AT | TA | Madling | Papierfabrik Ramingstein | um 1930

Ansichtskarte [1] der Papierfabrik Ramingstein in Madling, wohl aus den frühen 1930er Jahren. Am reich ornamentierten Kamin im Vordergrund sind mit Kalk zwei fast mannhohe Kürzel der Heimwehr [2, Tafel XXII] angebracht.

Die Papierfabrik Ramingstein wurde 1900 [3], laut anderer Quelle 1901 [4] gegründet und nach mehreren Stilllegungen anno 1925/26 schließlich bis zum 2. Weltkrieg betrieben. [3]

1925 wurde das Unternehmen wie folgt charakterisiert:

Ramingsteiner Papierfabrik Ges.m.b.H., Sitz in Wien I, Strauchgasse 1 (1901 respektive 1907) […] 250 Arbeiter, Wasser- und elektrische Kraft 1500 PS, 6 Pappenmaschinen, 1 Kartonpapiermaschine 200 cm Arbeitsbreite, 7 Holzschleifer. Spez.: Maschinenpappen, Duplex- und Triplexpappen, weiß, braun, grau und in allen Farben, Zuckerpapier, nasser und trockener Holzstoff, braun und weiß. Dreigattriges elektr. Sägewerk […]. [4]

Teile der Werksanlagen werden derzeit von der Firma Iso Span nachgenutzt; dazu wurden alte Gebäude, die bereits am Foto [1] erkennbar sind, neu adaptiert. [5]

Quellen:

[1]…Ansichtskarte Madling bei Ramingstein i/Lungau (Salzburg) – Pappenfabrik, Kunstverlag A.G. Schöllhorn, Innsbruck, Colingasse 6, ungelaufen. Eigentum Archiv schlot.at (2024)

[2]…zobodat.at, Seite 7, 29.02.2024

[3]…https://www.sn.at/wiki/Papierfabrik_Ramingstein, 29.02.2024

[4]…Compass Verlag (1925): Industrie-Compass Österreich 1925/26, I. Band, S. 1364 ff.

[5]…Google Streetview, 29.02.2024, baulicher Vergleich mit Quelle [1]

AT | 8020 Graz | Grazer Waggon- & Maschinen-Fabriks-AG | DRB 72.003 und BBÖ 1005.08 auf der Pressburger Bahn

Die 1854 gegründete Grazer Waggon- & Maschinen-Fabriks-Aktiengesellschaft vorm. Joh. Weitzer war bis 1935 in Betrieb [1].

Sie erzeugte 1925 mit 2000 Arbeitern und einer Maschinenleistung von 2500 PS [2]: Waggons aller Art, elektrische Lokomotiven, Straßenbahn- und Eisenbahnmotorwagen (auch Schmalspur), Militärfuhrwerke, ortsfeste und Schiffsdieselmotore, Dieselmotorlokomotiven mit hydraulischem Lentzgetriebe, Kompressoren,div. Maschinenbau [2].

Die vorliegenden Fotos [3] und [4] zeigen die 1913 in ebendieser Fabrik erzeugten Elektrolokomotiven DRB 72.003 und BBÖ 1005.08 [5]. Die nicht bezeichneten Amateuraufnahmen dürften beide aus dem Zeitraum 1938-1947 stammen. 1005.08, noch mit der BBÖ-Kennung, trägt Verdunkelungsvorrichtungen an den Scheinwerfern.

DRB 72.003, Pressburger Bahn
BBÖ 1005.08-DRB 72.008, Pressburger Bahn
BBÖ 1005.08-DRB 72.008, Pressburger Bahn

Die beiden Lokomotiven wurden erstmals als EWP 3 bzw. EWP 8 auf der Überlandstrecke der Lokalbahn Wien-Preßburg eingesetzt. 1921 ging diese Strecke in den Besitz der Bundesbahnen Österreich (BBÖ) über [6].

Ab dieser Übernahme erfolgte die Neubezeichnung als BBÖ-Reihe 1005. Unter der Nummer 72.003 bzw. 72.008 wurden die Lokomotiven anno 1938 in das System der Deutschen Reichsbahn (DRB) integriert. DRB 72.003 wurde am 17.10.1945 außer Dienst gestellt, DRB 72.008 versah ab 1947 bei den ÖBB unter der neuen Nummer 1072.08 ihren Dienst bis zum 15.03.1973 [5].

Quellen:

[1]…albert-gieseler.de (31.12.2023)

[2]…Compass Verlag (1925): Industrie-Compass Österreich 1925/26 1. Bd, S. 471

[3]…Amateurfoto/Kontaktkopie DRB 72.003, 82 x 54 mm, Eigentum Archiv schlot.at (2023)

[4]…Amateurfoto/Kontaktkopie BBÖ 1005.08, 79 x 48 mm, Eigentum Archiv schlot.at (2023)

[5]…pospichal.net (31.12.2023)

[6]…academic.com (31.12.2023)

DK | København | Hafenanlagen | ~1900


Das vorliegende Foto stammt aus einem Konvolut Kopenhagener Fotos aus der vorigen Jahrhundertwende [3]. Es zeigt ausgedehnte Hafenanlagen, bemerkenswert ausgestaltete Industriegebäude, Kräne, Güterumschlagplätze und ein Schiff einer gewissen Christiane A.C. & Co.. Eines der Schiffe ist mit einer dunklen Flagge mit hellem Kreuz versehen. Grund genug, dieses Foto aufgrund seiner Fundsituation bis auf Weiteres Kopenhagen zuzuordnen.

Quelle:
[3]…Foto 226×169 mm, Eigentum Archiv schlot.at (2019)

CZ | Brno | Palast für Handel und Industrie | ~ 1940

In unser Archiv haben per Juni 2018 zwei frühe Fotos des 1927-1928 errichteten Industriepalastes Brünn Einzug gefunden [1]. Da die aus dem 2. Weltkrieg stammenden Fotos mit “Prag” benannt waren, wurde unsererseits beim Stadtarchiv Prag diesbezüglich nachgefragt.

Herr PhDr. Jiří Smrž vom o.a. Archiv wies uns auf die wahre Örtlichkeit des außergewöhnlichen Gebäudes hin, wofür ihm unser Dank gebührt [2].

Auf der sehr gut organisierten Website des BAM Brno ist zu dem Palast am Messegelände Folgendes zu lesen [3]:

“Das Gebäude des Palastes für Handel und Industrie ist ein wichtiger Bestandteil der urbanistischen Komposition des gesamten Messegeländes. Sein Grundriss in Form des Buchstabens V, der durch die Kurven der Seitenflügel durchschnitten ist, bestimmt die Richtung der zwei wichtigsten Kompositionsachsen der Verbindungswege des Geländes. Der Bau besteht aus einer Stahlbetonkonstruktion mit den charakteristischen parabolischen Trägerbögen und verglasten Wänden, die eine ideale Beleuchtung der Ausstellungen mit Tageslicht ermöglichen.
Im ursprünglichen Entwurf des Architekten Kalous war eine waagrechte Balkendecke vorgesehen, die durch halbkreisförmige Bögen gestützt werden sollte. Aufgrund der zu hohen Belastung der Trägerbögen veränderte jedoch Jaroslav Valenta deren Profil, gab ihnen eine parabolische Form und ersetzte die Decke durch ein walzenförmiges mit Längsverstrebungen versehenes Gewölbe. Der Bau des Pavillons dauerte insgesamt 230 Tage und erforderte 50 Güterwagons Material. Die Ausstellungsflügel, die im repräsentativen Raum der Eingangs-Rotunde zusammenlaufen, waren ursprünglich lediglich durch Gänge mit einem überdachten Innenhof verbunden. Im Jahre 1976 wurde an deren Stelle nach Entwürfen der Architekten Ivan Ruller, Zdeňek Müller und Peter Uhlíř ein Anbau mit administrativen Räumlichkeiten errichtet, dessen Glasfassade nun die Hauptflügel des Pavillons miteinander verbindet.
In den 80er Jahren wurde eine Sanierung des gesamten Gebäudes durchgeführt. Im Zuge dessen wurden in die Ausstellungssäle Galerien und eine Heizanlage eingebaut, sodass der Betrieb auf das ganze Jahr ausgeweitet werden konnte. Zur Vervollkommnung des ganzjährigen Nutzungskomforts des gesamten Ausstellungsareals trugen auch die Passerellen von Miroslav und Dagmar Velehradský bei. Einer dieser walzenförmigen Verbindungsgänge, die auf einer Fachwerkkonstruktion angelegt wurden und von einem spiralenförmigen Mantel umgeben sind, entstand auch zwischen den Pavillons A und C. Heute ist der Pavillon immer noch in Benutzung; durch die Installation zusammengedrängter Ausstellungskojen werden seine großzügigen räumlichen Möglichkeiten jedoch nicht mehr genutzt.”

Quellen:

[1]…2 Kontaktkopien von Rollfilm 6×9 auf Agfa Lupex , Eigentum schlot.at-Archiv (2018)

[2]…Email vom 12.06.2018, PhDr. Jiří Smrž, Stadtarchiv Prag

[3]…BAM Brno, Architektonische Besonderheiten von Brünn, Industriepalast, abgefragt am 14.06.2018

AT | 1030 Wien | Milchindustrie- und Agrargesellschaft (MIAG), 1929

Der Aufhänger für diesen Artikel ist ausnahmsweise kein reines Industriefoto, sondern ein Gruppenbild [1], wie es bei “Exkursionen” in lebensmittelverarbeitende Betriebe wie Ankerbrot gerne als Geschenk für die Teilnehmer mitgegeben wurde. Das Bild entpuppt sich schnell als Meisterfotografie. Belichtung perfekt, Tiefenschärfe auf alle Teilnehmer abgestimmt, Detaillierungsgrad überwältigend. Charmante Details wie die verlegen lachende  junge Frau in der obersten Reihe (siebente von rechts) und die damals gerade modern gewordenen weißen Nylons (erste Reihe fußfrei) sowie der gütige Milchvater (ganz links in weißem Facharbeiter-Kittel) zeichnen ein trügerisches Bild einer Gruppe, die wenige Monate nach dem Fototermin den schwarzen Donnerstag – den Höhepunkt der Wirtschaftskrise  – miterleben mußte.

Die MIAG wurde 1907 respektive 1927 [2], anderer Angabe zufolge 1928 [3] gegründet.
Der Fabriksstandort war Wien Landstraße, Lechnerstraße 3. Neben einer Großmolkerei wurde 1959 eine Speiseeiserzeugung und ein Schmelzkäsewerk betrieben. Das Kapital der MIAG m.b.H. betrug 1959 ATS 32.562.000.-. Es wurden von 400 Beschäftigten mithilfe von 850 PS Dampf- und Elektrokraft  täglich 150.000 l Milchprodukte be- und verarbeitet. Vom Unternehmen wurden 135 Filialen und 500 Milchgeschäfte beliefert [2] .

Die Fabrik mit dem markanten Logo wies einen hohen Kamin auf [3] und wurde 1977 zugunsten eines Wohnbauprojektes demoliert. Fotos vom Abbruch und der Kaminsprengung finden sich in [3]. Durch Fusion verlor die MIAG im selben Jahr ihre wirtschaftliche Eigenständigkeit [3].

Foto 163 x 112 mm: Eigentum schlot.at – Archiv

Quellen:

[1]…Weiss, L. (1929): Gruppenfoto MIAG vom 13.Mai. Wien – Hernals

[2]…Compass Verlag (1959): Industrie-compass Österreich 1959. Wien, 1699

[3]…dasmuseen.net, MIAG, 01.11.2012

BN | Blumau | Pulverfabrik | Explosion 1922

schlot.at vefügt seit 2010 über extrem seltenes Original-Fotomaterial der Explosion in der ehemaligen K.u. K. Pulverfabrik Blumau [1]. Die Munitionsfabrik wurde im späten 19. Jahrhundert von A. Nobel gegründet und knapp vor der Jahrhundertwende vom Militär übernommen. Im 1. Weltkrieg wurde das Werk extrem ausgebaut, es gab bis zu 15 Wassertürme und ein groß angelegtes Schienennetz. Unter anderem wurden auf dem in mehrere sogenannte Betriebsinspektionen unterteilten Gelände Trinitrotoluol (TNT) und Pikrinsäure hergestellt – großteils unter elenden sozialen und hygienischen Bedingungen. Der Übergang zur Friedensproduktion war nach dem verlorenen 1. Weltkrieg und den 1919 erschienenen Bestimmungen von St. Germain (weitreichendes Rüstungsverbot) sehr schwierig. 1922 war folgende Werkseinteilung aktuell [2]:

  • Betriebsinspektion 1 (Nitroglycerinfabrik), erbaut 1895
  • Betriebsinspektion 2 (Nitrozellulosefabrik), 1894 von Dynamit Nobel übernommen
  • Betriebsinspektion 3 (Pulverfabrik, 06/1891 fertiggestellt
  • Betriebsinspektion 4 (Trinitrotoluolfabrik), Dezember 1914 in Betrieb genommen
  • Betriebsinspektion 5 (Kunstsalpeterfabrik), Herbst 1915 in Betrieb genommen
  • Betriebsinspektion 6 (Pikrinsäurefabrik), 1915 fertiggestellt.
  • Erzherzogin Bianca-Spital
  • Friedhof (!)
  • Sportplatz

Aus der Aufstellung 1922 läßt sich die damals übliche Verwendung von Rüstungsabfällen zur Düngerherstellung in Betriebsinspektion 5 nachweisen [3].

1922 kam es am Gelände zu einer folgenschweren Explosion, die im Prinzip das Ende der Zwischenkriegsproduktion markierte [2].

Auf der Website der FF Blumau [3] ist der Hergang der Katastophe wie folgt beschrieben:

Zitat Beginn:

Die große Explosion… Am 25. Mai kommt es in der Betriebsinspektion I, der Dynamit- und Dynammonfabrik zu einem Brand in einem Läuferwerk. Löschversuche der anwesenden Arbeiter schlugen fehl, da bei den Hydranten vor Ort zu wenig Druck vorhanden war.
Per elektrischer Fernmeldeanlage wurde inzwischen die Berufsfeuerwehr Blumau alarmiert, welche sich sofort mit 7 Mann unter der Führung von Feuerwehrhauptmann Josef Friedrich in Bewegung setzte. In Unkenntnis der Sachlage wurden die ersten Löschversuche mit dem Hydranten durchgeführt, diese schlugen jedoch ebenfalls fehl.
Sofort nahm die Autospritze bei einem nahegelegenen Wasserbassin Aufstellung und kaum hatte man mit den Löscharbeiten begonnen ereignete sich eine kurze, dann in weitere Folge zwei große Explosionen. Die Druckwelle erfasste die Mannschaft der BF Blumau mit voller Wucht, 3 Kameraden waren auf der Stelle tot, Kommandant Josef Friedrich wurde schwerst verletzt und verstarb kurz darauf. Die Aufbauten der Autospritze sowie des Rettungswagens wurden durch die Explosion zerfetzt, die restliche Mannschaft lag verletzt unter den Trümmern.

Die weiteren Löscharbeiten wurden mit größtem Einsatz von der Berufsfeuerwehr Wien, der Betriebsfeuerwehr der Sprengstoffwerke Wöllersdorf sowie von den freiwilligen Feuerwehren in der Umgebung (wie Sollenau, Wr. Neustadt, Baden,…) sowie von der restlichen Mannschaft der BF Blumau durchgeführt.

Es war ein schwarzer Tag in der Geschichte der Feuerwehr Blumau. Hauptmann Josef Friedrich, Karl Reiter, Franz Matejka und ein weiterer Feuerwehrkamerad starben in diesem Einsatz, ein Beispiel treuer Pflichterfüllung, den sie mit ihrem Leben bezahlen mussten. Ihre Namen stehen noch heute auf einer Gedenktafel am Friedhof Blumau. Insgesamt forderte das Unglück 24 Tote, größtenteils in der Arbeiterschaft!”

Zitat Ende

Das Werk wurde im Zuge des 2. Weltkrieges wieder aktiviert und danach stillgelegt. Heute ist ein Teil der Werkes als verwachsene Industrielandschaft, die zum Truppenübungsplatz Blumau gehört, erhalten.

Historische Fotos von Blumau sind u.a. auf der Gemeindewebsite von Blumau-Neurißhof zu finden.

 

Der Siphonflaschenverschluß – wohl ein Relikt aus der Kantine oder einem Werksgasthaus – wurde vom schlot-Team 2011 im Föhrenwald bei Wr. Neustadt gefunden

Quellen und Literatur:

[1] 2 Original-Abzüge 166x113mm,mit Rundstempel “Foto-Atelier Schiestl&Nowotny Baden, Annagasse 20 | Antonsgasse 2” im Eigentum des Archives von schlot.at. Copyright-Verletzung wird gerichtlich verfolgt!

[2]: Mulley, K, Leopold, H. (Hrsg., 1996): Österreichs Pulverschmiede | Die Rüstungsindustrie am Steinfeld/Groß Mittel | 125 Jahre Pottendorfer Linie. Eigenverlag der Gewerkschaft der Eisenbahner Ortsgruppe Ebenfurth-Pottendorf; Ebenfurth.

[3] FF Blumau, 09.07.2011

CH | Basel | Gesellschaft für chemische Industrie (CIBA) 1884 und 1934, Luftbilder

Zwei vergleichende Luftbilder der ehemaligen Ciba-Werke anno 1884 (!) und 1934, entnommen der Werkszeitung “Ciba Rundschau 1” vom Mai 1936, hinteres Deckblatt.

Ciba-Werk Basel 1884 und 1934

Die dortigen Angaben sprechen für sich:

Bereits 1884 umfaßte das Fabriksgelände 66.484m². Es sind am Luftbild bereits drei hohe und zwei niedrige Kamine erkennbar. Man beachte im linken Bildteil den langgestreckten Auwald am Rhein. Man ist geneigt, eine Expansion des Werkes gegen Süden (Vordergrund) anzunehmen.

1934 ist der Auwald vernichtet und einem Güterbahnhof samt Raffinerie am Rheinufer gewichen. Das Werksgelände umfaßt nun statt 66.484m² (1884) 1.263.827m².

Ciba erlangte Weltruf als Chemiekonzern der Branchen Farben und auch Pharmazeutika. Die Farbsparte wurde 2008 von BASF übernommen [1].

Der abgebildete Werksstandort am Rhein besteht nach wie vor [2].

[1] BASF CH – Geschichte (02.06.2011)

[2] Werksansicht um 2010, Luftbild (02.06.2011)

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AT | GR | Bad Schallerbach | Ziegelei Faßl

Ansicht von Bad Schallerbach und der dortigen Ziegelei Faßl anno 1930. Gut zu erkennen der Lehmschlag links des Hauptgebäudes. Sowohl online als auch in unseren analogen Quellen sind derzeit nur wenige Nachweise über die Ziegelei zu finden:

  • Bei der Gründung des ÖTB Bad Schallerbach 1924 spielte der Ziegeleibesitzer Franz Faßl eine wichtige Rolle [1]
  • In einem geologischen Forschungsbericht aus 1934 wird der Ziegeleiverwaltung für die Überlassung von Fossilfunden gedankt [2].
  • Am 09.03.1948 ist seitens der FF Bad Schallerbach ein Großbrand in der Ziegelei Faßl dokumentiert [3].
  • 1959 betrieb Franz Fassl [sic] eine Ziegelei und ein Sägewerk, ferner eine Bau- und Möbeltischlerei. [4]

Gründungs- und Schließungsdatum des Betriebes konnten noch nicht eruiert werden – kein Nachweis im Industrie-Compass 1925/26. – wir bitten unsere Besucher um Hilfe.

Anno 2011 weisen nur noch eine verwachsene Fläche (ehemaliger Lehmabbau) sowie der Name “Ziegeleistraße” auf die ehemalige Grundstoffindustrie Bad Schallerbachs hin [5].

[1] ÖTB Bad Schallerbach – Chronik – 22.05.2011

[2] OÖ Landesmuseum – 22.05.2011

[3] FF Bad Schallerbach – 22.05.2011

[4] Industrie-Compass Österreich 1959, Compass Verlag, Wien. 400

[5] GPSies.com  – 22.05.2011

Kartenzitat: Fotokarte 140x91mm Nr. 29236 von P. Ledermann, Wien I., Fleischmarkt 20, gelaufen am 12.07.1930 von Bad Schallerbach nach Wien XV.

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AT | WN | Stauber-Bad, Abbruch 1959

Ansicht des Abbruches vom 25.01.1959

Foto vom Abbruch (Pardon, Rückbau) des “Stauber-Bades” in Wr. Neustadt. Das Foto wurde gemäß der rückseitigen Beschriftung am 25.01.1959 aufgenommen.

Foto auf Agfa-Papier (135×87 mm) im Eigentum des Schlot-Archives. Verortung wird anhand eines vorliegenden Stadtplanes von 1937 an der Ungargasse/Kehrbach versucht.

schlot_map (bei Google Maps)

[googlemaps http://maps.google.at/maps/ms?ie=UTF8&hl=de&oe=UTF8&num=200&start=400&t=h&msa=0&msid=208860042593462835970.00045e0378ac07fc44e68&ll=47.81118,16.254702&spn=0.002839,0.006416&z=16&output=embed&w=300&h=200]

WB | Sollenau | Munitionsfabrik Böhler 1914 | heute ehem. Almeta-Gelände

Fährt man von Sollenau gegen Blumau – Neurisshof, sind kurz nach der Ortsausfahrt linkerhand mehrere ältere Industrieobjekte zu erkennen. Markant sind mehrere hier befindliche unbeschrankte Werksgleisübergänge. Am Gelände des ehemaligen Metallumschmelzwerkes ALMETA befinden sich die einst medial breitgetretenen asbestbelasteten Personenwaggons der ÖBB zum Abwracken…siehe und hier (sehr schöne Fotos).

Die ursprüngliche Nutzung des Geländes erfolgte ab 1905 durch die Gebr. Böhler AG. Es wurde Munition erzeugt. Verortung folgt.

Im Folgenden eine zeitgenössische Werksdarstellung, aus der auch die oben stehenden interessanten und seltenen Fotos stammen [1]:

„Munitionsfabrik Sollenau.

In unmittelbarer Nähe der k.u.k. Pulverfabrik Blumau und des k.u.k. Artillerie-Schießplatzes am Steinfelde gelegen, befindet sich die Böhler’sche Munitionsfabrik in Sollenau.

Diese Anlage ist anfangs 1905 streng nach den diesbezüglich bestehenden Vorschriften erbaut worden; alle Objekte sind elektrisch beleuchtet. Die Munitionsfabrik ist auf regelmäßigen Nachtbetrieb eingerichtet.

Die Anlage liegt knapp an der Trace der Militär-Schleppbahn, in welche auch das Fabriksgeleise einmündet. Der Zu- und Abschub der Materialien ist daher der denkbar sicherste.

Das Etablissement besteht aus nachfolgenden Objekten:

a)      einem Wohn- und Administrationsgebäude,

b)      zwei Depoträumen von je 100 m Länge und 9m Breite

c)      einem Handpulvermagazin (Pulverturm),

d)      einem 75 m langen und 9m breiten Laborier-Objekt, in welchem sich der 50 m lange Laboriersaal befindet.

Die Leistungsfähigkeit für verschiedene Munition sei nur dadurch illustriert, dass durch längere Zeit eine Tagesleistung von 3000 Stück 7,6 cm-Schnellfeuergeschütz – Patronen erzeilt wurde.“

Nach dem 1. Weltkrieg wurde das Werk für die Friedensproduktion adaptiert und darin Werkzeug hergestellt [2]. Heute sind die Gleisanlagen und ein Teil der alten Bausubstanz noch vorhanden. Ein Besuch lohnt sich, schöne Architektur und für Eisenbahnfreunde oder Schleppbahnfans ist Sollenau ohnehin ein Mekka. Übrigens wurde das Werk namensgebend für diesen Teil der Gemeinde Sollenau (Böhler).

Quellen:

[1] Gebr. Böhler&Co AG Wien-Berlin (Hrsg., 1914): Die Erzeugungsweise von Böhler-Stahl und die Betriebsverhältnisse in den gesellschaftlichen Werks-Anlagen mit einer Schilderung der Erzeugnisse und der geschäftlichen Organisation. 5. Auflage, Selbstverlag,  55ff

[2] http://books.google.at/books?id=jBJlAwweyNYC&pg=PA58&lpg=PA58&dq=munitionsfabrik+b%C3%B6hler+sollenau&source=bl&ots=5i9pl8bWMS&sig=v-QQ2myp5ncwgy97dTVIASHGFOA&hl=de&ei=yD3pTMC1DY_6sgbCyaGPCQ&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=3&ved=0CCoQ6AEwAg#v=onepage&q=munitionsfabrik%20b%C3%B6hler%20sollenau&f=false, Seite 60

Fotos 2008 MM.

Laufendes Industriegeschichte – Projekt | Steyr Waffenrad – Datierung

schlot.at bietet ab sofort eine Datierungshilfe für Ihr altes Steyr Waffenrad an. Sie haben ein richtig altes echtes Waffenrad mit Holzgriffen oder viel Rost und wollen wissen, wie alt das Rad ist und wo es gebaut wurde? Hat es vielleicht solch einen Metallschriftzug oder diesen Schriftzug als Aufkleber am oberen Rahmenrohr?

Kein Problem:  Seit meiner Publikation:

Markus Mráz: Zur Erkennung und Datierung von Steyr-Waffenrädern von 1918 bis 1940. In: Der Knochenschüttler: Zeitschrift für Liebhaber historischer Fahrräder und Hilfsmotoren. – Leipzig: Maxime Verlag – Bd. 39 (2007), S. 8-12; ISSN 1430-2543

hat sich der Bestand meiner Rahmennummernsammlung bis 1942 deutlich erweitert und ich sehe mich in gewissen Zeitbereichen in der Lage, über Interpolation von Rahmennummern zum Baujahr des zu beforschenden Steyr Waffenrades zu gelangen.

Ferner habe ich selbst mehrere weitere valide Datierungskriterien entwickelt und kann daher auch Aussagen über Fahrräder treffen, die in schlechtem Originalzustand vorliegen (falsche Felgen etc, Fehlen der Freilaufnabe etc.) .

Gerne erarbeite ich mit Ihnen persönlich im Mailkontakt eine möglichst genaue Datierung Ihres alten Steyr-Waffenrades und berate Sie in puncto Wert des Rades und allfälliger nötiger Renovierungsschritte oder -strategien.

Senden Sie mir Ihre Anfrage, am besten mit Foto des Rades von links und Mitteilung der Rahmennummer. Die Rahmennummer finden Sie bei den hier behandelten Rädern links an der Sattelmuffe – siehe Foto – oder bei älteren Damenrädern am Oberende des Sattelrohres (Vorderseite, siehe ebenfalls Foto).

Freundliche Grüße

Markus Mráz

DE | Wilhelmshaven | Apart – Hotel Seenelke, 1962

Colorierte Luftbild-Ansichtskarte des heutigen Apart-Hotels Seenelke in Wilhelmshaven, Südstrand 120, beim Ems-Jade-Kanal. Entweder war der heute verschwundene Schlot bereits 1962 der Wäscherei des Hotels zugehörig oder – und das halten wir für wahrscheinlicher – es war an dieser Adresse einmal eine Fabrik. Wer etwas darüber weiß, bitte melden.

Foto-AK von Cekade-Luftbild, Cramers Kunstanstalt K.G., Dortmund, gelaufen 04.08.1962. AK138x86mm im Eigentum des schlot_archivs.

Verortung folgt.

A | St | LE | ehem. Ziegelei Schirnhofer / Dörfler, ca. 1945

Schlechte Fernaufnahme des ehemaligen Leobener Ziegelwerkes Schirnhofer / Dörfler, ca. 1945. Danke für die Zuordnung des Schlotes an Mag. Susanne Leitner-Böchzelt, Kunsthalle Leoben und Josef Hammerle. Der Schlot besteht nach Angaben von Mag. Susanne Leitner-Böchzelt noch und ist unter Denkmalschutz.

Das Erfreuliche ist, daß der Ziegelofen renoviert wird und der Schlot erhalten bleibt. Siehe die Site der Baukulturstiftung für aktuelle Bilder! Danke an Evi K. und ihren Freund für diesen Link.

Infos aus den Compassen 1959 und 1925/26 zu diesem Standort:

1959: Ziegelwerk Dipl.-Ing. Wilhelm Dörfler. Leoben, Ostererweg 2-10 (1876 gegründet). 30 Arbeiter, Elektromotor 80PS. Compass 1959, S408

1925: Ziegelwerk Wilhelm Dörfler, vormals J. Schirnhofer. Kaiser Josef-Park 12. 45-50 Arbeiter. Elektromotor 35PS. Compass 1925/26, S296

Foto im Eigentum schlot_archiv (2010).

schlot_map (bei Google Maps)

[googlemaps http://maps.google.at/maps/ms?ie=UTF8&hl=de&oe=UTF8&start=200&num=200&t=h&msa=0&msid=114207467168440045430.00045e0378ac07fc44e68&ll=47.380045,15.107296&spn=0.001453,0.003208&z=17&output=embed&w=300&h=200]

A | St | LE | Gaswerk Leoben

Historische Aufnahme des nicht mehr bestehenden Gaswerkes Leoben in der Otto-Glöckl-Straße, das 1884 errichtet wurde. Bis 1961 wurde hier Stadtgas erzeugt, danach erfolgte eine Umstellung auf Mischmethanproduktion. Ab 1973 bis 1978 vollzog sich der Umstieg von Mischmethan auf reines Erdgas. Quelle: Stadtwerke Leoben

Auf dem Detail-Foto sind im linken Bildbereich zwei Gasbehälter zu sehen (unmittelbar über dem weißen zweigeschoßigen Haus).

Im Hintergrund des Überblicksfotos die Stadtpfarrkirche, rechts am Bildrand die Waasenbrücke, gut zu erkennen an der Eisenkonstruktion. Blickrichtung nach SSO.

Foto vm. aus der unmittelbaren Nachkriegszeit. Maße 133x83mm, Eigentum und Copyright schlot_archiv (2010).

Wir danken Fr. Mag. Susanne Leitner-Böchzelt, Leiterin des MuseumsCenters | Kunsthalle Leoben für die Zuordnung des Fotos und Josef Hammerle für die diesbezügliche Anfrage.

schlot_map (bei Google Maps)

[googlemaps http://maps.google.at/maps/ms?ie=UTF8&hl=de&oe=UTF8&num=200&start=200&t=h&msa=0&msid=114207467168440045430.00045e0378ac07fc44e68&ll=47.382871,15.089915&spn=0.001453,0.003208&z=17&output=embed&w=300&h=200]/blockquote>

F | Brest | Port Militaire 1931 | Usines et la grande grue

Altes Foto des Militärhafens von Brest, Departement Finistère, mit dem heute noch bestehenden großen Ladekran und jeder Menge Industrie bzw. Werftanlagen im Hintergrund. Auf den aktuellen Luftbildern der Region ist die militärische Zone völlig zensuriert oder nur verpixelt (U-Boot-Flotte!) wiedergegeben. Insofern ein spannender Einblick in den wohl wichtigsten, weil am Atlantik gelegenen französischen Kriegshafen und die Industrie im Hafen. Foto 129×75 mm im Eigentum schlot_archiv (2010).

————–

Voilà une ancienne photo montrant le port militaire de Brest, Département Finistère. La grande grue éxiste encore  là-bas. La photo nous semble intéressante car elle montre plusieurs bâtiments industriels dans le port auquel l’accès est interdit si l’on n’ est pas militaire.

Kartenzitat | description: Carte postale, Éditions artistiques FT Brest, Série Hélio. Händisch datiert mit | écrite le 29.09.1931, gelaufen | envoyée le 30.09.1931.

schlot_map (bei Google Maps)

[googlemaps http://maps.google.at/maps/ms?ie=UTF8&hl=de&oe=UTF8&num=200&start=200&t=h&msa=0&msid=114207467168440045430.00045e0378ac07fc44e68&ll=48.388905,-4.498236&spn=0.00285,0.006416&z=16&output=embed&w=300&h=200]

AT | 1140 Wien | Ameisbrücke mit GEBE – Fabrik, ca. 1915

alle Rechte bei schlot.at
alle Rechte bei schlot.at

Historisches s/w – Foto (AZURA-Papier) der Ameisbrücke in 1140 Wien mit größerer Fabriksanlage der 1913  gegründeten GEBE-Fabrik  im Hintergrund. Der Schlot hat ein kugelförmiges Drahtgitter aufgesetzt.

Foto 83x58mm im Eigentum des schlot_archives (2009).

Quelle Gründung GEBE: Compass 1959 Österreich, 965.

Danke für die Klärung des Standortes an Altair und Nordbahnbertl, die beide zur gleichen Ansicht kamen.

WU | Schwechat | UNION Lederwerke A.G.

Hochwasser, vermutlich 1930er Jahre, im Bereich der ehemaligen Union-Lederwerke A.G.,. Infos aus Industrie-Compass 1925/26, 1277:

“Union Lederwerke A.G. (1918):
Erz.: Sohlen- und Brandsohlenleder, Chromleder […]”

Im Compass 1959 nicht mehr nachweisbar. Der Nachweis einer Lederfabrik in Schwechat im Bereich der heutigen Wege/Straßen”Gerberweg” und “Lederfabriksstraße” und die Einzeichnung einer Chromlederfabrik ebendort in einem amtlichen Wiener Stadtplan aus der Zwischenkriegszeit führten zu unserer Verortung in der schlot_map. Flohmarktfund 2009. Eigentum MM

schlot_map (bei Google Maps)

Glasfabrik | WU | Moosbrunn

Fotos

Über den Betrieb

WU-Moosbrunn
Moosbrunner Glasfabriks-AG

Branche: Glaserzeugung
Betriebsdauer: 1860-1978 (*)
Produkte: Glas; zusätzlich Gaserzeugung bis ca. 1950 (*)
Status: Altlast N30 (*), teils abgerissen
Höchstzahl gleichzeitig bestehender Schlote: 1 (2007)

(*) siehe Umweltbundesamt-Altlastenkataster

Literatur:

Kartenansicht

schlot_map (bei Google Maps)

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