäude und eigneten sich daher als Antriebe für sämtliche mechanischen Einzelmaschinen in dem betreffenden Gebäude. Die Übersetzung Deckenwelle/Maschine steuerte man durch kleine Antriebsräder an den Maschinen und der Welle, die durch Treibriemen aus Leder verbunden waren.  Benötigte man an einer bestimmten Maschine eine “verkehrte” Drehrichtung , legte man den Riemen zwischen Deckenwelle und Maschine in Form einer 8 aus. Treibriemen stellte etwa die Firma Hirsch in Schottwien, Niederösterreich, her.

Links im Bild – logischerweise nahe der großen Transmissionsräder – findet sich das zerstörte Heizhaus, also die Kraftzentrale; unter dem optisch intakten achteckigen Schlot finden sich Relikte der zylindrischen Heizkessel.

Hinweise betreffend die Standortklärung bitte per Mail an die Redaktion.

Quelle:

[1]…Kontaktabzug einer Glasplatte 110×83 mm auf Echtfoto-PK (#5546) 138×89 mm . Ort und Datum unbekannt. Eigentum M.Mráz

[2]…Einschätzung schlot.at aufgrund papierkundlicher, phototechnischer, photochemischer und verfahrenstechnischer Bilddetails.

CZ | Ostrava-Přívoz | Koksovna Svoboda | WKII

Sieben Fotos [1] von einem Hüttenwerk, vermutlich in Osteuropa. Den Rückmeldungen zufolge erhärtet sich der Verdacht, dass es sich um die Kokerei Svoboda in Ostrava wöährend des 2. Weltkrieges handelt.

Erkennbar sind mächtige Kohlebunker, Kamine, große Werksgleisanlagen, Retortenöfen, ein Förderturm, viele Förderbänder, ein Wasserturm mit Stahlkonstruktion, ein Kohle- oder Schlackeberg sowie Arbeitersiedlungen.  Im Werksareal sind größere Erweiterungs- oder Wiederaufbaumaßnahmen im Gange.

Danke an alle Kommentatoren!

Quellen:

[1]…Sieben Fotos 172 x 115 mm im Eigentum Archiv schlot.at (2012)

NK | Thomasberg | Papierfabrik H. Walli KG / Paul Hartmann Ges.m.b.H.

1878 wurde am Standort Grimmenstein 73 an der heutigen B54 eine Spezialpapierfabrik gegründet [1]. Seit 1879 wird am Standort Papier erzeugt [3].

1925 wird die Fabrik im Compass erwähnt [1]:
“H. Walli, Pappenfabrik (1878).
50 Arbeiter. 220 PS – Wasserturbine und 40 PS Lokomobil.
1 Schleifapparat, 4 Pappenmaschinen, 3 Holzkocher.
Jahresproduktion: 100 Waggons.
Erzeugnisse: Patent-, Holz- und Graupappen, Holzstoff.
Spezialität: Falt- und Flachschachteln, bedruckt und unbedruckt.”

1935 wurde mit der Produktion von Zellstoffwatte begonnen [3]

1959 wird sie im Compass folgendermaßen beschrieben [2]:
“H. Walli KG – Papier-, Zellstoffwatte- und Filtrierpapierfabrik (1878).
130 Arbeiter. Wasser-, Dampf- und elektrische Kraft.
3 Papiermaschinen 140 cm und 180 cm Breite.
Jahresproduktion: 2500 t Zellstoffwatte (Marke “Molett”) und Papier.”

1986 erfolgte die Übernahme des Betriebes durch die Paul Hartmann Ges.m.b.H., die derzeit (2012) mit etwa 70 Mitarbeiten und 2 Papiermaschinen hochwertige Zellstoffprodukte für die Wundbehandlung, die Patienten- und Inkontinenzhygiene sowie für die gewerbliche und industrielle Anwendung herstellt [3].

Die AK [4] zeigt das Werk anno 1964 in Blickrichtung Edlitz.

[1]…Industrie-Compass Band I Österreich 1925/26, Compass Verlag. Wien, 1367
[2]…Industrie-Compass Österreich 1959, Compass Verlag. Wien, 1462
[3]…Hartmann online, 01.02.2012
[4]…Ansichtskarte 139 x 89 mm “Sommerfrische Grimmenstein, N.Oe geg. Edlitz” (1964) Verlag P. Ledermann, Wien I., Fleischmarkt 20: Eigentum schlot-Archiv

AT | GF | Raasdorf-Pysdorf | “Phönixwerk” Johann Lachout | Blitzschlag in Fabriksschlot

Am 27.05.2011 traf im Zuge eines heftigen Unwetters ein Blitz den Fabriksschlot des ehemaligen “Phönixwerkes” Johann Lachout in Raasdorf. Seitens der Medien wurde zuerst Poysdorf als Ereignisort angegeben (siehe Kurier-Artikel vom 29.05.2011 anbei – danke an A. Mráz, auch auf orf.at Noe: Blitzschlag ‘sprengt’ Fabriksschlot).

Offenbar wurde die Raasdorfer Katastralgemeinde Pysdorf mit der Stadt Poysdorf verwechselt und damit der Schlot in einen anderen Bezirk projiziert.

Zu dem Blitzschlag wurde seitens schlot.at der Leiter der ALDIS  (Austrian Lightning Detection and Information System) Gerhard Diendorfer verständigt und gab folgende Stellungnahme ab (Email vom 11.10.2011)

“S.g Herr Mraz,

Vielen Dank für die Info. Laut unseren ALDIS Ortungen war ein positiver Blitzschlag mit +14kA um 20:31 am Kaminstandort geortet. Positive Blitze sind relativ selten (ca. 10% aller Blitze) sind aber vergleichsweise energiestark und damit passt das Bild des großen Schadens.
Mit freundlichen Grüßen

Gerhard Diendorfer

Dipl.-Ing.Dr. Gerhard Diendorfer
Leitung ALDIS – Austrian Lightning
Detection and Information System

OVE Österreichischer Verband für Elektrotechnik
Kahlenberger Straße 2A
1190 Wien”

Zeit, sich mit dem Standort etwas auseinanderzusetzen.

1925 scheint Johann Lachout als Erzeuger von Fruchtsäften und Obstkonserven in Wien XIV, Diefenbachgasse 25 auf, wo er auch eine Honigniederlage betrieb [1].

Das genaue Gründungsdatum des Fabriksstandortes Raasdorf konnte noch nicht eruiert werden. Es muß jedoch vor 1944 gewesen sein, denn in der Raasdorfer Konservenfabrik wurden gegen Ende des Zweiten Weltkrieges von J.L. Zwangsarbeiter eingesetzt [2] und 1943 ist der Raasdorfer Betrieb im Wiener Telefonbuch (Groß-Wien!) als Konservenfabrik (Obst-, Gemüsekonserven-, Jam-, Marmelade- und Fruchtsafterzeugung) angeführt.[3]

1959 erzeugte die Fabrik (J.L. betrieb damals ein Zweigwerk in Bruckneudorf) Obst-, Gemüse- und Fleischkonserven, ferner Marmeladen und Fruchtsäfte. Der Honigimport war nach wie vor ein Teil des Geschäftes [4].

1969 übernahm Felix Austria die Fabriken in Raasdorf und Bruckneudorf- siehe Link mit Foto [5]!
Das genaue Stillegungsdatum ist nicht bekannt.

2011 zerstört ein Blitzschlag den Schlot des ehemaligen Fabriksgeländes [6]

[1] Industrie-Compass 1925/26 Band I Österreich, Compass Verlag, Wien. 866
[2] Zeitgeschichte-Link – 30.05.2011
[3] Amtliches Fernsprechbuch Wien 1943, 276
[4] Industrie-Compass 1959 Österreich. Compass Verlag, wien. 1678
[5] Felix Austria – Foto Raasdorf – 30.05.2011
[6] FF Groß Enzersdorf – Einsatzbericht 27.05.2011 – 30.05.2011

WU | Schwechat | Stahlwerk Innerberger AG, später Hammerbrotwerke

Das derzeit brachliegende Areal in Klein Schwechat, Innerberger Straße 28, hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Von 1871 bis 1873 errichtete die Innerberger AG hier eine Kokshochofenanlage zur Versorgung des Wiener Raumes mit Rohstahl [1] Der Nachweis  der Lagerichtigkeit erfolgt durch ein gescanntes Aufnahmeblatt aus 1873 [2].

Ab 1909 wurde am selben Standort –  nach Stillegung der Hochöfen 1901 [4] – die erste Fabrik der Hammerbrotwerke errichtet, was infolge der Lage außerhalb der Stadt eine strategische Fehlentscheidung war. [3]

[1] iwf.de, Seite 5ff

[2] Aufnahmeblatt k.u.k. mil.-geogr. Institut auf wiki

[3] Hammerbrotwerke auf wiki

[4]…Google Books, 29.01.2011

Weiter…

MD | Vösendorf | Ehem. Lackfabrik Eisenstädter

Gut getarnt, aber doch am Leben: Der Schornstein der Lackfabrik Eisenstädter in Vösendorf, Ecke Wilhelm-Hafenscher-Gasse/Ortsstraße 18. Der eher kleine Schornstein im Teilbereich West der ehemaligen Fabrik wurde mit einer seilbefestigten dreiseitigen Kunststoffverkleidung versehen.

Zur Geschichte dieser 1900 – 1971 betriebenen [1], gemäß Compass 1959 bereits 1892 gegründeten Fabrik [2] gibt das Umweltbundesamt in seinem Altlastenkataster u.a. folgende Auskunft:

Zitat Beginn, Abfrage 14.12.2010:

“Aus dem Jahr 1941 ist der Bestand folgender Anlagen im Bereich der Lackfabrik Eisenstädter bekannt.
• Farbwerk: Es wurden Trockenfarben mit Öl oder Lacken verarbeitet und abgefüllt
• Öllackabteilung: bestand aus einer Lackschmelzerei und 2 Sudhäusern mit
diversen Feuerstellen. Hier wurden Harze und Öle verkocht und zur Herstellung von Schwarzlacken, Asphalt, Pech und Bitumen eingeschmolzen. Die gewonnenen Lacke wurden der Filterstation zugeführt wo sie durch Zentrifugieren gereinigt wurden
• Kannenkocherei: Es existierten Becken, in denen gebrauchte Kannen in
alkalischen Wässern ausgekocht und anschließend mechanisch gereinigt wurden.
• Gebäude mit Werkswohnungen, Portierloge, Sanitärräume
• Lager”

Zitat Ende

Der Schornstein gehört eindeutig zum alten Fabriksbestand, wie auch aus der Lageskizze des Heizhauses im oben verlinkten UBA-Dokument hervorgeht.

1925 wurden in der “Lack-, Farben- und chemische Produktenfabrik und Lohnfärberei Gebrüder Eisenstädter” [3] produziert:

  • Öllacke
  • Spirituslacke
  • Metalllacke

Die Fabrik verfügte über 30 PS Antriebsenergie aus Dampfkraft und Elektromotor [3].

1959 wurden produziert:

  • Industrielacke
  • Kommerzlacke
  • Fußbodenanstriche [2]

Der Ostteil der Fabrik (Schlot im Westteil) wird derzeit dort aufgrund eines Heizölschadens im Grundwasserbereich als Altlast N60 geführt. Hier das pdf zum Download [1].

Quellen:

  • [1]…Informationen aus dem Online-Datenblatt des UBA über die Lackfabrik Eisenstädter Teilbereich Ost, Abfrage vom 14.12.2010
  • [2]…Industrie-Compass Österreich 1959, Compass Verlag Wien, 1558.
  • [3]…Industrie-Compass 1925/26 Band Österreich, Compass Verlag Wien, 885, 892

CZ | Erste Brünner Maschinenfabriks AG | Dampfkessel

2 zusammengehörige Werksfotos, Standort und Aufnahmedatum unbekannt. Vermutlich Österreich um 1900. Die abgebildeten mwhe als mannshohen Transmissionsantriebe und die im Nebenraum (Kesselhaus) lauernden Dampfkessel sind eindrucksvoll.

Die Dampfmaschine bzw. die Wasserrohrkessel nach Patent Babcook-Wilcox stammen von der Ersten Brünnen Maschinenfabriks-Actiengesellschaft – damals ein Global Player auf dem Maschinenmarkt – und stammen gemäß dem schlecht lesbaren Typenschild aus 1894. Erzeugt wurden sie ab 1890 [1]

Fotos 230x180mm bzw. 370x280mm im eigentum des Schlot-Archives.

Chronik der Fabrik hier online.

[1] Sehr tolle detaillierte Dampfmaschinenhersteller – Chronik des Betriebes hier.

Pottensteiner Baumwollspinnerei | BN | Pottenstein

Fotos

Über den Betrieb:

Pottensteiner Baumwollspinnerei A.G. [1]

Pottensteiner Tuchfabrik Gesellschaft mbH. [ab 1948] [2]
heute: Straßenmeisterei

  • Branche: Textilindustrie.
  • Aussstattung 1925/26:24.796 Spindeln, 700 PS-Dampfmotor, 145 PS Wasserturbine [1]
  • Produkte: 1925 Garne [1]. 1959 Herren- und Damenstoffe in Kamm- und Streichgarnen [2]
  • Status: erhalten
  • Höchstzahl gleichzeitig bestehender Schlote: 1 (2007)

Literatur:

  • [1] COMPASS VERLAG (1925): Industrie-Compass 1925/26 Band I Österreich; Wien.1458ff
  • [2] COMPASS VERLAG (1959): Industrie-Compass 1959 Österreich; Wien. 1293

 

Kartenansicht

schlot_map (bei Google Maps)

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Lafarge-Perlmoser | BL | Mannersdorf

Fotos

Lafarge-Perlmoser | BL | Mannersdorf

Über den Betrieb

BL-Mannersdorf
Lafarge-Perlmooser GmbH

Branche: Grundstoffindustrie
Betriebsdauer: 1894-laufend
Produkte: Zement
Status: aktiv
Höchstzahl gleichzeitig bestehender Schlote: 1 (2007)

Link: Werk Mannersdorf

Literatur:

Kartenansicht

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