DE | Coswig | August PRÉE GmbH Chemische Werke | Brand 1921

Historische Aufnahme [1] einer bedeutenden Teerfabrik, die aufgrund der folgenden Fakten mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der Fabrik August PRÉE GmbH Chemische Werke in Coswig nach dem dort stattgefundenen Brand anno 1921 zuzuordnen ist:

  • Vordergrund zeigt einen Tankwagen der zitierten Firma.
  • Topographische Details (Gebäude, Schornstein, Schienenführung) passen zur Werksabbildung in Quelle [2], Bild 7.
  • Teile des Geländes sind am obigen Bild durch Brand zerstört.
  • Art und Beschaffenheit des Fotos passen gut in die Zeit des bedeutenden Werksbrandes 1921 laut Quelle [2].

In Quelle [2] wird das Werk wie folgt beschrieben:

[Zitat Anfang]:

1917 baute das Familienunternehmen Prée in Brockwitz ein neues Werk. Die Produktion der Chemischen Fabrik umfasste Teer-, Mineralöl- und Bautenschutzprodukte. Die Bautenschutzmittel betrafen Rostschutz- und Isolierfarben, Abdichtstoffe gegen Feuchtigkeit, Holzkonservierungsmittel (Karbonileum), Feuerschutzpräparate u. a. m.

1921 vernichtete ein Großbrand diese Halle für Bautenschutzmittel. Die Firma erweiterte ständig die Produktion, in dem Asphalt für den Straßenbau, Bitumendachpappe, Dichtungsmaterial für Beton und Zement und andere Materialien zur Produktion kamen. Während des Zweiten Weltkrieges stellte man die Produktion auf Verdunklungswaren um. Nach dem Zweiten Weltkrieg ist der Betrieb 1946 in Volkseigentum übergegangen. Das Werk wurde saniert und die Produktion auf Dachschindeln verlegt. Viele Coswiger Bürger werden das Werk noch unter der Firmenbezeichnung “VEB Dachpappen – und Isolierstoffe Coswig“ kennen, wie es Ende der 80er Jahre bezeichnet wurde. Das Werk besaß eine Betriebsfeuerwehr und eine eigene Kegelbahn. 1992 kam es zur Schließung des Werkes, da die Treuhandgesellschaft eine Sanierung für 90 Millionen DM verlangte.

[Zitat Ende]

Quellen:

[1]…Echtfoto-Postkarte 135x83mm, unbeschriftet, Eigentum schlot.at-Archiv (2021)

[2]…Historisches Coswig 16.07.2021

AG der Lokomotivfabrik Wr. Neustadt, vormals G. Sigl, Rax-Werk | WN | Wiener Neustadt

Über den Betrieb

Branche: Fahrzeugbau, Rüstungsindustrie

Geschichte:

  • 1842:  Georg Sigl’s Lokomotivfabrik [3]: Fabriksgründung südlich der Pottendorfer Straße
  • 1870 Erweiterung des Werks auf Bereiche nördlich der Pottendorfer Straße [3]
  • 1875: Umbenennung in Aktiengesellschaft der Lokomotivfabrik Wr. Neustadt, vormals G. Sigl in Wr. Neustadt
  • 10.07.1916: Vernichtung großer Teile des südlichen Werkes durch einen Tornado. Während des 1. Weltkrieges wird das Werk Süd als Kriegsgefangenenlager genutzt [3]
  • 1930: Vorübergehende Stillegung des Werkes aufgrund der Wirtschaftskrise[3,4]
  • 1938: Übernahme des Werks durch die Wiener Lokomotivfabrik [5] bzw. Henschel & Sohn [6]
  • 1942: Gründung der Rax-Werk Ges.m.b.H., Fertigung von Lokomotivtendern, Leichtern und Rüstungsprodukten, u.a. von V2-Raketenteilen [2] im Nordteil der ehem. Lokomotivfabrik Sigl.
  • 1943: Gründung eines Außenlagers des Konzentationslagers Mauthausen in nder sogenannten Serbenhalle, einer in Kraljevo demontierten und in Wr. Neustadt aufgebauten Eisenbahnfabrikshalle [1].
  • 1945: Auflassung Konzentrationslager, Rax-Werk wird USIA – Betrieb
  • 1958: Anschluss an den Simmering-Graz-Pauker-Konzern [2]
  • 1966:  Stillegung des Werkes [2]

Heute finden sich als Reste der Raxwerke noch folgende Objekte:

Hier ein Werkskatalog des RAX-Werkes aus der Nachkriegszeit zum Download – ca. 1955-1957. Datengröße ca. 3MB.

Rax-Werk_1957

Literatur:

[1] …http://www.erinnern.at/gedaechtnisorte-gedenkstaetten/katalog/denkmal_serbenhalle

[2]… http://de.wikipedia.org/wiki/Raxwerke

[3]…wiki: Lokomotivfabrik Wr. Neustadt

[4]…Orientierungsplan von Wr. Neustadt Maßstab 1:10.000, Jänner 1937. Verlag: A.J. Kuderna, Wr. Neustadt

[5]…Fotodokument aus Schlot-Archiv mit Jubiläumstafel: “Wiener Lokomotivfabrik AG. Werk Wiener Neustadt”, den Lokomotivtender 50 647 zeigend.

[6]…Geheimprojekte.at – Raxwerk, 08.01.2011

[7]…Infos zu 114.01: Eisenbahnen in Österreich, 08.01.2011

[8]…Austrian Steam Base, 08.01.2011

[9]…Tender Baureihe 50, Foto, Abfrage 08.01.2011

[10]…Fotosammlung Schlot-Archiv

Kartenansicht

Verortungen der Werke Süd (Alte Schleife, ursprüngliche Sigl-Fabrik) und Nord (Erweiterung 1870, dann Rax-Werke)

Nord: schlot_map (bei Google Maps) Süd: schlot_map (bei Google Maps)
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OMV | WU | Mannswörth

Fotos

OMV | WU | Mannswörth – Ost
OMV | WU | Mannswörth – West

Ergänzung 08/2014

OMV | WU | Mannswörth
OMV | WU | Mannswörth 002
OMV | WU | Mannswörth 003

Über den Betrieb

WU-Schwechat
Werner&Mertz GmbH (Erdal-Werke), heute: OMV AG

Branche: Chemische Industrie
Betriebsdauer: Erdal-Werke 1920-?; vor II.Weltkrieg Raffinerie () /ab 1961-laufend OMV
Produkte: Erdölderivate
Status: Altlast N18 (
), aktiv
Höchstzahl gleichzeitig bestehender Schlote: 4 (ca. 1970)

(*) siehe Umweltbundesamt-Altlastenkataster

Links und Quellen: Firmen-Website http://www.omv.com | Geschichte bis 1970 | 1971 – 1990 | 1991 – 2005 | Sehr gutes Geschichts – pdf mit Luftbild um 1960.

Literatur: COMPASSVERLAG (1925): Industrie-Compass 1925/26 Band I Österreich; Compassverlag, Wien. 2312S

Kartenansicht

schlot_map (bei Google Maps)

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