ET | Kairo | القاهرة | Steinmetzbetrieb | 1915

Unbekannter, größerer Steinmetzbetrieb [1] an einer Gleisanlage neben einem Kairoer Bahnhof. Zu sehen sind neben einer sehr hohen, eleganten und gut entlüfteten Halle (Hitzeentwicklung? Kunststein-Fertigung?) fertige weiße Steinquader auf einem werkseigenen Lagerplatz sowie ein Werksgleis mit Waggon. Vielleicht können profunde Ägypten-Kenner anhand des Aquäduktes oder der Bahnlinie den Betrieb verorten.

[1]…Foto 233x172mm, genehmigt am 28.11.1915, Totalansicht von Kairo, der Hauptstadt Aegyptens. Leipziger Presse-Büro, Leipzig, Promenaden-Str. 23. Eigentum schlot.at-Archiv

FR | 66 | Thuir | Caves Byrrh / Dubonnet

Im südwestfranzösischen Thuir (Département Pyrénées Orientales, Région Languedoc-Roussillon) liegt die hier behandelte Traditionskellerei, die seit 1866 Apéritifs herstellt. Unter Anderem wurde auch der Apéritif Dubonnet hergestellt [2], dessen Verarbeitung, Lagerung und Versand die hier gezeigten Fotos [3] gewidmet sind. Die Kellerei wurde mittlerweile von der Groupe Pernod Ricard übernommen und besteht in sehr ähnlicher äußerer Form wie auf dem unten abgebildeten Schrägluftbild [4].

Eine Besonderheit dieser Kellerei ist ein 1950 installiertes Holzfaß mit einem Fassungsvolumen von mehr als 1.000.000 Litern, einer Höhe von zehn Metern, einem Durchmesser von 12,5 Metern und einem Leergewicht von 100 Tonnen [1]. Dieses Faß ist auf einem der Fotos [3] abgebildet und war zum Aufnahmezeitpunkt das weltweit größte seiner Art [3].

Die Fotos [3] zeigen:

  1. Schrägluftbild der Kellerei von Südosten aus
  2. Händische Weinernte für die Apéritif – Erzeugung
  3. 10.000 hl – Faß in der Kellerei (Thuir)
  4. Blick in die Kellerei
  5. Apéritif – Transport in eigenen Dubonnet – Kesselwaggons

(1)

dubonnet_002 dubonnet_003 dubonnet_004 dubonnet_005

Quellen:

[1]…Byrrh auf wikipedia, Abfrage 24.01.2013

[2]…diffordsguide.com, Abfrage 14.01.2013

[3]…5 Fotos der Kellerei Byrrh/Dubonnet, 178 x 129 mm, wohl aus Pressemappe, um 1960; Eigentum schlot.at-Archiv

[4]…Vergleich google maps mit Schrägluftbild. Schornstein und gekürzter Schornstein (ca. 1960) im Südosten des Geländes auf aktuellem Luftbild noch nachweisbar.

DE | B | Berlin-Siemensstadt | Kabelwerk Westend

AK des ab 1897 [1] errichteten Kabelwerkes Westend in Berlin-Siemensstadt, auch als Elmowerk der Siemens-Schuckertwerke A-G. bekannt. Unter dem Link ist eine umfangreiche Beschreibung des Werkes zu finden.Nach Angaben auf der Postkarte hatte es eine Nutzfläche von 69.200 m² und es wurden Kleinmotoren erzeugt.

AK aus dem eigenverlag der Siemens-Schuckert-Werke A.-G. im Eigentum des schlot-Archives. Eine Verortung des mittlerwiel abgetragenen Baujuwels zwischen Rohrdamm und Stichkanal ist geglückt.

[1]…die Siemensstadt, 20.11.2011

AT | 1210 Wien | LOFAG – Wiener Lokomotiv-Fabriks-Actien-Gesellschaft

Die Lokomotivfabrik Floridsdorf bestand 1869 – 1969 [1] und war neben Krauss Linz und Sigl Wr. Neustadt eine der legendären Lokomotivfabriken in Österreich.

Wir zeigen an dieser Stelle mehrere firmenrelevante Dokumente [2].

  • Fabriksansicht um 1925
  • Historischer Abzug einer Glasplatte mit der LOFAG Nr. 442/1882
  • Werksskizze und t der legendärden Schnellzuglok BBÖ 214.01
  • Historisches Foto der BBÖ 214.01
  • Auftragsschreiben zur Produktion der 214.01
  • Historisches Foto der BBÖ 429.917

[1] Bahn-Austria.at, 05.11.2011

[2] Archiv schlot.at, 2015 – 2023

AT | NK | Schleppbahn 1909 – 1955

Neunkirchen verfügte ab ca. 1909 bis zum zweiten Weltkrieg (relikthaft noch bis ca. 1960) über ein weit in die Stadt reichendes Schleppbahnsystem, das Anschlüsse zu folgenden Bahnlinien hatte:

  • Südbahn, Station Neunkirchen über Lokalbahnhof Neunkirchen
  • Lokalbahn Willendorf-Neunkirchen (1909-1942, Personenverkehr bis 1933)

Sinn und Zweck des Schleppbahnnetzes, das eingleisig und teils dreischienig (Normalspurgleis mit zwischengelegter Schmalspurschiene) geführt wurde, war die Versorgung der größeren Neunkirchener Industriebetriebe mit Steinkohle aus Grünbach. Diese Kohle wurde über die 1909 geschaffene Verbindung der Schneebergbahn mit Neunkirchen (Lokalbahn Willendorf – Neunkirchen) in folgende Industriebetriebe geführt:

  • Schraubenfabrik Brevillier – Urban, Werk 1 (Trasse West, 1 Werkszufahrt, 3 Gleise Normalspur)
  • Neunkirchner Druckfabrik (Trasse Ost, 2 Werkszufahrten, 5 Gleise, 1 Drehscheibe, weitverzweigtes Lorengleisesystem)
  • Spinnerei Eltz (Trasse Ost, 1 Werkszufahrt Schmalspur, enger Gleisradius)
  • Schraubenwerk Schoeller&Co, später Brevillier – Urban, Werk II Postgasse), Trasse Ost-Gleisende, 2 Werkszufahrten, 3 Gleise, 1 Drehscheibe)

Diese vier Großbetriebe hatten auf ihren Werksgeländen mehrere Gleise und Weichen. Für die Druckfabrik ist ein ehemals weitverzweigtes System an Hunt- oder Lorengleisen bekannt – siehe auch Abb.1.

Der Trassenteil Ost (Eltz-Spinnerei, Druckfabrik, Schoeller) wurde vm.  in der ersten Dekade nach dem 2. Weltkrieg abgetragen. Auf dem Foto aus 1955 (Abb.3) sind nur noch Trassenreste erkennbar, während das Luftbild aus 1928 (Abb.2) noch eine betriebsfähige Trasse Ost zeigt.

Heute erhalten ist nur noch der Trassenteil West bis zur Wiener Straße (ehem. Einfahrt zu Brevillier – Urban, Werk 1). Die Werksbahn in diesem Gelände bestand baulich bis 2001 – siehe Werksplan 1980 in Abb.4.

Mehr zu den historischen Neunkirchner Industriebetrieben hier.

Bild- und Planquellen: alle Stadtarchiv Neunkirchen, Dir. Albert Hirsch

[1] Ausschnitte aus Trassenplan Druckfabrik und Schoeller&Co (1908), digital weiterverarbeitet

[2] Luftbild 1928 Neunkirchen

[3] Luftbildpostkarte Neunkirchen, um 1955

[4] Werksplan Brevillier&Urban, Februar 1980, digital weiterverarbeitet

AT | LN | Eisenerz/Münichtal | Hochöfen, Schlackenkegel, Gaskraftwerk ÖAMG

Sehr seltene Aufnahmen aus der Steiermark | Eisenerz-Münichtal, welche die dort  1901 und 1913 errichteten Hochöfen (ÖAMG) und den noch immer bestehenden Schlackenkegel (Abraummaterial der Eisenverhüttung) anno 1901 (Hochofen I im Bau),1929 bzw. um 1937 zeigen. Des Weiteren zwei Fotos des Gaskraftwerkes Eisenerz aus 1925 und 1930. Beide Fotos wurde vom Schlackenberg aus in Richtung Südosten geschossen. Das ältere Foto zeigt Schlackeverfuhrgleise auf den Kegel, das jüngere ist in der Werkszeitung der ÖAMG vom 14.08.1930 publiziert. Der Text der Kraftwerksbeschreibung stammt ursprünglich aus 1925 und wurde 1930 in zweiter Auflage publiziert.

Die Werksaufnahmen aus 1929 entstammen einer heimatkundlichen Schrift und erklären die einzelnen Teile der beiden Koks-Hochöfen. Beide Öfen wurden 1945 ausgeblasen.

Spannend ist der Vergleich des Schlackekegels (1929-1937) mit dem heutigen – er ist gegenüber 1937 zum Kegelstumpf geworden. Die gewaltigen Dimensionen sind aus dem aktuellen Luftbild ersichtlich.

Nordwestlich der Hochöfen befand sich ab 1922-24 (Errichtung) ein Gaskraftwerk, dessen Hauptgebäude noch in Grundzügen besteht. Der im Hintergrund des Fotos erkennbare Gasometer ist mittlerweile abgetragen.

schlot_map (bei Google Maps). AK auf Kodak-Papier (um 1937), Werkszeitungen (1930+1934)  und Büchlein (1929) im Besitz von schlot.at

[googlemaps http://maps.google.com/maps/ms?ie=UTF8&t=h&msa=0&msid=114207467168440045430.00045e0378ac07fc44e68&ll=47.556343,14.866047&spn=0.005792,0.012832&z=15&output=embed&w=300&h=200]

NK | Brikettfabrik Höflein an der Hohen Wand

Undatierte, nicht gelaufene und unbezeichnete Postkarte, das ehemalige Steinkohlebergwerk Höflein zeigend, ca. 1925.

In der Detailansicht zu sehen:

1…Trasse der Schneebergbahn, links über Grünbach-Klaus nach Puchberg, rechts nach Willendorf-Lokalbahn (1909-1942 Verbindung nach Neunkirchen) bzw. nach Wr. Neustadt

2…bogenförmiges Schleppgleis | Stichgleis | Feldbahngleis zum Bergwerk. Nachweisbar auf folgender Karte: Karte der Hohen Wand 1:25.000, Kartographisches , früher Militärgeographisches Institut in Wien; in Kommission bei R.Lechner; ca. 1925

3…Abraumhalde des Bergbaues

4…Kraftzentrale und Betriebsräumlichkeiten

5…Förderband für Kohle bzw. Abraummaterial

Heute ist die Abraumhalde mit Einfamilienhäusern bebaut.

AG der Lokomotivfabrik Wr. Neustadt, vormals G. Sigl, Rax-Werk | WN | Wiener Neustadt

Über den Betrieb

Branche: Fahrzeugbau, Rüstungsindustrie

Geschichte:

  • 1842:  Georg Sigl’s Lokomotivfabrik [3]: Fabriksgründung südlich der Pottendorfer Straße
  • 1870 Erweiterung des Werks auf Bereiche nördlich der Pottendorfer Straße [3]
  • 1875: Umbenennung in Aktiengesellschaft der Lokomotivfabrik Wr. Neustadt, vormals G. Sigl in Wr. Neustadt
  • 10.07.1916: Vernichtung großer Teile des südlichen Werkes durch einen Tornado. Während des 1. Weltkrieges wird das Werk Süd als Kriegsgefangenenlager genutzt [3]
  • 1930: Vorübergehende Stillegung des Werkes aufgrund der Wirtschaftskrise[3,4]
  • 1938: Übernahme des Werks durch die Wiener Lokomotivfabrik [5] bzw. Henschel & Sohn [6]
  • 1942: Gründung der Rax-Werk Ges.m.b.H., Fertigung von Lokomotivtendern, Leichtern und Rüstungsprodukten, u.a. von V2-Raketenteilen [2] im Nordteil der ehem. Lokomotivfabrik Sigl.
  • 1943: Gründung eines Außenlagers des Konzentationslagers Mauthausen in nder sogenannten Serbenhalle, einer in Kraljevo demontierten und in Wr. Neustadt aufgebauten Eisenbahnfabrikshalle [1].
  • 1945: Auflassung Konzentrationslager, Rax-Werk wird USIA – Betrieb
  • 1958: Anschluss an den Simmering-Graz-Pauker-Konzern [2]
  • 1966:  Stillegung des Werkes [2]

Heute finden sich als Reste der Raxwerke noch folgende Objekte:

Hier ein Werkskatalog des RAX-Werkes aus der Nachkriegszeit zum Download – ca. 1955-1957. Datengröße ca. 3MB.

Rax-Werk_1957

Literatur:

[1] …http://www.erinnern.at/gedaechtnisorte-gedenkstaetten/katalog/denkmal_serbenhalle

[2]… http://de.wikipedia.org/wiki/Raxwerke

[3]…wiki: Lokomotivfabrik Wr. Neustadt

[4]…Orientierungsplan von Wr. Neustadt Maßstab 1:10.000, Jänner 1937. Verlag: A.J. Kuderna, Wr. Neustadt

[5]…Fotodokument aus Schlot-Archiv mit Jubiläumstafel: “Wiener Lokomotivfabrik AG. Werk Wiener Neustadt”, den Lokomotivtender 50 647 zeigend.

[6]…Geheimprojekte.at – Raxwerk, 08.01.2011

[7]…Infos zu 114.01: Eisenbahnen in Österreich, 08.01.2011

[8]…Austrian Steam Base, 08.01.2011

[9]…Tender Baureihe 50, Foto, Abfrage 08.01.2011

[10]…Fotosammlung Schlot-Archiv

Kartenansicht

Verortungen der Werke Süd (Alte Schleife, ursprüngliche Sigl-Fabrik) und Nord (Erweiterung 1870, dann Rax-Werke)

Nord: schlot_map (bei Google Maps) Süd: schlot_map (bei Google Maps)
[googlemaps http://maps.google.at/maps/ms?ie=UTF8&hl=de&oe=UTF8&start=0&num=200&t=h&msa=0&msid=208860042593462835970.00045e0378ac07fc44e68&ll=47.829637,16.253285&spn=0.005676,0.012832&z=15&output=embed&w=300&h=200] [googlemaps http://maps.google.at/maps/ms?ie=UTF8&hl=de&oe=UTF8&start=0&num=200&t=h&msa=0&msid=208860042593462835970.00045e0378ac07fc44e68&ll=47.824768,16.252556&spn=0.005676,0.012832&z=15&output=embed&w=300&h=200]